Im Therapiezimmer während fremder Therapie bleiben müssen?

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Wurstel
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Im Therapiezimmer während fremder Therapie bleiben müssen?

Beitrag Sa., 03.09.2022, 14:46

Wurstel


Es gibt ein Problem bei meiner Psychotherapie in Bezug auf das Wieder-nach-Hause-kommen nach der Therapiestunde.

Es war ja so, daß mich der Pfleger-Freund mit meinem Aixam zur Therapie gefahren und auch wieder abgeholt hat, er hat auch die sonstigen Besorgungen mit meinem Aixam gemacht und ist auch oft damit nach Wien gefahren, später mit der Putzfrau/Köchin auch nach Ungarn, was so zwischen 100 und 200 km einfache Fahrt bedeutet hat. Bald darauf ging mein Aixam bei einer Spazierfahrt (wo ich gefahren bin) mit Motorschaden kaputt. Seit 27. Juni 2022 (also seit mehr als zwei Monaten) steht mein Aixam in der Werkstatt, es gibt Probleme beim Ersatzteilnachschub.

Nach diesem Vorfall gab es nur mehr zweimal eine Therapiestunde, da brachte mich mein Schwager auf Aufforderung meiner Schwester hin. Jedoch weigerte er sich dann, mich weiterhin zur Therapiestunde zu bringen, weil er in mir einen Mörder sieht und solche Leute nicht transportieren will. Deshalb fiel die darauffolgende Therapiestunde aus, dann war mein Therapeut krank und dann im Urlaub.

Am Freitag, den 2. September 2022 (also gestern) war nun endlich wieder eine Therapiestunde. Der Pfleger-Freund hat für die Fahrt dorthin und zurück das Rote Kreuz bestellt. (So wie es auch bei meinen letzten Terminen im Krankenhaus St. Pölten war.) Das Hinbringen hat auch problemlos funktioniert, ich wurde in einem Tragsessel mit dem Rettungswagen transportiert. Als ich beim Aussteigen gesagt habe, daß ich um 11:50 Uhr abzuholen bin, wurde mir eine Telefonnummer genannt, wo ich den Rettungswagen bestellen muß. Daher rief ich dann um 11:45 Uhr dort an (das Rote Kreuz hat ja seine Rettungswagengarage nur wenige hundert Meter entfernt). Mir wurde gesagt, daß man nicht weiß, wie lange es dauert, bis die kommen.

Dann sagte ich meinem Therapeuten, daß es beim Abholen vom Krankenhaus letztens 1,5 Stunden gedauert hat. Da sagte der Therapeut, daß das nicht geht, denn gleich kommt der Nächste zur Therapie, und er hat keinen Warteraum. Ich sagte, daß er mir einen Sessel runtertragen müßte, dann könnte ich auf der Straße aufs Rote Kreuz warten. Jedoch hatte der Therapeut keinen Sessel - der hat in seinem Therapiezimmer nur eine Couch und Fauteuils, und er kann keinen runtertragen, weil der zu schwer ist.

Dann ist der nächste Patient/Klient gekommen, und mein Therapeut war ungehalten und sagte, daß es nicht angeht, daß man noch dableibt, währenddem eine fremde Therapie ist. Als dann endlich gegen 12:45 Uhr die Rettungswagenfahrer dahergekommen sind, hat der Therapeut gesagt, daß da jetzt eine untragbare Situation entstanden ist und gefragt, wie man das in Zukunft abstellen kann. Die Rettungswagenfahrer sagten, daß sie gerade aus Krems gekommen sind und vorher andere Einsätze hatten und daß natürlich Notfälle vorgehen.

Mein Therapeut sagte mir, daß ich dem Pfleger-Freund sagen soll, daß er dafür Sorge tragen muß, daß so eine Situation nicht nochmal passiert. Die Leute vom Roten Kreuz müssen am Ende der Therapie (also um 11:50) da sein, denn um 12 Uhr beginnt die nächste Therapiestunde, und vorher muß ich abgeholt werden.

Als ich das gestern abend dem Pfleger-Freund gesagt habe, hat sich die Putzfrau/Köchin aufgeregt und gemeint, daß ich da nicht den Pfleger-Freund anpflaumen soll (was ich ja eh nicht getan habe; ich habe ihm nur erklärt, worauf er bei der nächsten Bestellung vom Roten Kreuz achten muß). Der Pfleger-Freund meinte, daß er nicht weiß, wie er das machen soll.

Was sagt Ihr zu dieser Sache?
Ist es Euch schonmal vorgekommen, daß in einer Therapiestunde noch der vorige Patient/Klient im Therapiezimmer anwesend war, weil er noch nicht abgeholt worden ist?
Wie wird ein derartiges Problem normalerweise gelöst?


Übrigens habe ich meinen Krankenhaustermin am 31. August 2022 versäumt. Ich hatte wenige Tage vorher einen Termin dort und habe ein paar Zettel bekommen. Die hat sich zuhause gleich der Pfleger-Freund geschnappt und zu meiner Hausärztin getragen. Dort ist offenbar der Termin für den 31. August 2022 draufgestanden - erfahren habe ich davon erst, weil ich am 1. September 2022 vom Krankenhaus angerufen und gefragt worden bin, warum ich nicht gekommen bin - deshalb wurde der Termin auf Montag, den 5. September 2022 verschoben, und ich soll beachten, was auf den Zetteln steht, das ist wichtig. (Ich weiß nicht, was auf diesen Zetteln steht, denn die hat der Pfleger-Freund ja meiner Hausärztin gegeben; ich habe keine Ahnung, wie lange es dauert, bis ich sie zurückbekomme.)


Wurstel

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 15:04

Wurstel hat geschrieben: Sa., 03.09.2022, 14:46
Was sagt Ihr zu dieser Sache?
Ist es Euch schonmal vorgekommen, daß in einer Therapiestunde noch der vorige Patient/Klient im Therapiezimmer anwesend war, weil er noch nicht abgeholt worden ist?
Wie wird ein derartiges Problem normalerweise gelöst?

nein Wurstel, das ist mir noch nie passiert und das würde ich als Patientin auch absolut nicht akzeptieren
Wie hast du dir das denn vorgestellt? Dass du da sitzt und dir die nächste Therapiestunde anhörst?

Du musst die Praxis verlassen und dein Therapeut hat absolut recht dass das so nicht geht und du eine untragbare Situation herbeigeführt hast.
Nicht ER muss dir Stühle vor die Tür tragen oder sonstwas.
Dann musst du eben vor der Tür auf der Treppe sitzen, auf deinem Rollator oder auf der nächsten Parkbank bis dich jemand abholt

Ich kenne so ein Problem nicht, gelöst wird das indem der Patient rausgeworfen wird.

Was hast du denn getan, hast du dich geweigert die Praxis zu verlassen?

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Wurstel
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 15:15

Wurstel


Ich habe gesagt, daß ich nicht länger als drei Minuten stehen kann.
Bei meinen Gehübungen (ohne Rollator) zuhause komme ich auf maximal 68 Meter (also zweimal von der Küche den Gang entlang zur Toilette und zurück), da muß ich aber beim zweiten Mal zurückgehen mich schon links und rechts anhalten, und dann muß ich mich auf jeden Fall niedersetzen.

Auf die Stiege kann ich mich nicht setzen, weil ich mich mit dem Hintern nicht so tief runterbeugen kann. (Bei diesem Fahrsessel vom Rettungswagen gab es beim Reinsetzen und Aufstehen schon ein Problem, weil der niedriger als die üblichen Sessel ist.) Ich habe mir zuhause ja auch eine höhere Kloschüssel montieren lassen, weil es bei der Standardschüssel schwieriger ist mich zu setzen.

Lokal oder Sitzbank gibt es in der Nähe meines Therapeuten leider nicht.

Ich habe auch erwogen, das Anrufsammeltaxi zu rufen, aber das dauert im Schnitt auch 30 Minuten (ich mußte auch schon mal zwei Stunde aufs Taxi warten), bis es da ist. (Mir wurde da auch öfters von der Taxiunternehmung gesagt: "Das Anrufsammeltaxi ist nicht vorbestellbar.")

Den Rollator hatte ich nicht mit, denn ich wurde ja vom Roten Kreuz transportiert.


Wurstel

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 15:24

und wie wurde das dann gelöst? Du bist beim Therapeuten hocken geblieben, der nächste Patient durfte dann wieder gehen oder wie?

Ich würde ja als Patientin stinkesauer werden wenn wegen so einem Theater MEINE Stunde kurzfristig ausfällt.
Sorry Wurstel, das geht einfach gar nicht. DU bist zuständig das zu lösen.

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Wurstel
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 15:32

Wurstel


Naja, ich habe am Gang vor dem Therapiezimmer (also dort, wo die Tür zum WC ist) gewartet, da gibt es auch eine Sitzgelegenheit. Allerdings habe ich dann zwangsläufig mitgehört, was da in der fremden Therapie besprochen wurde, denn da hört man eben vom Therapiezimmer das Gespräch durch.

Ich weiß nicht, ob ich dem Therapeuten sagen soll, daß ich diese Therapie da quasi mitgehört habe. Mir ist es ja egal (ich werde da nicht getriggert oder so), aber...


Wurstel

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Montana
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 15:48

Wäre zu meiner Stunde ein anderer Patient im Therapiezimmer oder davor anwesend, dann würde ich sehr wütend wieder gehen. Denn meine Stunde fiele dadurch automatisch aus. Ich würde niemals jemanden mithören lassen. Der Therapeut könnte von mir dafür auch keine Bezahlung erwarten, denn der Ausfall wäre nicht durch mich zu verantworten. Und meine Wut wäre darin begründet, dass das kein unvorhersehbarer Notfall war, sondern Faulheit, sich um eine Lösung zu kümmern. Dass das Rote Kreuz nicht auf Bestellung zu einer bestimmten Uhrzeit kommt, ist ja vollkommen normal und zu erwarten.

Das mit den Zetteln, die bei der Hausärztin gelandet sind, ist genau das selbe. Die ist nicht deine Sekretärin und verwaltet nicht deine Termine. Wenn sie Zettel bekommt, dann geht sie davon aus, dass die nur ihrer Information dienen und nicht, dass sie an Termine erinnern soll. Warum erwartest du, dass du die zurück bekommst? Hast du denn explizit darum gebeten? Falls nicht, dann solltest du das dringend tun. Was ist denn, wenn auf irgendeinem Zettel steht, dass du z.B. nüchtern zum nächsten Termin kommen musst, und du weißt das vorher nicht? Dann fällt er wieder kurzfristig aus und die werden im Krankenhaus zurecht sauer sein.


Kirchenmaus
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 15:53

Wurstel,

wenn man eine ambulante Therapie aufsucht, bedeutet das im wahrsten Sinnes des Wortes, dass man hin- und auch wieder weggeht. Zur vereinbarten Zeit. Selbstständig.

Wenn du das nicht schaffst, hat der Therapeut jedes recht auf seiner Seite, die Therapie abzubrechen, weil du zu einer ambulanten Behandlung offensichtlich nicht in der Lage bist.

Und dass das Rote Kreuz kein Taxiunternehmen ist, dürfte klar sein. Dein Verhalten ist anmaßend und macht mich wütend.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Sinarellas
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 15:55

Wenn man das so liest, auch anderes von TE, will man brüllen: Bitte geh in ein betreutes Wohnen, du bist nicht fähig Probleme im Alltag auf irgendeine Art und Weise selbst zu lösen und brauchst in allem Unterstützung (wobei ich da auch durchaus Potential sehe, dass du irgendwas selbst mal auf die Reihe kriegen könntest, aber ggf. ist das durch deine Diagnosen nicht möglich - bzw. du willst nicht und ruhst dich aus, soll die Gesellschaft sich um deine Probleme kümmern).

Hier in D würde man für die Übernahme der Kosten eine ärztliche Verordnung benötigen, dann ruft man ein Taxi und fertig ist der Käse. Mit SBA und Merkzeichen ist das ganze noch einfacher, auch mit Pflegegrad.
Absolut nie ruft man den Krankenwagen, der soll sich um echte Fälle kümmern und nicht so ein persönliches Problem.

Und grundsätzlich: Wenn TE nicht fähig ist längere Zeit zu stehen oder sich wo anzulehnen oder eine andere Lösung zu finden, dann gehört der Rollator immer mit. Darauf kann man sich setzen und fertig.

Warum zum Geier wird TE nicht ordentlich betreut, ist es so unsozial in "A"? Furchtbar diese zustände, TE ist nicht alleine lebensfähig und das gehört in professionelle Hände. Das was TE bis dato hat, reicht hinten und vorne nicht aus.

Und ja: Das ist eine unmögliche und nicht aushalten zu müssende Situation für den Therapeuten.
Vielleicht brauchst du eher einen stationären Aufenthalt, als einen ambulanten - also zusätzlich zur rundum Betreuung.
..:..

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Sydney-b
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 16:12

Rollator mitnehmen und Problem ist gelöst!
Hatte ich bereits im anderen Thread geschrieben.
Deine Therapie - deine Verantwortung.

Zum verpassten Termin im Krankenhaus:
Auch das ist deine Aufgabe, dir die Termine aufzuschreiben bzw. zu merken.
Du kannst sie direkt nach Erhalt im Handy notieren.

Der Pfleger Freund ist kein gelernter Pfleger.
Deshalb passieren so viele Fehler.
Kannst du von ihm auch nicht erwarten.

Du brauchst halt professionelle Pfleger.

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LovisTochter
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 16:26

Was ich ja gar nicht kapiere ist:

- Das Rote Kreuz sagt Dir bereits bei Ankunft, dass sie ca. 45 Minuten nach Anruf brauchen um Dich zu holen. Warum rufst Du dann erst 5 Minuten vorher an? Du hättest doch locker in Deiner Stunde kurz telefonieren können.
- Warum hast Du dann, als Dir gesagt wurde, dass nicht klar ist, wie lange sie brauchen, nicht direkt ein stinknormales Taxis gerufen?
- Warum hast Du noch immer keinen Kalender???

Sind hier jetzt für Dich eigentlich auch wieder alle anderen (Therapeut, Pfleger-Freund, Hausarzt, Rotes Kreuz...) verantwortlich oder kannst Du erkennen, dass Du beide Situationen (Therapie und Krankenhaus) selbst verbockt hast?

Zumindest das Problem beim Therapeuten hätte es übrigens nicht gegeben, wenn Du nicht zu bequem für Deine Übungen wärst. Dann wäre das Sitzen auf der Treppe draußen nämlich gar kein Problem gewesen.

Hätte ich den Termin nach Dir gehabt, wäre ich ebenfalls stinksauer auf Dich und würde im Zeifel sogar dafür sorgen, dass ich nie wieder eine Stunde nach Dir bekomme.
Schon alleine der Titel des Fadens hier ärgert mich, denn Du MUSSTEST ganz sicher nicht im Therapiezimmer (bzw. direkt nebenan) bleiben. Dazu hat Dich niemand gezwungen. DU wolltest es so und nicht anders und genau das ärgert mich, dass ich darunter zu leiden habe, dass Du so stur und uneinsichtig zu sein scheinst und keine Verantwortung für Dich und Dein Handeln übernimmst.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Winni
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 16:36

Hallo Wurstel,

auch mit körperlichen Gebrechen und Schwerbehinderung ist man nicht der Mittelpunkt der Welt, um den sich alles dreht. Ich bin selbst körperlich sehr eingeschränkt, deshalb gestatte ich mir diese Worte. Du kannst Verantwortlichkeiten nicht immer auf andere abwälzen wollen. Du bist selbst für Dich zuständig. Du kannst nötige Hilfen anfordern, solltest aber berücksichtigen, dass dies Aufwand für andere bedeutet. Und auch mit besten Absichten ist nicht jeder immer auf Zuruf greifbar. Das musst Du einfach in Deine Planungen einkalkulieren.

Wenn Dein Thera keinen großzügigen Wartebereich hat, in dem er Dich "abhörsicher" sitzen lassen kann, so hast Du pünktlich nach Deiner Sitzung die Praxis zu verlassen. Ich könnte Deinen Thera gut verstehen, wenn er nun die Therapie mit Dir evtl. nicht fortsetzen möchte. Denn dass Du erwartest, dass er Dir einen Stuhl vor's Haus trägt, und dass Du durch Verbleiben im Raum die Nachfolgesitzungen mithörst, ist ein Unding.

Ich verstehe Dich nicht, dass Du nicht alles versuchst, so unabhängig wie möglich zu sein. Das heißt z.B. immer den Rollator mitzunehmen, weil Du in jeder Situation bei Bedarf darauf sitzen kannst. Und für mich würde das auch heißen: Mit einem Arzt/Therapeuten gleich beim ersten Termin zu besprechen, dass Du auf Fahrdienste angewiesen bist und nicht immer sofort nach Behandlungs-/Stunden-Ende die Praxis verlassen kannst. Dann kann der Therapeut entscheiden, ob das bei ihm passt oder nicht. Das ist Eigenverantwortung, und um die kommst Du nicht herum, wenn Du selbstbestimmt und eigenständig Dein Leben gestalten möchtest.
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stern
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 16:51

Oje. Wie man zur Therapie kommt und wie man geht, ohne andere Patienten zu blockieren, ist Verantwortung des Patienten. Insbes. wenn man um seine Gehbehinderung weiß, muss man eben Vorsorge treffen. Also was anderes wäre, wenn man meinetwegen auf der Treppe im Therapiegebäude auf dem Rückweg stürzt und sich verletzt (akuter, unvorhersehbarer Notfall).. Dann würde der Therapie sicherlich einen Rettungswagen holen und zwischenzeitlich Erste Hilfe leisten. Bleibt aber dennoch eine Störung des Ablaufs. Aber man kann doch nicht erwarten, dass ein Therapeut -unbezahlt und zu Lasten eines anderen Patienten- sein Inventar nach Außen schleppt, dass man dort warten kann. So blieb ihm wohl nicht viel anderes übrig, als eine untragbare Situation in Kauf zu nehmen, weil du den Rückweg nicht ausreichend geplant hast.. Klar, dass er dann eine Ansage macht. Ergo: Sorge selbst vor und wenn du das nicht kannst, ist eine ambulante Therapie nichts für dich. Vielleicht gibt es auch Therapeuten mit behindertengerechten Wartezimmer.
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chrysokoll
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 17:39

Wurstel hat geschrieben: Sa., 03.09.2022, 15:32 Ich weiß nicht, ob ich dem Therapeuten sagen soll, daß ich diese Therapie da quasi mitgehört habe. Mir ist es ja egal (ich werde da nicht getriggert oder so), aber...
DU wirst da nicht getriggert. Das ist ja nun echt niedlich. Dann ist ja alles in Ordnung
Hast du dir eine Sekunde überlegt in was für eine unmögliche Situation du den Therapeuten und den nächsten Patienten gebracht hast?

Ich würde ausflippen wenn ich als Patientin mitkriege dass da ein anderer Patient meine Therapiestunde mit anhört
Und ich stelle mir vor ich komme in die Therapie, da hockt noch ein anderer Patient der nicht gehen will, der zu faul oder zu unfähig ist sich die Dinge zu organisieren und am Ende hört der durch die Tür meine Stunde mit an. Ich hätte glaub ich jedes Vertrauen in den Therapeuten und die Therapie verloren.
Aber Hauptsache DU wirst nicht getriggert.

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Beitrag Sa., 03.09.2022, 17:53

Vllt. kann der Therapeut sich das auch denken. Um die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen, würde ich das Fass nicht auch noch aufmachen, sondern eine Lösung suchen, wie du regulär die Therapie verlassen kannst. In D wäre das auf jeden Fall eine Verletzung des Datenschutzes, wahrscheinlich sogar eine Verletzung der Schweigepflicht (strafbar). Dafür hat zwar der Therapeut zu sorgen. Aber er hatte ja nicht viele Möglichkeiten. Entweder er lässt dich auf der Straße liegen oder beeinträchtigt in irgendeiner Form die Therapie des Nachfolgers. Das Mindeste ist, dass man vor Aufnahme der Therapie darauf aufmerksam macht, dass man die Praxis evtl. nicht regulär verlassen kann. Dann hat der Therapeut die Möglichkeit, den Patienten abzulehnen oder kann organisatorisch vllt. anders planen.
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Wurstel
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Beitrag Sa., 03.09.2022, 18:46

Wurstel


Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, daß es ein Problem beim Rücktransport gibt.

Beim Krankenhaus letztens war die Situation ja anders, weil dort ja unbekannt ist, wie lange das dort dauert. (Da hatte mich ja einmal meine Schwester [genauer gesagt ihr Mann, meine Schwester war dabei] hingebracht, aber die dachten daß es nur 30 - 45 Minuten dauert; ich hatte ihnen ja angeboten, daß ich sie nach dem Krankenhausbesuch in ein Gasthaus oder Restaurant einlade, dafür, daß sie mich transportieren, aber meine Schwester sagte mir, daß sie dafür keine Zeit haben, weil sie nachher noch einen Termin haben. Doch leider hat der Krankenhausbesuch mehrere Stunden gedauert, und sie haben dadurch ihren Termin versäumt, was dann auch der Grund dafür war, daß sie das nicht nochmal machen wollten.) Weil ja die Dauer meines Krankenhausaufenthaltes unbekannt war, konnten die dort erst nach Ende der dortigen Konsultationen beim Roten Kreuz anrufen, da hat es dann noch ca. 1,5 Stunden gedauert, bis die kamen, was aber kein Problem war, weil es im Krankenhaus ja genug Sitzgelegenheiten und auch einen Getränkeautomaten und Kaffeeautomaten gibt.

Beim Therapeuten aber ist ja klar, wie lange die Stunde dauert, nämlich von 11:00 bis 11:50 Uhr. Und der Pfleger-Freund hat ja, als er einige Tage vorher den Transport beim Roten Kreuz bestellt hat, gesagt, daß ich um 11 Uhr dort sein muß und um 11:50 Uhr dort wieder abzuholen bin. Daher habe ich angenommen, daß das so in Ordnung geht.

Den Leuten vom Roten Kreuz habe ich, als sie mich zum Therapeuten gebracht haben, sicherheitshalber ebenfalls gesagt, daß sie mich um 11:50 Uhr abholen sollen. Da haben die mir gesagt, daß ich, wenn ich mit der Therapie fertig bin, eine Telefonnummer, die sie mir gegeben haben, anrufen und den Transport bestellen soll.

Fünf Minuten vor Ende der Therapie sagte mir der Therapeut, daß ich jetzt anrufen soll, weil die wohl auch fünf Minuten brauchen, bis sie da sind. Das habe ich dann gemacht und die Auskunft erhalten, daß man nicht weiß, wie lange es dauert, bis ich abgeholt werde. Ich sagte da am Telefon, daß sie mich bis spätestens 12 Uhr abholen müssen, weil da dann die nächste Therapie ist und ich bis dahin weg sein muß und nicht draußen warten kann. Da sagte mir die Frau am Telefon, daß sie da keinen Einfluß darauf hat und auch nicht sagen kann, wie lange es dauern wird, bis sie kommen, dies entzieht sich ihrer Kenntnis. (Ich bin davon ausgegangen, daß die gleich da sind, weil das Rote Kreuz ganz in der Nähe vom Therapeuten ist.)

Als ich gegen 13:10 Uhr heimgekommen bin, wartete schon die Frau vom Hilfswerk, denn eigentlich kommen die, wenn ich Psychotherapie habe, ab 12:10 Uhr (ansonsten auch früher). Der Pfleger-Freund ist dann weggefahren und erst am Spätnachmittag wiedergekommen. Da habe ich ihm gesagt, er soll gleich beim Roten Kreuz anrufen und das fürs nächstemal klären, aber er sagte, daß es jetzt zu spät ist, denn am Freitag um 16 Uhr wird er niemanden Relevanten dort mehr erreichen. Er wird also am Montag dort anrufen.


Wurstel

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