Warum alt werden?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Warum alt werden?
Gestern besuchte ich auf dem Heimweg von einer Verabredung noch ein befreundetes Ehepaar meiner verstorbenen Eltern. Sie pflegt ihn, seit er dement ist, erzählte mir, dass ihre fast 100 jährige Tante kürzlich sagte: "Ich glaube, der Tod hat mich vergessen." Sie würde längst gerne heim gehen. Ich erzählte ihr dann die Geschichte mit der über 90 jährigen Mutter meiner ehemaligen Grundschullehrerin, die im Pflegeheim gegenüber meinem Elternhaus war und ich mich mit ihr sehr gerne unterhielt, wenn sie gerade mit dem Rollator außen unterwegs war. Eines Tages sagte ich zu ihr: "Frau F., ich finde es bewundernswert wie fit und rüstig sie sowohl körperlich, als auch geistig noch sind." Daraufhin sagte sie: "Ach wissen Sie, Herr B., die meisten alten Leute jammern die jungen nicht voll. In Wirklichkeit warten wir aber alle darauf, endlich abgeholt zu werden." Man liest immer wieder Tipps, was man tun muss, um möglichst alt zu werden. Die meisten Alten, die ich kenne, wollen aber endlich gehen. Das geht ansatzweise schon mir mit 61 so. Welche Ziele sollte ich mir noch setzen? Meine Enkelkinder sind gut versorgt, aber zu weit weg für regelmäßige Kontakte. Nochmal Vater werden will ich auch nicht. Wenn ich morgen früh aufwache und feststelle, dass ich tot bin, wird die Welt weder schlechter, noch besser. Warum wollen die Leute so alt werden, solange sie es noch nicht sind, aber meistens sterben, wenn sie es sind?
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Alter ist relativ, du bist 61 und stellst dir die Frage, manche sind mit 20 bereits fertig mit der Welt, ich bin 62 und liebe das Leben, meine Mutter ist 90 und lebt auch noch selbstbestimmt und gerne.
Es kommt auf den Menschen an und nicht aufs Alter
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Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich denke, dass viele Menschen ihre körperliche und seelische "Instandhaltung" vernachlässigen und wenn der Körper dann streikt, nehmen sie es im übel.
Wir bekommen hier in den Industriestaaten eine reine Verstandesausbildung und das war's dann.
Angehörige indigener Völker können oft diesen Körper verlassen, wenn sie es selbst wollen. Sie gehen irgendwo in die Meditation, fahren Atmung und Herzschlag runter und sind dann mal weg...
Was denkst du denn, warum du auf der Erde bist? Hast du schon alles erledigt, was du dir hier vorgenommen hattest?
Wir bekommen hier in den Industriestaaten eine reine Verstandesausbildung und das war's dann.
Angehörige indigener Völker können oft diesen Körper verlassen, wenn sie es selbst wollen. Sie gehen irgendwo in die Meditation, fahren Atmung und Herzschlag runter und sind dann mal weg...
Was denkst du denn, warum du auf der Erde bist? Hast du schon alles erledigt, was du dir hier vorgenommen hattest?
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?
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Der Trend, mit strahlend weißen Zähnen, besten Blutwerten, fabrikneuen Knien und optimal eingestellter Schilddrüse zu sterben, kommt in meinen Augen von der Werbeindustrie. Auf dem Weg dahin, saugt man die gespeicherte Lebensleistung der Alternden ab. (Während man gleichzeitig ihr vertrautes Wertegerüst systematisch zerstört.) Ich denke dabei auch an die Prospektbilder mit den weißhaarigen Senioren, die vor einem romantischen Hintergrund ein Kind hocheben und dabei wer weiß wie strahlen. Die Praxis im Altenheim sieht dann anders aus.
Ich würde ab und an entrümpeln und mir wieder was neues vornehmen.
Mit einer vollen Milchkanne braucht man sich nicht beim Milchbauern anstellen.
Zu beobachten ist, dass viele die Zeit ihrer Kinder nicht dazu nutzen, sich über ihre eigenen Bedürfnisse, Rolle, irrenführenden Identifikationen, zweifelhaften Bindungen und Beschäftigungen, Sinn und die Qualität ihrer Erlebenswelt klarer zu werden. Sie erledigen 25 Jahre ihre Pflicht und diese Fragen werden einfach verschoben. Wer dann plötzlich merkt, die Kinder/Enkel kommen allein zurecht und der Betrieb braucht einen eigentlich nicht mehr, sieht sich mit seiner Gleitsichtbrille, mit der man kaum noch eine Leiter ohne zu wackeln hoch kommt, vor unlösbaren Fragen. Es taucht die Frage auf: "Geht das überhaupt noch."
Die Ausgangsfragen sind in meinen Augen eine Lebensaufgabe, mit 3 Sätzen und einem guten Rat kann man das nicht beantworten...oder von anderen einfach übernehmen. Man kann aber andere beobachten, seine Umwelt beobachten und Ideen suchen. Und wenn es nur die Illusion von Selbstbestimmtheit sein sollte, so würde ich sie dennoch vorziehen. Wenn man sich davor scheut, weil der vergangene Lebensteil damit in der Rückschau schmerzhafter wird, könnte man dennoch eine Entscheidung treffen und für die Zukunft suchen, ob man es verändern kann und ausprobieren , ob das was für einen ist. Mir geht´s oft so, dass ich mir sage: "Das hätt´ste viel früher schon machen solln."
Ich würde ab und an entrümpeln und mir wieder was neues vornehmen.
Mit einer vollen Milchkanne braucht man sich nicht beim Milchbauern anstellen.
Zu beobachten ist, dass viele die Zeit ihrer Kinder nicht dazu nutzen, sich über ihre eigenen Bedürfnisse, Rolle, irrenführenden Identifikationen, zweifelhaften Bindungen und Beschäftigungen, Sinn und die Qualität ihrer Erlebenswelt klarer zu werden. Sie erledigen 25 Jahre ihre Pflicht und diese Fragen werden einfach verschoben. Wer dann plötzlich merkt, die Kinder/Enkel kommen allein zurecht und der Betrieb braucht einen eigentlich nicht mehr, sieht sich mit seiner Gleitsichtbrille, mit der man kaum noch eine Leiter ohne zu wackeln hoch kommt, vor unlösbaren Fragen. Es taucht die Frage auf: "Geht das überhaupt noch."
Die Ausgangsfragen sind in meinen Augen eine Lebensaufgabe, mit 3 Sätzen und einem guten Rat kann man das nicht beantworten...oder von anderen einfach übernehmen. Man kann aber andere beobachten, seine Umwelt beobachten und Ideen suchen. Und wenn es nur die Illusion von Selbstbestimmtheit sein sollte, so würde ich sie dennoch vorziehen. Wenn man sich davor scheut, weil der vergangene Lebensteil damit in der Rückschau schmerzhafter wird, könnte man dennoch eine Entscheidung treffen und für die Zukunft suchen, ob man es verändern kann und ausprobieren , ob das was für einen ist. Mir geht´s oft so, dass ich mir sage: "Das hätt´ste viel früher schon machen solln."
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Ok, dann halt sie führt ihren Haushalt alleine und führt ein sehr geselliges Leben in der Dorfgemeinschaft.
Du klingst irgendwie sehr depressiv
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich bin mir nicht sicher, ob unser Leben ein Ziel und einen Zweck hat, ob Kausalität nicht nur eine Projektion des begrenzten menschlichen Geist ist.
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Ziel und Zweck kannst nur du selbst deinem Leben geben, wer sollte das sonst für dich tun?
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Täglich fände ich zu oberflächlich aber hin und wieder sollte man ihn schon an die Gegebenheiten anpassen und nachjustieren, ja.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Ich glaube nicht, dass jemand an einen
Sinn oder Zweck denkt, wenn er lebt.
Das sind nur pseudophilosophische
Hirngespinste, wenn die Leute zu viel
Zeit zum Sinnieren haben.
Sinn oder Zweck denkt, wenn er lebt.
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