Was macht man in einer Traumatherapie

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Salina1982
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Was macht man in einer Traumatherapie

Beitrag Do., 27.01.2022, 07:03

Hallo Ihr lieben,
Einige kennen mich schon von anderen Beiträgen.
Ich hatte eine Therapeutin mit der ich nur Probleme hatte,und bin aktuell bei einem anderen Traumatherapeuten.
Seit März diskutieren wir darüber, daß ich mit inneren Kindern sprechen soll.Damit kann ich einfach nichts anfangen.Das sage ich ihm seit März.
Vor 2 Wochen gab es Probleme während der Stunde.Er wurde aufgrund dessen,sehr sauer.
Und das sagte er mir auch .
Ich habe daraufhin nur noch in der Stunde geweint und habe zuhause einen Brief geschrieben den ich ihm schickte.
Er rief mich daraufhin ein paar Tage später an,und sagte das er mich jetzt besser verstehen würde, und er es eingesehen hat.
Er sich selbst in die" ärgerlichkeit manövrierte ".
Ich happy in die Stunde ,weil ich dachte jetzt ändert sich alles, jetzt ist der Tag da,das wir arbeiten. Er mir Dinge auf dem Weg gibt ,damit es besser wird.
Aber stattdessen sagte er auf meine Frage was ich tun könnte"Ich weiß auch keinen rat"

Bitte ,was ist Traumatherapie?
Was macht man da.?
Ist es wirklich so,das man mit inneren Kindern reden muss,ansonsten gibt es nichts?

Meine Panikattacken werden durch Trigger ausgelöst.
Die sind überall und kann man kaum noch zählen.
Sobald ich getriggert werde,bin ich auch schon mitten in einer dissoziation oder Panikattacke.
Die hält über Stunden an.
Ich habe keine Zeit vorher mehr,irgendwas zu tun.
Das bedeutet die Panikattacken steigern sich nicht langsam,sondern sind von 0 auf 100.
Ist Traumatherapie einfach nur ein "schwindel"?
Kann mann überhaupt nichts tun.
Viele von euch sind dort.
Was macht ihr in den Stunden.

Ich bin ratlos. Ich muss hier fragen,weil es der Therapeut nicht weiß.

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alatan
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Beitrag Do., 27.01.2022, 07:50

Eine Therapie ist keine Beratung und sollte keine fortwährende Streiterei bzw. "Diskussion" (seit März???) sein, das ist sinnlos und kontraproduktiv.

Traumatherapien gibt es viele mit unterschiedlichen Zugängen. Konsens ist mittlerweile der Dreiklang zwischen Stabilisierung, Traumabearbeitung (Konfrontation) und Integration bzw. posttraumatisches Wachstum.

Was immer mit dazugehört, ist eine ausführliche Aufklärung über das Störungsbild und die Behandlungsweise.

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candle.
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Beitrag Do., 27.01.2022, 08:08

Salina1982 hat geschrieben: Do., 27.01.2022, 07:03
Seit März diskutieren wir darüber, daß ich mit inneren Kindern sprechen soll.Damit kann ich einfach nichts anfangen.Das sage ich ihm seit März.
Warum probierst du es nicht aus?

LG candle
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Montana
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Beitrag Do., 27.01.2022, 08:31

Es macht keinen Sinn, es "auszuprobieren", wenn man weiß, dass es nicht hilfreich ist. Ich denke, Salina hat damit absolut Recht.
Salina, es gibt verschiedene Ausprägungen von Traumafolgestörungen. Bei einer eher leichteren Form, wo vielleicht depressive Symptome im Vordergrund stehen, ist das innere Kind für manche eine hilfreiche Imagination. Sie können über diesen Umweg eigene Bedürfnisse wahrnehmen, als eigene erkennen und sie als berechtigt anerkennen. Darauf kann man dann aufbauen.
Bei einer stärkeren Ausprägung mit massiven Dissoziationen, wie bei dir, hilft die Vorstellung eines inneren Kindes aber nicht. Weil die Anteile von dir, deren Bedürfnisse und Probleme nicht gesehen werden, gar nicht zugänglich sind. Nicht durch deine Willenskraft jedenfalls. Du kannst sie nicht einfach fragen, was los ist.
Ja, da gibt es Therapiemöglichkeiten, aber dein Therapeut kennt sie nicht. In diesem Bereich kann er nicht helfen, und das hat er jetzt erkannt. Endlich. Ich habe das von Anfang an gedacht. Gut, dass er das erkannt hat, denn ihr habt euch doch nur aufgerieben bisher und nichts wurde besser.
DIE Traumatherapie gibt es nicht, sondern viele verschiedene Ansätze. Nicht alle sind für jeden Schweregrad gleichermaßen geeignet. Insbesondere macht es keinen Sinn, Dissoziation "wegmachen" oder gar platt verbieten zu wollen. Sie ist keine bewusste Handlung und unterliegt nicht der Beeinflussung durch deinen Willen. Und sie ist auch nicht böse oder schädlich. Sie darf und wird erst dann verschwinden, wenn du sie nicht mehr brauchst. Das gelingt aber nicht durch irgendeine Art von Training oder Desensibilisierung, sondern durch Detektivarbeit. Was passiert da und warum? Das ist ein ganz individueller Weg, für den man Begleitung braucht. Begleitung, und kein Behandlungsmanual.

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candle.
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Beitrag Do., 27.01.2022, 09:05

Montana hat geschrieben: Do., 27.01.2022, 08:31 Es macht keinen Sinn, es "auszuprobieren", wenn man weiß, dass es nicht hilfreich ist.
Das sehe ich anders. Wenn man es nicht mal probiert hat, kann man doch gar nicht wissen, ob das hilft?

Gerade beim ersten Lesen, hatte ich so den Eindruck einer "kindlichen" Rebellion.

LG candle
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Salina1982
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Beitrag Do., 27.01.2022, 09:39

Hallo Candle,

Er sagt zu den Triggern,das NUR das "Kind" davor Angst hat,weil es diese Dinge erlebt hat.Und Ich als Erwachsene muss dem "Kind"sageb das es davor keine Angst haben braucht.
Aber das ist nicht richtig.
Ja ich habe als Kind 18 Jahre lang Angst gehabt,bei den ganzen Dingen die passiert sind.
Ich bin ich und habe als Erwachsene auch davor Angst.
Es hat sich nichts verändert. NUR das ich gewachsen bin.
Ich habe vor diesen Triggern immer schon Angst.
Daran hat sich nichts verändert. NUR das es jetzt eben mit Panikattacken und Dissoziationen daher geht.
Sprich, ich soll mir heute einreden das ich heute keine Angst mehr davor haben soll.
Aber genau das ist der Punkt.
Ich habe heute genauso Angst wir damals davor.
Und das ist der Diskussions Punkt.
Beispiel:Ich hatte als Kind wahnsinnige Angst vor Männer(den Grund kannst du dir vorstellen)
Heute ist es aber genauso.Ich habe KEINE positiven Erfahrungen mit Männern gemacht.Eher das Gegenteil.
Ich habe heute als Erwachsene genau dieselbe Angst wie früher.
Das wird aber verneint.Nein das ist das Kind in dir,das Angst hat. :evil:
Weißt du was ich meine.Zu erklären das ich als Erwachsene dieselbe Angst davor habe, gelingt mir nicht.
Es ist immer dieses Innere Kind .

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Gespensterkind
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Beitrag Do., 27.01.2022, 09:53

Hallo Salina, vielleicht redet ihr da auch einfach aneinander vorbei und der Begriff des "inneren Kindes" ist nicht etwas, was für Dich geeignet ist. Und natürlich muss es nicht immer nur darum gehen.
Ich verstehe das eher so, dass Du "Anteile", die Du als Kind erlebt und erfahren hast immer noch in Dir trägst und diese eben noch nicht bewältigen konntest. Und deshalb auch heute immer noch in diesem Denk- und Verhaltensmuster bist, beispielsweise vor Männern Angst zu haben.
Weil Du es als Kind schon gelernt hast. Und weil Du dann nie etwas verlernen durftest oder konntest.
Das wäre aber vielleicht ja ein Ziel. Und vielleicht ist es deswegen auch wichtig sich anzuschauen, was Du als Kind alles "lernen und erfahren musstest" und deshalb noch heute in Dir trägst.
Um zu verstehen, wie Du es vielleicht ändern kannst.
So in etwa.
Vielleicht ist das für mich als DIS auch anders nachzuvollziehen, weil ich ziemlich viele Kinder-Anteile in mir habe, die alle irgendetwas lernen mussten und die mein Leben heute immer noch genauso bestimmen wie früher. Deswegen finde ich halt, kann man das mit dem "inneren Kind" verschieden sehen...

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Montana
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Beitrag Do., 27.01.2022, 09:54

Man muss nicht alles ausprobieren um zu wissen, dass es nicht hilft. Oft reicht schon Nachdenken. Und in diesem Fall finde ich es absolut eindeutig.
Ich würde übrigens auch niemals mitmachen, wenn einer verlangen würde, ich solle mit einem inneren Kind reden. Und zwar aus exakt demselben Grund. Nur bin ich insgesamt weiter als Salina und könnte das viel besser vertreten und argumentieren.
Wenn ein Therapeut aber keine Ahnung von struktureller Dissoziation hat, dann kann er das nicht nachvollziehen. Salinas Therapeut hat zu wenig und es ist gut, dass er das dann auch sagt. Aber bis zu diesem Punkt hat er ja das Problem gar nicht verstanden und DESHALB weiter drauf bestanden, dass sie mit diesem Kind reden solle.
Aber es ist eben weitaus komplexer das Ganze.

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Salina1982
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Beitrag Do., 27.01.2022, 10:04

Salina1982 hat geschrieben: Do., 27.01.2022, 09:39 Hallo Candle,

Zur Sache Männer und Angst.
Ich trage mir meinem Mann Sonntags die Zeitung aus.
Vor ca 1 1/2 Jahren haben wir einen Mann kennenlernen. Er kam Sonntags aus seiner Wohnung,hat sich bei uns eine Zeitung geholt und wir haben uns unterhalten.Er ist geschätzt 70-72 Jahre alt.Hat auch einen Hund.
Jeden Sonntag kam er von dem Tag an raus und wir haben uns nett unterhalten.In der Woche wenn ich mit meinem Hund raus ging und wir uns trafen, sind wir ein Stück zusammen gegangen,und haben uns unterhalten.
Irgendwann machte er immer wieder kleinere Bemerkungen.Ich habe mir da noch nichts dabei gedacht,er ist ja Alt.
Letztes Jahr trafen wir uns wieder (ich muss wenn ich zur Therapie gehe an seinem Haus vorbei).
Wir uns kurz unterhalten.
Dann zog er mich plötzlich an sich heran hielt mich fest,und küsste mehrfach(backe,Hals.
Ich bin jemand die sich nicht wehren kann.Allso hab ich weder nein gesagt ,noch mich gewehrt.Da hatte ich zuviel Angst.Mein Therapeut sagt das ich Kuchen als Erwachsene ja wehren könnte. Ihm zu erklären das ich genau das nicht kann,ist mir nicht gelungen.
Seitdem sagt er immer,er will e sich mit mir eine Stunde gemütlich machen will immer wieder Hand halten usw.
Und ich??
Ich stehe jedesmal da,und kann mich nicht wehren.
Davon habe ich meinem Therapeuten erzählt.Er hat daraufhin die Polizei angerufen,und sich erkundigt, was ich machen könnte.
Ja,es gibt die Option eine Anzeige zu erstatten,das würde aber auch Gericht und Aussage bedeuten.
Und ich bin nicht so stabil das ich das schaffen könnte.
Die zweite Möglichkeit wäre Umwege laufen.Was aber aufgrund meiner Panikattacken sehr schlecht umzusetzen ist.
Letzte Woche Donnerstag war mein Mann bei ihm.Hat ihm ganz klar gesagt,das er mich Inn Ruhe lassen soll.
Er reagierte trotzig,und meinte ja dann lasse ich sie eben ihn ruhe.Ich habe ja auch meinen Wagen wieder, und kann rumfahren,es gäbe ja noch andere.
Ob er es verstanden hat,und mich in Ruhe lässt,werde ich ja sehen.Aber die Panik jetzt an seinem Haus vorbei zu gehen ist schon heftig.

Nun zur Therapie.
Ich soll mir sagen das ich heute keine Angst mehr vor Männern haben muss. Und nur das Kind Angst hat.
Nein meine Erfahrungen auch als Erwachsene sagen was anderes.
Es ist nicht so das ich Angstfrei leben will.
Ich weiß das ich niemals ohne Angst leben werde.Aber Ich möchte die Panikattacken verhindern.

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Inga
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Beitrag Do., 27.01.2022, 10:25

Salina1982 hat geschrieben: Do., 27.01.2022, 09:39 Hallo Candle,

Er sagt zu den Triggern,das NUR das "Kind" davor Angst hat,weil es diese Dinge erlebt hat.Und Ich als Erwachsene muss dem "Kind"sageb das es davor keine Angst haben braucht.
Aber das ist nicht richtig.
Ja ich habe als Kind 18 Jahre lang Angst gehabt,bei den ganzen Dingen die passiert sind.
Ich bin ich und habe als Erwachsene auch davor Angst.
Es hat sich nichts verändert. NUR das ich gewachsen bin.
So schwierig Ferndiagnosen sind, und mit dem Hinweis, dass ich Patientin bin und nicht Therapeutin:
Meine Therapeutin (Schematherapie) würde in diesem Beispiel wohl sagen, dass meine Gesunde Erwachsene schwach ausgeprägt ist. Und dass der Modus, in dem Du Dich befindest, wenn Du Angst hast, der Modus des verletzten Kindes ist - aber dass Du in dieser Situation keinen Zugang zu Deinem "gesunde Erwachsene"-Modus hast.
Eine Schematherapie ist keine Traumatherapie, sie hat aber Methoden, mit so einer Situation umzugehen. Wenn Du selbst nicht als gesunde Erwachsene sprechen kannst, dann würde das z.B. erstmal die Therapeutin übernehmen und Dir, während Du im Kind-Modus bist, zusagen, dass Du keine Angst mehr zu haben brauchst.
Du würdest bei dieser Therapiemethode allerdings nicht drumrum kommen, mit dem Konzept des Modusmodells (das eben auch ein verletzes inneres Kind enthält) zu arbeiten.
Im Beispiel: Du würdest nach und nach lernen, einen Abstand zu Deinen panischen Gefühlen aufzubauen, indem Du den Modus des verletzten Kindes verlässt und in den Modus der gesunden Erwachsenen gehst. Und dann könntest Du auch mit dem Kind reden.
Das als Beispiel für eine Therapiemethode, die mit solchen Situationen umgehen kann.

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candle.
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Beitrag Do., 27.01.2022, 11:02

Salina1982 hat geschrieben: Do., 27.01.2022, 09:39 Es ist immer dieses Innere Kind .
Ja, ist es. Die Probleme entstanden in der Kindheit und werden bis ins Erwachsenenalter fortgetragen und nehmen unter Umständen skurile Züge an.

Dir fehlt da auch ein wenig der "Alarm". Ich würde nicht unbedingt direkt mit einem fremden Mann Gassi gehen. Da könntest du dich schon vorher ausbremsen lernen.

Gut, ich stelle fest, du willst es nicht.

Hast du denn eine Idee was du ansonsten machen wollen würdest? Ich nehme an, dass du dich belesen hast. Es gibt ja noch andere Methoden.

Vielleicht wäre jenseits der Therapie auch ein Kurs was für dich wo Frauen lernen sich gegen Übergriffe zu schützen, so ein Selbstverteidigungskurs. Oder du gehst zu einer Selbsthilfegruppe. Oder oder oder...

Letztlich mußt du das entscheiden. Du mußt ja keine Therapie machen, wenn dir das alles zu viel ist.

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Salina1982
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Beitrag Do., 27.01.2022, 12:18

Doch ich möchte ja eine Therapie machen.
Aber was ich seit Jahren höre ist,rede mit inneren Kindern.

Deshalb die Frage,ist es das einzigste was man in einer Traumatherapie macht?
Entweder ich spreche mit Kindern,die ich ja nichtmal sehe,oder es gibt keinerlei Hoffnung?

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candle.
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Beitrag Do., 27.01.2022, 12:27

Jeder hat die inneren Kinder. Ja, die sieht man nicht! Dennoch agierst du ja tagtäglich wie eines.

Du müßtest wohl den Therapeuten fragen was er noch anbietet.

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Shukria
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Beitrag Do., 27.01.2022, 13:05

Liebe Salina, also ich mache Traumatherapie und ich kenn das auch mit den Panikattacken von 0 auf 100.

Ich hab die noch vor 1-2 Jahren mehrfach täglich gehabt, inzwischen ist es besser geworden weil wir das Grundthema/Problem immer mehr einreisen. Ganz verstehen tue ich es aber noch nicht und auch meine Therapeutin noch nicht.

Aber wir probieren viele verschiedenen Methoden aus. Innere Kinder hat zb bei mir auch überhaupt nicht funktioniert. Der Stresslevel ist in der panikattacke viel zu hoch um sich mit Imaginationen zu beruhigen. Also haben wir gewechselt und gehen erstmal nur über die körperliche Ebene. Klopfen, Atmung, Erden mit Füßen, Rsumorientierung, das Gegenüber zu schaffen mitzubekommen und nicht mehr so schnell auszusteigen(disdoziieren).

Das mache ich jetzt seit 1Jahr und erst jetzt! Wird es möglich langsa an den emotionalen Auslöser zu arbeiten mit diesen Stabilisierungsmethoden. Aber auch das geht nicht so schnell. Ich habe wennigr Panik im Alltag, dafür jetzt öfter vor, in und nach der Therapiestunde. An den Themen arbeiten wir eher mit Malen(4Felder Technik) , innere Sätze finden dafür was den Stress ausmacht, die positiv umschreiben während ich in Kontakt mit meiner Angst bin, das ist gerade der Stand - also Trigger entschärfen, entgiften

Wahrscheinlich wäre auch bei dir eine Entlastung auf der körperlichen Ebene wichtig, der Stress muss erstmal ein ganzes Stück runter um überhaupt in ein Lernfenster zu kommen

PS meine Therapeutin hat auch länger gebraucht um zu verstehen das der Stress für eine imaginäre bzw kognitive Arbeit an den Panikattacken zu groß ist und der erstmal runter muss. Aber seitdem läuft es besser. Aber sie kam auch mit inneren Kindern (ich mag das Konzept!) und hat erstmal nicht verstanden warum es nicht hilft weil ich ja mitmacht in der Stunde aber in der Panik/Hochstress ist da kein Zugang zu

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Montana
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Beitrag Do., 27.01.2022, 13:35

Es hat nicht jeder einen "gesunden Erwachsenen". Es ist also völlig absurd und wenig hilfreich, dann zu sagen: Jetzt hol doch mal bitte deinen gesunden Erwachsenen hervor und lass den die Situation regeln. Und es hat auch nicht jeder ein sogenanntes "inneres Kind".

Hier wird in einem Absatz beschrieben, warum es für traumatisierte Menschen total absurd anmuten kann, sich mit einem inneren Kind zu beschäftigen. Es kommt recht weit unten. Rauskopieren lässt die Seite leider nicht zu.

https://www.dis-sos.com/der-unterschied ... -anteilen/

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