Woran bemerkt man eine erneute depressive Episode?

Leiden Sie unter Depressionen, wiederkehrenden depressiven Phasen oder anderen Stimmungsschwankungen, ermöglicht dieser Forumsbereich den Austausch Ihrer Fragen, Tips und Erfahrungen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kimba&Blacky
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 761

Woran bemerkt man eine erneute depressive Episode?

Beitrag Fr., 25.08.2017, 17:32

Woran bemerkt man eine erneute depressive Episode?
Fühlt es sich so an, als wird das Gehirn nicht mehr so gut durchblutet? Werden die Gedanken zähflüssiger? Sieht man schlechter? Fühlt man sich wieder minderwertiger?

Vielen Dank schonmal für die Antworten!

Gruß
Kimba&Blacky

Werbung

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Fr., 25.08.2017, 17:41

Du hast schon Wichtiges erwähnt, insbesondere diese zähen Gedankgänge kenne ich, dieses Sich-im-Kreis-Drehen, ohne dass ich je zu einem Ergebnis käme. Widerlich. Ich bin dann auch weniger belastbarer, ermüde schnell, bin dünnhäutiger, kann mich immer schlechter konzentrieren, schaffe es nicht mehr so recht, ein Wohlgefühl herzustellen... Ach je, schon x-Mal erlebt :-(

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kimba&Blacky
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 761

Beitrag Sa., 26.08.2017, 00:19

Hallo sandrin,

was meinst du genau mit "Wohlgefühl"?
Und kann man was gegen die Minderwertiger machen?

Gruß
Kimba&Blacky

Benutzeravatar

Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Sa., 26.08.2017, 06:13

Hallo Kimba und Sandrin!

Ein Wohlgefühl konnte ich während einer Depressiven Phase gar nicht mehr herstellen.
Was kann man gegen Minderwertigkeit machen? Therapie - was anderes fällt mir dazu nicht ein.

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

Werbung

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Sa., 26.08.2017, 06:49

Mit Wohlgefühl meine ich, wie soll ich das beschreiben, dass es zumindest einige Momente gibt, wo man sich sicher und geborgen fühlt (z. B. im Bett, zu Hause in der Wohnung...), dass man sich nicht immer so fühlt, als wäre man am falschen Platz, im falschen Körper usw. Das kann auch gar nicht mehr herrstellen, wenn ich komplett in der Phase drin bin. Aber ich merke, dass mir das immer weniger gelingt, wenn ich in eine erneute Phase hineingleite.


Tja, die Sache mit der Minderwertigkeit. Ich glaube, es kann auch helfen, wenn man sich kleine Ziele setzt, wenn man sich Gelegenheiten schafft, etwas zu erreichen (wirklich auch nur kleine Dinge für den Moment). Ansonsten ist das ein lebenslanger Weg, für mich zumindest.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kimba&Blacky
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 761

Beitrag Sa., 26.08.2017, 11:50

Blume1973 hat geschrieben: Sa., 26.08.2017, 06:13Was kann man gegen Minderwertigkeit machen? Therapie - was anderes fällt mir dazu nicht ein.
Aber eigentlich ist es doch nicht in Ordnung, wenn man seinen Therapeuten derart manipuliert. Also wenn man möchte, dass er einem die Minderwertigkeitskomplexe ausredet, obwohl man minderwertig ist.
Also mir würde es dadurch noch schlechter gehen.

Gruß
Kimba&Blacky

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Sa., 26.08.2017, 12:07

Ganz einfach: Du BIST NICHT minderwertig. Du fühlst dich nur so. Es geht darum, deine Eigensicht wieder zurechtzurücken.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kimba&Blacky
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 761

Beitrag Sa., 26.08.2017, 12:42

Doch, ich bin minderwertig. Im Gegensatz zu den meisten anderen Usern hier habe ich mich tatsächlich schon unrecht verhalten, war also Täter, also auch im juristischen Sinne.

Hinzu kommen noch komische Gedankengänge, die ich nicht unterdrücken kann, weil sie dann nur noch stärker werden. Es sind aber keine Zwangsgedanken. Ich traue mich nicht, diese jemandem zu sagen. Aufgrund dieser Gedanken fühle ich mich schlecht. Manchmal spreche ich sie auch aus, aber das wird mir immer wieder von anderen Personen untersagt. Ich wurde sogar schon zu Entschuldigungen genötigt.
Ich weiß nicht, warum ich nicht aufhören kann, diesen Blödsinn zu denken. Diese Gedanken sind wirklich nicht schön.
Oft träume ich auch von ihnen. Im Traum merke ich dann, dass diese Gedanken tatsächlich meine Meinung widerspiegeln. :-(

Ich denke, wenn jemand seit Jahren immer wieder solche Gedanken hat und diese nicht mit Zwangsgedanken oder Tourette-Syndrom zu erklären sind, IST man tatsächlich ein schlechter Mensch. Was soll es sonst noch für Gründe geben? Das treibt mich wirklich in eine negative Stimmung und ich komme immer schwerer mit anderen Menschen klar. Ich muss denen schon was vorspielen, damit meine negativen Gedanken bzw. Meinungen über sie ihnen nicht auffallen.

Mich macht das sehr traurig. Ich merke richtig, wie mein Denken unflexibler wird und es mir schwer fällt, positive Gefühle zuzulassen, insbesondere im sozialen Kontext. Solche Phasen hatte ich schon öfters. Sie kommen und gehen.
Mir geht es besser, wenn mein Kopf ruhiger ist, dann sind die Gedanken automatisch verlangsamt.
Aber das kann ich nicht beeinflussen, weil das von den Jahreszeiten abhängt.

Gruß
Kimba&Blacky

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Sa., 26.08.2017, 12:52

Gut, du hast dich - auch in juristischem Sinne - falsch verhalten. Dafür hast du vermutlich auch eine Strafe erhalten.

Das, was du getan hast, was immer es auch war, ist zu verurteilen. Das macht die als Gesamtperson aber noch lange nicht dauerhaft minderwertig.

Soll ich dir sagen, woran man Menschen erkennt, bei denen echt Hopfen und Malz verloren ist, die echt charakterlich das Allerletzte sind? Die machen sich nicht im Geringsten Gedanken darüber, die leiden null. Und davon bist du wirklich meilenweit entfernt.

Kann es sein, dass die Depression mit ihrer Verlangsamung des Denkens dich vor irgendetwas schützt? Nur so als Impuls.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kimba&Blacky
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 761

Beitrag Sa., 26.08.2017, 13:18

sandrin hat geschrieben: Sa., 26.08.2017, 12:52Das macht die als Gesamtperson aber noch lange nicht dauerhaft minderwertig.
Sehe ich leider doch so.
sandrin hat geschrieben: Sa., 26.08.2017, 12:52Die machen sich nicht im Geringsten Gedanken darüber, die leiden null. Und davon bist du wirklich meilenweit entfernt.
Ja, so wirkt es vermutlich. Aber was ist, wenn ich mir die Schuldgefühle nur einrede, wenn ich in Wirklichkeit asozial bin und mich nur selbst manipuliere?
Wie kann ich überprüfen, ob meine Schuldgefühle echt sind?
sandrin hat geschrieben: Sa., 26.08.2017, 12:52Kann es sein, dass die Depression mit ihrer Verlangsamung des Denkens dich vor irgendetwas schützt?
Hmm... Also genau genommen habe ich ja keine Verlangsamung, sondern immer wieder dieselben Gedanken. Außer, wenn ich ruhiger im Kopf bin, aber da habe ich keinen Einfluss drauf. Diese Ruhe genieße ich total.
Aber, wie gesagt, es ist von den Jahreszeiten abhängig.

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag Sa., 26.08.2017, 14:41

Ich glaube, du bist gerade in einem sehr perfiden Teufelskreis, aus dem du nicht mehr alleine herausfindest. Das geht mit Logik nicht. Hol dir Hilfe.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kimba&Blacky
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 761

Beitrag Sa., 26.08.2017, 21:21

Einer Therapeutin werde ich vermutlich auch nicht glauben. Wie soll sie das hinbekommen? Sie kennt die Wahrheit doch nicht. Ich könnte ihr ja sonstwas erzählen.

Es geht mir hauptsächlich darum, den Menschen die Wahrheit zu vermitteln, die ich selbst auch für die Wahrheit halte. Wenn mir möglichst alle glauben, dann fällt es mir leichter, mir selbst zu glauben.

Gruß
Kimba&Blacky

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kimba&Blacky
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 761

Beitrag So., 27.08.2017, 08:21

Da mir aber fast niemand glaubt, werde ich eben keine Therapie machen können.

Ich habe es ja nun wirklich schon häufig versucht, aber wenn sogar die Fachleute sagen, dass es nicht sein kann, dass ich sowas erlebt habe, dann brauche ich es nicht mehr zu versuchen.
Manche wurden sogar wütend, als ich mit ihnen versucht habe darüber zu sprechen.

Offenbar - so zeigen es mir die Fachleute - bin ich es nicht wert, gehört zu werden. Wenn man meint, mein Erlebtes hätte so nicht stattgefunden, ja, dann kann ich es leider nur mit mir selbst verarbeiten zu versuchen.
Mein Vertrauen ist total schlecht geworden.
Jede weitere Enttäuschung verschlimmert das Problem.
Ich hänge in meiner persönlichen Entwicklung fest.

Gruß
Kimba&Blacky

Benutzeravatar

sandrin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 3313

Beitrag So., 27.08.2017, 09:37

Du schreibst sehr in Rätseln. Auf keinem Fall hat es aber damit zu tun, dass du minderwertig bist bzw. dass du es nicht wert bist. Ich kann aber auch verstehen, dass du megaenttäuscht bist und dich vor einer weiteren Enttäuschung schützen willst.

Nur glaube ich, dass du einfach noch nicht dem richtigen Therapeuten begegnet bist, der dich auf deinem persönlichen Weg führen kann.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kimba&Blacky
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 761

Beitrag So., 27.08.2017, 10:35

Hallo sandrin,

das in-Rätseln-schreiben bezieht sich auf einen Missbrauch, der laut meinem Umfeld niemals stattgefunden hat. Ja, auch Fachleute glauben mir dies nicht. Reden tue ich schon länger nicht mehr darüber.
Ich versuche seit Jahren zu verdrängen, aber es kommt immer und immer wieder hoch. Wenn nicht tagsüber, dann in Träumen. Es ist unglaublich demütigend. Ich wurde schon gefragt, ob dies vielleicht eine Art Fetisch von mir sei.
Aber das ist es nicht. Niemand glaubt mir das.

Ich leide an Übelkeit in Verbindung mit diesen Gedanken. Dieser Missbrauch wird niemals ans Licht kommen, weil er sehr spezifisch war, obwohl ich definitiv nicht die einzige Person bin, der das widerfahren ist. Es ist aber was deutlich selteneres als z.B. sexueller Missbrauch.

Ich würde mich ja gar nicht soviel damit beschäftigen, wenn nicht ständig diese Gedanken und Albträume auftreten.

Ich bin echt verzweifelt!

Therapie scheint als Möglichkeit auszuscheiden, weil mir entweder keiner glaubt oder, wenn mir geglaubt wird, dann kommen wieder 10 andere Menschen und sagen, was für einen Mist mein Therapeut da erzählt und schon ist die Therapie für mich beendet bevor sie überhaupt richtig angefangen hat. Also, es hat keinen Sinn. Ich bin doch eh ständig nur am manipulieren, warum es also überhaupt ansprechen?

Ich bin einfach ein chronischer Lügner. Die Albträume kommen bestimmt auch davon, weil ich mich selbst so manipuliert habe, dass ich es mittlerweile selber glaube. :roll:

Tja, so ist das.

Übrigens wird den anderen, die das erlebt haben, meist auch nicht geglaubt. Manchmal, wenn sie Glück haben, von Angehörigen, aber von Fachleuten eher selten.


Gruß
Kimba&Blacky

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag