Angst vor dem Tod

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Laiko
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Angst vor dem Tod

Beitrag Mi., 29.07.2020, 01:03

Hallo!

Ich habe folgendes Problem:

Ich habe mit 34 noch immer keine eigene Familie gegründet. Trotz abgeschlossenem Studium schleppende Eigeninitiative für einen besseren Job.

Ich habe in letzter Zeit immer mehr Angst vor dem Tod. Insbesondere den meiner Eltern. (81 und 71 Jahre alt) mein Vater hat mehrere Herz OPs hinter sich, sonst gut. Mutter ok, aber vergesslich geworden. Sucht oft nach Wörtern.

Aber beide eigentlich top klar im Kopf.

Sie leben zwar in einem anderen Land, aber ich liebe sie sehr. Beide stehen immer mit Rat und Tat zur Seite bei jedem Problem.

Ich habe zwar eigentlich einen sehr guten Freund aber leider ist dieser auch nicht so oft im Land. Wir haben sonst viel Spaß übers Telefon.

Mir geht es immer schlechter. Ich fühle mich seelisch sehr einsam. Ich gehe viel spazieren. Das tut mir gut. Aber ich habe kein Ziel dabei.

Ich finde nur mehr schwierig Begeisterung für Dinge die ich früher spannend fand.

Ich habe große Angst vor der Zukunft. Ich weiß manchmal nicht ob ich das überhaupt noch meistern kann.

Ich hoffe auf input.

Vielen dank

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~~~
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1531

Beitrag Mi., 29.07.2020, 23:32

Laiko hat geschrieben: Mi., 29.07.2020, 01:03 Ich habe in letzter Zeit immer mehr Angst vor dem Tod.
(...)
Mir geht es immer schlechter. Ich fühle mich seelisch sehr einsam.


Hallo!

Ich habe mich gefragt vor was genau du Angst hast: Vor dem Tod an sich, vor der Einsamkeit, vor dem Sterben an sich, vor dem Unktrollierbaren, vor dem Ausgeliefertsein, vor dem seelischen Schmerz durch den Verlust der Eltern oder etwas ganz anderem?

VG

~~~
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Thread-EröffnerIn
Laiko
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Beitrag Do., 30.07.2020, 20:35

den seelischen Schmerz des verlustes und der Einsamkeit !

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Sinarellas
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Beitrag Do., 30.07.2020, 20:47

Du schwurbelst dich direkt in eine Depression rein, aufpassen, je länger du abwartest, desto weniger Motivation und Energie hast du um dich dagegen noch gut zu wehren, geh zu deinem Allgemeinarzt, er soll mit dir darüber sprechen, auch was es für weitere Möglichkeiten gibt.

Deine Eltern werden alt, sie werden sterben, diese Tatsache ist schwer verdaulich, beginne sie aussprechen zu lernen und beginne auch den gedanken was passiert wenn sie tot sind zu Ende zu denken. Das hilft die Angst davor etwas zu nehmen.

Suche dir eine Aktivität, geh mti wem zusammen joggen, frag in deiner nachbarschaft ob wer mti dir zusammen spazieren gehen will (gitb auch communitys dafür), kümmere dich um dich. Sei dir mehr wert.
..:..

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sgtmax1
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Beitrag Mi., 05.08.2020, 07:07

Hallo Laiko,

Sinerella hat so ziemlich alles schon gesagt.
Ein Tipp von mir, mache etwas woran du dich immer noch erfreust, vielleicht findest du dadurch auch neue Freunde.

mfg max

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Thread-EröffnerIn
Laiko
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Beitrag Mo., 10.08.2020, 21:38

Danke ich versuche mich aufzuraffen.

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Janette2020
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Beitrag Mi., 12.08.2020, 09:38

Ich denke du bist zu versteift auf das Thema "Kinder bekommen", vor allem weil du denkst, dass deine Eltern ihre Enkelkinder gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Du musst jetzt aber nicht bei deinem Partner bleiben, um ihnen unbedingt noch vor ihrem Tod ein Enkelkind zu bescheren. Denn für mich hört es sich so an, als ob du auch nicht mehr ganz so glücklich bist in deiner Partnerschaft, aber die Kinderwunsch-Sache der Grund ist, warum du diese nicht beenden willst.

Vielleicht solltest du deine Eltern wieder ein Mal besuchen, denn Fakt ist der Tod ist nicht umgänglich, sie werden sterben. Genieße jetzt noch die Zeit mit ihnen.

Auf keinen Fall solltest du jetzt aber alleine sein, suche dir eine Gruppe mit denen du dich sowohl austauschen kannst als auch etwas mit ihnen unternehmen kannst, einfach nur mal um dich abzulenken.

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Klettersteig02
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Beiträge: 7

Beitrag Di., 18.08.2020, 13:00

Mein Tipp: Lebe im Moment und in der Gegenwart. Denk nicht zu viel nach sondern mach das, was dir noch Freude bereitet.
Sorgen und Ängste enden in einer Negativspirale - man verliert immer mehr Freude. Tust du aber das, was dir Freude bereitet kannst du in eine positive Spirale kommen - und Freude zurück oder neue Freuden gewinnen.

Machen die Spaziergänge richtig Spass? oder tun sie einfach gut? Was macht dir Spass?

Der Moment ist wichtig - deine Eltern werden irgendwann sterben, das gehört zum leben dazu. Aber jetzt daran denken bringt nicht viel. Denn: Du kannst nicht jetzt damit umgehen lernen, dass ein Elternteil nicht mehr da ist, weil sie ja noch da sind. Aber du kannst ihnen auch kein ewiges Leben schenken.
Kurzum: du kannst die Zukunft nicht leben und auch die Gefühle nicht erfahren, die du in Zukunft (wenn sowas eben passiert) fühlen wirst. Aber du kannst gewisse Dinge auch nicht ändern. Darum führen diese Zukunftsgedanken und Ängste in eine Sackgasse, die in Depressionen und Antriebslosigkeit führen.

Ich habe mein Vater früh verloren (mit 22, er war 60) habe ihn sehr geliebt. Aber weisst du, das Leben geht weiter und es will gelebt werden! Es gibt sehr viele Dinge die mir Freude machen und je mehr ich davon mache, desto näher bin ich ihm.

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Majestic
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Beitrag Fr., 20.11.2020, 21:30

Lieber Laiko,

Angst vor dem Tod, oder vor überhaupt irgendwas ist völlig unbegründet. Ich hab meinen Vater mit 25 Tod auf der Couch gefunden - das hat mir jegliche Angst vor dem unausweichlichen Ende genommen. Angst vor dem Tod zu haben ist so effektiv wie Kaugummi zu kauen um eine Matheaufgabe zu lösen. Wir werden diese Veranstaltung auf diesem Planeten alle nicht überleben. Genieße dein Leben und mach was dir Spaß macht - und zwar JETZT. Für nichts anderes ist Zeit. Und was nach dem Ableben kommt weiß niemand und ich glaube auch nicht, dass es allzu schlimm ist. Milliarden Menschen sind schon gestorben, jede Sekunde sterben Menschen auf der Welt - scheint also nix weiter dabei zu sein. Kopf hoch.

LG

EDIT: Sei einfach froh, dass du Leben DURFTEST - das reicht schon...
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 21.11.2020, 05:56, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt. Bitte keine Komplettzitate verwenden.

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Thread-EröffnerIn
Laiko
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Beitrag Sa., 20.02.2021, 19:59

Hallo!

Ich war durch einen Umzug in einen anderen Stadtteil jetzt etwas abgelenkt. Aber eigentlich hat sich leider nichts geändert.

Im Gegenteil. Ich schlafe nicht mehr richtig. Ich wache immer alle 2-3 Stunden auf. Meistens so um 4 Uhr morgens. Dazu kommt eine Art innere Leere oder das Gefühl nicht richtig wach zu sein. Das habe ich aber bestimmt schon 2 Jahre.

Ich bin nicht mehr sonderlich gesprächig, das ist auch in der Arbeit mittlerweile negativ aufgefallen.

Danke für die mutmachenden Worte. Als ersten Schritt muss ich jetzt glaube ich erst mal definitiv zum Allgemeinarzt. Auch kleine Dinge bereiten mir mittlerweile leider große Mühe.

Ich habe mir eine Liste erstellt von Dingen die mir noch was beudeten, Personen, Orte, Tätigkeiten - das hilft mir manchmal nicht so negativ zu denken.

Ein weiteres Problem was ich glaube ich habe ist, ich kaufe mir oft Dinge, die ich gar nicht brauche, ich glaube ich suche nach diesem kurzen Moment der Freude - aber das vergeht schnell wieder.

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Thomas H
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Beiträge: 11

Beitrag Do., 25.03.2021, 17:02

Moin!

Meine Eltern sind früh gestorben. Meine Mutter mit 59- da war ich 33, mein Vater mit 65- da war ich 38.
Habe die ersten Tage danach viel geweint- "Man" sagt, man muss jedes Fest ( Geburtstage, Weihnachten, Ostern etc. EINMAL alleine durchmachen, dann wird es besser!

Die Zeit heilt viele Wunden!!!!!!!

Einsamkeit: Suche Dir etwas, was Dich interessiert. Ich lese z.B. viel Zeitung im Netzt , bin Rentner, habe ebenfalls keine Familie und z.Zt. nichtmal ne Freundin.

Ferner hilft mir jetzt bei Corona auch das Rausgehen und Telefonate mit Freunden.

Wenn Du zu TRAURIG bist, können Antidepressiva vielleicht helfen ... !?

Alles wird gut!!!!!

Kopf hoch!

Grüße

Thomas :anonym: :anonym: :anonym: :anonym:

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