Startschwierigkeiten in neuem Team

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...

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DerPfleger
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Startschwierigkeiten in neuem Team

Beitrag Di., 09.04.2024, 20:34

Hallo ihr lieben ich grüße euch

Ich arbeite seit 11 Jahren als Krankenpfleger. Ich mache meinen Job mit Freude,Stolz und Ehre Gewissenhaft und verantwortungsbewusst.

Ich habe gutes Fachwissen und muss mich eigentlich vor niemanden meiner Kollegen verstecken.

ABER

Wenn ich meinen Arbeitgeber wechsele bzw in einem Krankenhaus "neu" Anfange bin ich irgendwie total verkrampft und handel wie ein Anfänger.

Ich habe einfach Panik.

Insbesondere wenn ich mit einem Kollegen mitgehe der mich einarbeiten soll.

Dinge die ich 100x gemacht habe ( Spritze aufziehen, dem Patienten Medikamente geben soll) gelingen mit einfach nicht 🥺.

Ich agiere wie ein absoluter Anfänger einfachste Tätigkeit machen mir zu schaffen.

Es gibt Kollegen die merken das ich Aufgeregt bin und sie geben mir zu verstehen das es überhaupt kein Problem ist. " Bleib entspannt junge "oder "ich weiss das du es kannst "

Einige andere Kollegen gucken mich entgeistert an und fragen ob ich mein Examen auf der Kirmes gewonnen habe.

Die ersten Tage sind schrecklich ich komme mir so unbeholfen unsicher und"dumm" vor dass ich am liebsten wieder in mein altes Krankenhaus zurück gehen möchte und sogar eine Email in meiner Verlauf speichere das ich zu meinen alten AG zurück kommen möchte.

Nach drei oder vier Tagen ist diese wie soll ich sagen Angst oder panikattacke weg ich unterhalte mich ganz normal mit Kollegen ich mache meine Arbeit alleine oder mit einem Kollegen völlig souverän und ohne Probleme.

Aber die ersten Tage sind die absolute Hölle

Ich habe in der Pflege alles gesehen.
Ich habe in Krankenhäusern und Altenheim gearbeitet ja sogar in der Zeitarbeit habe ich gearbeitet.

Wo mein Einsätze teilweise drei bis sechs Monate gingen.

Ich habe mich immer durchgesetzt und bin zurecht gekommen bis auf "die blöde startphase"

Ist diese überwunden läuft es von ganz allein

Ich habe schon einige Male die arbeitsstelle gewechselt und die Probleme waren immer die gleichen bzw meine erste Woche 🤨

-in den ersten Tagen bin ich total verkrampft habe teilweise Panik habe Probleme damit die einfachsten Tätigkeiten auszuführen

-spiele mit dem Gedanken wieder an meinen alten Arbeitsplatz zurückzukehren

Wenn diese "Anfangswoche" oder Startschwierigkeiten überstanden ist läuft es wie von selbst.

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Beitrag Di., 09.04.2024, 23:20

DerPfleger hat geschrieben: Di., 09.04.2024, 20:34

Wenn diese "Anfangswoche" oder Startschwierigkeiten überstanden ist läuft es wie von selbst.
Also wenn man irgendwo neu anfängt sind doch alle aufgeregt. Finde das ganz normal.
Solange du da keine so großen Fehler machst, die den Patient*innen schaden, würde ich das nicht zu sehr problematisieren, da dass die Startphass nicht besser machen wird.

Also ich denke, es würde dir am meisten helfen, wenn du dich so akzeptierst aie du nun mal bist und mit offenen Karten spielst.

Man kann ja sagen, dass man am Anfang die ersten Tage immer sehr aufgregt ist und das auch mit Humor rüber bringen.

Ich glaube, wenn du das jetzt übermäßig problematisierst wird es eher schlimmer als besser.

Dann könntest du überlegen, wie du entspannen könntest. Keine Ahnung, es gibt ja z. B. auch einfache Atemübungen, die das vegetative Nerven beruhigen, die man von Außen nicht so sieht, wenn man sie geschickt macht. Etc. Pp.
"You cannot find peace by avoiding life."
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Inga
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Beitrag Mi., 10.04.2024, 19:36

Was vielleicht eine interessante Frage wäre: Warum wechselst ausgerechnet du offensichtlich häufig die Stelle? Wenn du doch anscheinend jemand bist, der sich mit Arbeitsplatz-Wechseln eher schwer tut und zumindest anfangs nicht glücklich damit ist? Warum bist du in die Zeitarbeit gegangen, wo du ständig wieder neu mit deiner "Schwäche" (nennn ich jetzt mal so) konfrontiert wurdest, anstatt länger an einem Arbeitsplatz zu bleiben und dich auf das Ausbauen deiner Stärken zu konzentrieren?
Es kann sein, dass du einen guten Grund für dein Verhalten hast, ich weiss auch, dass häufige Stellenwechsel in der Pflege weit verbreitet sind - aber wenn du das Geld nicht dringend brauchst wöre ich an deiner Stelle nicht für ein paar Euro mehr jeweils wechselbereit. Wenn du also nicht dir selbst klar und überzeugend sagen kannst, weshalb du so oft wechseln musst, dann wäre vielleicht eine Idee, drüber nachzudenken, was dich dazu bringt.


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DerPfleger
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Beitrag Do., 11.04.2024, 10:33

Naja ich habe in einem eher kleinen Krankenhaus (Krankenhaus der Grundversorgung)meine Ausbildung gemacht.

Geblieben bin ich nach der Ausbildung 2 Jahre.

Dann habe ich zweieinhalb Jahre im Altenheim gearbeitet zwei Jahre in der ambulanten Pflege.

Dann habe ich eine wunderbare Frau kennengelernt die auch Krankenschwester ist und zu mir sagte "geh doch in die Zeitarbeit da kannst du mal sehen was in dir steckt und das Gehalt ist natürlich auch 1/3 höher gewesen als festangestellter.

Dreieinhalb Jahre habe ich in der Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Drei Jahre habe ich langfristige Einsätze gehabt mit einem festen Dienstplan aber das letzte halbe Jahr war zwei Tage mal hier arbeiten dann drei Tage dort mal frei. Ich hatte keinen festen Dienstplan

Darum bin ich wieder in Festanstellung gegangen.
Ich könnte in einem Krankenhaus arbeiten wo mich die Leute kennen wo ich dir Abläufe kenne aber ich wollte noch mal neu anfangen.


Wie gesagt bis auf die verflixte erste Woche dann läuft es wie am Schnürchen.


Eigentlich müsste ich mir keine Sorgen machen weil die Arbeit ja im Grunde die gleiche ist ich weiss was wie gemacht wird nur die Abläufe ändern sich ein bisschen es gibt Dinge die ein bisschen anders gemacht werden vielleicht ein neues IT System.

Obwohl ich ein alter Hase bin sind die ersten Tage echt der Horror.

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Hiob
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Beitrag Do., 11.04.2024, 18:20

Einem alten Hasen macht man nichts vor.
Aber ein alter Hase mag es nicht, wen man ihm was vormacht. Oder ihn "prüft".

Wenn dir der Beruf noch Freude macht, würde ich mir eher einen Ruheposten suchen, bei dem mir der Beruf leicht von der Hand geht, als einen, bei dem ich 5 Euro mehr bekomme. Wenn dir deine Freizeit nicht zu langweilig ist, kannst du doch auch 25 oder 30 Stunden nehmen. Dann kannst du dich besser erholen und die Routine nagt weniger an dir.

Ich würde diese permanenten Sterbeerfahrungen und das Siechtum von Menschen, die ich nach und nach besser kenne... nicht verkraften. Ich wünsch dir, dass du für dich eine geeignete Lösung findest, bei der du deine Würde wahren kannst und den Rücken frei bekommst, das zu geben, was du bereit bist. "Ein grader Rücken" ist nicht nur in diesem Beruf wichtig. Machs dir leicht.

Hiob