Therapie ohne Vorstellungskraft

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Teilchen
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Therapie ohne Vorstellungskraft

Beitrag Mo., 11.04.2022, 00:27

Hallo zusammen,

ich befinde mich aktuell in Therapie und irgendwie klappen ganz viele Übungen nicht wie sie sollten. Ich würde gerne wissen ob jemand folgende Probleme kennt und vielleicht eine Lösung oder Idee hat.

Da ich bei einer speziellen Person, der ich mich aus Beruflichen Gründen nicht entziehen kann öfter depersonalisiere, sollte ich mir in der TP den Mann vorstellen und meine Körperlichen Empfindungen dabei beschreiben. Ich konnte auch die Fakten zu ihm aufzählen (Haarfarbe, Kleidung etc.) aber ein "Bild" sah ich nicht. Erst nach viel verwirrung und genauem nachfragen seitens Therapeuten kam raus das die Übung ohne diesem "Bild vor dem inneren Auge" nicht funktioniert.
Das erinnerte mich daran das ich während meines Klinikaufenthalts vor vielen Jahren ähnliche Probleme hatte.
Damals bin ich mit den dortigen Therapeuten nicht gut zurechtgekommen da sie mir laufend vorwarfen nicht mitarbeiten zu wollen. Wenn ich bspw. eine Traumreise machen sollte um einen sicheren Ort zu finden so scheiterte es direkt anfänglich. Wenn gesagt wurde stellen sie sich bspw. eine Blumenwiese vor, dann habe ich Gedanklich immer wieder das Wort "Blumenwiese" wiederholt. Ich verstand den Sinn dahinter nicht und kam mir auch irgendwie albern vor. Da ich meine denkweise aber nicht infrage stellte erwähnte ich es auch nicht.
In der aktuellen TP hatte ich eine ganz schlechte Phase und in verbindung damit mit Suizidgedanken zu kämpfen. Wieder so eine Übung. Ich soll mir einen Tresor vorstellen und die Gedanken dort Wegsperren. Ich versuchte, während ich via Google ein Bild von einem Tresor anstarrte, mir vortustellen die Gedanken da einzupacken. Gedanken sind aber nichts haptisches also ist das unterfangen an sich schon merkwürdig außerdem lief es wieder nur darauf hinaus das ich gedanklich den Satz wiederhole: " Ich packe die Gedanken in den Tresor."

Gibt es auch Therapeutische Verfahren wo man sich nicht laufend etwas Vorstellen soll?

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Shukria
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 05:17

Das sind unterschiedliche Imaginationsverfahren...

Bei der Blumenwiese sollst du dich einfühlen, die meisten Menschen entspannen und kommen runter wenn sie sich vorstellen auf einer Blumenwiese zu stehen. Wenn du dazu keine Empfindungen hast, könntest du überlegen bei welcher Tätigkeit Du entspannt... Katze streicheln, Badewanne, Buch lesen und dich darin einfühlen... Jedes Detail nachempfinden. Am einfachsten ist das zu Beginn wenn man noch keinen Plan von der Arbeit mit Imaginationen hat wirklich sich ne reale erlebte Situation in Erinnerung zu rufen und die im Detail durchzugehen... Also nicht Katze streicheln sondern, xwie sah die aus, wie war das Gefühl Der Hand im Fell, weich warm... Je detaillierter um so besser

Tresor ist ne Distanzierungsmethode. Du stellst dir keinen Tresor vor. Du stellst dir einen Ort vor der dir als absolut sicher erscheint, baumhaus, Höhle in der Erde, Insel.... Dort versteckt du dann etwas zb in einer Kiste oder nen Tresor und "entfernst" dich langsam, stellst dir vor wie du von der Insel wegkommt, wohin du gehst und baust am Ende wieder ein entspannendes Moment ein, zb Katze streicheln. Später wenn man geübt ist geht man gedanklich immer schneller diesen Distanzierungseeg und landet immer schneller bei der Katze die beruhigt. Du tauscht im Prinzip belastende gegen dich körperlich runter fahrende innere Bilder


Zu dem Typen den du beschreiben sollst, wenn du bei ihm im Kontakt mit ihm disdoziierst dann weißt du ja gar nicht wie er aussieht, du steigst vorher aus um dich zu schützen. Du müsstest erst einmal lernen in der realen Situation ihn bewusst wahrzunehmen und nicht wegzudriften zb durch Atmung, Füße auf Boden, 1235 Übung - also Stabilisierung methoden anwenden... Dann erst könnte der Therapeut mit dir magination mit der Person versuchen...

.. So wie du es beschreibst sind die Imaginationen einfach sehr schlecht angeleitet und die Grundlagen fehlen dir... Liegt eher an den Anleitungen als an dir

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lisbeth
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 06:17

Am besten sprichst du mit deine*r Therapeut*in darüber, was du an diesen Imaginationsverfahren schwierig findest. Also so detailliert wie hier, welche gedanklichen Schritte dann bei dir passieren und nicht einfach nur "das klappt bei mir nicht". Diese Rückmeldung ist wichtig für ihn, damit er die passenden Methoden findet, mit denen du gut arbeiten kannst.

Dass bestimmte Verfahren nicht oder nicht gut funktionieren ist völlig normal, wir sind ja schließlich keine Roboter.
Und entweder muss dein*e Therapeut*in dich dann besser/konkreter/in kleineren Schritten anleiten oder mit dir zusammen nach Methoden suchen, die dir wirklich helfen. Es gibt genug andere Methoden, die zB ganz unmittelbar mit dem Körper und den Körperempfindungen arbeiten, oder mit realen Dingen, die du in deine Umgebung siehst und wahrnimmst.

Wie ist das denn bei dir, wenn du dich an schöne Situationen erinnerst, die du erlebt hast? Kannst du dann ein "inneres Bild" abrufen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 08:06

Vielleicht fehlt dir auch die Möglichkeit etwas vorzustellen, das nennt sich Aphantasie.
Geh dann eher gen Körpertherapie oder tiefen.
..:..

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Montana
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 08:36

Imaginationsübungen sind nicht das einzige Mittel und sie sind auch nicht automatisch das beste und tollste Mittel. Leider habe ich ebenfalls in Kliniken erlebt, wie sie als billige Gießkannenmethode (alle 40 Patienten in einer Turnhalle hören einem Vorleser zu) angewendet werden. Dabei gibt es verschiedenste Gründe, warum sie jemandem nicht helfen oder schlicht nicht durchführbar sind.
Bei meinen Klinikaufenthalten waren es durchgängig die Patienten mit dissoziativen Störungen, die irgendwann einfach nicht mehr hingegangen sind. Die Patienten mit Monotrauma oder generell gutem Erinnerungsvermögen an ihre Traumata fanden es eher hilfreich.
Ich denke, es gibt einen "mittleren Bereich", wo es nützen kann. Ist man zu nah an den Erlebnissen dran, dann ist es unsinnig. Wenn z.B. die Angst vor etwas wirklich real und begründet ist und vor einer ganz akuten Gefahr warnt. Und wenn man sich noch nichtmal annähern kann, dann bringt es auch nichts. Als Beispiel: wenn ich sofort gedanklich aussteige und verschwinde, sobald ich ein eine bestimmte Person oder Situation denke, dann ist da gar kein Zeitfenster, um etwas in einen Tresor zu packen oder auf einen Bildschirm oder so. Dann gibt es nur "mir geht es doch eigentlich gut" und "ich bin schon nicht mehr da".
Leider ist in vielen Kliniken und bei vielen ambulanten Therapeuten das Bild vorherrschend, man werde laufend von Bildern heimgesucht und müsse die nur irgendwie loswerden und dann wird alles gut. Passt man in dieses Schema nicht, dann wird es schwierig. Denn dann hilft eben weder, sich von den gar nicht vorhandenen Bildern abzulenken, noch, sich diese genauer anzuschauen.

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Teilchen
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 11:35

Danke für eure schnellen antworten.
Shukria hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 05:17 .. So wie du es beschreibst sind die Imaginationen einfach sehr schlecht angeleitet und die Grundlagen fehlen dir... Liegt eher an den Anleitungen als an dir
Ich bin mir gar nichtmehr so sicher. Bei dem Beispiel Katze:
Sollte ich mir meine Katze vorstellen dann fallen mir alle fakten zu ihr ein. Also Fellzeichnung, Größe, Gewicht usw. aber visuell seh ich sie nicht. Ich liebe ihren Geruch und das weiß ich auch. Wenn ich daran denke dann habe ich ein positives Gefühl anhand des Wissens darum aber nicht weil ich den Geruch dann tatsächlich wahrnehme.
lisbeth hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 06:17 Am besten sprichst du mit deine*r Therapeut*in darüber, was du an diesen Imaginationsverfahren schwierig findest.

Wie ist das denn bei dir, wenn du dich an schöne Situationen erinnerst, die du erlebt hast? Kannst du dann ein "inneres Bild" abrufen?
Ich sagte es ihm so haben wir ja Herausgefunden das ich einfach die Worte denke und das ja falsch ist. Er hatte die Idee mir das Bild eines Tresores anzusehen damit es mir vielleicht leichter fällt.

Generell gabe ich ein sehr gutes Gesächtnis auch sehr präzise aber eben rein, wie soll ich sagen, informativ.
Der Thera wollte mal das ich ihm das Sofa meiner Wohnung genau beschreibe und das konte ich auch. Dannach fragte er ob ich ein innerliches Bild sehen konnte.
Das konnte ich nicht und eherlich gesagt dachte ich immer dass das "innere Auge" einfach eine Redewendung ist.
Bei schönen Erlebnissen ist es genauso. Alle Informationen dazu kann ich sehr präzise wiedergeben aber visuell ist da nichts.
Sinarellas hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 08:06 Vielleicht fehlt dir auch die Möglichkeit etwas vorzustellen, das nennt sich Aphantasie.
Geh dann eher gen Körpertherapie oder tiefen.
Ich habe grade darüber gelesen. Dort stand das man dadurch ein schlechtes Erinnerungsvermögen hat, das ist eher das Gegenteil bei mir. Ob ich will oder nicht mein Hirn registriert soviel was um mich herum passiert und speichert es ab. Hat Körpertherapie was mit angefasst werden zu tun? Das vertrag ich nicht so gut. :red:
Montana hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 08:36 Als Beispiel: wenn ich sofort gedanklich aussteige und verschwinde, sobald ich ein eine bestimmte Person oder Situation denke, dann ist da gar kein Zeitfenster, um etwas in einen Tresor zu packen oder auf einen Bildschirm oder so. Dann gibt es nur "mir geht es doch eigentlich gut" und "ich bin schon nicht mehr da".
Oh, das hast du super beschrieben. So geht es mir bei der Tatsächlichen Begegnung mit besagtem Mann. Ich sollte mich quasi langsam annähern und gucken welche Distanz für mich aushaltbar ist. Aber das geht so unglaublich schnell, manchmal merke ich noch eine art Gänsehaut am Hinterkopf und das wars dann auch schon.

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Candykills
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 11:45

Das kann damit zu tun haben, mit welcher Gehirnhälfte du denkst und wie gut die beiden Gehirnhälften miteinander harmonieren/genutzt werden.

Dann kann es sein, dass die Phantasie beeinträchtigt ist, wenn du bestimmte Psychopharmaka nimmst.

Auf jeden Fall ist Imagination nicht für jeden was und dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Ich konnte zum Beispiel nie etwas mit dem "sicheren Ort" anfangen, weil ich immer das Gefühl hatte, dass kein Ort, den ich mir vorstellte - und sei er noch so hässlich - mich beherbergen wollte.

Bei dir scheint es an der Vorstellungskraft, warum auch immer, zu fehlen.
Dann ist das so, dann braucht es eben andere Strategien um dir zu helfen. Ich fände für dich wichtig, dass du das klar formulieren kannst, dass das für dich nicht funktioniert.

Bei mir wurde das bisher immer akzeptiert, dass ich mit dem Konzept nicht so viel anfangen kann.
Es gibt andere Therapien: Kunsttherapie, Ergotherapie, Körpertherapie, Tiertherapie...vielleicht findest du dadurch mehr Zugang zu dir.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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candle.
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 11:47

Hallo,
Teilchen hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 11:35 Der Thera wollte mal das ich ihm das Sofa meiner Wohnung genau beschreibe und das konte ich auch. Dannach fragte er ob ich ein innerliches Bild sehen konnte.
Das konnte ich nicht und eherlich gesagt dachte ich immer dass das "innere Auge" einfach eine Redewendung ist.
Kann es sich auch um ein Verständnisproblem handeln? Wenn du dein Sofo beschreibst mußt du es ja abgespeichert haben (Vor deinem inneren Auge), sonst würdest du diese Informationen ja nicht abrufen können, wenn du das Sofa nie visualisiert hast.

Ich vermute mal, dass es hier um Gefühle geht, die du nicht spürst oder hast und das wäre schon bedeutungsvoll.

LG candle
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Montana
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 11:50

Das ist der typische Unterschied zwischen einer klassischen Angststörung und einer dissoziativen Störung. Du nimmst gar keine Angst mehr wahr und es gibt keine Steigerung bei Annäherung. Du hast bereits eine fertige "Lösung" für das Problem und es passiert automatisch. Das passt ja auch im Alltag ganz gut, wenn du z.B. beim Einkaufen so einen Mann plötzlich an der Käsetheke stehen siehst. Jemand mit Angststörung könnte da evtl. nicht mehr einkaufen ohne Panik zu bekommen. Du aber schon. Nun hast du aber auf der Arbeit ständig so einen in deiner Nähe und nicht nur ganz selten mal. Das ist eine andere Hausnummer. Und das erfordert eine andere Herangehensweise.

Zum Erinnern: ich habe auch eher selten Bilder im Kopf. Zumindest "sehe" ich sie nicht. Aber ich habe quasi Standbilder von Gefühlen und auch Körperhaltungen. Manchmal merke ich, dass so eines entsteht, und dass es bedeutsam ist und bleiben wird. So eines habe ich z.B. vom Reiten. Obwohl ich tausend mal auf dem Pferd saß, ist da eine bestimmte Situation, die gar nicht die einzige ihrer Art war, die mir als Schnappschuss eines Glücksmoments erhalten ist. Ohne Bild. Aber mit dem Wissen um alles um mich herum. Sommer, Wärme, vertraute Bewegungen, Geschwindigkeit, Vertrauen und ein Gefühl von "Wow, ist dieser Moment schön." Ein Bild kann ich mir konstruieren aus mir bekannten Fakten über den Ort. Aber das ist dann keine wirkliche Erinnerung.

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candle.
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 11:53

Montana hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 11:50 Das ist der typische Unterschied zwischen einer klassischen Angststörung und einer dissoziativen Störung.
Ist das jetzt klug hier jeden mit deiner Diagnose zu diagnostizieren?

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Montana
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 12:10

Teilchen hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 00:27 Da ich bei einer speziellen Person, der ich mich aus Beruflichen Gründen nicht entziehen kann öfter depersonalisiere,
Das mache ich nicht. Ich beziehe mich auf das hier. Depersonalisation ist eine Form der Dissoziation.

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Teilchen
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 14:20

candle. hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 11:47 Kann es sich auch um ein Verständnisproblem handeln? Wenn du dein Sofo beschreibst mußt du es ja abgespeichert haben (Vor deinem inneren Auge), sonst würdest du diese Informationen ja nicht abrufen können, wenn du das Sofa nie visualisiert hast.
Das kann durchaus auch ein Verständnissproblem sein. Ich meine ich seh die Dinge ja und nehme sie auch so wahr. Aber dieses innere Bild verwirrt mich sehr. Ich weiß das mein Sofa Blau ist weil ich es mir ja ausgesucht und gekauft habe. Auch die Stoffstruktur ist eine Information die ich weiß weil sie ein kriterium beim kaufen war. Ebenso die größe. Ich kann schwer glauben das es Menschen geben soll die wenn sie an etwas denken echt ein visuelles Bild sehen. Das klingt so unmöglich weil man doch nichts sehen kann was nicht da ist. (Krankheitsbedingte Symptome mal ausgenommen)
candle. hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 11:47 Ich vermute mal, dass es hier um Gefühle geht, die du nicht spürst oder hast und das wäre schon bedeutungsvoll.
Das verstehe ich nicht ganz. Kannst du es mir erklären?
Candykills hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 11:45 Das kann damit zu tun haben, mit welcher Gehirnhälfte du denkst und wie gut die beiden Gehirnhälften miteinander harmonieren/genutzt werden.
Das finde ich sehr intressant. Mal sehen was ich im Internet dazu finde.
Montana hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 11:50 Du nimmst gar keine Angst mehr wahr und es gibt keine Steigerung bei Annäherung. Du hast bereits eine fertige "Lösung" für das Problem und es passiert automatisch. Das passt ja auch im Alltag ganz gut, wenn du z.B. beim Einkaufen so einen Mann plötzlich an der Käsetheke stehen siehst. Jemand mit Angststörung könnte da evtl. nicht mehr einkaufen ohne Panik zu bekommen. Du aber schon.
Das trifft es sehr gut. Ich kann auh wirklich nicht sagen diesem Menschen gegenüber Angst zu empfinden. Wieso auch, er hat ja gar nichts gemacht. Gut inzwischen werde ich nervös wenn ich weiß dass er da ist aber nur weil mein Körper so blöde Sachen macht. Das ist auf der Arbeit echt ungünstig.
candle. hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 11:53 Ist das jetzt klug hier jeden mit deiner Diagnose zu diagnostizieren?
Da ich nicht auf der "Suche" nach einer Diagnose bin, empfinde ich es als reine Begrifflichkeit. :)
Montana hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 12:10 Das mache ich nicht. Ich beziehe mich auf das hier. Depersonalisation ist eine Form der Dissoziation.
Ja, mein Thera hat ausführlich mit mir darüber gesprochen das Wort werde ich mir wohl nie merken können.

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Beitrag Mo., 11.04.2022, 14:42

Teilchen hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 14:20 Ich kann schwer glauben das es Menschen geben soll die wenn sie an etwas denken echt ein visuelles Bild sehen. Das klingt so unmöglich weil man doch nichts sehen kann was nicht da ist. (Krankheitsbedingte Symptome mal ausgenommen)
Hast du es denn mal "gekonnt", weil du gerade die Krankheitssymptome erwähnst?
Andererseits kann dieses Nachdenken, ob du nun etwas visuell darstellen kannst oder nicht auch eine Form von "Abweisung" (Ich habe gerade einen Begriffshänger. :-) ), also eine innere Weigerung dich speziellen Themen zu nähern?
Teilchen hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 14:20
candle. hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 11:47 Ich vermute mal, dass es hier um Gefühle geht, die du nicht spürst oder hast und das wäre schon bedeutungsvoll.
Das verstehe ich nicht ganz. Kannst du es mir erklären?
Damit meine ich, dass man ja auch einen Bezug zu seinen Möbeln hat. Irgendwann hat man es sich ja ausgesucht, weil es gefiel. Oder ich habe eine Truhe von meiner Oma geerbt und verbinde damit schöne (visuelle und akustische) Erinnerungen und Emotionen. Oder ich mag mein Sofa, weil es so schön kuschelig ist in Verbindung mit Fernsehabenden.
Da ich nicht auf der "Suche" nach einer Diagnose bin, empfinde ich es als reine Begrifflichkeit. :)
Welche hast du denn, wenn ich fragen darf?

Im Zweifel wäre ein Besuch beim Neurologen und/ oder Psychiater vielleicht noch eine Möglichkeit weiterzukommen.

LG candle
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Teilchen
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 15:02

candle. hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 14:42 Hast du es denn mal "gekonnt", weil du gerade die Krankheitssymptome erwähnst?
Nein, ich weiß noch das ich schon als Kind probleme mit Romanen und Geschichten hatte und mein Lieblingsbuch die große Katzenenzyklopädie war. Ich hasste in der Schule alles was mit Kreativität zu tun hatte vor allem dann wenn es keine klaren Angaben gab. Also wenn man z.B. frei etwas malen sollte oder basteln. Obwohl ich ein eher ruhiger Mensch bin hat mich in der Klinik damals auch die Ergotherapie richtig gestresst. Ich war innerlich richtig Aggressiv und hab mich so blöd gefühlt. War mir damals sehr peinlich und ich habe darüber nicht geredet sondern wie zu Schulzeiten lieber faxen gemacht.
Die Krankheissymptome erwähnte ich weil es ja auch Menschen gibt die aufgrund dessen tatsächlich visuell Dinge sehen oder hören die nicht da sind.
candle. hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 14:42 Andererseits kann dieses Nachdenken, ob du nun etwas visuell darstellen kannst oder nicht auch eine Form von "Abweisung" (Ich habe gerade einen Begriffshänger. ), also eine innere Weigerung dich speziellen Themen zu nähern?
Wie finde ich denn sowas herraus?
candle. hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 14:42 Welche hast du denn, wenn ich fragen darf?
Ptbs, ADHS, Identitässtörung ( Steht im Thera bericht sehe ich aber nicht als Diagnose) und Depressionen.
ADHS wurde via Neurologin Diagnostiziert und sie möchte auch das ich mich auf Autismus testen lasse, bzw. Diagnostisch abklären lasse weil es wohl auch in richtung schizoide ps gehen könnte. Dafür muss ich aber in eine Klinik und stehe auf der Warteliste. Persönlich ist mir aber das beheben von Problemen wichtiger als ihnen einen Namen zu geben. :-D

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candle.
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Beitrag Mo., 11.04.2022, 15:10

Teilchen hat geschrieben: Mo., 11.04.2022, 15:02 Dafür muss ich aber in eine Klinik und stehe auf der Warteliste. Persönlich ist mir aber das beheben von Problemen wichtiger als ihnen einen Namen zu geben. :-D
Und deinem Therapeuten ist das bekannt was du alles abklären läßt? Diese Ergebnisse würde ich erstmal abwarten, vielleicht liegt hier ja wirklich das Problem. Und das läßt sich ja nun schwer diskutieren. ,-)

Ich muß dazu sagen, dass dein Beitrag mir jetzt etwas komisch rüber kommt wo du dich untersuchen läßt. Ich glaube nämlich nicht, dass ich besser als ein Facharzt bin. :lol:

candle
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