Tod der Mutter

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Trouble55
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Tod der Mutter

Beitrag Sa., 09.07.2022, 07:35

Meine Mutti ist fast 91 und ja ich weiß, das ist alt.
Sie leidet seit bald 5 Jahren an Wirbel Einbrüchen und trotz Morphium an nur Schmerzen.
Lebt im Heim.
Seit Dienstag hab ich sie auf einer Palliativstation untergebracht, was ein Segen ist.
Nun hat sie Gelbsucht auch und einen grossen Tumor an der Galle.
Sie kann vor Schwäche kaum noch reden und sieht erbärmlich aus.
Ich geh täglich testen; dass ich zu ihr kann.
Sie wurde zu meiner besten Freundin.
Sie soll nicht mehr leiden.
Ich habe eine Schwester.
Wir weinen nur noch.
Ich weiß nicht, wie ich den Verlust je verkraften werde können.
Ich hab das Gefühl, ich zerbreche dran.

Wie geht man damit um?😪
Ich schaff grad gar nichts.
Danke

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stern
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Beitrag Sa., 09.07.2022, 07:39

Das tut mir leid. Vllt. noch so viel wie möglich Zeit mit ihr verbringen, Abschied nehmen zu können?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Malia
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Beitrag Sa., 09.07.2022, 07:44

Liebe Trouble,
du machst eine traurige Zeit durch.
Die Mutter so leiden zu sehen, ist sicher schwer.
Gut, dass du deine Schwester hast und ihr euer Leid gemeinsam tragen könnt.
Bald wird es vorbei sein und aus dem Leid kann Trauer werden.
Und an der musst du nicht zerbrechen, wenn du sie zulässt.
Das passiert eher, wenn man dagegen ankämpft.
Viel Kraft wünsche ich euch
Malia
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Gespensterkind
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Beitrag Sa., 09.07.2022, 11:58

Du hast mein Mitgefühl für diese schwierige Zeit.
Und gleichzeitig denke ich mir: Du bist so traurig, weil Du einen Menschen verlierst, den Du nicht gehen lassen möchtest. Das hat viel mit Liebe zu tun.
Ich habe keine Ahnung, wie Du zu Deiner Mutter stehst.
Aber Du bist davon sehr betroffen und in Schmerz. Das heißt, dass etwas von Liebe für Deine Mutter in Dir ist. Das ist etwas Schönes. Und nicht etwas Selbstverständliches.
Einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen ist furchtbar schwer. Aber die Liebe bleibt in Dir. Vielleicht kannst Du sie als Geschenk mitnehmen...

...entschuldige, wenn ich hier vielleicht Unsinn schreibe, diese Gedanken kamen mir beim Lesen und ich hab mir dabei gedacht, dass es etwas völlig anderes bei mir wäre, wenn meine Mutter stirbt. Und deshalb kam ich auf diese Gedanken. Mich berühren Deine Gefühle zu Deiner Mutter.

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Trouble55
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Beitrag Sa., 09.07.2022, 12:04

Gespensterkind hat geschrieben: Sa., 09.07.2022, 11:58 Du hast mein Mitgefühl für diese schwierige Zeit.
...........
Du schreibst keinen Unsinn.
Wir hatten schwere Zeiten; die sind vorbei.
Alles vergeben.
Nur Liebe
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 09.07.2022, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.
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R.L.Fellner
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Beitrag Sa., 09.07.2022, 13:04

Liebe Trouble,

zusätzlich zum bereits Gesagten: dass Sie sich so bemühen, in diesem letzten Lebensabschnitt Ihrer Mutter da zu sein, an ihrer Seite zu sein und ihr positive Energien zu vermitteln, finde ich wunderschön.

Was auch immer vorher passiert sein mag: es ist die Zeit des Abschieds, und vermutlich auch die Zeit, die Sie (beide?) im Rückblick als eine der wichtigsten gemeinsam verbrachten Zeiten empfinden werden. Wenn Sie diese nun nach bestem Vermögen positiv gestalten: was mehr könnten Sie denn überhaupt tun?

Alles Gute für diese schwierige Zeit,
R.L.Fellner

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Candykills
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Beitrag Sa., 09.07.2022, 13:55

Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser Zeit!!!
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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leuchtturm
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Beitrag So., 10.07.2022, 11:31

auch von mir ein dickes Kraftpaket!

Erlaube ihr, zu gehen. Dann wird euch beiden der Abschied ein kleines bisschen leichter fallen

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sebi
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Beitrag So., 10.07.2022, 16:26

Ich möchte dir ein paar Gedanken/Erfahrungen mit-teilen. Das Verhältnis zu meiner Mutter war sehr ambivalent, aufgrund unserer beider Geschichten, über die wir leider nie tiefer gehend sprechen konnten. Umso schöner empfinde ich es, dass du mit deiner Mutter Frieden schliessen konntest. Als meine Mutter mit 93 Jahren in die andere Welt ging, da traf mich verzögert, nach Tagen, die Trauer voller Wucht. Denn jetzt war die Angst, nicht verstanden zu werden, abgelehnt zu werden, nicht mehr präsent. Vielmehr spürte ich den Schmerz darüber, dass wir nie offen miteinander reden konnten. Und die Erkenntnis, ab nun real mutterlos zu sein, tut verdammt weh.

Und manchmal denke ich, es ist das Bewusstwerden der Endlichkeit, die in solchen Momenten so weh tut. Wir alle sind endlich.
Ihr Körper geht. Sie bleibt in deinem Herzen.

Viel Kraft
sebi
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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Trouble55
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Beitrag So., 10.07.2022, 19:00

sebi hat geschrieben: So., 10.07.2022, 16:26 Ich möchte dir ein paar Gedanken/Erfahrungen mit-teilen. Das Verhältnis zu meiner Mutter war sehr ambivalent, aufgrund unserer beider Geschichten, .............
Ich verstehe dich so gut.
Ich bin froh, dass ich heute nur mehr Liebe spüre und alles gut ist.

Ich füttere sie jetzt täglich.
Sie hat keine Zähne und ich muss Babybissen schneiden.
Heute hab ich gesagt, ich weiß, ich hab ihr den Spinat ins Gesicht gespuckt.
Welch ein Glück, dass Mutti das bei mir nicht macht gg
Zuletzt geändert von Pauline am So., 17.07.2022, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag So., 17.07.2022, 16:44

Update: Mutti ist am 13.7.vormittags gegangen...
Zu meiner Schwester sagte sie, bitte nicht mehr kommen, wenn ich tot bin.
Sie hat am Vortag schon soo arm ausgesehen.
Ich bin soo traurig.
Es tröstet mich nicht mal, dass ihre argen und langen Schmerzen usw.vorbei sind.

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leuchtturm
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Beitrag Mo., 18.07.2022, 09:27

meine Gedanken sind bei dir.
Momentan hast du sehr viel zu tun, gedanklich, aber auch kraftmäßig.
Ich wünsche dir, dass du nach der ersten Zeit der ganz akuten Trauer deinen Frieden mit ihrem Tod finden kannst.

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Trouble55
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Beitrag Do., 21.07.2022, 09:46

Ist das nicht normal, eine Woche nach dem Tod noch zu trauern.
Ich höre, genieße dein Leben, du bist im Drama, jeder hat das Recht zu gehe n...
Hilft mir ehrlich null...
Ich bin unendlich traurig...und ja sie ist erlöst...
Deshalb fehlt mir meine Mutter trotzdem sehr und ich hab die argen Bilder im Kopf...

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Malia
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Beitrag Do., 21.07.2022, 16:05

Trouble55 hat geschrieben: Do., 21.07.2022, 09:46 Ist das nicht normal, eine Woche nach dem Tod noch zu trauern.
Ich höre, genieße dein Leben, du bist im Drama, jeder hat das Recht zu gehe n....
Es gibt keine Norm zum Trauern.
Jede hat das Recht, es auf eigene Weise zu tun.
Eventuell solltest du auf dich achten und deine Trauer nicht denen zeigen, die den Gedanken an Tod und Sterben nur verdrängen wollen?

Es gibt auch - meistens von den Kirchengemeinden organisiert - Gruppen, in denen man auf Menschen trifft, die eine Trauerphase durchleben.
Dort hört man sich zu und kann den Schmerz so oft aussprechen wie man es braucht und kann sich damit angenommen fühlen.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Gespensterkind
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Beitrag Fr., 22.07.2022, 06:10

Du selbst nur kannst bemerken und fühlen wie lange und wie Du trauerst. Kein anderer kann Dir da reinreden. Und es ist völlig okay!! Es gibt immer viele, die alles besser wissen oder die Optimismus verbreiten wollen, weil sie mit negativen Gefühlen schlecht zurechtkommen.
Wenn Du nicht trauern würdest, dann würden wieder andere kommen, die das merkwürdig finden und in Frage stellen.
So gibt es ständig Menschen, denen man "es nicht recht machen kann".
Aber Du bist völlig richtig und es ist völlig in Ordnung, dass Du unendlich traurig bist!! Und dazu darfst Du Dir auch so viel Zeit nehmen, wie Du brauchst. Es gibt dafür keine Vorgaben.

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