Sie war unheimlich dynamisch aber plötzlich bricht sie ab

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IchmagBillard
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Sie war unheimlich dynamisch aber plötzlich bricht sie ab

Beitrag Di., 19.03.2024, 01:43

Hallo,
ich (m 36) habe eine Traumafolgestörung aufgrund von Mobbing, mit beinahe tödlicher Gewalt, alkoholsüchtigen Eltern, Belästigung und jahrelanger Psychoterror. Ich habe auch aufgrund von früheren Beziehungen und schlechten Arbeitgebern starke Vertrauensprobleme entwickelt. Ich bin in Therapie und mache wirklich Fortschritte. Ich lese und lerne viel über Trauma und es begleitet mich schon lange.

Erst kürzlich bin ich mit einer tollen Frau (26) zusammengekommen und wir haben uns großartig verstanden. Selbst bei früheren Beziehungen ging es noch nie so gut, aber auch schnell. Dazu muss ich aber sagen, dass sie die Geschwindigkeit vorgegeben hat und ich einwilligte, da ich wirklich dachte, dass sie jemand ist, die weiß, was sie will und es sich nimmt. Das fand ich sehr anziehend und erfrischend.

Sie ist auch traumatisiert (Familie, sexuelles Trauma und schlechte Partnerschaften). Wir sprachen über vieles, willigten ein, dass unsere Umstände eine eigene Dynamik erschaffen, aber wir unsere eigene Geschwindigkeit setzen.

Eines Tages, hat sie mir die kalte Schulter gezeigt, mir kaum auf Fragen geantwortet und mich einfach unnötig abweisend behandelt. Dann bat sie mich zu gehen, da sie nicht mehr konnte. Es tat ihr schrecklich leid und meinte, ich hätte es nicht verdient und dass sie verwirrt ist. Sie war emotional nicht reguliert. Sie brauchte Zeit, versprach, dass es nicht das Ende ist. Drei Tage später machte sie Schluss, meinte sie will ins Ausland, vielleicht niemals Kinder. Vielleicht auch gar keinen Partner. Alle gemeinsamen Ziele geändert. Meine Welt brach zusammen.

Tage später, brachte sie mir meine Sachen und ich fragte, was los war. Sie meinte, ihre Gefühle sind echt, aber es fühlt sich einfach nicht mehr richtig an. Ich hätte nichts falsch gemacht und dass sie weiß, dass es scheiße ist. Sie weiß, dass sie die Geschwindigkeit vorgab, aber es war einfach zu schnell. Sie fühlte sich überwältigt. Sie hat sich selbst gehasst, dass ich immer da war und das Gefühl, dass sie das nicht wollte herunterdrückte, da sie mich ja auch gleichzeitig da haben wollte. Ursprünglich wollte sie mal länger ohne Partner bleiben, aber hatte dann trotzdem Dates. Sie war immer nur maximal vier Monate am Stück single. Selbst nach mehreren längeren Beziehungen. Das erfuhr ich erst nach dem Ende.

War ich ein Rebound? Ein Quick fix für die Beziehungssucht? Sie sagte, sie wollte jemanden wie mich. Endlich mal jemand, der gut zu ist. Sie war so glücklich mich gefunden zu haben, aber dann plötzlich das.

Ich war durchgehend authentisch, höflich, kein "nice guy", habe Bedürfnisse und Grenzen geäußert usw. Aber eigentlich hatten ursprünglich wir die gleichen Wünsche, daher musste ich nicht mal auf so viel bestehen. Ich war anständig, verlässlich und sicher.

Sie sprach früh vom zusammen sein, früh vom Zusammenziehen, Kinder, ein gemeinsames Leben usw. Alles zu schnell, aber sie wirkte einfach wie jemand, die sich einfach nicht beirren ließ, indem, was sie wollte.

Ich verstehe es nicht. Mit den miesen Kerlen, die sie hatte, war sie teils Jahre zusammen, aber der erste gute Kerl, der vorbeikommt, kriegt nur ein paar Monate und ihm wird das Herz gebrochen. Ich sah hier wirklich eine Zukunft, die ich bisher nie mit einer anderen gesehen habe.

Einerseits verstehe ich ihre Begründung ja. Ihr hat früher nie jemand zugehört. Ich habe es über Stunden. Vielleicht kam sie deswegen auch darauf. Sie konnte ihre eigenen Gedanken mal laut hören. Ich musste für die Heilung auch schon harte Entscheidungen treffen (Umzug) und verstehe, dass es hart ist. Vergeben habe ich ihr. Das fiel mir nicht mal schwer. Auch habe ich nie geschrien, wurde ausfallend oder beleidigend.

Ich will sie wiederhaben. Ich will es neu starten, auf langsame und gesunde Art und Weise. Nicht hineinrennen, alles in gegebener Zeit. Aber ich fürchte, sie will das nicht. Aktuell haben wir keinen Kontakt, da die Gemüter beim letzten Gespräch hitzig wurden, obwohl trotzdem noch höflich auf beiden Seiten. Sie fühlte sich so schlecht, für das, was sie mir angetan hatte und wollte wissen, ob sie, was für mich tun kann. Nach kurzem Hin und Her, einigten wir uns darauf, erstmal keinen Kontakt zu haben.

Ich vermisse nicht, was wir hatten. Das ging zu schnell. Auch vermisse ich nicht was hätte sein können oder eine Idee davon. Ich vermisse auch keine Version von ihr. Ich vermisse sie.

Ich weiß, dass wir keine Freunde sein können. Dafür waren unsere Gefühle zu stark. Ich hatte das mal und es zerstörte mich fast. Dieses Angebot kann ich ihr nicht machen. Aber am liebsten würde ich es einfach sagen, dass ich sie vermisse und es gerne wieder versuchen würde. Wenn sie Zeit möchte bis dahin, ok. Sofern sie will. Aber Bedingungen hätte, da sie mir doch weh getan hat und ich das nicht verdient hatte.

Was soll ich tun? Was denkt ihr?

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amorfati
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Beitrag Di., 19.03.2024, 07:54

Ich denke, dass ihr beide noch in euren traumatischen Mustern gefangen seid und euch nicht gut tun werdet. Es klappt ja schon kurzfristig nicht, langfristig kann das nur eine Katastrophe werden.

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Sinarellas
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Beitrag Di., 19.03.2024, 08:28

ich würde wirklich gern das Gegenteil behaupten von amorfati, aber stimme aus Erfahrung zu 100% zu.
That´s it und grundlegend finde ich es gut, dass sie ehrlich war und sich sowie ihr Verhalten reflektiert hat.
Da gibt es nix mehr zu holen, keine Beziehung nix, mach dir nichts vor.
..:..

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Candykills
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Beitrag Di., 19.03.2024, 08:59

Ich schließe mich da auch den anderen an, ich würds sein lassen.
Denn selbst angenommen sie macht nochmal ne 180 Grad Wende. Das Vertrauen ist doch eh hinüber, weil du jederzeit damit rechnen musst, dass sie plötzlich wieder die kalte Schulter zeigt.
Das ist keine Basis für eine stabile, vertrauensvolle Beziehung.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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chrysokoll
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Beitrag Di., 19.03.2024, 09:59

Ich sehe das wie die anderen: Das wird nichts.
Das wird wenn dann immer schlimmer oder es wiederholen sich die Schleifen, vermutlich dann in immer schnelleren Abständen.
So weh es tut: Lass es. Entferne dich, halte Abstand, mach dich frei von ihr, auch wenn es sehr weh tut.

Leider ziehen sich Traumatisierte an, was beiden selten gut tut

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IchmagBillard
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Beitrag Di., 19.03.2024, 17:31

Ich danke euch für eure Einschätzungen. Ich werde keinen Kontakt mehr zu ihr suchen. Das habe ich auch nicht, seit dem letzten Gespräch.

Es ist wirklich schwer. Es kommt mir manchmal so vor, als ob es egal ist, was ich mache. Früher oder später endet es immer gleich. Aber immer durch etwas Anderes, sodass ich immer nur Lektionen finde und kein Glück.

Früh im Leben war es fast unmöglich. Erst später hatte ich kurze und lange Beziehungen, welche immer länger wurden. Mit jeder Beziehung habe ich dazu gelernt.

Die erste hatte Angst davor verlassen zu werden und hat mich daraufhin verlassen. Dann wollte sie mich wieder, aber ich war zu verletzt, die Umstände waren nicht anders. Ich ließ es nicht zu.

Die danach realisierte, dass sie ihr Leben ändern muss. Sie meinte sogar, das festgestellt zu haben, indem sie mich beobachtete und meine Verwandlung. Nur hatte ich dann keinen Platz mehr in ihrem neuen Leben.

Die Frau darauf hatte einen sehr miesen Ex, der sie immer als zweite Wahl gesehen hat. Sie ging zu ihm zurück, obwohl sie meine erste Wahl war. Ihre Begründung war, sie kennt seine Schattenseiten, meine kennt sie nicht. Gegen so ein Mindset komme ich mit all meinem guten Willen nicht an, da sie dafür blind war.

Ich versuche bereits meinen Typ zu ändern, sie an anderen Orten zu suchen. Ich umgebe mich, mit gesunden Paaren, um eine andere Art von Beziehungsmuster und Liebessprache zu erlernen. Ich bin immer authentisch, aber nicht überfordernd, sonst würden sie nicht bleiben. Sonst hätte ich nicht ein so gutes Netzwerk an Freunden und Freundinnen. Auch Therapie und Gruppentherapie helfen.

Aber egal, was ich mache. Es endet immer damit, dass ich für sie nie den gleichen Wert habe, wie sie für mich. Keine möchte den Weg gemeinsam beschreiten.

Ich weiß, was ich will und anfangs stimmen sie mir zu und wollen das auch, aber dann plötzlich nicht mehr. Ich bin einerseits froh, dass ich auf viele eine positive Wirkung habe und sie auch durch meinen geringen Einfluss wachsen können, aber es wäre schön, wenn mal jemand gemeinsam wachsen wollen würde.

Es ist nicht so, als ob ich gesunde Menschen nicht anziehe. Ich habe Dates und Freundschaften mit ihnen, aber es entsteht keine richtige Verbindung. Ich fühle mich nie wirklich verstanden auf einem tiefgehenden emotionalen Level. Dabei gebe ich nicht gleich auf. Ich weiß, dass meine Wahrnehmung verkorkst ist. Man könnte meinen, dass ich das Drama möchte, aber ich will kein Drama. Das hatte ich mein ganzes Leben lang. Ich sehne mich nach Stabilität und versuche, die stabile Kraft in einer Verbindung zu sein. Stabilität in mein eigenes Leben zu bringen, aber in Beziehungen gelingt mir das nicht.

Ich suche nicht die Schuld in Anderen, denn andere kann und will ich nicht kontrollieren. Ich kann nur mich und meine Heilung kontrollieren. Ich fühle mich, als wäre ich an einer Sackgasse und weiß nicht weiter. Ich weiß, dass ich ein guter Kerl bin, viel Liebe zu geben habe und ich bin mir auch meiner Prioritäten bewusst. Ich habe Selbstwertgefühl, bin authentisch und mein ich, ist sogar ziemlich in Ordnung. Trotzdem mache ich irgendwas Offensichtliches falsch.

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candle.
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Beitrag Di., 19.03.2024, 17:36

IchmagBillard hat geschrieben: Di., 19.03.2024, 17:31 Es ist nicht so, als ob ich gesunde Menschen nicht anziehe. Ich habe Dates und Freundschaften mit ihnen, aber es entsteht keine richtige Verbindung. Ich fühle mich nie wirklich verstanden auf einem tiefgehenden emotionalen Level.
Das ist die Krux an der Sache. Unbewußt sucht man doch immer wieder das was "man" kennt.
Vielleicht kannst du das ja mal zum Therapiethema machen?

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Kirchenmaus
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Beitrag Di., 19.03.2024, 20:08

IchmagBillard hat geschrieben: Di., 19.03.2024, 17:31 Ich sehne mich nach Stabilität und versuche, die stabile Kraft in einer Verbindung zu sein. Stabilität in mein eigenes Leben zu bringen, aber in Beziehungen gelingt mir das nicht.
Vielleicht ist das der Punkt? Warum möchtest du die stabile Kraft sein? Warum möchtest du nicht auch eine stabile Frau an deiner Seite? Musst du etwas aus deiner Kindheit/Jugend reinszenieren, um es zu reparieren?
Das könnten interessante Fragen sein, mit denen du dich beschäftigen könntest, wenn du magst.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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IchmagBillard
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Beitrag Di., 19.03.2024, 23:50

candle. hat geschrieben: Di., 19.03.2024, 17:36 Das ist die Krux an der Sache. Unbewußt sucht man doch immer wieder das was "man" kennt.
Vielleicht kannst du das ja mal zum Therapiethema machen?
Habe ich tatsächlich. Es hilft alles nichts. Ich muss das Schema aufbrechen. Auch mal jemandem die Chance geben, ein später Feuer zu entfachen und nicht schon früh. So wie es gesunde Menschen machen. Auf die Art brennt es länger.
Kirchenmaus hat geschrieben: Di., 19.03.2024, 20:08 Vielleicht ist das der Punkt? Warum möchtest du die stabile Kraft sein? Warum möchtest du nicht auch eine stabile Frau an deiner Seite? Musst du etwas aus deiner Kindheit/Jugend reinszenieren, um es zu reparieren?
Das könnten interessante Fragen sein, mit denen du dich beschäftigen könntest, wenn du magst.
Du hast recht. Ich denke nicht, dass ich es so gemeint hatte, dass ich immer alle reparieren muss und die stabile Kraft sein. Aber vielleicht habe ich mich auch nur damit abgefunden, immer diese Rolle einnehmen zu müssen. Ich habe es gar nicht mehr hinterfragt.

Was ich hinterfragt habe, wie ich immer auf die Leute komme. Ich gehe nach Hobbiys und viele mit denen ich meine Hobbys teile, sind ähnlich wie ich. Aber ich irgendwie vermute ich dahinter auch eher eine Korrelation und keine Kausalität.

In der Gruppentherapie wurde ich heute für meine Selbstreflexion gelibt. Das gab mir Aufwind. Ich denke, ich werde klarkommen.

Ich danke euch!

Aber eine Frage hätte ich noch. Aber diese ist eher allgemein. Sie hat bald Geburtstag. Gratuliere ich oder wäre das unangebracht?

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amorfati
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Beitrag Mi., 20.03.2024, 06:16

Unangebracht ist vielleicht das falsche Wort. Wobei ihr euch ja auf eine Kontaktpause geeinigt hattet, oder?

Ich würde es lassen, hat was selbstverletzendes. Du erwartest dir ja sicher eine Reaktion. Hake sie besser ab sofort komplett ab.

Und ich kann mir nicht helfen, aber ich habe so ein Gefühl, dass du es eh nur falsch machen kannst, egal ob du gratulierst oder nicht...

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IchmagBillard
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Beitrag Mi., 20.03.2024, 18:15

amorfati hat geschrieben: Mi., 20.03.2024, 06:16 Unangebracht ist vielleicht das falsche Wort. Wobei ihr euch ja auf eine Kontaktpause geeinigt hattet, oder?

Ich würde es lassen, hat was selbstverletzendes. Du erwartest dir ja sicher eine Reaktion. Hake sie besser ab sofort komplett ab.
Ich habe auch mal Freundinnen von mir gefragt. Alle sagen was Anderes, aber eine Ansicht stach heraus. "Ihr seid keine Kinder mehr, denke nicht zu sehr darüber nach. Ihr geht es sicher auch nicht gut. Wenn sonst nichts, fühlt sie sich dadurch immerhin nicht von dir gehasst. Und du fühlst dich besser, da du anständig warst."

Ich habe auch nochmal die letzten beiden Nachrichten von ihr gelesen (durch die Freundin mit dem Zitat von oben). Irgendwie kam mir das Ganze gar nicht mehr so provokativ vor, wie ich es erst aufgenommen hatte. Eher wie jemand, der es wirklich versucht nicht das falsche zu sagen und der es echt mies geht. Aber mir ging es halt auch mies und sie hätte mir mal wenigstens eine Woche oder so geben können, bis sie wieder was wollte. Ich brauchte diesen Kontaktstopp. Es war gut so.

Wahrscheinlich kommt dann ein "Danke!" und vielleicht sogar ein "Wie geht es dir?" Davor habe ich etwas Angst, um ehrlich zu sein.
amorfati hat geschrieben: Mi., 20.03.2024, 06:16 Und ich kann mir nicht helfen, aber ich habe so ein Gefühl, dass du es eh nur falsch machen kannst, egal ob du gratulierst oder nicht...
Ich gratuliere normalerweise allen, von den ich den G-Tag weiß. Es gibt eine Whatsapp bei den Meisten. Auch Exen. Wenn ich in der Situation sowieso nichts richtig machen kann, dann kann ich machen, was ich für richtig halte. Ich hatte Zeiten, da hat man meinen Geburtstag vergessen. Die Glückwünsche wurden immer weniger. Hauptsächlich aufgrund der Selbstisolation, Depressionen. Ich habe mich über alle Glückwünsche sehr gefreut. Egal, von wem sie gekommen sind. Wenn wir wirklich so ähnlich sind, wie sie es mich hat glauben lassen, dann wird sie ähnlich denken.

Ich würde Glückwünsche tatsächlich haben wollen. Es würde mich schocken, wenn ich so schnell, komplett vergessen wäre.



Es ist erst in zwei Wochen. Bis dahin kann es mir wieder besser gehen. Ich entscheide dann spontan. Ich drehe mich sonst nur im Kreis.

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candle.
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Beitrag Mi., 20.03.2024, 19:35

IchmagBillard hat geschrieben: Mi., 20.03.2024, 18:15 Ich habe auch mal Freundinnen von mir gefragt. Alle sagen was Anderes, aber eine Ansicht stach heraus. "Ihr seid keine Kinder mehr, denke nicht zu sehr darüber nach. Ihr geht es sicher auch nicht gut. Wenn sonst nichts, fühlt sie sich dadurch immerhin nicht von dir gehasst. Und du fühlst dich besser, da du anständig warst."
Was sind das denn für Freundinnen, von dir oder von ihr?
Jedenfalls finde ich die herausstechende Antwort nicht in deinen Sinne und ich dachte, Freunde würden im eigenen Sinne antworten, also ein wenig pateiisch oder solidarisch. Und was sind das für Leute, die so "psychologisch" daran gehen und das schlimmste denken mit Selbsthass?
Ein wenig zeigt sich damit auch, in welchen "Räumen" du dich aufhälst. :!!: Fragst du Freunde, geht es um DICH und um niemand anderen, falls du verstehst was ich meine.

Wenn man einen Menschen im Leben wahrscheinlich nie wieder sieht, dann ist es doch eher Quatsch nochmal zum Geburtstag zu gratulieren. Zumal nicht abzusehen ist, dass du für DICH damit etwas erreichen könntest was dir gut tut.
"Wie geht es dir?" Davor habe ich etwas Angst, um ehrlich zu sein.
Ich denke, das ist DEIN Maßstab und finde das ganz klug schon vorab zu sehen was auf dich zukommen könnte um daraus für dich eine klare Entscheidung zu treffen.

Aus whatsapp würde ich sie direkt mal löschen.
Und- von mir- in meiner Welt gratuliert "man" immer persönlich und nicht über so einen blöden Chatapparat. Glaube mir, da merkst du dann auch wer wirklich deine Freunde sind.

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wind of change
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Beitrag Do., 21.03.2024, 08:53

Hallo,
Ich habe gerade erst deinen Thread "entdeckt" und mir durchgelesen.
Als erstes von dir fiel mir auf, dass du von dieser "Schnelligkeit" schriebst mit der sie schon von Zukunft usw sprach (abgesehen davon, dass ihr beide traumatisiert seid).
Das erinnerte mich an diverse Videos über 'Narzissmus", wo das auch als ein Punkt beschrieben wird (wobei mich aber auch an diesen Videos stört (aber sie halfen mir auch, einiges klarer zu sehen), dass fast immer die mit "narzisstischer Persönlichkeitsstörung (NPS)" in den Videos nahezu "verteufelt" werden - ich denke, dieses Verhalten ist eher ein bewusst oder unbewusster Versuch derer, mit ihren 'Beschädigungen' (egal ob jetzt "NPS" oder wie auch immer "das Kind" genannt wird) irgendwie klarzukommen, dieses "schnell schnell" vielleicht auch ein unbewusster Versuch, etwas schnell zu "reparieren", etwas schmerzhaftes aus (ihrer) Vergangenheit, was aber "so" eben nicht möglich ist und sie ihre Vergangenheit (möglicherweise kindliche Traumata usw) schließlich doch wieder eingeholt hat und sich das bei ihr in Form von Ängsten .... usw bemerkbar gemacht hat (also auch Bindungsängsten). Aber wie auch immer - das sind ja um Grunde genommen ihre "Baustellen" und nicht deine, nur bist du jetzt davon indirekt auch betroffen zumal das alles noch so "frisch" ist, deshalb schreib ich es dir.

Und natürlich leidest du jetzt darunter wie es gelaufen ist, das ist ja wie "fallen gelassen werden".
Was hättest du davon wenn du ihr zum Geburtstag gratulierst?
Du schriebst, dass du dich immer sehr gefreut hättest wenn dir gratuliert wurde, das geht mir ähnlich. Ich hatte mal eine "Beziehung", die mich ein bisschen an "deins" jetzt erinnert. Der "no contact" war ziemlich schmerzhaft für mich, eigentlich sogar unerträglich. Vielleicht geht es dir gerade ähnlich, vielleicht denkst du auch mehr oder weniger, wann hab ich denn sonst noch die Möglichkeit, mit ihr in Kontakt zu treten ausser jetzt zum Geburtstag? Ich dachte erst bei deinen Überlegungen zu ihrer möglichen Frage "Wie geht es dir": "dann lass eben durchblicken, wie es dir jetzt wirklich geht". Dann dachte ich, was hätte das möglicherweise zur Folge? Dass ihr es nochmal miteinander versucht, dass sie sich "indirekt weichklopfen" lässt, vielleicht auch aus eigenen Schuldgefühlen oder auch Unsicherheiten, dass "es mit euch vielleicht doch richtig war"?
Ich sehe hier aber auch eher ein "weiterdrehen der Spirale" bzw Fortsetzung des Dramas. Zumal es alles noch nicht lange her ist und "die Wunden noch frisch", auf euren beiden Seiten.

Wie würde sie wohl auf deine Glückwünsche reagieren?
Vielleicht sogar auch eher nicht erfreut da damit auch ein Teil ihrer Vergangenheit wieder hervorgeholt würde, den sie gerade versucht hat, abzuschließen. Vielleicht auch a la "besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", also versucht hat, abzuschließen bevor es noch schlimmer wird. Oder auch gemerkt hat dass sie selber noch für sich aus der Vergangenheit einiges zu klären/'aufzuarbeiten' hat.
Vielleicht besteht sogar auch diese Möglichkeit, nicht nur die erfreut-reagierende-Variante!

In meinem "Fall" war es so, dass ich ihm zu seinem Geburtstag gratuliert hatte, das war aber auch fast ein Jahr nach diesem "Abbruch" und ich sah wirklich auch keine Möglichkeit, sonst noch irgendwie Kontakt wieder aufzunehmen (u.a. keine gemeinsamen Bekannten, keine sonstigen "sozialen Medien" auf seiner Seite wo ich mal hätte sehen können wie es ihm geht usw). Er reagierte auch freundlich. Mir half es auch irgendwie. Ich hab mich seit diesem "Abbruch" nicht mehr mit ihm getroffen, sah ihn seitdem nicht mehr, das geht mittlerweile sogar eher von meiner Seite aus weil ..... ich ahne dass es wieder schwer werden könnte. Aus meinem Herzen ist er deshalb aber nicht, das will ich aber auch gar nicht, aber ..... es ist leichter geworden. Ein "Restschmerz" ist geblieben, aber ....es ist nicht mehr so unerträglich. Das wünsche ich dir auch 🙏🙌🌻
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

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IchmagBillard
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Beitrag Do., 04.04.2024, 00:57

UPDATE!

Erstmal vielen Dank an alle! Ich bin wirklich gerührt von eurer Anteilnahme, euren Tipps und langen Beiträgen. Die Zeit war anstrengend für mich und ich musste mich einfach mal eine Weile von dem Thema lossagen, darum habe ich nicht geantwortet.



Nach drei Wochen hatten wir nochmal Kontakt. Habe ihr schöne Ostern gewünscht, nachdem ich die ganze Zeit an sie denken musste und an Ostern mit lauter glücklichen Pärchen konfrontiert war. Dann war da noch eine Insta Story von her (habs mittlerweile deinstalliert). Es war nicht mehr auszuhalten.

In der folgenden Unterhaltung, meinte sie, es ginge ihr "sehr, sehr gut" und dass sie eigentlich nie wirklich dachte, dass das zwischen uns klappen würde. Aha, dachte sie sich das vor dem zweiten Mal fragen, ob wir zusammenziehen oder nach dem dritten Mal? Oder als sie schon Abstände abgemessen hat oder überlegt hat, welche Schrankhälfte ich bekomme? Und "sehr, sehr gut", nachdem sie erst noch gemeint hatte, dass ihr alles so leid täte und es ihr so schlimm ginge, dass sie mir das antat. Das "sehr, sehr gut", fühlte sich an wie unter die Nase reiben.

Sie dreht sich das Narrativ so hin, dass es mit ihrer jetzigen Version ihrer selbst übereinstimmt. Anders kann ich es gar nicht beschreiben. Sie verdrehte, was war und macht nichts von dem, was sie meinte, dass sie nach der Trennung machen wollte. Allein sein, ohne Partner. Nein, sie stürzt sich in selbstzerstörerisches Verhalten, macht hart Party und die Gründe für das plötzliche Aus scheinen vergessen. Ich fasse es nicht! Vielleicht tut sie auch nur so, aber warum sollte sie?

Keine Ahnung, ob sie damals eine Maske trug oder ob sie es jetzt macht, aber das ist nicht mehr die Frau, mit der ich zusammen war.

Well, not my problem anymore.

Plötzlich fühlt es sich nicht mehr so schlimm an. Vielleicht weil ich jetzt realisiere, dass ich weiß, was ich suche und es jetzt nicht mehr bei ihr zu bekommen ist. Daher bringt es nichts, ihr nachzuweinen.

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candle.
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Beitrag Do., 04.04.2024, 07:51

IchmagBillard hat geschrieben: Do., 04.04.2024, 00:57
Plötzlich fühlt es sich nicht mehr so schlimm an. Vielleicht weil ich jetzt realisiere, dass ich weiß, was ich suche und es jetzt nicht mehr bei ihr zu bekommen ist. Daher bringt es nichts, ihr nachzuweinen.
Danke für dein Update!
Ich finde es toll wie du dich weiterentwickelst! Du wirst schon noch eine liebe Partnerin finden!

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