Eigentlich will ich nur meine Ruhe

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Xlf
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Eigentlich will ich nur meine Ruhe

Beitrag Do., 12.05.2011, 23:36

Hallo,
Ich habe hier schon einige Male geschrieben, aber ich muss es wieder tun

Ich arbeite gerne und viel, ich lerne schnell und kann mich für fast alles interessieren, was ich machen soll und schaffe so fast alles. Nur Leben, das tue ich niemals. Ich wüsste nicht, wie ich Spaß haben sollte, denn das meiste, was andere Leute darunter verstehen erscheint mir nur als lästig oder unangenehm. Ich könnte wahrscheinlich ein produktiver Teil der Gesellschaft sein, aber was habe ich davon? Ich weiß mittlerweile, dass ich keinen einzigen meiner Träume jemals verwirklichen werde können. Ich bin ja nicht einmal fähig, eine Freundin zu finden. Darum wäre es mir am liebsten, wenn mich die ganze Welt einfach nur in Ruhe lassen würde, wenn ich mich einfach von allem abwenden könnte. Als ich jünger war, hatte ich eigentlich vor in ein Kloster einzutreten. Auch heute noch scheint mir dieser Plan sehr verführerisch, doch ich habe meinen Glauben vollständig verloren, so dass sich diese Möglichkeit nicht mehr bietet.

Was bleibt mir also noch? Es vergeht kein Tag, an welchem ich nicht daran denke, ein Ende zu machen, wohl wissen, dass ich den Mut dazu niemals aufbringen würde. Aber wofür lebe ich eigentlich? Nur um andere nicht zu enttäuschen?

So ist es nun sicher schon zehn Jahre. Eine Hoffnung auf Besserung habe ich nicht, denn ich sehe keine Möglichkeit, wie dies der Fall sein sollte.

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Tristezza
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 07:31

Xlf hat geschrieben:Ich weiß mittlerweile, dass ich keinen einzigen meiner Träume jemals verwirklichen werde können.
Hallo Xlf,

wie sehen deine Träume denn aus? Und warum bist du dir mit 23 Jahren schon so sicher, dass du keinen einzigen davon verwirklichen kannst?

Lg, Tristezza

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Crash-Kurs
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 18:18

Xlf hat geschrieben: Ich bin ja nicht einmal fähig, eine Freundin zu finden.
Hallo!
Wer sagt denn, dass Du eine Freundin finden musst?
Vielleicht ist jetzt einfach nicht die richtige Zeit dafür...Du bist auch ohne Freundin ein wertvoller Mensch!

Es macht mich hier in diesem Forum immer wieder so traurig, wenn junge Menschen über Sinnlosigkeit, Mangel an Perspektiven und Orientierungslosigkeit schreiben.

Was ist passiert, dass Du glaubst, Dein Leben sei sinnlos und quasi vorbei?

Da Du Dich fürs Kloster interessierst (trotz momentaner Glaubenskrise):
wie wäre es mit einem "Kloster auf Zeit"? Ich weiß nicht, ob es das in D gibt, hier im Ösiland hat man dafür die Möglichkeit (nicht zu verwechseln mit Klosterurlaub).

Ich wünsche Dir, dass Du Deinen "Lebensknoten" lösen kannst und Du herausfindest, was Du brauchst.

LG

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Crash-Kurs
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 18:24

Ich finde in diesem Zusammenhang die Signatur von Userin LEMON merkenswert:
"Willst du, was du noch nie hattest, dann tu, was du noch nie getan hast!"

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 18:33

Hallo XLF,

du schreibst, dass du schnell lernst und dich für alles interessieren kannst, was du machen sollst.
Außerdem schreibst du, dass dir der Gedanke in ein Kloster einzuziehen, verführerisch vorkommt.

Mir ist aufgefallen, dass beide Optionen bedeuten (würden), dass du dich Regeln und Vorgaben fügst, die von außen an dich herangetragen werden (Leben im Kloster verläuft nach ganz strengen Abläufen).

Sicherlich wirst du jetzt einwenden, dass du deine Ruhe suchst im Kloster. Ist diese Ruhe evt auch eine Ruhe vor der inneren Unruhe in dir evtl hervorgerufen durch Wünsche und Bedürfnisse, die dir noch gar nicht ganz bewusst sind?
Aber wofür lebe ich eigentlich? Nur um andere nicht zu enttäuschen?
Du lebst, um deine eigene Stimme zu finden (und das kannst du in einem Kloster tun) und um nicht selbst am Ende deines Lebens enttäuscht von dir selbst zu sein.

Mir fiel heute im Buchladen dieses kleine Buch in die Hände:
Bild
Geh doch mal in einen Buchladen und blättere darin herum.

lg Sandy

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Xlf
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Beitrag Fr., 13.05.2011, 22:36

Hallo zusammen,
vielen Dank erstmal für die vielen Antworten, da bin ich wirklich positiv überrascht.

Zuersteinmal @Tristezza
Meine Wünsche im Leben sind eigentlich nur eine Familie gründen, irgendwann ein Haus zu besitzen und vielleicht einmal meine Novelle zu veröffentlichen. Ersteres habe ich abgeschrieben, da ich keine Beziehungen aufbauen kann, Zweiteres werde ich alleine wohl kaum brauchen und letzteres schaffe ich vielleicht wenn ich in Rente bin. Damit kommt es mir irgendwie so vor, als würde ich gegen eine Wand laufen.

@Brösel
Nunja, weil ich es möchte. Wenn die letzten zehn Jahre dafür nicht die richtige Zeit waren, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es die nächsten zehn Jahre auch nicht sind. Es geht mir ja auch nicht wirklich darum, was ich wert bin, da man so etwas sowieso nicht einschätzen kann, finde ich es eher irrelevant. Ich habe einfach nichts vom Leben. Das ist es, was mich stört. Ich kann nicht sagen, dass da irgendetwas passiert ist, dass ich dieses Gefühl bekommen habe. Es hat sich eher entwickelt. Ich habe mir immer über jeden Dreck sorgen gemacht, nach dem Abitur ist es immer schlimmer geworden, bis der jetzige Zustand eingetreten ist. Ich habe dadurch, dass ich ein Studium begonnen, abgebrochen und wieder ein vollkommen anderes begonnen habe, eingesehen, dass es nicht die äußeren Umstände sind, die dafür sorgen, dass mit alles leer erscheint. Nein, mit kann noch so viel geboten werden, ich kann noch so gut sein, so gute Aussichten haben, es liegt nur an mir.
Das Problem mit dem Kloster ist, dass es sich nicht um eine momentane Glaubenskrise handelt, sondern ich, auch wenn ich früher sehr gläubig war, seit langer Zeit Atheist bin. Naja, eine Glaubenskrise ist es damit eigentlich schon, nur eine permanente. Ich würde gerne wieder glauben, habe es aber oft genug erfolglos versucht. Damit schließt sich für mich auch das Kloster auf Zeit aus.
Tja, das Zitat passt wohl sehr gut, aber ich kann mich sowieso zu kaum etwas überwinden.

@ SandyZ.
Genau das ist es, was mich am Kloster reizen würde. Ich wäre für meine Lebensplanung nicht mehr verantwortlich und wüsste, was ich noch erwarten kann. Gleichzeitig bräuchte ich mich nicht mehr so viel darum kümmern, was andere von mir erwarten. Ich bekomme schließlich, bei allem was ich tue ein schlechtes Gewissen, könnte man so sagen. Ob ich irgendwelche verborgenen Wünsche oder Bedürfnisse habe? Da ich davon sowieso nichts wissen kann, glaube ich nicht. Wie soll man etwas wollen können, von dem man nichts weiß. Vielleicht möchte ich im Lotte gewinnen, aber dann würde ich wohl mitspielen.
Ich weiß nicht wonach ich suchen sollte, oder was ich finden könnte. Da ist einfach nichts. Ich bin überzeugt, dass man leben sollte, um sich mit dem was man hat oder erreichen kann, ein einigermaßen zufriedenes Leben zu machen. Darin versage ich jedoch grundsätzlich und dafür kann ich nur mich und meine Unfähigkeit verantwortlich machen. Jeder andere, der an meiner Stelle die gleichen Chancen und Möglichkeiten bekommen hätte, könnte sich das schönste Leben machen.

Also, ich hoffe ich habe jetzt niemanden verärgert,

viele Grüße,
Xlf

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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 01:34

Hallo Xlf,

in dein Thema wirkt ja die Frage sehr stark mit hinein, was der Sinn des Lebens, was eigentlich der Sinn des Ganzen ist?

Auf diese Frage gibt es wahrscheinlich so viele Antworten wie es Menschen gibt.

Für mich geht es im Leben um folgendes:
  • Herausfinden wer ich bin,
  • herausfinden, wie das Leben funktioniert,
  • herausfinden, was Mensch-Sei bedeutet,
  • mich dem Geheimnis der Schöpfung annähern,
  • und herausfinden, wie ich im Einklang mit all dem leben kann - wie ich mich vielleicht sogar vom 'LEBEN' führen lassen kann.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Xlf
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 09:35

Hallo, Innere_Freiheit

Ich verstehe, dass man das so sehen kann, aber irgendwie hat das Leben für mich keinen so tiefgründigen Sinn. Man ist nun einfach mal da, darum sollte man dafür sorgen, dass man einigermaßen zufrieden ist. Irgendwelche Geheimnisse, die es vielleicht zu ergründen gibt, interessieren mich gar nicht, da ich ja bereits mit den grundlegenden Dingen des gesellschaftlichen Lebens nicht zurecht komme. Da ich das eben nicht schaffe, sehe ich gar keinen Sinn darin.

Ebenfalls schönes Wochenende.

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Ive
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 10:38

Das Leben ist ein Wimpernschlag im Meer der Zeit ... Ruhe kommt, so gewiss wie wir heute hier sind.

Niemals ist man am Ende seines Lebens traurig, weil man zu viel, immer nur, weil man zu wenig aus dieser Spanne Zeit gemacht hat ... Der Sinn des Lebens besteht aus dem, was wir daraus machen.

Ruhig mal daran denken.

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Xlf
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 10:46

@Ive
Genau das meine ich ja. Ich mache nichts daraus. Ich kann nichts daraus machen. Da kann ich mich ebensogut gleich begraben lassen.

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Ive
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 10:51

Nein. Entschuldige bitte - ich nehme Deine Verzweiflung durchaus wahr, aber es ist ein ENTSCHLUSS, kein Schicksal.

Ich glaube, Du erwartest zu schnell zu viel, und weil das nicht klappen will, bist Du völlig entmutigt. So wie ich vor 20 Jahren, als ich mir das Leben nehmen wollte.

Es geht tatsächlich anders.

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SamuelZ.
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 12:12

Hallo xlf,

die Antriebslosigkeit, die du beschreibst, kenne ich sehr gut von mir selbst. Bei mir sind/waren es Depressionssymptome. Hast du dich dahingehend schon einmal beraten lassen?

Meine Erfahrung nach über zwei Jahren Therapie war, dass ich plötzlich diesen Antrieb, den ich in den Jahren vorher höchstens mal tageweise als ein "Ausgeschlafensein" oder einen "positiven Wetterumschwung" interpretiert hatte, aus meinem eigenen Inneren wie aus einer nebligen Suppe aufsteigen spürte. Er blieb dann auch mal zwei Tage oder fast eine Woche.

Dieser Antrieb gibt dir die Motivation, die Energie und den Sinn an die Hand, Dinge zu tun und deine Tage hier auf Erden in deinem Sinne erfüllt zu leben. Da muss gar nicht mehr viel gesucht werden. Es ist halt der Lebenstrieb oder die Libido, wie Freud es nannte. Das Salz in der Suppe.

Kennst du solche Phasen aus deinem Leben? Seit wann ist es so, dass dir der Antrieb abhanden gekommen ist?

lg Sandy

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Tristezza
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 13:19

Hallo xlf,

zu deinen Träumen, die du für nicht erfüllbar hältst:
Warum weißt du so sicher, dass du beziehungsunfähig bist? Und, falls du es wirklich bist, sich daran nichts ändern kann?
Wenn die Veröffentlichung deiner Novelle ein Traum für dich ist, warum solltest du das erst im Alter schaffen? Du schreibst "meine Novelle", also gehe ich davon aus, dass du schon was geschrieben hast. Novellen sind ja auch keine Romane, an denen man jahrelang sitzt... Magst du verraten, welches Thema die Novelle haben soll?
Der dritte Traum, der vom eigenen Haus, ist ja an die Verwirklichung des Traums von der Familiengründung gekoppelt und daher kein Wert an sich. Eine schöne Eigentumswohnung mit Garten oder ein kleines Häuschen oder die Gründung einer WG, die in einem Haus zusammenlebt, wären doch vielleicht auch eine Alternative?
Hast du schon mal eine Therapie gemacht, um an deiner "Beziehungsunfähigkeit" zu arbeiten?

Lg, Tristezza

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Xlf
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 15:50

Hallo zusammen

@Ive
Ja, auch das sehe ich ein und natürlich geht es anders. Nur habe ich keine Ahnung wie. Das ich irgendetwas falsch machen muss, verstehe ich absolut, alle anderen schaffen es ja schließlich auch. Aber ich weiß nicht was.

@SandyZ
Nein, professionelle Hilfe habe ich mir mit diesen Problemen bisher nicht gesucht, habe aber auch nicht vor es zu tun.
Naja, ich kenne bessere Phasen, ab und zu gibt es eben erfolgreiche Ablenkungen wie Arbeit, Lesen oder Sport. Länger als ein paar Stunden hält es nur dann an, wenn ich eine neue Idee habe, mit der ich aus diesem Teufelskreis ausbrechen könnte, wenn ich einmal ein paar Hoffnungen habe. Länger als einen Tag hält das eigentlich nicht an.
Ich kann nicht direkt sagen, wann ich meinen "Antrieb" verloren habe. Es war nie besonders gut, aber vermutlich ist es in der Zeit nach dem Abitur schlimmer geworden. Ich habe eben auch immer wieder gedacht, dass mit dem nächsten Schritt den ich machen würde, einmal das Leben anfangen könnte. Das hat es aber nie.

@Tristezza
Ganz einfach, ich bin beziehungsunfähig, da ich unfähig bin eine Beziehung aufzubauen. Ich hatte noch keine und habe jedes Mal, wenn es möglich gewesen wäre, darin versagt sie irgendwie herzustellen. Wüsste ich, was ich dagegen machen sollte, hätte ich es getan.
Meine Novelle, oder besser alle drei, liegen irgendwo zwischen 100 und 70 Seiten auf Eis. Ich schreibe nicht mehr weiter, weil ich nicht mehr weiß, wozu ich es machen soll. Für mich selbst brauche ich sie nicht, im Internet liest sie niemand und die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie verlegen lassen kann ist wohl gleich Null, so dass es sich das mühsame Korrekturlesen auch nicht lohnen würde. Auch an einer Novelle kann man Jahre schreiben, vor allem wenn einem die Disziplin mangelt.
Naja, irgendwo muss man schließlich wohnen, aber es ist dann eben eine Notwendigkeit, die Realität und kein Traum, nicht einmal ein Wunsch.
Nein, ich habe keine Therapie gemacht und werde auch keine machen.

Viele Grüße.

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Tristezza
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Beitrag Sa., 14.05.2011, 17:02

Hallo Xlf,

du machst einen ziemlich intelligenten Eindruck, doch deine Gedanken erscheinen mir viel zu radikal und fatalistisch.
Xlf hat geschrieben:Das ich irgendetwas falsch machen muss, verstehe ich absolut, alle anderen schaffen es ja schließlich auch.
Das halte ich für ein Gerücht...
Xlf hat geschrieben:Ganz einfach, ich bin beziehungsunfähig, da ich unfähig bin eine Beziehung aufzubauen.
Diese Antwort ist aber sehr unkonkret... Außerdem gehören zum Aufbau einer Beziehung immer zwei.
Xlf hat geschrieben:Nein, ich habe keine Therapie gemacht und werde auch keine machen.
Weil du jetzt schon weißt, dass dir sowieso niemand helfen kann?

Ich muss da an die Theorie Becks zur Depression denken. Nach Beck weisen Depressive eine äußerst negative Sichtweise über sich selbst, die Welt und die Zukunft auf.

Wikipedia:
"Im Zentrum von Becks Depressionsmodell stehen kognitive Verzerrungen der Realität durch den Depressiven. Ursächlich dafür sind, laut Beck, negative kognitive Schemata oder Überzeugungen, die durch negative Lebenserfahrungen ausgelöst werden. Kognitive Schemata sind Muster, die sowohl Informationen beinhalten als auch zur Verarbeitung von Informationen benutzt werden und somit einen Einfluss auf Aufmerksamkeit, Enkodierung und Bewertung von Informationen haben. Durch Benutzung dysfunktionaler Schemata kommt es zu kognitiven Verzerrungen der Realität, die im Falle der depressiven Person zu pessimistischen Sichtweisen von sich selbst, der Welt und der Zukunft führen (negative Triade). Als typische kognitive Verzerrungen werden u. a. willkürliche Schlüsse, selektive Abstraktion, Übergeneralisierungen und Über- oder Untertreibungen angesehen. Die kognitiven Verzerrungen verstärken rückwirkend die Schemata, was zu einer Verfestigung der Schemata führt. Unklar ist jedoch, ob kognitive Fehlinterpretationen, bedingt durch die Schemata, die Ursache der Depression darstellen oder ob durch die Depression kognitive Fehlinterpretationen erst entstehen."

Aus dieser Theorie wurde übrigens die kognitive Verhaltenstherapie entwickelt.

Lg, Tristezza

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