Innere Stimmen ?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Kurlis
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Innere Stimmen ?

Beitrag Di., 13.05.2008, 02:14

Ist es eigentlich schon eine psychische Krankheit, wenn man sich sozusagen mit seinen Inneren Stimmen "unterhält"? Es fängt eigentlich damit an, dass ich an etwas bestimmtes denke und dann kommt eine innere Stimme. Z.b. kommt dann "Du bist genau so einer" und ich denke mir dann "Ne kann nicht sein." usw. Ist das nur eine Form der Gedankenbildung bzw. innerer Zwiespalt wo man einfach nur Dinge von verschiedenen Seiten betrachtet oder ist das schon
schizophren ? Ich meine ich führe wirklich einen Dialog in Gedanken, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Schwer zu beschreiben. Ich führe sozusagen mental einen Kampf mit 2 Fronten.

Würd mich freuen wenn mir da jemand was zu erzählen könnte.

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anarchistin
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Beitrag Di., 13.05.2008, 06:51

du bist normal.
das macht jeder
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!


Jenny Doe
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Beitrag Di., 13.05.2008, 07:15

Hallo Kurlis,

wie das bei dir ist, ob das Stimmenhören bei dir behandlungsbedürftig ist, kann ich dir natürlich übers Internet, ohne dich zu kennen, nicht sagen.

Was ich dir sagen kann ist, dass Stimmenhören nicht immer behandlungsbedürftig ist, sondern bis zu einem gewissen Punkt normal ist.
Einer von 25 hört Stimmen in seinem Kopf, so britische Forscher. Ihr Urteil: Ein ganz normales Phänomen.
18.09.06 - Im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung, Stimmenhören sei zwingend ein Symptom mentaler Erkrankungen, fanden Forscher der Manchester University heraus, dass Betroffene oft gar keine Hilfe benötigen. Viele empfinden die Stimmen sogar als positiv, da sie sie beruhigen oder inspirierten.
Das Stimmenhören an sich verursacht noch kein Problem, ist Aylish Campbell überzeugt. Wichtiger sei, wie Betroffene die Stimmen interpretieren, was möglicherweise von externen Faktoren wie persönlichen Erfahrungen und Überzeugungen abhängig sei.
Quelle: Nicht zwangsläufig behandlungsbedürftig
Stimmenhören im Kopf ist normal
18.09.06
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 54.htm?n=1
Die Betrachtungsweise des Stimmenhörens als Symptom einer rein psychischen Erkrankung gerät mehr und mehr ins Wanken. Das holländische Forscherteam Marius Romme und Sandra Escher konnte in seinen Untersuchungen zeigen, dass es viele Menschen gibt, die Stimmen hören und damit keine Probleme haben (Romme und Escher 1997; Escher 2005).

Befragungen der Allgemeinenbevölkerung machen deutlich, dass Stimmenhören ein weitverbreitetes Phänomen ist. Drei bis fünf Prozent aller Menschen hören demnach Stimmen oder haben irgendwann einmal in ihrem Leben Stimmen gehört. Darunter befinden sich viele Menschen, die niemals eine psychiatrische Diagnose oder Behandlung erfahren haben (Romme und Escher, 1997).
(...)
Quelle: Stimmenhören
http://www.kinder.stimmenhoeren.de/basiswissen.htm

Gruß
Jenny
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Arianrhod
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Beitrag Mi., 14.05.2008, 18:52

<Hallo, eine Bekannte von mir aus der Klinik hatte das selbe, "innere Stimmen" mit denen sie sich unterhielt bzw. sogar stritt (jetzt kein "Stimmenhören" wie bei einer Schizophrenie, sondern wirklich nur innere Stimmen). ihr Arzt hat den Verdacht auf eine dissoziative Persönlichkeitsstörung, für mich bedeutet es, dass sich durchaus Persönlichkeitsanteile abzuspalten beginnen. Du solltest das bei einem Psychiater abklären lassen.
lieber Gruß Arianrhod

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Kurlis
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Beitrag Di., 17.06.2008, 12:13

Kennt ihr das, wenn ihr grad irgendwo seid und jemand unterhält sich, und sagt irgendwas bestimmtes, dass ihr euch kurz danach fragt "hat er das jetzt wirklich gesagt, so wie ich das verstanden hab?" Meistens ist man dann selber Teil des Gesprächs und fragt sich "haben die jetzt meinen namen genannt und über mich gesprochen?"

Das hatte ich in letzter Zeit gleich 2 mal und bin mir immernoch nicht sicher ob diejenigen wirklich das gesagt haben, was ich verstanden hab.

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Stephanie
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Beitrag Do., 19.06.2008, 23:13

Ja, manchmal ist man eben geistesabwesend, ich denke, das geht jedem so.

Ich war als Kind mit meinen Eltern in München; wir fuhren da regelmäßig hin.

Dann saßen wir spätabends im Taxi, ich war schon müde und sagte plötzlich:"Man könnte meinen, wir wären in München!" - ich hatte gerade an etwas völlig anderes gedacht und war so versunken gewesen, dass danach der erste Gedanke wohl war, ich müsse doch mit meinen Eltern in meiner Heimatstadt zum Essen gefahren sein.

Manchmal ist es ja auch so, dass man im Gespräch intensiv mitdenkt ODER die Gedanken abschweifen, und dann unterstellt man eben dem Gesprächspartner, er hätte etwas gesagt, weil das jetzt gut gepasst hätte oder man eben gerade intensiv daran dachte (siehe "Verhörer" und Versprecher).

Wenn das nicht bei jedem Gesprächt vorkommt, würde ich mir keine allzu großen Soren darüber machen.

Ich hab noch eine lustige Begenheit, die hat mir eine Freundin erzählt:

Irgendjemand, den sie kennt, arbeitete für eine Firma, die ein Medikament namens Antra herstellte.
Die beiden sahen sich einen Film an, in dem jemand in einer Gefängniszelle saß und sagte:"Ich möchte mal telefonieren.", worauf der Wärter antwortete:"Ich bring ihnen gleich 'nen Antrag."
Angeblich verstand der Freund, der plötzlich wie von der Tarantel gestochen aufsprang und rief:"Hat der eben Antra agesagt?":
"Ich hab Magenschmerzen und Sodbrennen!"
- "Ich bring Ihnen gleich nen Antra!"

Ich schmunzele heute noch über die Idee, das jemand in einem Film in einer Gefängniszelle zum Wärter sagen soll:"Ich hab Magenschmerzen UND SODBRENNEN!"

Lieben Gruß von
Stephanie

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Tagträumer
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Beitrag Fr., 20.06.2008, 10:56

ja ja - die wahrnehmung

es ist ein gerücht, dass 2 die im selben raum sitzen auch das gleiche erleben

das schlimme bei der problematik ist vielleicht auch das du das als problem erkennst.
also du sitzt mit leuten zusammen und erwartest uU schon dass etwas merkwürdiges passiert und dann fragst du dich hinterher: "ist etwas passiert?"

was willst du dann tun?
1. du fragst deine gesprächpartner ob diese dies oder das gesagt haben-
würde ich aber nur bei guten freunden machen- wirkt sonst a bissl phsycho mäßig
2. du kannst es garnicht überprüfen und musst damit leben, dass das möglicherweise nur in deinem kopf ablief. eine gute phantasie kann das problem sehr unterstützen

Ein Beispiel: du liegst am strand und beobachtest ein gut aussehende Frau im Bikinie. Aus spass stellst du dir nun vor dass sie sich nackt auszieht.
später denkst du darüber nach und stellst dir die Frage:"hat sie sich wirklich ausgezogen?"
ich glaube du hättest nicht die geringsten zweifel, dass sie sich nicht in wirklichkeit ausgezogen hat.

wieso ist das so könnte man sich da fragen.
es istt ganz einfach: auf deine gesprächsprobleme bist du schon sensibilisiert und misst dem bereits eine große bedeutung bei. bei der hübschen dame ist das nicht so und damit bleiben deine phantasiespiele nur entspannender zeitvertreib.

ergo: entspanne dich und wenn dich das problem wirklich belastet sprich mit einem guten freund hinterher darüber was er aus einem möglichen gespräch mitgekriegt hat und was du eventuell dazugedichtet hast. aber sei nicht überrascht wenn seine antworten dich uU nicht befriedigen werden.
das ganze könnte zum thema "Zwänge/Rückversicherungzwänge" passen.
als tip aus eigener erfahrung dazu: wiederstehe rückversicherungshandlungen - also frag nicht zu oft nach. sollte eher die ausnahme sein

ich hoffe ich habe dich richtig verstanden was dein problem angeht - falls nicht schreib einfach.

grüße tagträumer

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elias
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Beitrag So., 22.06.2008, 18:33

Hi,
was machst du hier im Forum?? Warum bist du hier??? Bei mir wäre dein Erlebnis ein Frühwarnzeichen für eine beginnende Psychose. Soltest du das Problem auch haben geh bitte sofort zu deinem Doc und lass die NL anpassen. Ich hatte ähnliches vor 3 Wochen und habs noch 10 Tage rausgezogen, Ergebniss: Psychose: volle Dröhnung.
Bis jetzt habe ich mich schon wieder gut gefangen sonst könnte ich gar nicht ins Forum.
Wenn du keine psychotischen Probleme hast ist es womöglich nur ein kleiner Tick, mit dem es sich doch leben lässt.
Stört es dich sehr, dann such dir einen Therapeuten.
mfg
elias

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Beitrag So., 22.06.2008, 22:13

hi elias,

ich sehe meinen "fall" etwas entspannter als du.

erstmal finde ich das das thema wahrnehmung schon an sich eine spannende sache ist.
da muss man keine phsychose haben um darüber nachzudenken.
es gibt verschieden wissenschaften zb philosopie die ziemlich viel dazu zu sagen habe.
ich sehe es daher auch eher als interessante und nicht so sehr als bedrohlich komponente des menschlichen seins.

der andere faktor (ausser meiner eigenen affinität zu diesem thema) ist tatsächlich ewas grenzwertig für normale begriffe.
ich habe eine zwangsstörung. das ist zB die Sache mit dem ständigen händewaschen.
nur das ich mir etwaige keimbesiedlung NICHT zum problem mache sondern mir so fragen wie zb "hat jemand das oder jenes gesagt oder komisch gekuckt" usw usw....stelle
das feld für zwänge ist sehr weit und fassettenreich.

das klingt jetzt vielleicht so als wenn das für mich eine witzige sache ist - ist es aber wirklich nicht.
nach inzwischen mehrjähriger behandlung incl. stat. aufenthalt + belesen in der fachliteratur kann ich zumindest auf ein grundwissen zurückgreifen.

mit dem "problem" habe ich inzwischen leben gelernt und eigentlich garnicht mal so schlecht.
(naja bis auf die AUF und ABs die die krankheit so mit sich bringt)

ich staune aber nicht schlecht, dass du bei meinem beispiel fast an die decke gehst. was hast du erlebst das du so darauf reagierst.

viele grüße tt

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Beitrag So., 22.06.2008, 22:18

ach elias,

eins hatte ich noch vergessen:
mit meiner frage nach deinen erlebnissen interessiert mich vor allem wie alles bei dir anfing bzw so die erste zeit des lebens und erlebens mit deiner krankheit.

so jetzt ist aber schluss...

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Beitrag So., 22.06.2008, 22:39

oh sorry elias

ich krieg jetzt erst mit das du kurlis geantwortet und nicht meinen einwurf kommentiert hast.
man wenn das kein ding zum thema wahrnehmung ist.
da frag ich mich doch gleich warum ich mich von dir angesprochen gefühlt habe.

also nochmal sorry - aber meine frage zu deiner geschichte nehme ich trotzdem nicht zurück

viele grüße tt

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Beitrag Di., 24.06.2008, 16:44

Die Sache, die mir passiert ist, an sich, stört mich eigentlich nicht wirklich, ist bis jetzt auch nicht mehr aufgetreten. Ich würd mich schon bischen als Neurotiker bezeichnen, aber Psychose ? Ich weiss nicht.

Was wären denn andere "psychotische Probleme" ?

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Beitrag Di., 01.07.2008, 11:36

Es sind jetzt knapp 2 Wochen um und ich lebe noch

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Beitrag Mi., 01.10.2008, 16:15

Hallo.
Ich habe Angst, später keine eigenständige Persönlichkeit und quasi "lebensunfähig" zu werden. Zur Zeit habe ich fast keine Interessen, ich vegetiere vor mich hin, möchte überhaupt nichts. Kein Antrieb für gar nichts, hocke nur vor dem PC, Ambitionen für gar nichts.
Eine seltsame Leere und das Gefühl nichts ausrichten zu können, nutzlos zu sein, erfüllt mich. Als ob eine Hand mich eng umschließt, aus welcher ich mich nicht befreien kann.
Es gibt Zeiten, wo ich mich unabhängig fühle, Herr über mich Selber bin und denke ich könnte generell was reissen, ich bin Jemand. Nur dann kommen wieder Zeiten, wo ich die absolute Depri-Schleuder, ein Zombie mit allen Ängsten, die es gibt und nicht gibt, bin, total gebremst und leblos. Und ich kann mich da nicht raus befreien, es geht einfach gedanklich nicht. Es ist so als würde es mir nicht erlaubt. Warum kann ich es nicht, frage ich mich. Bin ich schwach ?
Und das macht mich sowas von wahnsinnig, weil ich in diesen Phasen wirklich für nichts zu gebrauchen bin. Nichts geht. Ich merke schon, wann diese Phasen anfangen und dann werd ich schon wieder ganz verzweifelt, weil es scheint als könne ich dagegen nichts tun. Es ist als wäre ich 2 Personen. Es kann doch nicht sein, dass ich einfach so meinen Verstand von einem Tag auf den anderen verliere und total anders bin. Jede Angst findet dann in mir seinen Wirt. Und immer habe ich "mein anderes Ich", das Positive im Kopf, das unerreichbar ist und das frustriert mich dann natürlich noch mehr.
Und dann sehe ich andere, die offensichtlich diesen wirklich krassen Wandel nicht vollziehen, oder zmd. nicht so hart, dass sie fast lebensunfähig werden.
Das zerstört mich dann natürlich richtig hart am Boden.
Ich brenne innerlich schon, dass mir scheinbar irgendwas meine Unabhängigkeit/meinen Willen unterdrückt, fest entschlossen, dass ich dem bald ein Ende bereite. Nur der Wille ist da, aber in der Realität bin ich dann immer noch Spielball von irgendetwas in mir.

Ich hoffe, jemand kann mir da was sagen

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Kurlis
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Beitrag Sa., 18.10.2008, 17:44

Hallo.
Irgendetwas zieht mich dauernd runter und hindert mich daran, so zu sein wie ich sein möchte. Ich merke quasi schon diese Kraft in mir, die mich daran hindert, so zu leben wie ich gerne leben möchte und ich weiss auch nicht immer wie ich damit umgehen soll. Aufgrunddessen ist mein Selbstwertgefühl/Bewusstsein in den letzten Jahren stark gesunken. Ich verliere den Kampf fast immer, weil es fast aussichtslos ist weil es mir auch ein bischen komisch vorkommt, gegen irgendetwas in mir zu kämpfen. Am Ende hat "es" gewonnen und ich bin total willenlos, am Boden, nicht Ich selbst.
Ist das normal in meinem Alter und ich muss einfach dagegen ankämpfen, um ein autonomes Leben zu führen oder kommt das automatisch und diese "Kraft" ist doch etwas anderes ? Ich bin verwirrt. Würde mich auf Tips freuen !

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