Cortison - kann es Depressionen verstärken oder auslösen?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Miss_Understood
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Cortison - kann es Depressionen verstärken oder auslösen?

Beitrag Di., 26.07.2016, 23:01

Musste vor zwei Wochen Cortison nehmen (Stoßtherapie, 2 Tage 60 mg, dann absteigend ...) und nach dem ersten halben Tag war ich ein heulendes (und schwitzendes) Elend. Und ich hatte erstmals regelrechte Fressattaken mitten in der Nacht. Mir ist jetzt klar wie es kommt, dass viele von Cortison zunehmen. Furchtbar.

Allerdings sieht es so aus, dass mir das noch öfter passieren wird - die Einnahme von Cortison. (Wem es für seine Antwort zwingend hilfreich erscheint, welche Erkrankung dahinter steckt, möge mir bitte eine PN schreiben, ich möchte hier nicht so konkret werden. Sie ist allerdings nicht wirklich erforscht genug und ich hatte den Eindruck, die Ärztin verschreibt das dann halt mal, weil man das so tut ...)

Aber so generell, ich las bisher wenig darüber, aber aufgrund meines anderen Wissens um hormonelle Zusammenhänge erschien es mir abwechselnd logisch und unlogisch - aber es kann sein, dass ich das noch immer nicht so recht verstanden habe:

Kann Cortison Depressionen verstärken oder gar auslösen?

Gibt es irgendetwas, was man dagegen tun kann außer KEIN Cortison zu nehmen?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Candykills
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 07:21

Ja, Kortison ist bekannt dafür, dass es Depressionen verstärkt. Das kann bis hin zur Manie oder Psychose gehen.

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Beitrag Mi., 27.07.2016, 14:28

Danke, wo kann man das nachlesen? Gibt es Alternativen?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Elfchen
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 16:07

Liebe Miss

Ich meine mich zu erinnern, warum du Cortison nehmen musst.

Habt ihr schonmal über Azathioprin nachgedacht? Ich habe selber über 10 Jahre Imurek genommen, und dies hat mir nach anfänglicher Angewöhnungszeit mit viel Nausea eine neue Lebensqualität gebracht.

Vielleicht könntest du das mit deinem Arzt besprechen, wenn ihr es nicht schon habt.

Herzlich liebe Grüsse
Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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blade
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 19:51

Biologika kein Thema?
zB Humira?

Zweiter Ansatz: Depressionen verstärkt. Werden diese dann evtl. auch klarer? Weil verstärkt evtl. einer Bearbeitung zugänglicher? Manchmal kann man eine Verstärkung (auch wenn diese erstmal eindeutig unangenehm ist) auch nutzen um Strategien zu entwickeln, auf die man sonst nicht kommen würde.

Dritter Ansatz: Das Kortison zu einer anderen Tageszeit einnehmen. ZB dann nehmen, wenn der Körper seinen physiologischen Cortisonpeak hat (am früheren Morgen)
oder wenn das bereits der Fall ist
auf den Tiefpunkt Switchen (am späten Abend)

die Menschen sind nicht alle gleich und reagieren auch nicht alle gleich (manchmal wirkt Cortison auch euphorisierend und antriebssteigernd, auch sind die Ursachen für Depression nicht immer dieselben)

für die entzündungshemmende Wirkung sollte das Wurst sein.
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 22:32

Oh SEHR spannende Antworten, danke!!! DANKE; Elfchen und blade!

Ich bekam das wohl klassischste und gängigste Cortison in Form von 20 mg Tabletten (und dann ging das 2 Tage morgens, mittags, nicht allzu spät abends eine, dann zwei Tage morgens und nicht allzu spät abends eine, dann eine halbe morgens und abends usf). Ich war ein heulendes, schwitzendes Elend - und zwar wirklich nur wenige Stunden nach der zweiten Einnahme! Gruselig. Kennst du Azathioprin aus eigener Erfahrung? Muss mal morgen googlen, auch zu Humira (ist verschreibungspflichtig, oder?), Imurek und Nausea, nie gehört - bin zu müde, da heut 7 im Bus gesessen. Ich glaube, meine Chirurgin ist zwar eine exzellente und innovative Handwerkerin 8so dass ich ja nach der 6-wöchigen Heilungszeit mich super fühlte, aber ich hätte NIE NIE NIE damit gerechnet, dass dann 7 Monate danach wieder alles NOCH schlimemr ist als vorher - mit einem Schlag ...

Sie geht aber was das Drumherum anbelangt eben die absolut klassischen Wege ... und es ist bei mir ja dooferweise (oder eben gerade weil) komplexer ... ich habe inzwischen SO viel selbst drumherum studiert, dass ich mich auch im alternativmedizinischen Bereich etwas auskenne - und bin immer wieder erstaunt, wie alles dann und wo genau DOCH zusammenhängt! DA klingelt bei mir bei den beiden Stichworten, die ich grad mal kurz anrecherchiert habe ganz ganz viel und ich glaube DAS Ist eine SEHR heiße Spur. Das blöde ist ja, ich habe einen AB-SO-LUT unmedizinischen Beruf - die Ärzte fragen das ja immer, was man macht - und wenn ich dann mit so Fachfragen komme oder gar Fachvorschläge mache, dann muss man das immer SO vorsichtig machen; klar, ich liesse mir auch ungern reinreden, wenn ich mitten drin bin am Auftrag - na ja, schwer zu vergleichen ... zwei Ärztinnen hatte ich, die mir auch wirklich, wirklich zugehört haben. Die eine, jünger als ich, war auch ganz erstaunt, was ich alles weiß. Na ja, aber wirklich bereit mit auszuprobieren und mir das gewünschte zu verschreiben, das hatte sie mir dann doch erfolgreich und auch plausibel begründet wieder ausgeredet. Hm. ... Wie ist das mit Humira? Ich habe dunkel etwas in Erinnerung in Zusammenhang mit ... was war das nochmal? Einer alternativmedizinischen Substanz, die man nur schwer bekommt, die in organischen Düngern oder Torf drin ist - oder so ... phew mein Gedächtnis ... doch ja zu Torf las ich kürzlich auch, dass man herausgefunden hat, dass Gärtnern nicht nur wegen der Tätigkeit als solches, und der frischen Luft antidepressiv wirkt, sondern auch wegen ... wie heißt das nochmal - was eben im Torf ist ...

Immerhin hat das heulen und schwitzen jetzt aufgehört - mit dem Absetzen des Cortison, so ganz klare Nebenwirkungen hatte ich noch nie. Aber mit so einer 'Hormonkeule' verstärke ich mir wirklich auch alle anderen Krankheiten, da bin ich mir gefühlt sehr sicher! UND das, wozu ich nehmen sollte: besser geworden ists auch kein bischen, ich muss also bald nochmal unters Messer ... nur WANN? Und: was danach ist, ob eine Verbesserung möglich ist, woran es überhaupt liegt und wie lange die anhält - oder ob es das dann war - wer weiß?

Ich konnte kaum schlafen - obwohl irre müde, aber Herzrasen, ich grübelte und heulte, mein Gefühl alleine zu sein (und das BIN ich ja, in dieser neuen Stadt. Wobei so sehr inzwischen ja auch nicht mehr.

Von 'besser zugängig' keine Spur - abgesehen davon habe ich keine therapeutische Begleitung. Ich bin am letzten Tag dann sogar zum Krisendienst gegangen, das hatte ich noch nie in meinem Leben gemacht - die meinten dann, ich sollte in die Klinik gehen, wenn es nicht mehr geht. Na klasse - ich muss meinen Job hier behalten! WENIGSTENS den.

Immerhin hab ich jetzt erst mal Urlaub. Allerdings nennt der sich bloß so, ich habe gleich zwei neue Projekte die gestartet werden wollen. ABER ich bin einfach so wahnsinnig gestresst.

Okay, ich WEISS doch vieles und habe viele Bücher, ich muss mich einfach dann nochmal aufraffen, das Wissen zusammenzusetzen, zu destillieren und dann davon eine Maßnahme abzuleiten. WAS besprech ich mit den Ärzten, was kann ich WIEDER selber nehmen? Ich nehm ja auch NIX mehr! OBWOHL ich so gut damit gefahren bin! Nicht mal mehr Vitamin D! ich wette, mein Spiegel ist wieder ins unterirdische abgerutscht. Eben! Und Vitamin C hochdosiert und überhaupt Magnesiumöl und so weiter! GELD, DAS ist immer die Frage.

MSM zb. (NEIN, nicht MMS!) - und meine Spezialmischungen. Na gut, nicht dass ich jetzt ein Chemielabor hätte - haha.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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blade
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Beitrag Fr., 29.07.2016, 10:57

Humira war nur ein Bsp (Tumornekrosefaktor-alpha agonist oder antagonist? da müsste ich jetzt selbst nachschauen - keine Lust). Gibt viele verschiedene Biologika mit unterschiedlichen Einsatzbereichen (Fachchinesisch: Indikationen). Anderes Bsp. Tysabri bei MS, REMICADE bei CED

Eines haben sie alle gemeinsam: sind sauteuer und sowas von widernatürlich (meist gentechnisch hergestellte monoklonale Antikörper mit sehr sehr komischem Namen, wofür pro mmol zig Tiere als Kulturmedium geopfert werden müssen)

Also sollte die Indikation schon wirklich indiziert sein.


Was nicht heißt, daß man sie nicht zum Einsatz bringen darf, Krankheit ist ja auch widernatürlich.
Man sollte halt abwägen und nach naturkonformen Heilmethoden suchen (diese gibt es immer, davon bin ich überzeugt, aber selten kennt man sie heutzutage, davon bin ich auch überzeugt)

IST KEINE SCHULDZUWEISUNG!!!! Ist einfach so.

Da sie bei einem Chir. FA in Primärbehandlung sind, würde ich mal auf Polyarthritis oder Chronisch entzündliche Darmerkrankung tippen. Da sie anscheinend unberechenbar operiert werden, tippe ich auf MC und nicht CU.

Weihrauch war da 2003 noch ein Hoffnungsschimmer, habe es aber nicht weiter verfolgt.
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Beitrag Mo., 01.08.2016, 10:30

@blade: weswegen die Anrede 'Sie'? Und: ich bitte meinen Hinweis zu respektieren, dass ich aus Gründen der Wahrung meiner Anonymität im thread NICHTS weiter über die Art der Erkrankung(en) schreibe, außer wie bereits geschrieben, dass sie selten und spezieller ist.

Demnach gibt es sowas wie 'wirklich indizierte Indikation' nicht wirklich.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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blade
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Beitrag Mo., 01.08.2016, 16:00

das "Sie" ist mein Ding.
ich bleibe dadurch emotional auf Distanz.
nicht weil ich zu wenig Einfühlungsvermögen habe, sondern weil ich mE zu viel davon habe.
und zweitens die Aussagen zu tief bei mir reingehen, wenn ein "Du" davorsteht.
das "Sie" wahrt einen gewissen Abstand und dadurch auch eine spezielle Art von Respekt, für mich.

Tja, das mit der Anonymität:
klar, wollte diese auch nicht antatschen
will Sie auch nicht zu irgendwelchen Äußerungen verleiten

Sie haben ja auch nichts preisgegeben.

Ich bin eben eine Art Detektiv. Jetzt da ich ihre Wünsche kenne, werde ich meine Schlussfolgerungen für mich behalten, allerdings wird dann evtl. die Nachvollziehbarkeit und Verständlichkeit weniger werden.
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Beitrag Mo., 01.08.2016, 16:22

@blade: Ich habe hier bereits sehr viel von mir preisgegeben und eben genau aus diesem Grund möchte ich das nicht noch weiter konkretisieren. Als Alternative hatte ich nach wie vor geschrieben, dass man mir eine persönliche Nachricht schreiben kann.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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