Ich, der Mann

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Majestic
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Ich, der Mann

Beitrag So., 29.11.2020, 19:57

Hallo zusammen,

Ich hab heute eine interessante Website besucht, da ging es um die Gesundheit von Männern, die ja eine höhere Sterblichkeit als Frauen aufweisen. Das hat mich zum nachdenken gebracht: über die Probleme von Frauen wird viel und breit geredet. Das ich als stattlich gebauter weißer Mann auch eine Rolle spielen muss, darüber redet keiner.

Von mir wird immer erwartet Leistung zu zeigen und andere zu beschützen. Ich musste zur Bundeswehr, wo man im Ernstfall erschossen werden kann, nur weil ich mit einem Penis geboren wurde. Grundsätzlich wird es als Schwäche erartet, wenn ich Gefühle zeige, dass ist mir von kindesbeinen eingetrichtert worden. Meine emotionalen Probleme löse ich mit Alkohol, Zigaretten und leichten Mädchen. Immer voll druff aufs System, Indianer kennen keinen Schmerz. Als Ergebnis bin ich ein emotionaler Krüppel mit geringer Lebenserwartung. Das ich das unter Umständen gar nicht will, da fragt keiner nach. Und wehe du entspricht nicht den Stereotypen, dann gilst du als Weichei und wirst fertig gemacht.

Wäre es nicht auch mal an der Zeit das männliche Rollenverständnis und die Probleme die es mit sich bringt zu beleuchten? Über das Leid der Männer spricht keiner, wir sind ja “Die Bösen“. Ich finde Männer verdienen in dieser Hinsicht mehr Aufmerksamkeit. Was meint ihr dazu?

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Schnuckmuck
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Beitrag So., 29.11.2020, 20:12

Sollen wir dem gegenüberstellen, was eine Frau so alles muss?
Es ist doch wirklich bekannt, dass sich die gemeinen Sachen nicht nur bei einem Geschlecht wiederfinden. Oder? Ich denke mal nur an die Frauen, die ihre Karriere wegen der Brut auf Eis legen . Dann, dass sie weniger verdienen, wie ist es mit den guten Jobs? Und dass Männer früher sterben, glaube ich für die nächsten Generationen nicht.

Wenn der Frau etwas nicht passt, kann sie daran arbeiten. Genau wie du. Entscheide doch selber, ob dir der Schuh passt. Und ich meine das nicht böse, ich mag dich nur aus der Ecke holen, in die du dich gestellt hast. Ziel. Um klar zu sehen, wechsle die Blickrichtung.


ziegenkind
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Beitrag So., 29.11.2020, 20:15

Brauchst Du jemandem, dem es vermeintlich besser geht als Dir, um Dir selber die Erlaubnis zu jammern zu erteilen?

In dem anderen Faden behauptest Du doch immer, wenn es brenzlig wird, Dir ginge es eigentlich ganz phantastisch. Hier sieht es jetzt auch nicht aus, als wolltest Du wirklich gucken, was mit Dir los ist.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


No Twist
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Beitrag So., 29.11.2020, 20:23

Gerade jetzt in der Krise mit dem Thema zu kommen, finde ich seltsam. Frauen leisten den Großteil der Care-Arbeit... ich denke nicht, dass es Männern wesentlich schlechter geht. Schau dir GEhaltsvergleiche an.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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Majestic
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Beitrag So., 29.11.2020, 20:37

No Twist hat geschrieben: So., 29.11.2020, 20:23 Gerade jetzt in der Krise mit dem Thema zu kommen, finde ich seltsam. Frauen leisten den Großteil der Care-Arbeit... ich denke nicht, dass es Männern wesentlich schlechter geht. Schau dir GEhaltsvergleiche an.
Darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht darum, dass das Mann sein auch Probleme mit sich bringt, über die aber niemand redet. Als Mann wird man genauso in gesellschaftliche Muster gedrängt. Dieses ganze Machogehabe wird einem geradezu aufgezwungen. Und das finde ich nicht richtig. Vielleicht möchte ich ja auch mal Gefühle zeigen dürfen, aber das darf man als Mann eben nicht. Und das mal zu thematisieren gehört meines Erachtens genauso in eine Gleichberechtigungsdebatte.


No Twist
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Beitrag So., 29.11.2020, 20:41

DArüber wird doch geredet. Es gab vor einiger Zeit Umengen an Zeitungsartikeln dazu, wie es ist Mann zu sein. Es gibt auch Forschung dazu. Such halt Genderstudies und Männlichkeitsforschung. Das Thema wird diskutiert...
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freeway
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Beitrag So., 29.11.2020, 20:59

Finde ich absolut auch Majestic, neulich wartete eine TV Moderatorin auf den Start einer Pressekonferenz, währenddessen sagte sie "bisher sehen wir nur den wenig attraktiven Hinterkopf eines Kollegen", das hätte sie mal bei einer Frau sagen sollen, geschweige denn ein Mann bezüglich einer Frau... nur ein kleines Beispiel, ohne Frage.
Wenn sich ein Mann emanzipieren möchte hat er es zu jetzigen Zeiten super schwer, wie man auch hier sieht, dennoch hoffe ich ihr tut es, immer öfter und immer mehr.
Ich finde die Emanzipation von Frauen hat in Teilen Ausmaße angenommen, die derart ins Extreme schlägt, dass sich so manche Dame glaubt alles erlauben zu können und am besten noch "Prinzessin" dabei bleiben. Grundsätzlich geht's um Respekt und Aufmerksamkeit vor dem Gegenüber, haben und bekommen, egal wer bei wem.
"Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein." Jiddu Krishnamurti

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thundercook
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Beitrag So., 29.11.2020, 21:01

No Twist hat geschrieben: So., 29.11.2020, 20:23 Gerade jetzt in der Krise mit dem Thema zu kommen, finde ich seltsam. Frauen leisten den Großteil der Care-Arbeit..
Und dazu noch während der Klimakrise, die bekanntermaßen auch nicht geschlechtergerecht ist. Etwas mehr Feingefühl bitte beim Eröffnen neuer Threads!

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Joa
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Beitrag So., 29.11.2020, 21:12

Naja, deine Situation würde ich jetzt nicht stellvertretend für die gesamte Männerwelt oder Mannsein betrachten. Ich weiß ja nicht, in welchem Umfeld du dich bewegst, aber die Männer die ich kenne, dürfen sehr wohl Gefühle zeigen und müssen ihren Frust nicht in einer Tour wegsaufen und sich mit leichten Mädchen aufbauen. Klar, gibt's auch, ist aber nicht die Masse. Sowas hat schon sehr mit der eigenen, persönlichen Geschichte zu tun.

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Miss_Understood
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Beitrag So., 29.11.2020, 21:26

Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 Und wehe du entspricht nicht den Stereotypen, dann gilst du als Weichei und wirst fertig gemacht.
Ist das in deinem Umfeld so? Wie waren die Reaktionen als du selbst wirklich mal über dein Inneres sprechen wolltest?

Ich /vermute/ dass das maximal noch auf dem konservativem Land so ist, in jeder mittleren bis größeren Stadt gibt es definitiv auch Männergruppen und je nach Umfeld, was du gerne machst und wo du dich bewegst, reden soweit ich das wahrnehme auch Männer über ihre Gefühle. Nur Mut! Wenn das auch für dich neu ist, du da Handlungsbedarf siehst, trainiere es. Es geht ja auch oft erst mal über Wahrnehmung. Da kenne/kannte ich eine ganze Reihe Männer, die das übers Tanzen kennengelernt haben. Oder auch über Kampfsport wie Aikido zb. Oder Yoga. Habe ich selber aber nie gemacht kann ich nicht mitreden. Wo ich es wirklich miterlebt habe: tanzen lernende Männer. Also zb Tango. Oder auch Contact Impro - was etwa zwischen Aikido und Akrobatik zu verorten ist.

Kannst du was damit anfangen?
Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 Wäre es nicht auch mal an der Zeit das männliche Rollenverständnis und die Probleme die es mit sich bringt zu beleuchten? Über das Leid der Männer spricht keiner, wir sind ja “Die Bösen“. Ich finde Männer verdienen in dieser Hinsicht mehr Aufmerksamkeit. Was meint ihr dazu?
Das hat schon vor einigen Jahren angefangen. Es gibt dazu auf jeden Fall auch Literatur, Winfried Wieck fällt mir dazu ein. Bestimmt noch mehr. 'Genderstudies'. ist so ein Stichwort. Das Rollenverständnis wird zb auch an Stellen relfektiert, wo noch viel zu wenig Männer arbeiten: in Pflegeberufen zb oder als Erzieher oder Grundschullehrer.

(Ergänzung: ich habe deine vorherigen hier mehrfach erwähnten Threads noch nicht gelesen, scheint nochmal ein anderes Bild zu geben, später ggf.)
Zuletzt geändert von Miss_Understood am So., 29.11.2020, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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ziegenkind
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Beitrag So., 29.11.2020, 21:27

Majestic, wenn Du mit dem Gefühle zeigen anfangen willst, warum protzt Du dann anderswo damit, dass Du Dir die tollsten Prostituierten leisten kannst?

Was für einen weinerlicher und Ressentiment geladener Sch.eiß willst Du uns hier eigentlich verkaufen?

Du bist verantwortlich dafür, was Du tust und kein dämliches Stereotyp, zumal keins, was Du in dem anderen Faden wie eine dusselige Auszeichnung mit Dir rumträgst.
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stern
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Beitrag So., 29.11.2020, 21:31

Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 Ich finde Männer verdienen in dieser Hinsicht mehr Aufmerksamkeit. Was meint ihr dazu?
Die gibt es doch. Aber emanzipieren kann man(n) sich nur selbst und ggf. (verinnerlichte oder gelebte) Stereotype ablegen.
Bin also bei Twist, Joa, Ziegenkind...
Liebe Grüße
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thundercook
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Beitrag So., 29.11.2020, 21:39

ziegenkind hat geschrieben: So., 29.11.2020, 21:27 Majestic, wenn Du mit dem Gefühle zeigen anfangen willst, warum protzt Du dann anderswo damit, dass Du Dir die tollsten Prostituierten leisten kannst?
Möglicherweise sind das einfach die Gedanken und Gefühle, die ihn umtreiben? Oder ist irgendwo definiert, was Gefühle zeigen ist und wie das dann auszusehen hat?


ziegenkind
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Beitrag So., 29.11.2020, 21:42

Jetzt noch mal ganz langsam: Wer Gefühle zeigen will, ist schlecht beraten, seine sexuellen Bedürfnisse mit Personen auszuleben, die dafür bezahlt werden und deren Gefühle dabei nicht die geringste Rolle spielen.
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saffiatou
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Beitrag So., 29.11.2020, 22:47

Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 die ja eine höhere Sterblichkeit als Frauen aufweisen.
hm sowiet ich weiß, muss auch jede Frau sterben, genau wie jeder Mann, da herrscht Gleichberechtigung. :lol:
Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 Von mir wird immer erwartet Leistung zu zeigen und andere zu beschützen.
Du meinst von Frauen wird keine Leistung erwartet? Die müssen niemanden beschützen, da hast Du noch nie erlebt, wie eine Mutter ihr Kind schützt? Nur weil Du zur Bundeswehr musstest, das ist ein Job den inzwischen auch viele Frauen ausüben.
Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 Grundsätzlich wird es als Schwäche erartet, wenn ich Gefühle zeige, dass ist mir von kindesbeinen eingetrichtert worden.
Das ist doch inzwischen ein alter Hut, oder nicht?
Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 Meine emotionalen Probleme löse ich mit Alkohol, Zigaretten und leichten Mädchen
kann es sein, dass Du das eher als Entschuldigung benutzt?
Majestic hat geschrieben: So., 29.11.2020, 19:57 Wäre es nicht auch mal an der Zeit das männliche Rollenverständnis und die Probleme die es mit sich bringt zu beleuchten? Über das Leid der Männer spricht keiner, wir sind ja “Die Bösen“. Ich finde Männer verdienen in dieser Hinsicht mehr Aufmerksamkeit. Was meint ihr dazu?
Ich finde es unglaublich das Leid überhaupt einem Geschlecht zuzuweisen. Wenn es Dir nicht gut geht, aus welchem grund auch immer, dann doch nicht weil Du ein Mann bist und dadurch mehr leidest. Wie schaut denn Dein Frauenbild aus, hast Du das mal überprüft? Glaubst Du das Leben einer Frau ist immer lustig wie in der Werbung?

Was sind denn Frauen für Dich? Sind Männer immer die Guten. Ich habe übrigens nirgends gehört, dass Männer immer die bösen sind, aber ich musste mir als Frau recht oft böse Witze anhören: - "war ja nur ein Scherz...." das sollen Frauen einfach so hinnehmen. Dass sie neben Job und Haushalt auch noch die Kinder erziehen, dass sie für den selben Job oft viel erniger verdienen, dass sie oft unter Belästigung leiden, dass sie vielhäufiger Opfer werden. Das sie immer noch nicht die selben Rechte haben.... Ist Dir mal von diesen mal ein Gedanke zugeflogen?
never know better than the natives. Kofi Annan

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