Psychologie keine exakte Wissenschaft?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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erdbeerstiel2019
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Psychologie keine exakte Wissenschaft?

Beitrag Di., 11.02.2020, 12:39

Hallo Leute,
was meint ihr, ist Psychologie eine Exakte Wissenschaft?

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candle.
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Beitrag Di., 11.02.2020, 14:05

Und was meinst du?

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erdbeerstiel2019
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Beitrag Di., 11.02.2020, 14:16

Ich meine eher nicht.

zu viel Intuition, Vermutungen im Spiel! Nichts ist messbar!

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candle.
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Beitrag Di., 11.02.2020, 14:18

erdbeerstiel2019 hat geschrieben: Di., 11.02.2020, 14:16 Ich meine eher nicht.

zu viel Intuition, Vermutungen im Spiel! Nichts ist messbar!
Doch, da wird viel "gemessen".

Kannst dir ja über eine Uni Seite mal die Studieninhalte anschauen.

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erdbeerstiel2019
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Beitrag Di., 11.02.2020, 14:19

Was wir denn da z. B. gemessen?

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erdbeerstiel2019
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Beitrag Di., 11.02.2020, 14:48

Meine Frage bitte nicht falsch verstehen, ich sage nicht, dass z. B. Therapien nicht helfen.

Ein Satz den ich von mehreren Therapeuten gehört habe, lautete: "Ich kann nicht in Ihren Kopf schauen". Was sagt denn dieser Satz über Psychologie? Der sagt doch, ich bin Hilflos. Eigentlich geht es ohne die Mithilfe des Patienten in der Psychologie überhaupt nicht.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 11.02.2020, 14:52

ähm naja das ist doch nun keine neue oder überraschende Erkenntnis.
Natürlich kann keiner in deinen Kopf schauen und natürlich funktioniert Psychotherapie nicht ohne den Patienten
Das sagt aber nun rein gar nichts über Psychologie als Wissenschaft aus (und das sind nicht die identischen Dinge - Psychologie und Psychotherapie)

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Montana
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Beitrag Di., 11.02.2020, 14:54

Bei der somatischen Medizin aber auch nicht. Auch da ist es nicht unwichtig, dass Patienten die Wahrheit sagen (über ihre Beschwerden, aber auch über Alkoholkonsum und Rauchen, usw.) und dass sie verordnete Medis auch wirklich nehmen und Übungen machen oder die Ernährung anpassen. Für viele Menschen sind das aber unüberwindbare Hindernisse, so dass sie den Arzt anschwindeln.

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erdbeerstiel2019
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Beitrag Di., 11.02.2020, 15:03

ja, alles richtig!

Aber die somatische Medizin hat auch die Mittel sogar einen bewusstlosen Patienten zu untersuchen und ihn zu heilen.
In einer Gruppentherapie, an der ich teilnahm, sagter der Therapeut in die Runde:" Hier geht es nicht um Heilung, sondern um Erkenntnis"

Was ist denn mit einem Patienten, der nicht zur Erkenntnis kommt, oder seine Erkenntnisse nicht umsetzen kann?

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Montana
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Beitrag Di., 11.02.2020, 15:29

Nee, die somatische Medizin wird den Grund für die Bewusstlosigkeit erkennen und behandeln. Bei einem Unfall werden z.B. alle Knochen auf Brüche untersucht und innere Organe auf Blutungen.
Aber die meisten Erkrankungen werden doch erkannt, weil der Patient zum Arzt geht und eine treffende Beschreibung seiner Beschwerden liefert. Und selbst dann muss man oft noch darum kämpfen, nötige Untersuchungen und Behandlungen zu erhalten. Nämlich dann, wenn man nicht ins Schema F passt.

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Montana
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Beitrag Di., 11.02.2020, 15:36

Ich hab das jetzt schon öfter gelesen hier im Forum, aber jetzt muss ich doch mal fragen, wie das nun genau gemeint ist. Wie soll man Erkenntnisse umsetzen? Ich meine, das Verhalten wird selten von bewussten Überlegungen gesteuert und darum kann man z.B. nicht beschließen, soziale Ängste z.B. seien nicht nötig und man lebt jetzt ohne. Ich könnte die Erkenntnis gewinnen, dass ich Ängste habe und es mich entgegen aller guten Ratschläge eben doch nicht weiterbringt, mir Vorträge aufzuhalsen. Das könnte mir den Alltag leichter machen.

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Anna-Luisa
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Beitrag Di., 11.02.2020, 15:39

Nein, Psychologie ist keine EXAKTE Wissenschaft.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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erdbeerstiel2019
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Beitrag Di., 11.02.2020, 15:40

Die somatische Medizin hat Mittlerweile Technische Hilfsmittel. Welche Hilfsmittel hat denn ein Therapeut? Doch nur den Patienten selbst.

Soooo lange ist das noch nicht her, dass Krankenkassen Therapien nicht bezahlt haben. Da sie von denen als nicht wirkungsvoll angesehen wurden. Hat sich ja Gott sei Dank geändert!

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Montana
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Beitrag Di., 11.02.2020, 15:43

Gut, das weiß eigentlich jeder, der mal einen psychologischen Fragebogen ausgefüllt hat. Diese sogenannten "Messinstrumente" messen ja nicht, sondern man sitzt da und überlegt, ob man ein Kreuzchen bei "oft" oder "sehr oft" macht. Und letztlich macht man das Kreuz halt irgendwo hin, weil man ja muss.

PS: ist ne Antwort auf den vorletzten Beitrag
Zuletzt geändert von Montana am Di., 11.02.2020, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Montana
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Beitrag Di., 11.02.2020, 15:46

Erdbeerstiel, die somatische Medizin hat auch nicht für alles Instrumente. Beispiel Endometriose: die Diagnose erfolgt durch OP. Da musst du erstmal einen finden, der die Wahrscheinlichkeit für einen Befund hoch genug einschätzt. Und wenn du dann irgendwann am Ziel bist, bekommst du den lapidaren Kommentar: das konnte ja keiner wissen, dass es SO schlimm ist.

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