Zurück zu einer gesunden Sexualität (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Skorpi83
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Zurück zu einer gesunden Sexualität (W)

Beitrag Do., 14.07.2016, 21:29

Guten Abend! Ich habe dieses Forum so eben gefunden und hoffe, hier Rat auf eine Problematik meinerseits zu finden. Kurz zu mir. Ich bin seit knapp 2 Jahren mit einem tollen Mann zusammen. Mein Problem ist aber, dass ich dank schlimmer sexueller Erfahrungen vor allem in meiner Kindheit noch nie gesunden Geschlechtsverkehr hatte und aufgrund dessen unter einem übertriebenes Verlangen nach Sex habe. Dies äußerst sich unter anderem darin, dass ich auf einmal Menschen "süß" finde, die ich im Normalfall nicht süß finden würde. Und auch darin, weil mir immer wieder Menschen im Kopf hängen bleiben und ich Abhängigkeiten eingehe. Dies betrifft im Grunde alle Geschlechter. Denn nach einer sehr schlimmen Erfahrung 2004 habe ich mich "wie aus dem nichts" für Frauen interessiert. Geschelchtsverkehr mit meinem Freund war bisher aufgrund einiger Schwierigkeiten nicht möglich, aber wir arbeiten daran. Nur habe ich Angst, dass nach meiner ersten Erfahrung meine Sexualität noch mehr aus den Fugen gerät. Therapeutisch bin ich gut aufgestellt! Ambulant erfolgt nun eine Langzeit- bzw. Verhaltenstherapie und zwischen durch (wahrscheinlich wieder im September/Oktober) die Traumatherapie stationär. Ich frage mich nur, ob genannte und andere Probleme, die aus meinen schlimmen Erfahrungen resultieren, mit Hilfe von Therapien in den Griff zu bekommen sind?

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mondlicht
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 09:45

Skorpi83 hat geschrieben:Mein Problem ist aber, dass ich dank schlimmer sexueller Erfahrungen vor allem in meiner Kindheit noch nie gesunden Geschlechtsverkehr hatte und aufgrund dessen unter einem übertriebenes Verlangen nach Sex habe. Dies äußerst sich unter anderem darin, dass ich auf einmal Menschen "süß" finde, die ich im Normalfall nicht süß finden würde.
Hallo Skorpi,
ich kann mir von Deinem Problem kein Bild machen. Was verstehst Du unter "gesundem Geschlechtsverkehr" und warum glaubst Du, dass die Unmöglichkeit dessen in Dir ein "übertriebenes" Verlangen auslöst. Und was meinst Du, wenn Du schreibst, dass Dir Personen im Kopf hängen bleiben und Du Abhängigkeiten eingehst. Das letzte kenne ich auch. Deswegen interessiert mich, wie Du es meinst.

Lieben Gruß!

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Skorpi83
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 10:04

Hallo! Gesunder Geschlechtsverkehr bedeutet für mich sexuelle Handlungen ohne Gewalteinwirkungen, so wie es in meinem Fall leider jahrelang war. Nach Missbräuchen kann es passieren, dass der Betroffene entweder gar kein oder eben ein übertriebenes Interesse an Sex hat. Dies kann bis zur Prostitution führen. Gerade Missbrauchsopfer sollen ein erhöhtes Risiko für das Entwickeln von Suchterkrankungen haben. In meinem Fall ist es Alkohol und eben Sex. Ich habe wie gesagt einen tollen Freund, aber wenn ich andere Menschen sehe, finde ich diese "niedlich" und bleiben im Kopf hängen. Ich befinde mich aktuell auch noch in einer Abhängigkeit zu einem Mann, weil mein Bedürfnis nach Sex nicht gestillt ist.

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 10:09

Bearbeitest du dieses Thema in der Therapie?

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Skorpi83
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Beitrag Fr., 15.07.2016, 10:13

Ja, aber ich befinde mich noch am Anfang. Und wie gesagt, geht es erst Ende August mit der Therapie weiter.

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Mondin
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Beitrag Sa., 16.07.2016, 08:24

Hallo Skorpi83! Willkommen hier an Board. Ich bin selbst Opfer von Missbrauch, ziemlich heftig sogar. Bei mir war es ebenfalls so, dass sich mein Verlangen nach Sexualität extrem gesteigert hat. Heute (meine diesbezüglichen Therapien sind ca. 10 Jahre her) sehe ich das so, dass dieses Verlangen nach Sex, der Wunsch nach Ausheilung der Traumata war. Leider habe ich mir jedoch noch wesentlich mehr davon zugezogen, wurde im Erwachsenenalter auch vielfach vergewaltigt (durch meinen Leichtsinn provoziert) und war am Ende komplett durch den Wind.

Ich konnte GV haben, nur hat das alles noch viel schlimmer gemacht anstatt besser. Was ich daraus lernte, waren besonders diese Punkte:

-> Das A und O für Sexualität - die nicht traumatisiert - ist Vertrauen. Zum Gegenüber aber auch zu sich selbst und in die eigenen Empfindungen, auf die man immer reagieren und sie in Wohlwollen ernst nehmen sollte.

-> Zeit - es braucht Zeit. Ungeduld ist tödlich in einem solchen Kontext. Es ist elementar sich selbst Zeit zu geben und jeglichen Druck von sich selbst zu nehmen.

-> Offenheit, auch wenn es mordspeinlich ist. Kommunikation mit vertrauten Menschen (Partner/Therapeuten) kann vieles heilen, einfach indem man Annahme in seinen Verletzungen erfährt. Doch das braucht Zeit (s. o.).

Ich wurde drogensüchtig, internetsüchtig, beziehungssüchtig - im Grunde wurde ich nach allem süchtig. Ich wollte immer mehr und mehr und mehr. Heute weiß ich, dass ich damit meine verlorene Kindheit versuchte auszuheilen. Diese selbstvergessenen, arglosen und damit intensiven Erfahrungen nachzuholen, die mir als Kind nicht in ausreichendem Maße zuteil wurden, weil es "das Andere" gab, das mich innerlich taub werden ließ, aus Selbstschutz.

Gib Dir Zeit. Sei so offen und ehrlich wie möglich. Ja, dann kann es heilen.

LG
Mondin

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Skorpi83
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Beitrag Sa., 16.07.2016, 08:44

Liebe Mondin, ich danke dir sehr für deinen Beitrag und Offenheit. Es tut mir aber gleichzeitig weh lesen zu müssen, dass auch du schlimme Missbrauchserfahrungen erlebt hast und unter Folgeschäden leidest. Ja ich weiß, dass Süchte, in meinem Fall Sex, Alkohol, ritzen, eventuell noch Essen, das Davonlaufen vor der Auseinandersetzung mit dem Missbrauch und dem Schmerz sind. Ich habe einmal gelesen, dass Suchtverhalten (wie beispielsweise die Dissoziative Identitätsstörung) nach Sexuellen Missbrauch auch eine Form des Überlebens sein soll. Klingt auf den ersten Blick nachvollziehbar. Aber ich frage mich, was denn schlimmer ist? Sich entweder in Süchte, die auch schlimme Folgen haben können, vertiefen oder sich mit seinem Trauma auseinanderzusetzen? Was mir derzeit zu schaffen macht ist, dass ich "sexuelles Interesse" auch an Kindern und Frauen "habe". Selbst die Befriedigung mit meinem eigenen Vater und durch einen Hund ist mir mal in den Kopf gekommen. Ich träume selbst von Sex mit meinem Peiniger. Wie du siehst, hat mein jahrelanger Sexueller Missbrauch (in der Kindheit) meine Sexualität durcheinander gebracht. Ich habe nun Angst, dass angesprochene "Neigungen" für immer bleiben. Hast du die gleichen oder ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht?

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Mondin
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Beitrag Sa., 16.07.2016, 11:26

Grüß Dich Skorpi83!
Es tut mir aber gleichzeitig weh lesen zu müssen, dass auch du schlimme Missbrauchserfahrungen erlebt hast und unter Folgeschäden leidest.
Nun ja, es war deutlich schlimmer bevor ich mich auf meinen langen Heilungsweg begab. Heute habe ich kaum noch Probleme, jedenfalls keine, die unmittelbar mit dem Missbrauch zusammenhängen. Es dauert - Zeit - ich schrieb es Dir ja. Sowas muss ganz langsam, klein bei klein, oft kaum merklich, über lange Zeiträume ausheilen dürfen. Aber mit jedem Tag, jedem Lächeln, jedem schönen Erlebnis, mit jeder Umarmung, jedem Stück Vertrauen, das man wieder zulassen kann, heilr es ein winziges Stückchen mehr. Und irgendwann bemerkt man es und stellt überrrascht fest, hey, jetzt fühlt sich alles normal und ganz selbstverständlich an. Dann weißt Du, dass Du es geschafft hast.

Es wird immer ein Teil der eigenen Vergangenheit bleiben. Es wird immer mal Momente geben, in denen man daran erinnert wird, so wie ich jetzt, wenn ich hier mit Dir schreibe. Aber es tut nicht mehr weh. Es ist nicht mehr beherrschend und das Lebendige bezwingend, sondern eine Erinnerung. Keine schöne zwar, aber dennoch "nur" noch der Nachhall. Hab Vertrauen in Dich selbst, der menschliche Organismus ist ein perfektes System, er besitzt gewaltige Heilungskräfte, wenn man ihm die Zeit und Zuwendung gibt, die er dazu braucht.
Ja ich weiß, dass Süchte, in meinem Fall Sex, Alkohol, ritzen, eventuell noch Essen, das Davonlaufen vor der Auseinandersetzung mit dem Missbrauch und dem Schmerz sind. Ich habe einmal gelesen, dass Suchtverhalten (wie beispielsweise die Dissoziative Identitätsstörung) nach Sexuellen Missbrauch auch eine Form des Überlebens sein soll. Klingt auf den ersten Blick nachvollziehbar.
Bei mir standen die Süchte im Vordergrund. Heute rauche ich nicht einmal mehr. Es ist vorbei. Auch die Flashbacks, dissoziativen Zustände und das Zerfallen meiner Selbstwahrnehmung in mehrere Charaktere ist nur noch rudimentät und als kreativer Prozess vorhanden. Das meint, ich schreibe Geschichten und lasse diese Charaktere darin Gespräche führen, jedoch ist das oft einfach nur Rückschau oder Verarbeitung aktueller Gegenwart. Ich war jedoch niemals wirklich gespalten. Eine Zeit lang hatte ich einen Teil in mir, der wie ein Dämon war, mich dauernd unflätig beschimpfte und mich zwang mir weh zu tun (SVV/Autoaggression), das ist 15 Jahre her. Heute ist er integriert und niemand beschimpft mich mehr, sondern all meine Anteile treten für mich ein, gemeinsam.
Aber ich frage mich, was denn schlimmer ist? Sich entweder in Süchte, die auch schlimme Folgen haben können, vertiefen oder sich mit seinem Trauma auseinanderzusetzen?
Hör auf zu denken. Weder Sexualität, noch Fühlen haben irgendwas mit Denken zu tun. Aber Sexualität IST Fühlen. Das ist meist das Problem, dass man viel zu sehr verkopft ist, das Schreckliche irgendwie zu begreifen versucht und sich regelrecht zu Tode denkt. Versuch mit dieser Fragerei aufzuhören, denn es ist für jeden anders. Der Eine reagiert dissoziativ, der Andere süchtig, der Nächste hat beides und noch ein Anderer wird Extremsportler. Es ist individuell und was für einen anderen schlimmer ist, kann für Dich die Lösung sein und umgekehrt.

Versuche Entspannungstechniken zu erlernen, die Dich mit Deinem Körpergefühl in Kontakt kommen lassen und den Kopf ausschalten. Dann lernst Du zu spüren was bei Dir gut funktioniert. Ich habe mit autogenem Trainig gute Erfahrungen gemacht. Und Du könntest Dich um eine Therapie zur Körperwahrnehmung bemühen. Sowas hier z.B.: Klick!

[Ende Teil I - Zeichenbegrenzung]

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Mondin
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Beitrag Sa., 16.07.2016, 11:30

[Teil II]
Was mir derzeit zu schaffen macht ist, dass ich "sexuelles Interesse" auch an Kindern und Frauen "habe". Selbst die Befriedigung mit [...] Ich habe nun Angst, dass angesprochene "Neigungen" für immer bleiben. Hast du die gleichen oder ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht?
Nein, sie bleiben nicht. Weil sie gar keine Neigungen sind, sondern die fehlgeleitete Verknüfung Deiner Psyche mit der Sexualisierung all Deines Seins. Wer als Kind missbraucht wurde, der erlebt das als so durchdringend, dass das ganze Sein davon überschattet wird. Man sieht und fühlt und wittert und befürchtet "es" überall. Selbst der Knüppelgriff eines Regenschirmes verkommt u. U. zum Phallussymbol. Ja, wie gut ich das kenne, es war grauenhaft und ich hasste und verachtete mich dafür. Bis ich begriff, dass das nicht mein eigenes Verlangen war, sondern der verquere Symbolismus meines Unterbewussten, das alles daran setzte sich ins Bewusstsein zu bringen, um endlich diese Spannungen auflösen zu können, die daraus entstehen, dass ein eigentlich schönes und gesundes Bedürfnis, derartig falsch verknüpft und besetzt wurde.

Es wird verschwinden - ganz bestimmt. Zur Zeit tobt da etwas in Dir, verlangt sein Recht und gibt Dir Zeichen, die völlig verquer und chaotisch wirken. Es wird alles seinen Platz erhalten, mit der Zeit. Weißt Du, als Du Kind warst, da wurde Deine Liebe und Zuneigung sexualisiert. Heute tust Du das selbst und Zuneigung wird von Dir als Wunsch nach Sex fehlinterpretiert. Du magst Kinder, Du magst Deinen Hund, Du wünscht Dir Liebe und Zuneigung von Vater / Peiniger - und das sexualisierst Du automatisch, durch die Kopplung Deines Gehirn von Zuneigung=Sex. Das ist das eigentlich Fatale am Missbrauch, dass er diese Kopplungen erzeugt, die so verheerend wirken.

Glaub an Dich, Du schaffst das. Du kannst schon sehr genau darüber schreiben. Das ist sehr hilfreich. Du bist auf einem guten Weg.

Lieben Gruß!
Mondin

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Skorpi83
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Beitrag Sa., 16.07.2016, 19:42

Hallo Mondin, herzlichen Dank für deine Beiträge. Diese habe ich bedacht gelesen und werde diese auch immer wieder heranziehen. Ich hoffe wirklich, dass du in meinem Fall recht behältst. Aber es freut mich zu lesen, dass es dir nach all deinen schlimmen Erfahrungen und Folgeerscheinungen soweit gut geht. Auch dies macht mir Hoffnung, all den "Wahnsinn" bald hinter mir zu lassen. Kannst du dir vorstellen, wie nervig und belastend es unter anderem ist, wenn ich mit meinem Freund unterwegs bin, mich aber andere "interessieren" und Folge dessen sich mein Blick auf diese richtet.

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Mondin
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Beitrag Sa., 16.07.2016, 19:58

Liebe Skorpi83, ja - sicherlich kann ich das. Redet Ihr denn offen darüber?

Grüßerchen!
Mondin

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Skorpi83
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Beitrag Sa., 16.07.2016, 20:06

Also dass ich generell diese Probleme habe, weiß er. Aber direkt darüber gesprochen, haben wir nicht. Er meint auch, dass Therapien hier eher helfen. Warst du in der Zeit, in der es dir so schlecht ging, auch in einer Beziehung?

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Mondin
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Beitrag Sa., 16.07.2016, 20:39

Ja, war ich. Wir waren 16 Jahre zusammen, 11 davon als Ehepaar. Ich dachte immer, dass ich promiskuitiv wäre und wagte es nicht, offen mit meinem Partner darüber zu reden. Der war jedoch auch nicht blöd und so trug es sich zu, dass wir beide, ohne jemals explizit darüber zu sprechen, alle paar Jahre mal "eigene Wege" gingen. Ich traf mich mit irgendwelchen Bekanntschaften aus dem Netz, er fuhr über Tage auf Konzerte. Wir fragten uns gegenseitig nie was der Andere dort genau tat. Ich erinnere mich an einen Vorfall, als mein Ex mich anrief, deutlich angetrunken (er hatte ein Alkoholproblem, das schlussendlich auch dazu führte, dass ich mich trennte) und mir mitteilte, während ich das Gackern und Kichern von zwei Frauen hörte, dass sie nun ins Hotel fahren würden.

Ich wünschte nur "viel Spaß" und legte auf. Wir sprachen nie darüber. Es war eine Art stillschweigender Vereinbarung, die uns beiden genehm war. Ich hatte wärend all dieser Jahre auch einige Treffen dieser Art, wenn auch ohne Alkohol. Die Beziehung hat mir sehr geholfen, denn sie gab mir Stabilität. Gesund waren wir jedoch beide nicht. ...

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Skorpi83
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Beitrag So., 17.07.2016, 07:55

Guten Morgen Mondin, der Begriff "Promiskuität" bedeutet, dass man mehrere wechselnde Sexpartner hat, oder? Mir ist dieses Wort nicht wirklich geläufig. Aber du warst letztendlich nicht promiskuitiv, sondern sexsüchtig?

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Mondin
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Beitrag So., 17.07.2016, 09:17

Grüß Dich Skorpi83!
Skorpi83 hat geschrieben:Guten Morgen Mondin, der Begriff "Promiskuität" bedeutet, dass man mehrere wechselnde Sexpartner hat, oder?
Exakt. Allerdings über das normale Maß hinaus,oft auch neben einer Hauptbeziehung.
Aber du warst letztendlich nicht promiskuitiv, sondern sexsüchtig?
Weder - noch. Ich war schlicht durcheinander. Und auf der Suche danach, die durch den Missbrauch entstandenen, fehlerhaften inneren Verknüpfungen, die mir unerträgliche Spannungen verursachten, auf zu lösen. Der Körper ist klug, das Unbewusste ebenso - sie suchen oft Wege, die der Kopf erst nicht versteht (und umgekehrt, weiß der Kopf oft bereits Dinge, die der Bauch/das Bauchgefühl, erst noch verinnerlichen muss).

Wenn sich das reguliert, dann ist man plötzlich ganz gelöst und alles ist in Ordnung. Ich bin heute wieder seit guten 4 Jahren in einer Partnerschaft (seit Kurzem nun auch Ehe) und bin treu wie Gold, weil mir gar nichts fehlt, weder in mir, noch in dieser Bindung. Auch wenn wir aus gesundheitlichen Gründen (mein Mann nimmt sehr viele Medikamente gegen seine diversen körperlichen Leiden ein) sehr wenig Sex haben. Dafür schmusen wir um so mehr und das genügt mir mittlerweile vollends.

LG
Mondin

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