Angst vor sexuellen Übergriffen vom Vater

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

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Sterni
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Angst vor sexuellen Übergriffen vom Vater

Beitrag Di., 22.08.2017, 11:12

Ich muss sagen, ich habe mich bisher nicht getraut dies überhaupt in Worte zu fassen oder mit jemandem zu besprechen, aber ich brauche dringend Hilfe.
Ich habe Angst vor meinem eigenen Vater. Schon als ich noch kleiner war (um die zehn/elf Jahre alt) habe ich registriert, dass seine Hand bei einfachen Umarmungen immer zu weit unten war oder, dass er mit mir nicht so umging wie er es sollte.
Als Kind habe ich mich sehr oft nachts zu ihm geschlichen, wenn ich Angst hatte. Wie man das halt so macht.
Doch manchmal war er mir einfach zu nahe, hat sich zu eng an mich gepresst oder seine Hand dorthin gelegt, wo sie nicht hingehörte.
Einmal bin ich aufgewacht und er hatte seine Hand an meinen Brustwarzen.
Ich dachte, es wäre nur ein Versehen und habe mir nichts dabei gedacht.
Doch als ich ein anderes Mal aufgewacht bin und er seine Hand zwischen meinen Beinen hatte, würde ich skeptisch.
Als es dann auch noch ein zweites und ein drittes Mal passierte, bekam ich echt Panik und hörte auf mich, wenn ich Angst hatte, zu ihm zu schleichen.
Stattdessen kroch ich zu meiner Mutter.
Doch ihr konnte ich damals nichts erzählen, aus Angst, ich würde ihre Ehe zerstören.
Nun ist meine Mutter allerdings tot und ich bin ganz alleine mit meinem Vater.
Und die Angst wird immer lebendiger.
Ich war einmal an seinem Handy, wollte mir was im Internet bestellen.
Ich hatte seine Erlaubnis. Doch beim Googlen sind mir seine letzten Suchanfragen ins Auge gestochen.
"Pornofilme Mädchen entjungfert" und "Vater entjungfert Tochter".
Ich wusste nicht, was ich tun sollte und bin in seinen Verlauf gegangen.
Dort habe ich mehrere solcher Suchanfragen gefunden.
Das macht mir echt Angst, ich will irgendwie nicht mehr von ihm berührt werden. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.
Am liebsten würde ich schon ausziehen, aber ich bin noch zu jung.
Und außer ihm habe ich doch niemanden. Dieses Thema ist echt hart für mich und ich bitte darum, dass es ernst genommen wird.
Ich bin wirklich verzweifelt.

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Shenmi
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Beitrag Di., 22.08.2017, 13:19

Hallo Sterni, melde Dich am besten beim Jugendamt und erzähle es dort! Dann sag Du möchtest in eine therapeutische Wohngruppe. Das ist allemal besser, als abzuwarten, bis vielleicht doch noch mehr passiert.
Ich wünsche Dir Kraft und Mut für Deinen Weg.
Alles Gute, Shenmi


Wünsch dir was

sagte die gute Fee

Alt und weise
möchte ich werden
und unerschrocken

Eine eigensinnige Alte
mit silbernen Haaren
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in lila Sandalen
Und Lachfalten
möchte ich haben
Ganz viele


(Anne Steinwart)


tanzen
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Beitrag Di., 22.08.2017, 14:41

Hallo, du kannst auch hier anonym anrufen. Bitte zögere nicht, dir dort oder woanders Unterstützung zu holen!
http://www.berliner-notdienst-kindersch ... ienst.html

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 22.08.2017, 17:25

auch der weisse Ring ist eine gute Anlaufstation.
Bitte achte darauf, dass er nicht mehr an Dich ran kommt.
Bitte suche Dir schnell Hilfe.
Ich wünsche Dir wirklich viel Kraft
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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sandrin
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Beitrag Di., 22.08.2017, 17:31

Auch ich möchte mich anschließen, hol dir Hilfe.
Ich weiß nicht, ob bei dir gerade noch Ferien sind. Aber es wäre auch eine Möglichkeit, mit einer Lehrerin zu sprechen, die dich dann dabei unterstützen kann, dass du Hilfe bekommst.

Mensch, ich bin immer wieder entsetzt, was man in diesem Alter schon alles aushalten muss. Fühl dich gedrückt und sei versichert, du bist niemals allein.

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mondlicht
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Beitrag Di., 22.08.2017, 20:50

Hallo Sterni,

das klingt furchtbar!!

Wann ist denn deine Mutter gestorben, wie alt warst du damals? Gibt es keine Familienangehörigen?

Wende dich unbedingt ans Jugendamt!

Lieben Gruß

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Nandori
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Beitrag Mi., 23.08.2017, 01:30

Du kannst dich auch an Wildwasser wenden. Die holen dich da auch raus.
Hier kannst du schauen, wo die nächste Beratungsstelle ist:
http://www.wildwasser.de/info-und-hilfe ... n-vor-ort/
wenn du angst hast anzurufen, kannst du auch einfach so hingehen. Das hab ich damals auch gemacht und war völlig okay.
Und außer ihm habe ich doch niemanden.
Das ist natürlich sehr schade und traurig. Es ist es jedoch nicht wert, dass du weiter in Gefahr bist.

Wenn du wirklich raus willst, geht das. Du wirst anfangs in betreutes Wohnen kommen, da sind dann Sozialarbeiter und Therapeuten die dich begleiten. Du bist nicht allein, okay?

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JuliaGausA
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Beitrag Mi., 23.08.2017, 12:35

Ich habe eine Große bitte an dich auch wenn es dir schwer fallen wird !!!!


SUCH DIR HILFE, VERTRAU ES JEMANDEM AN DER DIR HELFEN KANN

Ich habe es selbst erlebt, mein Stiefvater hat mich missbraucht, da war ich noch sehr jung, eine Mutter hat nichte gemerkt, da sie selbst mit ihrer Krankheit beschäftigt war.
Sie ist verstorben als ich neun Jahre alt war, war dann mit meinem Stiefvater weitere 2 Jahre alleine, bis ich es nicht mehr ausgehalten habe.
Ich habe es meiner Oma anvertraut und dann ist alles seine Wege gegangen.
Er wurde angezeigt, hat seine Strafe bekommen und ich bin dann zu meiner Oma gezogen.
Das ist eine Situation die man sich keinem wünscht.
Ich weiß genau wie du dich fühlen musst, ja vllt hast du nur noch deinen Vater, aber das ist kein Grund bzw keine Entschuldigung /Berechtigung was er macht.
Bitte Bitte such die Hilfe

Sry für die Ehrlichen Worte, man will sie nicht gerne hören aber ich meine es nur lieb und aus Schutz

kannst mir auch gerne Privat schreiben habe immer ein offenes Ohr für dich !!!!


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Sterni
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Beitrag Mi., 23.08.2017, 23:30

Danke, ich brauche gerade echt Hilfe.
Die Tipps von den anderen Usern sind total lieb, aber ich habe furchtbare Angst. Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Ich würde ihn so gerne zur Rede stellen, aber ich habe Angst vor seiner Reaktion. Ich weiß nicht, was er dann tut. Ich fühle mich in meinem eigenen Zuhause nicht mehr sicher.
Ich überlege, ob ich es meinen Freunden erzähle, um Hilfe frage. Ob ich es meinem Arzt sage, zum Jugendamt gehe oder mit meiner Tante (die einzige weitere Bezugspersonen in meiner Familie) rede.
Aber, irgendwo will ich es niemandem erzählen, weil ich meinen Papa auch irgendwo noch lieb habe. Er ist der einzige, der mit geblieben ist und außer mir hat er auch niemanden. Er wäre ganz alleine.
Das würde er nicht durchstehen.
Tagsüber ist er einfach ein super Vater, erlaubt mir beinahe alles und tut wirklich auch alles für mich. Aber, nachts traue ich mich einfach nicht mehr wirklich aus meinem Zimmer.
Ständig aus Angst ihn bei etwas zu erwischen und dass er mir daraufhin etwas antut.
Ich muss in zwei Wochen zum Arzt wegen eines psychologischen Gespräch, weil ich den Tod meiner Mutter vor einem Jahr nicht wirklich überwunden habe und überlege ihm von meinem Vater zu erzählen.
Aber, ich fürchte mich vor den Reaktionen der Menschen um mich herum. Ich will nicht von Zuhause weg und ich will in kein Wohnheim.
Ich will einfach nur hier bleiben und dass mein Papa aufhört diese Dinge zu tun.
Wenn ich hier tatsächlich weg müsste würde ich nur zu meiner Tante wollen. Aber, ich weiß nicht, ob sie das für mich tun oder wie sie reagieren würde.
Aber im gleichen Atemzug will ich auch nicht hier weg, überlege noch 2-3 Jahre hier auszuhalten bis ich mein Abitur habe und mir ne Wohnung oder WG leisten kann.
Bitte, Hilfe.

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Nandori
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Beitrag Do., 24.08.2017, 02:34

Liebe Sterni,
es ist noch nichts passiert. Vielleicht musst du ja gar nicht ausziehen. Ich halte es trotz allem für wichtig, dass du dich jemandem anvertraust. Hast du nicht eventuell eine Vertrauensperson? Eine Lehrerin der du gut vertraust?

Ich halte es auf jeden Fall für eine richtig gute Idee, dem Psychologen davon zu erzählen. Du bist über 14 und somit unterliegt der Psychologe der gesetzlichen Schweigepflicht. Er könnte also nur mit deiner Erlaubnis anderen davon erzählen. Außerdem kann er dich beraten, was du tun kannst.

Da du sagst, du möchtest nicht zu hause ausziehen, gäbe es die Möglichkeit, dass du dir eine erwachsene Vertrauensperon suchst und mit dieser redest und ihr dann gemeinsam mit eurem Vater redet und ihm deutlich macht, dass er sich nicht richtig verhälst. Es würde sich damit auch bei ihm die Hemmschwelle erhöhen und du hättest einen Erwachsenen der ein Auge auf deinen Vater haben kann.

Wäre es dir vielleicht möglich, deine Tante unabhängig von der ganzen Sache mit deinem Vater zu fragen, inwieweit es möglich wäre, dass du zu ihr ziehst? Mal so ein vorantasten? Dann wüsstest du wie sie das sieht?

Du fragst nach Hilfe. Was für eine Art von Hilfe stellst du dir von uns hier im Forum vor? Was genau brauchst du?

Ist es dir eigentlich möglich, dein Zimmer abzusperren? Das Badezimmer? Dann tu das bitte solange du bei ihm wohnst. Bitte pass auf dich auf, okay?


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Sterni
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Beitrag Do., 24.08.2017, 08:20

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich musste es einfach Mal loswerden, weil ich hier mit niemandem darüber reden kann und hatte mir vorgestellt, dass ich hier beraten werde, was ich am besten tun kann.
Und das funktioniert ja auch gut.

Zu dem Thema mit dem Ansprechen. Ich habe einfach Angst vor der Reaktion von meinem Vater. Ich weiß nicht wie er handeln wird. Man kann den Menschen ja nur vor den Kopf gucken.

Und bezüglich meiner Tante. Sie würde natürlich nach dem Warum fragen. Was soll ich ihr da erzählen?

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Elfchen
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Beitrag Do., 24.08.2017, 08:23

Liebe Sterni

Ich glaube, du hast hier viele Inputs bekommen.
Irgendjemanden wirst du zu Rate ziehen müssen, wenn du das Ganze auflösen willst. Vielleicht wäre eine Lösung, jemanden deines Vertrauens mit zu einem Gespräch zu nehmen mit deinem Vater.
Wenn du Angst hast, dann lass dich professionell beraten.

Hier könne wir weiter nichts mehr für dich tun als zuzuhören. Ins Handeln musst du unbedingt selber kommen. Der erste Schritt ist getan. Nun sei mutig und geh auch den zweiten, für dich einzustehen.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Shenmi
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Beitrag Do., 24.08.2017, 08:25

Liebe Sterni, ich sehe es nicht so, das “ noch nichts passiert ist“. Das berühren an intimen Stellen ist sehr wohl ein Übergriff und absolut nicht in Ordnung. Ich fürchte, wenn Du den Kopf in den Sand steckst und einfach hoffst, es passiert nichts weiter, könntest Du falsch liegen.
Du solltest Dich unbedingt jemandem anvertrauten. Nicht Du brauchst Dich zu schämen, sondern Dein Vater sollte sich das! Es wäre wichtig, dass ein Erwachsener mit ihm redet. Damit sieht er, dass Du eine Grenze ziehst, die er nicht weiterhin zu überschreiten hat. Und das andere auf ihn schauen werden!
Wenn Du nichts tust, fürchte ich, wird er weiter und weiter gehen. Ganz zu schweigen von dem fürchterlichen Gefühl für Dich, zu Hause nicht mehr sicher zu sein.
Den Tipp mit dem Abschließen Deines Zimmers finde ich auch gut. Aber das wichtigste ist, heraus aus dem geheimen zu kommen, dass er sieht, Du wehrst Dich und das auch andere Erwachsene ihn im Auge behalten werden. Trau Dich, für Dich einzustehen. Das wünsche ich Dir!
Liebe Grüße Shenmi


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Nandori
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Beitrag Di., 29.08.2017, 12:13

Ich überlege, ob ich es meinen Freunden erzähle, um Hilfe frage. Ob ich es meinem Arzt sage, zum Jugendamt gehe oder mit meiner Tante (die einzige weitere Bezugspersonen in meiner Familie) rede.
Ich finde das übrigens alles ganz wunderbare Ideen. Der Arzt - unabhängig davon, was für einer - unterliegt im Übrigen auch der Schweigepflicht, da du über 14 bist.
Sterni hat geschrieben: Do., 24.08.2017, 08:20Ich habe einfach Angst vor der Reaktion von meinem Vater. Ich weiß nicht wie er handeln wird.
Daher solltest du dir unbedingt einen Erwachsenen mitnehmen, der dabei sein kann. Du bist nicht allein, allerdings musst du dir in dieser Situation allein und selbstständig Hilfe suchen.
Sterni hat geschrieben: Do., 24.08.2017, 08:20Und bezüglich meiner Tante. Sie würde natürlich nach dem Warum fragen. Was soll ich ihr da erzählen?
Wenn du ihr die Wahrheit nicht sagen möchtest, dann denk dir doch was aus, du fühlst dich unwohl allein mit deinem Vater, du kannst ihn nicht bezüglich weiblicher Themen ansprechen, er ist zu selten zu hause, zu oft schlecht gelaunt, irgendwas. Oder dass du dir einfach mal so Gedanken gemacht hast, weil du sie so gern hast und eigentlich viel lieber bei ihr leben würdest.
Bedenke aber, dass deine Tante sehr viel eher gewillt sein könnte, dich aufzunehmen, wenn sie den wahren Grund kennen würde.

Wann hast du denn den Termin mit dem Psychologen?
Zuletzt geändert von Nandori am Di., 29.08.2017, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Nandori
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Beitrag Mi., 06.09.2017, 00:49

Liebe Sterni,

wie gehts dir?
Alles klar bei dir?

Würd mich freuen, wenn du dich meldest.

Lg

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