Generalisierte Angststörung?

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Generalisierte Angststörung?

Beitrag Sa., 03.12.2022, 17:51

Mir stellt sich immer mehr die Frage ob ich eine generalisierte Angststörung habe.
Dabei geht es nicht wirklich um eine konkrete Angst, sondern mein Hirn nimmt alles her was grad so verfügbar ist.

Muss ich viel Händeschütteln/Sachen angreifen die viele andere angegriffen haben, dann ist es Paranoia gegen Bakterien.
Kommt mir Putzmittel ins Auge, krieg ich die Krise.
Usw... Es bezieht sich nie immer auf ein und dieselbe Sache, sondern switcht immer zu was grad aktuell ist.

Kennt jemand sowas auch?

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_Leo_
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Beitrag Sa., 03.12.2022, 18:16

Bei mir äußert sich die Generalisierte Angststörung durch ständige Besorgnis um Angehörige oder um mich selbst. Was Du beschreibst kenne ich aber auch ähnlich. Grob beschrieben habe ich immer ein besorgtes und unruhiges Gefühl in mir.

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Beitrag Sa., 03.12.2022, 18:48

Ist das so, dass man dann immer besorgt ist?
Eigentlich hatte ich von mir gedacht, mit kaum Sorgen zu machen. Aber da komme ich auf immer mehr drauf.

Hast du dafür eine Möglichkeit gefunden damit umzugehen, Leo?

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_Leo_
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Beitrag Sa., 03.12.2022, 19:09

Die ständige Sorge ist mein Leitsymptom.
Ich nehme etwas Lyrica und bin in der Psychotherapie an dem Thema dran. Einen zufriedenstellenden Umgang habe ich bisher nicht gefunden, aber es ist nicht mehr so schlimm wie früher. Versuche es viel mit Ablenkung und noch mehr Ablenkung. Ich habe auch gute Tage, die nicht mehr nur von Angst bestimmt sind.
Steigerst Du Dich denn dann auch in die Angst so rein?

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Gespensterkind
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Beitrag So., 04.12.2022, 06:03

Zunächst einmal sollte man entsprechende Diagnostik machen. Denn eine generalisierte Angststörung psychotherapeutisch richtig zu behandeln ist anders als Depressionen, Zwangsstörungen etc. etc.
Ich würde nicht "irgendwelche Symptome" raten, sondern wirklich erst mal schauen, dass Du irgendwo hingehst, wo man das ordentlich diagnostizieren kann.

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Beitrag So., 04.12.2022, 17:53

_Leo_ hat geschrieben: Sa., 03.12.2022, 19:09
Steigerst Du Dich denn dann auch in die Angst so rein?
Eigentlich steigere ich mich gar nicht rein. Es überkommt mich. Meine Vernunft sagt mir immer was nicht realistisch ist und mit Logik komm ich da eigentlich ganz gut hin. Nur "überfällt" es mich manchmal Nachts wenn mein Gehirn noch nicht wach genug ist zum kontern.

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alatan
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Beitrag Mo., 05.12.2022, 10:54

Angststörung ist nicht gleich Angststörung. Das bedeutet weniger, dass es wichtig ist, um welche spezifische ICD-Diagnose es geht, sondern welcher Art und Ausprägung die Strukturstörung dahinter ist. Wenn die nicht behandelt wird, kommt es praktisch immer keiner anhaltenden Besserung bzw. zu einer Verlagerung der Symptomatik.

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Beitrag Do., 22.12.2022, 18:05

Ich habe mich jetzt endlich mehr in das Thema eingelesen.
Und ich muss sagen, ich bin echt enttäuscht. Vieles was recht klare Kriterien sind, erzähle ich schon lange rauf und runter in meiner Therapie. Dass man mich vielleicht mal drauf aufmerksam macht? Fehlanzeige.
Muss man denn eigentlich echt immer auf alles selber draufkommen?

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Sydney-b
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Beitrag Do., 22.12.2022, 18:32

Vielleicht weiß sie das schon lange?
Nennt es nur nicht beim Namen, weil sie es nicht für wichtig erachtet?
Hauptsache deine Themen werden bearbeitet?

Sind nur Vermutungen, ich kenne deine Therapie ja nicht.

Hast du sie darauf angesprochen?

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Beitrag Do., 22.12.2022, 19:26

Nicht für wichtig?

Wenn man es oft erwähnt, hälst du es für wahrscheinlich, dass ein Therapeut es einfach "nicht für wichtig" hält?

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Sydney-b
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Beitrag Do., 22.12.2022, 19:33

Ich glaube, wir missverstehen uns gerade.

Man kann auch die Symptome einer Angststörung bearbeiten, ohne es explizit Angststörung zu nennen.
Hauptsache, die Therapie ist hilfreich.

Wenn du nun ahnst/weißt, wie deine Symptome genannt werden, was verändert sich dann am Therapieverlauf?

Wirst du sie auf deinen Verdacht ansprechen?

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Beitrag Do., 22.12.2022, 20:00

Sydney-b hat geschrieben: Do., 22.12.2022, 19:33
Man kann auch die Symptome einer Angststörung bearbeiten, ohne es explizit Angststörung zu nennen.
Finde ich nicht. Für mich ist konkretes benennen sehr wichtig. Aus mehreren Gründen:
1. Man weiß dann um was es geht. Irgendwie logisch.
2. Man redet dann weniger aneinander vorbei. Oder hat das Gefühl erst umständlich etwas erklären zu müssen.
3. Man kann sich dann auch privat weiter einlesen und Lösungswege finden.
4. Durch das einlesen hat man vielleicht auch endlich die richtigen Worte für etwas, wofür man vorher keine Worte fand.

Eine Therapie kann langfristig nicht erfolgreich sein wenn man immer nur irgendwas macht und am Ende keine Ahnung hat was genau man da jetzt wieder zamgewurschtelt hat. Dann hat man nämlich nichts worauf man zurückgreifen kann wenn wieder schwierige Zeiten kommen.
Deswegen ist bennen, explizites ansprechen und ein wenig strukturieren so wichtig.
Sydney-b hat geschrieben: Do., 22.12.2022, 19:33 Wenn du nun ahnst/weißt, wie deine Symptome genannt werden, was verändert sich dann am Therapieverlauf?
Natürlich! Ich habe jetzt Worte für ein bisher zusammen gestammeltes Wirrwarr.
Ich muss nicht mehr verzweifelt zappeln im Versuch mich verständlich zu machen.
Ich kann mich jetzt informieren.
Auch bei einem vorherigen Problem half das reine bennenen. Ich war dann viel entspannter und konnte mich um Lösungswege bemühen anstatt nur nach Worten zu ringen um es zu beschreiben.
Sydney-b hat geschrieben: Do., 22.12.2022, 19:33 Wirst du sie auf deinen Verdacht ansprechen?
Ist das wichtig?

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Sydney-b
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Beitrag Do., 22.12.2022, 20:14

Für mich wäre das Ansprechen wichtig.
Du möchtest doch sicher wissen, ob dein Verdacht stimmt?
Dann könntest du ihr zusätzlich noch erklären, dass dir die Nennung einer konkreten Diagnose sehr wichtig ist.
Damit sie dies für die Zukunft weiß.
Eventuell gibt es ja noch weitere Diagnosen, dann weißt du diese auch gleich.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 23.12.2022, 14:48

BluePoint hat geschrieben: Do., 22.12.2022, 18:05 Ich habe mich jetzt endlich mehr in das Thema eingelesen.
einlesen ist das eine. Aber man kann sich dabei als Laie und Patient auch ganz schon vergaloppieren.
Ich fände es sehr wichtig das ganz klar und konkret in der Therapie anzusprechen.
Und ich finde es auch komisch dass du gar keine Diagnose hast bzw. keine kennst. Also mir war und ist das wichtig, eine gute Diagnostik ist doch Grundvoraussetzung und ich will sowas auch wissen.

Also frag in der Therapie ganz konkret nach bevor du dich da weiter allein damit beschäftigst

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Beitrag Fr., 23.12.2022, 18:52

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 23.12.2022, 14:48 [Also mir war und ist das wichtig, eine gute Diagnostik ist doch Grundvoraussetzung und ich will sowas auch wissen.
Ja, mir auch.

Eigentlich haben wir schon mehrmals darüber geredet, dass ich Diagnosen und Benennungen gut und wichtig finde. Das weiß sie eigentlich schon. Es jetzt NOCHMAL anzusprechen kommt mir echt schon komisch vor. Zu fordernd. Ich finde schon, sie müsste sowas mal ansprechen. Auch, weil ich das erst vor 1 oder 2 Einheiten wieder angesprochen hatte, wie wichtig mir Diagnosen sind und gerade das Letzte (was ich auch erst selber recherchiert hatte), mir sehr weitergeholfen hat.

Ich weiß eigentlich nicht mehr so richtig was ich noch mehr dazu sagen könnte.

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