Traurig versus unglücklich?

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mio
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Traurig versus unglücklich?

Beitrag Sa., 05.08.2017, 16:07

Hallo zusammen,

ich hab mal eine vielleicht etwas komische Frage in die Runde und zwar ob ihr zwischen "traurig" und "unglücklich" unterscheiden würdet? Und inwiefern?

Hintergrund ist, dass ich versuche einem Teil näher zu kommen, von dem ich bisher immer dachte er wäre traurig und jetzt nicht mehr ganz sicher bin, ob er wirklich "nur" traurig ist oder einfach total unglücklich und ob das einen Unterschied macht? Ich glaube ja und wenn ich den Teil verstehen will, dann hilft es vielleicht, wenn ich das Gefühl besser verstehe...

Vielleicht helfen mir ja die Beschreibungen anderer in Bezug darauf dem ein wenig näher zu kommen?

Also wer mag einfach mal beschreiben, wie ihr diese Gefühle so im Vergleich erlebt etc. pp. Es geht mir nicht in dem Sinne um "Definitionen" oder "allgemeine Erklärungen" sondern um Euer individuelles Erleben, aber ich wusste nicht, wo ich die Frage sonst hinschreiben soll.

Lieben Gruss,

mio

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alatan
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Beitrag Sa., 05.08.2017, 18:36

Wenn ich traurig bin, bin ich auch unglücklich. Aber nicht immer, wenn ich unglücklich bin, bin ich auch traurig. Jedenfalls nicht im eigentlichen körperlichen Sinn. Denn oft wird ja "Traurigkeit" mit jeder Form von Bedrücktheit, Unlust, sogar Angst u. a. m. in Verbindung gebracht.


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Beitrag Sa., 05.08.2017, 18:40

Danke Alatan!

Das mit dem körperlichen ist ein interessanter Aspekt für mich...den ich auf alle Fälle jetzt mal zu beleuchten versuche. :) :!!:

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ENA
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Beitrag Sa., 05.08.2017, 18:46

Hmmm,....also traurig kann man wegen einer Situation sein, ohne deswegen generell unglücklich zu sein. Unglücklich kann man auch wegen Situationen sein. Ich glaube, wenn man dann auch noch traurig ist, ist es vielleicht in dem Fall eine Steigerung bzw. der Ausdruck des Unglücklich-seins?

Mal so ein paar spontane Gedankengänge von mir. Sicher noch nicht zu Ende gedacht.

Ist unglücklich fühlen vielleicht mehr wie ein Unzufrieden-sein und traurig fühlen, noch mal mehr Emotion (statt Gedanke, Empfinden)?


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Beitrag Sa., 05.08.2017, 18:46

Also: Wenn ich mich mal versuche differenzierend zu erinnern, dann fällt mir ganz spontan eine Situation ein in der ich klar traurig, aber nicht unglücklich war.

Ich hatte mich (während einer Beziehung) in jemand anders verliebt und trug mich mit dem Gedanken mich zu trennen aufgrund dessen. Das hat mich traurig gemacht, aber nicht unglücklich....

Super! Immerhin ein erster Ansatz...

Merci!


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Beitrag Sa., 05.08.2017, 18:47

ENA hat geschrieben: Sa., 05.08.2017, 18:46 Ist unglücklich fühlen vielleicht mehr wie ein Unzufrieden-sein und traurig fühlen, noch mal mehr Emotion (statt Gedanke, Empfinden)?

Danke ENA! Ich glaube damit hast Du gerade das zum Ausdruck gebracht, was da parallel in mir auftauchte spontan...

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ENA
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Beitrag Sa., 05.08.2017, 19:00

:) Wobei man ja auch beides zusammen sein kann...oder eben auch keins von Beidem.


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Beitrag Sa., 05.08.2017, 19:05

Ja, klar. Aber mir geht es gerade darum, das einfach mal "auseinanderzufieseln", weil mir das einfach oft hilft. Zusammenbringen kann ich es dann ja immer noch, so es "passt". Ich hab halt oft das Problem, dass auf "mehreren Ebenen" ähnliche, aber nicht zwingend gleiche "Erinnerungen" da sind und ich dann die "Ebene" wo ich eigentlich gerade "bin" (respektive hinwill/-muss) sozusagen klarer "identifiziert" bekomme, wenn ich es mal wirklich gründlich auseinandernehme.


Waldschratin
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Beitrag So., 06.08.2017, 18:05

Unglücklich sein erleb ich eher als Zustand, Traurigkeit als Gefühl.
Heißt : Ein Gefühl, wie Traurigkeit, hält mich in Bewegung, es will Ausdruck und "Antwort", dann fließt es ab, verändert sich zumindest in der Intensität.

Ein Zustand in mir ist da "globaler", schwerer zu verändern, weil sich in nem Zustand Mehreres "trifft" : Gefühle, Introjekte, äußere Umstände etc.
Verzweiflung oder Depression sind für mich "Zustände", also sowas wie "Manifestationen" von Gefühlen mit "Drumrum" rum.

Oh Mann, gar nicht so einfach in Worte zu fassen... :gruebel:
Ich hoffe, du kannst mit meinem Gestammel was anfangen.


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Beitrag So., 06.08.2017, 19:53

Danke Waldschratin, ich kann damit sogar sehr viel anfangen!

Und ich finde Du beschreibst es auch sehr gut. :)

So langsam scheine ich "der Spur" da auch näher zu kommen, weil es wohl tatsächlich mehr um einen "Zustand" (etwas länger andauerndes) geht dabei, als nur um ein Gefühl...und da muss ich dann wohl auch anders ansetzen, als bisher, um dem Teil überhaupt helfen zu können. :!!:


Waldschratin
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Beitrag Mo., 07.08.2017, 08:51

Da wünsch ich dir gutes und gelungenes "Abholen"! :hugs:
Und mich würds interessieren, wie`s weitergeht... Bin halt ne Neugierige... :red: :-D
Hab ja selber genug mich schon mit Ähnlichem rumgeschlagen in meinem Leben.

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mondlicht
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Beitrag Mo., 07.08.2017, 21:18

Unglücklichsein hat für mich etwas "schneidendes", die Form eines Strahls, der sich in mein Leben frisst. Ich glaube auch eher etwas von einem Ereignis. Unglück angesichts eines Verlustes zum Beispiel. Traurigsein ist für mich meine Disposition, ein bestimmtes Geschehen aufzunehmen und zu verarbeiten. Traurigsein ist "älter" und grundlegender und kann auch ohne äußeren Anlass auftreten. Just my two cents ;-)


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Beitrag Mo., 07.08.2017, 21:37

Waldschratin hat geschrieben: Mo., 07.08.2017, 08:51 Da wünsch ich dir gutes und gelungenes "Abholen"! :hugs:
Danke Dir! Ich hoffe so geht es vielleicht besser...werd versuchen es in der nächsten Stunde mal zum Thema zu machen, mal schauen was dann "passiert".

Ich denke mal das "danach" findet sich wenn eher im Blog...hier werde ich es wahrscheinlich eher nicht "hinpacken". :)


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Beitrag Mo., 07.08.2017, 21:45

Danke auch an Dich Mondlicht!

Ich lass Deine Worte mal wirken und schau mal, ob ich da was finde. Um ein einschneidendes Ereignis geht es zumindest in Teilen...aber eigentlich "verorte" ich bei mir da eher die Traurigkeit.

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luftikus
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Beitrag Di., 08.08.2017, 08:00

Für mich meint Traurigkeit eher einen temporären Zustand, der z.B. von einem persönlichen Verlust (durch Tod, Trennung etc.) ausgelöst wird. Unglückichsein ist eher ein längerfristiger Zustand, der z.B. an bestimmten Lebensumständen liegt, aber auch von Depressionen ausgelöst werden kann.