Jetzt Langzeittherapie bei neuer Therapeutin?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Steffi83
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Jetzt Langzeittherapie bei neuer Therapeutin?

Beitrag Mo., 25.11.2024, 14:42

Hallo zusammen,

ich war nun mit meiner Abhängigkeitsproblematik und dem Thema meiner Kindheit und Jugend bis Juni 24 in einer Kurzzeittherapie. Ich hatte meine ersten 6 Gespräche bei einer Therapeutin die tiefenpsy. Unterwegs ist, ich fand sie klasse und hab richtig gemerkt wie ich auf sie anspring, obwohl jünger als ich usw. Sie zog dann weiter weg und da es eine größere Praxis ist, kam jemand nach, Verhaltenstherapeutin. Sie war mir auch sympathisch, nur ein ganz anderer Typ und ich weiss nicht, ob ich da auch,wäre sie von anfang an da gewesen, womöglich weiter gesucht hätte.

Ich hatte öfter den Eindruck, dass mir die Therapie nicht viel bringt. Letztens hatte ich nun eine schwierige Begegnung zurück und war nach 1,5 Jahren wieder ( im April auch schonmal aber nicht so sehr) in meinem alten Film drin. Sehr verzweifelt, viel geweint, teilweise denkend, dass das alles hier doch nichts mehr bringt usw. Nun habe ich mich wieder nach Therapeuten umgesehen. Meine Frage wäre, könnte es vielleicht auch mit an der Therapieform liegen? Also vielleicht doch lieber tiefenpsych.? Oder ist das tatsächlich eher zweitrangig?

Eine Rückmeldung auf ein Erstgespräch bei einer Verhaltenstherapeutin hab ich nämlich schon. Klar ist für mich auch im Grunde so ziemlich zu jemand neuem zu gehen, auch wenns anstrengend ist. Leider ist ja die eine von damals zu weit weg.

Danke!

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R.L.Fellner
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Beitrag Di., 03.12.2024, 15:18

Liebe Steffi,

Sie sollten sich in Ihrer Therapie wohl fühlen und auch ein Gefühl entwickeln, dass sie Ihnen weiterhilft. Mitunter stellt sich dieses Gefühl nicht gleich während der ersten paar Sitzungen ein, auf längere Sicht sollte das aber doch der Fall sein, und die Psychotherapie ja letztlich auch ganz real weiterhelfen...
Wie Sie korrekt sagen, ist die angewandte Methode (sofern es sich zumindest um eine anerkannte handelt) tatsächlich sekundär. Was ganz wichtig ist, ist das Vertrauen in den/die Therapeuten/in, dass er/sie Ihnen weiterhelfen kann, Sie in gewisser Weise "versteht" und mit Ihnen Konzepte erarbeiten kann, die Ihnen als sinnvoll und hilfreich erscheinen. Wenn das nach einiger Zeit nicht gelingt, ist jemand anderer vermutlich tatsächlich besser geeignet, Sie auf Ihrem Weg zu unterstützen.

Vielleicht hilft Ihnen ja dieser kleine Ratgeber ein wenig weiter: "Wie finde ich eine/n gute/n Psychotherapeuten/in?"

Alles Gute für Ihre nächsten Schritte,
R.L.Fellner

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Gespensterkind
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 04.12.2024, 14:20

Ich würde auch erstmal nach einem Therapeuten suchen, bei dem Du Dich wohl fühlst und zu dem Du meinst, Vertrauen haben zu können. Und sekundär nach der Therapiemethode gehen. Klar, es ist dann schon ein Unterschied, ob Du Psychoanalyse machst oder VT. Dennoch muss zunächst mal die Chemie stimmen.