In der letzten (regulären) Stunde diese Woche hat sie mir dann schon eher gegen Ende hin DIE Frage gestellt. Die Frage vor der ich mich immer gefürchtet habe. Ganz am Anfang (bei Therapiestart) hat sie es auch schon mal versucht, aber da konnte ich noch irgendwie ausweichen ohne abzudriften. Tja zumindest war ich dann weg und kaum mehr zurückzuholen. Sie hat sich dann sichtlich Sorgen gemacht, es viel ihr schwer mich gehen zu lassen und sie forderte mich regelrecht auf, dass ich noch eine Runde spazieren gehe bevor ich mich ins Auto setze. Ich war aber so neben der Spur, dass ich nicht mal mehr das hinbekommen habe. Ich habe es irgendwie heim geschafft bin aber aus der Dissoziation kaum mehr rausgekommen, wenn dann immer nur kurz.
Alles negative hat überhandgenommen (Essen, SVV), da ich versucht habe mich da irgendwie wieder raus zu katapultieren. Irgendwann in der Nacht habe ich ihr dann eine Mail geschickt, da ich gehofft hatte, das Schreiben erdet mich wieder (ich schreibe ihr öfter Mails, ist so zwischen uns vereinbart). Die ganze Nacht war schrecklich, Alpträume haben mich heimgesucht und am nächsten Tag ging es so weiter. Ich habe es geschafft kurzzeitig zu funktionieren um meine Kinder in Schule und Kindergarten zu bringen und dann ging es wieder los.
Schlussendlich hat sie mich per SMS kontaktiert um nachzufragen wie es mir geht. Da alles andere als gut, haben wir einen Notfalltermin vereinbart. Und dieser Termin war einfach nur schrecklich. Gefühlt hing ich fast 50 Minuten in der Dissoziation drinnen. Sie wollte mit mir spazieren gehen, sie hat versucht mich ins Hier und Jetzt „zu befördern“, sie hat sich nahe an mich gesetzt, mich laut angesprochen (das ist zumindest das was ich weiß). Aber ich kam immer nur kurze Zeit da raus. Und jetzt schäme ich mich so extrem dafür. Ich schäme mich so sehr für diesen Zustand. Ich weiß, für Therapeuten ist das was „Normales“, was Alltägliches. Aber ich würde am liebsten im Boden versinken. Ich habe einfach nur mehr Angst, dass das in der nächsten Stunde wieder passiert. Ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll und würde am liebsten gar nicht mehr hinfahren. Natürlich weiß ich, dass das nicht die Lösung ist. Dass ich es mit ihr besprechen muss. Aber schon wenn ich daran denke bekomme ich Schweißausbrüche und der Magen dreht sich mir um. Ich habe zwischendurch auch bemerkt, dass sie wütend wurde. Wütend, weil nichts anzuschlagen schien bei mir.
