Hallo zusammen,
Ich bin neu hier und brauche eure Hilfe.Am ##.12.202# ist meine 8# Jährige Mutter # Tage vor ihrem 8#. Geburtstag gestorben.Es ging alles sehr schnell (heimtückischer Darmverschluss).
Ich möchte jetzt keine Fragen stellen wie z.B wie kommt man damit zurecht oder wie habt ihr es zurück ins Leben geschafft dazu gibt es schon unzählige Beiträge hier im Forum und ich bin gerade dabei mich durch alle zu lesen.
Das Verhältnis zu meiner Mutter würde ich als sehr gut bezeichnen... vielleicht zu gut.
Fast 50 Jahre lang hat sie für mich und ich für sie alles getan und deshalb hab ich wohl auch meinen Absprung ins eigene Leben verpasst.Das hat allerdings auch viele andere Gründe wie eine psychische Erkrankung die sich schon kurz nach der Schulzeit zeigte.Diese hat mir mein ganzes Leben versaut und ich habe mich an jeden Menschen in meiner Familie geklammert(Papa,Opa,Mama) Tja nun ist mir meiner Mutter die letzte Bezugsperson gegangen und wie ich mich fùhle brauche ich denke ich nicht beschreiben.
Das Problem ist nun ich bin allein und es dürfte mehr als fraglich sein ob ich mit fast 48 Jahren nochmal den Weg zurück ins Leben finde und so etwas wie Freude verspüren werde.Ich schreibe eine Art Trauertagebuch und zähle die Tage ab dem Zeitpunkt wo mein *altes Leben* endete.Heute ist Tag 25...
Nun...ich habe,wie ihr alle die ihr einen geliebten Menschen verloren habt gerade arg zu kämpfen.
Das ging mit Ein und Durchschlafstörungen los und endete mit der Frage ob und wie es nun weitergehen soll.
Was mich nun gerade sehr beschäftigt ist folgendes:Ich lebe weiterhin in der etwa 60 m2 grossen Wohnung meiner Mutter.
Jeden Tag wenn ich aufstehe oder ins Bett gehe fällt mein Blick auf Gegenstände von ihr bzw auf welche die wir zusammen angeschafft haben.Neue Vorhänge an denen sie nur noch wenige Monate etwas hatte,die neue Küche was knapp 2 Jahre alt ist oder das eine oder andere Bild auf das sie so stolz war.Desweiteren sehe ich natürlich den Badvorleger wo sie aufgrund ihres körperlichen Abbaus ab und zu ausgerutscht und gestürzt ist (Kopf aufgeschlagen) oder die Badewanne aus der sie in letzter Zeit nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen konnte.(hab ihr immer geholfen) Aufgrund Corona und auch ihrer körperlichen Verfassung (Diverses Vorerkrankungen) war es ihr nicht mehr möglich in den letzten 2 Jahren die Wohnung zu verlassen.Vielleicht wäre es möglich gewesen,aber sie hatte halt immer Angst zu stützen.
Zurück zum Thema:Da ich jeden Tag diese Dinge sehe bin ich mir nicht mehr sicher ob das eine gute Idee von mir gewesen ist weiter in der Wohnung von ihr zu leben.Die letzten Tage und Wochen häuften sich die Stürze und ich sehe natürlich jeden Tag wo sie hingefallen ist.Sie wollte keine Pflegekraft und so war das auch sehr schwierig für mich.
Ich befürchte,ich habe neben der schweren Depression und meinen Problemen auf Menschen zuzugehen jetzt auch noch ein Trauma erlitten.Diese Bilder von ihrem körperlichen Verfall sind so schrecklich (ihr Bruder war 1 Jahr zuvor an Krebs gestorben und sie hat sich davon nie erholt)
Was meint ihr? Gehen diese Bilder/Flashbacks auch irgendwann wieder weg bzw lernt man damit umzugehen?
Neben der ganzen Trauer ist das natürlich noch eine zusätzliche Belastung.
Ich Versuche es jetzt demnächst mit einer Therapie,aber ich bin mir nicht sicher ob das überhaupt etwas bringt wenn ich jeden Tag erneut daran erinnert werde! War von euch jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir sagen,ob es auf kurz oder lange die einzige Möglichkeit ist sich von der Wohnung zu trennen um das verarbeiten zu können?
Ich kann im Moment gar nicht mit dem trauern beginnen,da mich diese Bilder so verfolgen und sofort alle schönen gemeinsamen Erlebnisse die wir in diesen fast 50 Jahren zusammen erlebt haben *überlagern*
Ich ertappe mich oft dabei wie ich förmlich aus der Wohnung flüchte um für ein paar Stunden den Kopf freizubekommen.
Entschuldigt,der Text ist jetzt etwas lang geworden.
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Mutter vor ihrem Geburtstag und vor Weihnachten gestorben.
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Hallo Kelza,
mein Beileid zum Tod deiner Mutter.
Ich habe das Gefühl, dass es dir guttun würde, persönlich mit jemandem zu sprechen. Kennst du die Münchner Insel? Vielleicht wäre das eine erste Anlaufstelle, die dich mit weiteren Angeboten versorgen könnte.
Alles Gute für dich
Kirchenmaus
mein Beileid zum Tod deiner Mutter.
Ich habe das Gefühl, dass es dir guttun würde, persönlich mit jemandem zu sprechen. Kennst du die Münchner Insel? Vielleicht wäre das eine erste Anlaufstelle, die dich mit weiteren Angeboten versorgen könnte.
Alles Gute für dich
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.