Gefühllosigkeit und Unwirklichkeit

Leiden Sie unter Depressionen, wiederkehrenden depressiven Phasen oder anderen Stimmungsschwankungen, ermöglicht dieser Forumsbereich den Austausch Ihrer Fragen, Tips und Erfahrungen.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Skygirl07
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 42
Beiträge: 10

Gefühllosigkeit und Unwirklichkeit

Beitrag So., 15.09.2019, 20:30

Hallo,

ich habe eine schwere Depression und bin in stationärer Behandlung.

Aktuell leide ich sehr unter der Gefühllosigkeit, inneren Leere und dem Gefühl der Unwirklichkeit, nicht richtig da zu sein. Dann natürlich die große Angst, dass es nicht aufhört. Kennt jemand diese Probleme,?

LG
Skygirl

Werbung

Benutzeravatar

Hexogenbig
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 55
Beiträge: 12

Beitrag Mo., 16.09.2019, 09:37

Hallo Skygirl,

Ich kenne dieses Gefühl der Leere und der Unsicherheit auch ganz gut.
Bei mir wurde ebenfalls eine Depression dagnostiziert.

Hast du dieses Gefühl denn ständig oder tritt es nur zeitweise auf?

Ich versuche dann immer mich irgendwie abzulenken, irgendetwas zu tun was mich auf andere Gedanken bringt.
Ich rede dann einfach mal mit jemandem (dem ich vertraue).

Hilft fast immer ganz gut :)

Mir geht´s dann auch so, dass ich mir immer "jeden Schuh anziehe".
Will sagen, sobald etwas "schiefläuft" denke ich dann auch noch, es läge an mir und ich gehe den anderen Leuten irgendwie auf die Nerven.
Obwohl das objektiv gesehen, wahrscheinlich gar nicht stimmt. :kopfschuettel:


Das kommt dann noch dazu, aber ich glaube das gehört beides (und noch anderes) zum Krankheitsbild Depression.

Und wenn du dich in einer Klinik behandeln lässt, bist du ja auch schon einen Schritt weiter :)

Also! Don´t Panic! :-> und möge es dir bald besser gehen!

Schöne Güße von
Mytch :cool:
I am one of those
neurodramatic fools
-neurotic to the bone-
no doubt about it!

Benutzeravatar

~~~
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 26
Beiträge: 1549

Beitrag Mo., 16.09.2019, 22:21

Skygirl07 hat geschrieben: So., 15.09.2019, 20:30 dem Gefühl der Unwirklichkeit, nicht richtig da zu sein. Dann natürlich die große Angst, dass es nicht aufhört. Kennt jemand diese Probleme,?
Ja, dieses Unwirklichkeitsgefühl tritt bei mir ziemlich häufig auf.

Es ist eine Stressreaktion des Gehirns. Es schützt sich vor Überlastung.
Daher kann auch die Gefühllosigkeit kommen... Leere.

Gefühllosigkeit kann auch auftreten, wenn man sehr oft Emotionen unterdrückt/überspielt und man den Bezug dazu verliert.


Bei Derealisation helfen mir Achtsamkeitsübungen.
Oder starke äußere Reize, Gerüche, Geräusche, kaltes Wasser u mich darauf bewusst konzentrieren...
Und natürlich Stress extrem runterfahren. Gesund ernähren, ausreichen trinken... Dehydration verstärkt das.
Bestimmte Beruhigungsmittel lösen das auch bei mir aus....

Aber es ist auch ne relativ normale Reaktion des Gehirns um Energie zu sparen, sag ich mal so mit meinem laienhaften Halbwissen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Skygirl07
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 42
Beiträge: 10

Beitrag Di., 17.09.2019, 07:18

Danke für die schnelle Antwort. Ich finde keinen guten Umgang mit diesen Gefühlen. Wahrscheinlich werden sie deshalb noch verstärkt. Ich weiß auch nicht welche Rolle die Medis dabei spielen. Bekomme ein AD und ein NL. Ich möchte nicht ewig damit rumlaufen. Es wird wohl erst besser wenn die Depression abklingt.

Werbung

Benutzeravatar

Pianolullaby
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 2246

Beitrag Di., 17.09.2019, 19:51

Man kann während einer Depression aber AUCH das Gegenteil, nämlich ein Zuviel an Gefühlen haben.
Beides ist möglich, und ziemlich häufig.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Skygirl07
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 42
Beiträge: 10

Beitrag Di., 24.09.2019, 08:47

Ich bin in meinem Krankheitserleben schwere Depression an einem Punkt, wo ich sehr unangenehme Begleitsymptome habe.
Mir fällt auf, dass die Realität oft so verschwommen, weit weg und unwirklich erscheint. Besonders oft erlebe ich das hier in der Klinik in Gruppenformationen. Mir kommt dann auch alles verlangsamt und irgendwie unecht vor. Diese Derealisation macht mir Angst. Zumal ich auch eine Angststörung habe. Ich fühle mich dem oft einfach nur ausgeliefert. Ich weiß ja auch, dass Angst es nur verschlimmert Es ist oft, als stehe ich total neben mir.

Irgendwie habe ich auch mein Körpergefühl verloren und mache Vieles nur noch automatisiert. Ich vermute, dass die Ursache bei mir ein Trauma ist.

Gibt es bei Euch ähnliche Erfahrungen und wie geht Ihr damit um?

Danke und liebe Grüße
Christiane

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Skygirl07
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 42
Beiträge: 10

Beitrag Do., 17.10.2019, 16:22

Hallo,

Nach 13 Wochen Klinik und 3 Medikamentenfühle ich mich schlechter als zu Beginn der stationären Behandlung. Ich fühle mich den ganzen Tag benommen, so als stehe ich neben mir und fühle mich abwesend. Der Psychiater sagt, diese Depersonalisation ist ein Zeichen der Depression. ABER pausenlos?? Mich macht das total fertig. Ich hatte gehofft, es wäre eine Nebenwirkung des AD. Habe so Angst, da nicht mehr rauszukommen und ins Leben zurück zu finden.

Liebe Grüße
Skygirl

Benutzeravatar

Lady Nightmare
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 186

Beitrag Do., 17.10.2019, 16:52

Hallo Skygirl,

vertrau darauf, dass sich das auch wieder bessert. Machst du im Anschluss an deinen stationären Aufenthalt denn eine ambulante Therapie? Ich hatte und habe zum Teil dieses Problem auch, obwohl ich nur ein AD nehme. Sehe das mittlerweile als einen Schutzmechanismus der Seele. Vielleicht achtest du Mal darauf, in welchen Situationen das Phänomen nicht so stark auftritt und gönn dir dann mehr davon. Denke, es ist wichtig, dass wir gut mit uns selbst umgehen und Dinge finden, die helfen, uns da rauszuziehen.

Benutzeravatar

Tristezza
ModeratorIn
weiblich/female, 60
Beiträge: 2252

Beitrag Do., 17.10.2019, 17:03

Threads zusammengeführt. Bitte keinen neuen Thread zum gleichen Thema erstellen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Skygirl07
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 42
Beiträge: 10

Beitrag Do., 17.10.2019, 17:09

Hallo Lady Nightmare.

Ich habe einfach so große Angst, dass es so bleibt. Dadurch dass es fast permanent auftaucht, ist mein Lebensgefühl so anders. Ist das Gefühl bei Dir weniger geworden? Was hat Dir dabei geholfen? Warst Du auch stationär? Im Anschluß ist erst einmal eine Reha geplant.

Lg Christiane

Benutzeravatar

Lady Nightmare
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 80
Beiträge: 186

Beitrag Do., 17.10.2019, 17:42

Hallo Skygirl,

das klingt doch gut mit der Reha, so hängst du jetzt nicht im Leeren, obwohl du dich oft so fühlst. Ja, ich war auch stationär. Es war ein zäher Prozess, aber es ist weniger geworden. Mir hat es geholfen, mich zu fragen, was ich in meinem Leben gerne noch umsetzen möchte. Das müssen keine großartigen Dinge sein. Es kann etwas sein, was dir besonders liegt, besondere Freude machen könnte, was du immer schon ausprobieren wolltest etc. Vielleicht wirst du auch in der Reha auf Angebote treffen, die dich in dieser Hinsicht weiterbringen. Was es für dich ist, kannst nur du selbst herausfinden.

Ich wünsch dir eine gute Zeit in der Reha!

Lady Nightmare

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag