Ich fühle mich fremd in dieser Welt.

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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AlucardX
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Ich fühle mich fremd in dieser Welt.

Beitrag Do., 12.12.2013, 12:47

Hallo,
mein Name ist XXX, ich bin 26 Jahre alt, bin arbeitslos/Hausmann und ich fühle mich fremd in dieser Welt.

Ich brauche Rat!

Erstmal annähernd meine Lebensgeschichte.

Ich bin auf dem Land aufgewachsen, hatte diverse Probleme als Kind/Jugendlicher und nun als Erwachsener!
In der Schulzeit war ich meist der Außenseiter, wurde gemobbt und hatte wenig Freunde. In der elften Klasse ist meine Oma gestorben,
die damals für mich gleichbedeutend wie meine Mutter war.
Dies gab mir einen relativ starken dämpfer, ich isolierte mich und fühlte mich dem ensprechend allein gelassen.
Aus Liebe zu einer Mitschülerin, wurde mir damals schon bewusst, das ich mir Hilfe holen musste und ging damals mit 14 Jahren zum ersten mal
zum Therapeuten. Dies hatte mir auch sehr gut geholfen, ich wurde wieder aufgeschlossener usw.
Mit 16 Jahren ging ich dann in eine Ausbildung als Landwirt. (Getrennt von zu Hause, (habe auf dem Betrieb gewohnt))
Dort wurde mir schlimmes Leid zugefügt, wo ich nun erstmal nicht weiter drauf eingehen möchte.
Aus Angst habe ich mir keine neue Ausbildung gesucht sondern habe dort die drei Jahre verbracht. Abgeschnitten von meiner Familie war ich dort tatsächlich alleine, ohne ein hauch von Hilfe.
Ich veränderte mich, ich wurde aggressiv zu Mitmenschen, zu meiner Familie. Meine Mutter hat mich dann zur Seite genommen und gesagt das ich ein sehr egoistischer Mensch geworden war. Dies zerstörte nun vielmehr alles was ich bis dahin noch von mir übrig hatte.
Aus Liebe zu meinem Vater (da er auch Landwirt ist) habe ich mich selbst gezwungen nach der Ausbildung meinen Meister in der Landwirtschaft zu machen.
Nach diesen zwei Jahren war ich nun fertig mit der kompletten Ausbildung/Meister, doch dort fing es bei mir dann an, dass ich nicht mehr wusste was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Ich wurde stark Depressive und konnte nicht anfangen zu arbeiten. Weil ich eine starke sozio Phobie hatte.
Demnach ging ich in eine stationäre therapeutische Klinik für 4 Monate. Dort habe ich erstmals wieder erfahren, dass nicht alle Menschen schlecht sind.
Mir ging es Gut. Danach bin ich sofort in eine größere Stadt umgezogen.
Habe eine Freundin gefunden, mit der ich jetzt seit einem Jahr ein Kind habe.
Diese Beiden bedeuten mir alles. Jedoch habe ich immer noch Angst vor Arbeit und ansatzweise auch noch gegenüber anderen Menschen.
Ich fühle mich einfách fremd in diesem Leben. Flüchte mich in Computerspielen, Animes usw. alles was überwiegend nichts mit der Realität zu tun hat.
Allerdings möchte ich für meine Freundin und meinem Kind dasein, ihnen zeigen das dass Leben großartig sein kann. Jedoch weiß ich selbst nich was mir persöhnlich einen Sinn in diesem Leben geben sollte, außer immer nur für meine Familie dazusein, was auch schön ist, aber für mich ganz alleine frage ich mich was soll ich hier?

Vieleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben. Es würde mich sehr freuen.
Vielen Dank
XXX

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Silencia
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Beitrag Do., 12.12.2013, 17:45

Hallo AlucardX!

Hatte dir schonmal einen Text geschrieben, aber leider hat es mit dem Abschicken nciht funktioniert --> echt deprimierend wenn man viel schreibt und schlussendlich ises für die katz.

Ich wollte dich fragen ob dir dieser Berufszweig überhaupt spaß macht? Oder hast du es ausschließlich wegen deinem Vater gemacht?

Denn wenn es so ist, kann ich gut nachvollziehen, warum du mit Jobsuchen ein Problem hast. Du solltest einen Job machen, der dir spaß und freude macht.

Ich finde allerdings, du hast eh schon sehr viel erreicht in deinem Leben. Du hast Therapie gemacht und jetzt hast du eine Familie, Ausbildung. Da kannst du eh schon stolz drauf sein.

Könnte auch dieses Thema, welches du im Moment nicht ansprechen möchtest, etwas mit deiner momentanen Lage zu tun haben? Hast du das Thema in der Therapie schon einmal angesprochen?

Lg
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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liquid uranus
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Beiträge: 8

Beitrag Fr., 13.12.2013, 01:55

Hey AlucardX,

Bist du denn derzeit in Therapie? Das wäre vielleicht ein guter Schritt, um etwas für dich zu tun. Gerade wenn du deinen Lebenssinn derzeit in deiner Familie siehst und für sie da sein willst.

Sich aus der Realität zu flüchten finde ich garnich so falsch, solange man sich dessen bewusst ist und noch den Alltag bewältigen kann. Kommst du denn soweit zurecht mit den alltäglichen Dingen? Und, möchtest du irgendwann arbeiten? Ich könnte mir vorstellen, dass diese Zweifel am eigenen Dasein verblassen, wenn man gerade als Mann Ziele in der Welt verwirklicht, also einem Beruf nachgeht. Oder privat an einer Sache arbeitet, die einem etwas bedeutet. Hast du persönliche Interessen oder kannst du etwas richtig gut? Vielleicht kann man da ansetzen.

Was das Soziale angeht, Angst vor Menschen.. wie sieht es aus mit autogenem Training oder Meditation? Da würde ich mir vielleicht einen (Einzel)kurs suchen bzw nen Heilpraktiker oder wer auch immer das anbietet. Jemand, dem du vertrauen kannst, der sich auskennt und dir hilft, eine andere Perspektive zu bekommen und v.a. Blockaden, Angstgefühle aufzulösen. Finde einen Weg, dich zu befreien. Aber nicht, um den Maßstäben der Gesellschaft gerecht zu werden, sondern ganz allein für dich einen Fixpunkt, Halt und ein gutes Gefühl zu finden.
[center]"Feuer und Wasser kommt nicht zusammen. Kann man nicht binden, sind nicht verwandt.
In Funken versunken steh ich in Flammen.. und bin im Wasser verbrannt."[/center]

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AlucardX
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Beiträge: 3

Beitrag Fr., 13.12.2013, 16:32

Silencia hat geschrieben:Hallo AlucardX!


Ich wollte dich fragen ob dir dieser Berufszweig überhaupt spaß macht? Oder hast du es ausschließlich wegen deinem Vater gemacht?

Könnte auch dieses Thema, welches du im Moment nicht ansprechen möchtest, etwas mit deiner momentanen Lage zu tun haben? Hast du das Thema in der Therapie schon einmal angesprochen?

Lg
Vom Beruf Landwirtschaft habe ich mich sofort distanziert, das wäre einfach nur quälerei wenn ich versuchen würde in diesem Zweig noch einmal Fuß zu fassen.
Von anderen Berufen habe ich wenig Ahnung, und hab generell wenig Ansätze, was mir überhaupt Spaß machen würde.
Auf Therapie war ich in einer Station die sich um Traumapatienten kümmert, ich habe quasi alles angesprochen, was mir passiert war, insbesondere diese Thematik in der Ausbildung.

--------
liquid uranus hat geschrieben:Hey AlucardX,

Bist du denn derzeit in Therapie?

Kommst du denn soweit zurecht mit den alltäglichen Dingen?
Und, möchtest du irgendwann arbeiten?
Hast du persönliche Interessen oder kannst du etwas richtig gut? Vielleicht kann man da ansetzen.

..wie sieht es aus mit autogenem Training oder Meditation?
Finde einen Weg, dich zu befreien.
Nein zurzeit bin ich nicht mehr in Therapie, weil ich das Gefühl hatte ich muss endlich selbst was an mir und meinem Leben ändern, so das mir ein Therapeut nur wenig Helfen würde, vielleicht hab ich auch nur Angst, dass alles wieder hochkommt, ich weiß es nicht
Was den Alltag angeht, ich kümmere mich um den Haushalt und um mein Kind, das bekomme ich soweit auch ganz gut hin denk ich, obwohl ich immer das Gefühl habe das ich noch mehr machen könnte und vielleicht auch müsste,
ich weiß nicht ob ich arbeiten möchte, ich denke auf der einen Seite würde mich das persöhnlich weiter bringen, auf der anderen Seite würde mich das auch sehr stark belasten, wobei ich Angst habe wieder in Depressionen zu verfallen.
Interessen habe ich außer mich vor der Realität zu verstecken keine.
Was ich besonders gut kann, würde mir nichts einfallen, allerdings hatte ich auch noch nie probleme was leistung etc angeht. Ich war eigentlich immer der einzigste der mit meiner Arbeit nicht zufrieden war.
Ja ich glaube ich muss einen Weg finden mit meiner Vergangenheit abzuschließen, das ich mich der Welt wieder öffnen kann. Ob ich das mit Meditationen schaffe könnte ich mal ausprobieren.
Denn genau dieses Gefühl von Befreien wäre mein größter Wunsch.

Danke euch beiden, ihr habt mir schon viel geholfen!
Ein paar Wege sich von der Vergangenheit zu befreien, hat dazu jemand ne idee?

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Silencia
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Beiträge: 194

Beitrag Fr., 13.12.2013, 22:24

Hallo AlucardX

[quote/] Was ich besonders gut kann, würde mir nichts einfallen, allerdings hatte ich auch noch nie probleme was leistung etc angeht. Ich war eigentlich immer der einzigste der mit meiner Arbeit nicht zufrieden war. [/quote]

Da spricht der Depressive aus dir mhm ? kenn ich gut. Ich habe auch immer zu hohe Erwartungen an mich selbst (ist ja üblich bei Depressiven)

Ich versteh eines nicht ganz. Du hast ja Therapie gemacht ... trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass du dieses spezielle Thema schon so weit im Griff hast, um dich ausschließlich anderem zu widmen. Kann das sein?
Der Gedanke kam mir, weil du geschrieben hast, dass du mit der Vergangenheit abschließen möchtest.

Ich würde dir raten dir mit einer Therapie und diesem Thema so viel Zeit zu geben wie du brauchst. Denn vl. ist es ja gerade auch der Depressive der da aus dir spricht und dir sagt, du musst das jetzt auch alleine hinbekommen?

Lg
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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MelinaEbbner
sporadischer Gast
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Beiträge: 7

Beitrag Mo., 06.01.2014, 19:40

Ich würde dir auch zu einem guten Therapeuten raten. Manchmal sieht man selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und bevor du in die Dunkelheit stürzt öffne dich und erzähle über deine Probleme. Hier kann auch der Partner unter Umständen ein wichtiger Gesprächspartner sein.

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