Muss ich der Amtsärztin von der Therapie erzählen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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petrapan
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Muss ich der Amtsärztin von der Therapie erzählen?

Beitrag Mi., 25.01.2012, 08:15

Ich muss diese Woche wegen eines Job im öffentlichen Dienst zum Amtsarzt. Nun hab ich Angst dass ich vielleicht wegen meiner Depression und weil ich in Therapie bin als "nicht geeignet" eingestuft werde. MUSS ich der Ärztin sagen, dass ich Depressionen habe? Sie wird es an meinem Blut sowieso sehen, weil ich ja Antidepressiva nehme... Wie soll ich mich bei dem Arztbesuch verhalten?

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leserin
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 09:21

Hi,
ich habe rechtlich keine Ahnung, aber ich würde keinesfalls sagen dass ich Depressionen habe. Dass sie das AD im Blutbild "sehen" halte ich für eher unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. Es gibt viele Arten von Blutuntersuchungen, es kommt ja drauf an, wonach sie suchen. Und selbst wenn ein Wert ausschlagen sollte, kann das immer noch tausend Gründe haben. Im Blutbild kommt also sicher nicht raus, dass du Medikament "xx" nimmst.

Ich würde hier also eine Risikoabschätzung machen: Wenn du sagst, dass du psychisch (chronisch) krank bist, Depressionen hast kannst du meiner Meinung nach fix davon ausgehen, dass du den Job eh nicht kriegst. Daher würde ich die Klappe halten, dann hast du die große Chance dass sie es nicht merken. Sollten sie dennoch was im Blutbild feststellen, dann sicher nicht die Einnahme von einem AD, sondern maximal komische Werte. Die Frage nach dem "MUSS" ergibt sich aus der Konsequenz .... es kann nicht mehr passieren, außer dass du den Job nicht bekommst. Davon kannst du bei Ehrlichkeit aber mMn ohnehin ausgehen - daher: ein klares, sicheres NEIN auf solche Fragen.


Alles Gute für den Termin
Leserin

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 09:31

Ich schließe mich der Leserin an: Im Blutbild /sehen/ welche Medikamente ich genau nehme? Glaube ich auf keinen Fall. Und ne "heimliche" Doping-Kontrolle wird es ja nicht sein. Sagen würde ich auch rein gar nichts. Und Glück wünsche ich dir natürlich auch!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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lamedia
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 10:04

Nach meinem Rechtsverständnis wäre das nicht rechtens, das zu verschweigen - und fällt unter Betrug/Täuschung und kann unangenehme Konsequenzen haben.
Du unterschreibst ja auf dem Bogen, dass Du der Wahrheit gemäß antwortest und alle relevanten Fakten angibst. (Steht da nicht auch ein Rechtshinweis?)

Eine andere Frage ist, wie wahrscheinlich es ist, dass Du auffliegst.
Und wieder eine andere, ob Du den Betrug mit Deinem Gewissen vereinbaren kannst?

Wenn es um Lebenszeitverbeamtung geht, wird es mit Depression (wg. statistischer Rückfallgefahr, Wahrscheinlichkeit längerer Ausfälle) auf jeden Fall unwahrscheinlicher, dass diese gewährt wird.
Geht es um Referendariat/Ausbildung oder Anstellung sind die Kriterien nicht so hart. Kommt wohl auch auf den Amtsarzt an

(Ganz abgesehen davon kann man das Prozedere einer staatlichen Gesundheitsauslese an sich schon hinterfragen)

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leserin
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Beiträge: 280

Beitrag Mi., 25.01.2012, 10:21

Ich sehe das entspannt: Sinn dieser Untersuchung ist, dass "ein Arzt" meine Eignung feststellen soll. Offensichtlich zählt die Selbsteinschätzung nichts bzw. geht man ohnehin davon aus, dass den Patienten äh Bewerbern nicht zu trauen ist, daher ja der Check. Nun gut, dann sollen sie suchen, damit das Ganze auch Sinn macht ......
Dass da diverse Rechtshinweise zur Einschüchterung stehen ist schon klar, aber im Knast landet man wohl nicht. Selbst Herr von und zu Gutenberg sitzt nicht ein ...

Lg
Leserin
Zuletzt geändert von leserin am Mi., 25.01.2012, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Amazonee
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Beiträge: 181

Beitrag Mi., 25.01.2012, 10:22

Hallo,

hier ist ein Link mit Informationen zu diesem Thema:

http://arbeits-abc.de/vorstellungsgespr ... eschichte/

Ich selbst würde Depressionen verschweigen.

Liebe Grüße

A-

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Mary-Lou
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 12:33

Hast du denn mit dem AD deine Depressionen im Griff? Wenn ja, dann beeinträchtigt dich deine Krankheit nicht direkt bei de Arbeit. Ode hast du selbst Bedenken?
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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Atara
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Beiträge: 394

Beitrag Mi., 25.01.2012, 13:44

ich würde es nicht sagen. solange dich deine depressionen nicht bei der arbeit beeinträchtigen gehts sie das eig. nichts an.
wenn sie ausdrücklich fragt ob du psychische probleme hast, würde ich es ihr vlt. sagen, aber nur wenn sie mir symphatisch wäre.
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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sandrin
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 14:02

Also, ich kann hier aus Erfahrung sprechen. Wenn es um die Verbeamtung geht, dann darfst du NICHT lügen. Hier wird das eine oder ander Mal gesagt, es könne nichts passieren. Tatsächlich kann dir aber im Nachhinein der Beamtenstatus wieder aberkannt werden bzw. du kannst deinen Job verlieren, weil das einem Betrug gleichkommt.
Es ist natürlich immer wieder interessant und relevant, um welche Anstellung und welches Dienstverhältnis es sich handelt.
Verschweigen darfst du es aber nicht, wenn du explizit danach gefragt wirst. Bei der Untersuchung beim Amtsarzt musst du einen Bogen ausfüllen, der zumindest bei mir genau solche Fragen enthält.
Sei ehrlich. Bei mir hat das geholfen. Ich bin verbeamtet worden, trotz Depression in meiner Vita.

LG Sandrin

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Engel22
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 14:34

hallo petrapan,
also mit der Blutuntersuchung kann ich dich beruhigen mann kann ad nicht im blut nachweisen!
das habe ich meine ärztin nämlich auch schon mal gefragt.
du musst dem amtsarzt auch nichts von deiner krankheit erzählen, denn das ist deine persönliche angelegenheit und solange sich das nicht auf die arbeit auswirkt vollkommen unproblematisch.ich gehe nicht von einer verbeamtung aus oder? darf man fragen um was für einen beruf es sich handelt?
du musst auch nicht von medikamenten erzählen, das geht keinen was an, aber selbst wenn du es dem amtsarzt erzählst so darf er es auch nicht dem arbeitgebeer weiter tragen, es fällt unter schweigepflicht. ein antidepressiva ist bedenkenlos in solchen jobs, du kannst ganz normal damit arbeiten und auch autofahren. lediglich vll. wenn man nen düsenjet steuert könnte es etwas problematisch sein. aber so ist es vollkommen legitim, es gibt so viele leute die sowas nehmen, auch in solchen berufen, viele können gerade damit erst mal normal arbeiten.ich hab mir darüber auch sorgen gemacht, aber es gibt keinerlei bedenken es verändert dein wesen ja nicht. meine ärztin hat mir das auch ganz klar zu verstehen gegeben das man sich darüber keine gedanken machen muss.

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sandrin
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 15:07

Leute, man muss echt aufpassen, was hier geschrieben wird.
In dem Augenblick, wo sie beim Amtsarzt sitzt, MUSS sie die Wahrheit sagen. Es gibt dort einschlägige Fragebögen. Sobald die Frage auftaucht, muss sie das angeben. Alles andere kann sie den Job oder - je nachdem - den Beamtenstatus kosten. Also Vorsicht mit solchen Aussagen, da kenne ich mich einfach doch besser aus!

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Engel22
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 15:16

geht es denn überhaupt um eine verbeamtung???
wüsste nicht das der ausdruck von petrapan schon mal gefallen ist.
und öffentlicher dienst kann viel heißen, da muss man schon genau wissen um was es geht.

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Emi2010
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 15:17

Solange es dich in deinem Beruf nicht beeinträchtigt,würde ich es auf keinem Fall angeben. Und wie soll das bitte rauskommen? Der behandelnde Arzt hat doch Schweigepflicht und AD sind nicht im Blut nachweisbar. Bespreche es doch mal mit deiner Therapeutin?!

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sandrin
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 15:19

Mag sein, dass es um keine Verbeamtung geht. Aber wenn sie zum AMTARZT muss ist das auch was Offizielles! Man muss dort unter Umständen nämlich auch unterschreiben, dass man die Ärzte von der Schweigepflicht entbindet. Und wenn das dann irgendwann rauskommt, dann ist so richtig was geboten!

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candle.
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 15:35

Ich sehe es wie lamedia. Und sandrin, dich verstehe ich gerade nicht, wolltest du doch auch deine Probleme verschweigen.

candle
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