Therapeutensuche während Therapie

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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Jack85
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Therapeutensuche während Therapie

Beitrag Fr., 24.07.2020, 15:13

Hallo zusammen,

ich war bis vor kurzem in Psychotherapie und habe diese abgebrochen weil ich der Ansicht war das mir diese Person nicht
weiterhelfen kann.

Nun muss ich an dieser Stelle dazusagen das ich den Therapeuten mit einer ganzen Menge an Problemen zugebombt habe.
Es stellt sich mir nun daher die Frage ob ich mich nicht doch, in Bezug auf eine Sache/Thema, doch noch mal an ihn wenden sollte. Es also quasi doch noch einmal bei ihm zu versuchen. Ich hätte hier den Vorteil das ich nicht erst wieder einen anderen Therapeuten anrufen, und ein halbes Jahr oder noch länger auf einen Termin warten müsste.
Wenn ich mich wieder bei ihm melden würde, wäre ich sozusagen gleich wieder mit an Bord.

Nun zur eigentlichen Frage:
Wäre es legitim jetzt einen neuen Therapeuten aufzusuchen und bei ihm einen Termin zu machen (der vermutlich erst in 6 Monaten stattfinden wird) während ich es nochmals beim alten Therapeuten versuche?
Wenn es wieder nix wird könnte ich nach dem halben Jahr abbrechen und hätte gleich einen neuen und wenn es eben doch etwas wird, bleibe ich dort und sage dem neuen ab. Ist das legal so?

Grüße Jack

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Mondmann
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Beitrag Fr., 24.07.2020, 15:38

Legal ist alles Mögliche, aber ich würde mir darüber keine Gedanken machen, sondern darüber, dass du dem jeweiligen Gegenüber und dir selbst ja gar keine Chance gibst, wenn du schon den Nächsten einplanst.

Eine Therapie funktioniert nur bei gegenseitigem (!) Vertrauen. Dass du das nicht aufbringen kannst, mag seine Gründe haben, aber das ändert leider nichts daran, dass das Ganze nur funktionieren kann, wenn du bereit bist, dich auf einen Therapeuten einzulassen. Was du tun kannst, ist, ihm von deinen Überlegungen zu erzählen - denn sie sind ja nun mal da.

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Bouress1989
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Beitrag Fr., 24.07.2020, 19:13

Was sagt denn die Krankenkasse dazu? Ich frage das interessehalber, aber es würde ja auch zum Thema passen.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 24.07.2020, 19:21

Du hast vor kurzem die Therapie abgebrochen.
Daher solltest du dich zuerst fragen ob du die Therapie bei diesem Therapeuten überhaupt wieder aufnehmen möchtest.
Und dann natürlich ob der dich wieder nimmt. Und ob er noch einen Platz frei hat, kann ja sein dass der Platz schon wieder besetzt ist.

Wichtig fände ich aber dass du für dich die Entscheidung triffst ob du bei diesem Therapeuten weiter machen möchtest oder woanders.
Parallel fahren ist aus vielerlei Hinsicht eine sehr schlechte Idee.
Wie schon gesagt funktioniert Therapie nur mit Vertrauen.
Und: Du hast ja auch nur ein begrenztes Stundenkontingent, das bei einem Therapeuten zu "verbraten" bei dem man nicht bleiben möchte ist wenig sinnvoll.

Wenn du einen neuen Therapeuten suchst sollte das auch in weniger als einem halben Jahr Wartezeit gehen

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 24.07.2020, 19:23

Bouress1989 hat geschrieben: Fr., 24.07.2020, 19:13 Was sagt denn die Krankenkasse dazu? Ich frage das interessehalber, aber es würde ja auch zum Thema passen.
wechseln kannst du immer, davon wird aber dein Studenkontingent nicht größer

Und du kannst immer diese psychotherapeutischen Sprechstunden wahr nehmen, bei beliebig vielen Therapeuten.

Das zu machen während man anderswo schon in Therapie ist, ist aber sinnfrei.
Wenn es dort Probleme gibt sollte man die auch dort klären

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 24.07.2020, 19:39

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 24.07.2020, 19:21 Wenn du einen neuen Therapeuten suchst sollte das auch in weniger als einem halben Jahr Wartezeit gehen
Kommt wohl auf die Region an. Hier sind Wartezeiten von zwei Jahren nicht unüblich. Außer für Selbstzahler: Da beträgt die Wartezeit oft nur wenige Wochen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 24.07.2020, 21:49

es kommt sicher auf vieles an, auch auf die Region natürlich.
Aber auch ob man auf eine Therapierichtung, ein Geschlecht, Alter des Therapeuten fest gelegt ist, ob man auch tagsüber kann, ob man weiter fahren würde, ob man auch bei einem Anfänger oder in einer größeren Stadt an einem Ausbildungsinstitut eine Therapie machen würde.. (das geht in der Regel dann sehr schnell mit einem Platz)

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 24.07.2020, 22:11

Hier beträgt die Wartezeit tatsächlich überall ca. 2 Jahre - zumindest bei den kassenfinanzierten Therapien. Und dies schon im weitgefassten Umkreis.

Wobei ich jetzt nichts über die Wartezeit in einem Ausbildungsinstitut weiß.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Jack85
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Beitrag Fr., 24.07.2020, 22:28

Könntet ihr das mit dem Stundenkontingent mal für mich erläutern? Habe davon keine Ahnung, noch nie von gehört.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 25.07.2020, 11:17

ich geh mal davon aus dass die Therapie von deiner Krankenkasse bezahlt wird?
Dann gibt es je nach Antrag und Therapierichtung ein Stundenkontingent das bezahlt wird, das sind nicht beliebig viele Stunden
Und vor allem fängt das Kontingent nicht automatisch von vorne an wenn du den Therapeuten wechselst.
Das geht zwar mit erneutem Gutachten und / oder Wechsel der Therapierichtung, aber auch diesen Hintergrund solltest du im Kopf haben.

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Jack85
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Beitrag Sa., 25.07.2020, 12:17

Ah okay, das ist also damit gemeint. Danke dir.
(Ja, wird von Krankenkasse gezahlt).

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 25.07.2020, 12:21

wurde denn überhaupt schon eine Therapie beantragt von dem Therapeuten oder waren das noch die probatorischen Sitzungen?
Und wenn ja wie viele Stunden, welches Verfahren ?
Das solltest du als Patient schon wissen

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Jack85
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Beitrag Sa., 25.07.2020, 20:55

Ja, war schon beantragt. Es müssten ca. 10-12 Sitzungen gewesen sein.
Verfahren kann ich gar nicht mehr genau sagen da ich ihn wegen verschiedenen Themen konsultiert habe.

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Beitrag Sa., 25.07.2020, 22:02

Wie lange warst du denn bei deinem bisherigen Therapeuten und warum bist du der Ansicht, dass er dir nicht hilft?
Dass man einen Therapeuten mit Probleme zubombt, sollte jedenfalls etwas sein, womit ein Therapeut zurecht kommt^^

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chrysokoll
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Beitrag So., 26.07.2020, 11:47

es wurde also offenbar eine Kurzzeittherapie beantragt und davon haben noch nicht viele Stunden statt gefunden.
Grundsätzlich sollte man schon wissen in welchem Therapieverfahren man sich befindet, davon hängt ja viel ab (auch die Stundenzahl und auch ob sowas für einen selber passt)

Innerhalb weniger Stunden kann aber auch noch nicht viel passiert sein, vor allem nicht viel Veränderung.

Woher kommt also das Gefühl dass da nicht weiter geholfen wird?
Wenn es an der Person liegt dann ist es auch sinnfrei da wieder hin zu gehen.
Wenns am Verfahren liegt dann sollte man das genau überdenken und wechseln (und erst einmal wissen wo man sich befindet)
Vor allem aber auch die eigenen Erwartungen überdenken - in wenigen Stunden kann noch nichts passiert sein.

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