Wie seht ihr das mit unserer Weiterentwicklung?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Sonnefrau
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Wie seht ihr das mit unserer Weiterentwicklung?

Beitrag So., 02.12.2007, 14:25

Hallo ihr Lieben alle,

ich kann es einfach nicht fassen, wie wenig die meisten Menschen sich mit dem Leben auseinandersetzen! Wie wenig die meisten Menschen versuchen sich durch Lesen persönlich zu bilden, damit meine ich nicht nur BILDUNG im herkömmlichen Sinne, sondern die Persönlichkeitsbildung. Dazu gibt es doch reichlich Erfahrungsberichte, und Sachbücher, wenn "Esoterisches"- das Wort ist sowieso sehr blöd ,
Esoterik - WikipediaEsoterik (von altgriechisch ἐσωτερικός esoterikós „innerlich“) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs die Lehre oder Wissenschaft des Geheimen ...)
weil dieser Begriff immer falsch verstanden wird.
Ich muss keiner SEKTE angehören um mich schlau zu machen, wie meine Gedankenwelt funktioniert, oder?
Mittlerweile werden für das Management reichlich Seminare angeboten, die sich mit der positiven Auswirkung von positiven Gedanken befassen,- vom Bauchgehirn, vom lebendigen Leben,von "ich bin oky-du bist oky" und unzählige andere.
All das gibt es kostengünstiger als Bücher, wobei die sogenannte (bei vielen ungeliebte, mysteriöse)Esoterik überschneidend mit vielen psychologischen Themenbereichen einhergeht und man das Eine kaum noch vom Anderen trennen kann, und jeder Erwachsene Mensch genügend "Bauchgefühl" dafür entwickeln kann, was ihm gut tut und was nicht und vor allem welche Art von Lernerfahrung für ihn besser und leichter ist. Die ,- mühsam dahinzuvegetieren und ständig leiden zu (wollen, sollen) müssen -oder endlich sein Leben selber in die Hand zu nehmen und anhand von Büchern seine eigenen Probleme in den Griff zu bekommen.Letztendlich liegt unser Leben in der eigenen Verantwortung, es ist eine "Holschuld"!
Viele tun aber so als wäre es eine "Bringschuld"-, dass jemand kommen müßte und ihnen das perfekte, glückliche, wonnevolle Leben in einem Plastiksackerl vorbeibringen müßte.
Natürlich kann man auch bei allergrößter Selbsterfahrung und Lernwilligkeit schon mal "den Wald vor lauter Bäumen" nicht sehen und sich Hilfe holen, das ist sogar wichtig, richtig und natürlich, aber von vornherein alle 4 gerade sein lassen und ständig in seinem Leid und Schmerz verharren, ohne auch nur 1x zu versuchen zu schauen, wo liegen denn meine Probleme, wo kommen sie denn alle her?
DAS finde ich verwerflich und gelinde gesagt unreif.
Wir haben von unserem Schöpfer das Geschenk des Lebns und das Geschenk der Intelligenz erhalten, ebenso viele Talente, er will, dass wir das Allerbeste daraus machen, dass wir selbstverantwortlich mit uns und den Mitmenschen und der Umwelt umgehen. TUN wir das? Zum größten Teil nicht. Sind wir duch die Jahrzehnte der Diktatur und Anweisungen unserer Gesellschaft und Politik schon so unselbständig geworden?
Oder haben wir schlicht und einfach verabsäumt den Zug der Weiterentwicklung zu besteigen? Die Wissenschaften entdecken immer Neues AUS der Natur und ahmen es nach für Technik, Medizin und alle möglichen Bereiche.Wenn wir uns ein wenig mehr über die alten Naturvölker informieren würden, dann kämen wir auf Themen, die die sogenannte "Esoterik" lediglich aufgegriffen und wiederaufleben hat lassen.
Zum Beispiel: Gesundheit (Naturheilkunde),Ehrfurcht und Respekt der Natur und den Menschen gegenüber, die Natur zu nutzen aber nicht auszunutzen. Magie:- die Magie der Liebe, der Rituale (zB das Ritual seinem Kind abends eine Geschichte vorzulesen u.v.m), die Magie der Ausstrahlung eines Menschen, und so unendlich viele interesante Themen mehr!
Ach, da könnte ich stundenlang schreiben, weil mich das auch oft hier im Forum fürchterlich aufregt, wenn sich speziell junge Menschen einfach in ihrem alten Leid suhlen und so gar keine Idee entwickel wie sie daraus aussteigen könnten-oder zumindest einen Lern-Weg einschlagen könnten. Sorry, wenn ich mich da jetzt so ereifert habe, es würde mich sehr interessieren, wie ihr dieses Thema seht?
Alles Liebe Sonnefrau
Wir sind alle Gefangene, aber einige von uns leben in Zellen mit Fenstern und einige in Zellen ohne Fenster.

(von Khalil Gibran aus Sand und Schaum)

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gompert
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Beitrag So., 02.12.2007, 15:01

Sonnefrau hat geschrieben:Wir haben von unserem Schöpfer das Geschenk des Lebns und das Geschenk der Intelligenz erhalten,
Weder Er noch Sein Sohn besaßen aber eine Bibliothek...
Staunend liest's der anbetroffne Chef......

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lubarani
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Beitrag So., 02.12.2007, 15:19

Hallo Sonnefrau!

Die jungen Leute die hier schreiben sind doch auf dem besten Weg. Selbsterkenntnis ist nun einmal der erste Schritt zu einer Veränderung. Und soweit ich das mitbekommen habe, machen doch auch viele schon eine Therapie.
Du hast schon ein paar Jährchen Lebenserfahrung sammeln können (wie ich auch). Die Methoden, die ich heute als hilfreicht anschaue, die haben mich vor dreißig Jahren sicherlich noch nicht interessiert.

Zwei weise Sprüche fallen mir da ein, die zu diesem Thema passen.
Einer vom Philosophen Soren Kierkegaard (sinngemäß):
"Das Leben kann man erst rückwärts verstehen, aber leben muss man es vorwärts!"

Der zweite von meinem Enkel Bastian, der als Fünfjähriger letztes Jahr zu mir sagte:
"Oma, du bist alt, aber ich bin neu! Wie kannst du mir die neuen Sachen mit deinen alten Worten erklären?"

Das fand ich sehr weise. Es entwickelte sich auch eine lebhafte Diskussion zwischen uns über diese Sichtweise.

Liebe Grüße
Lubarani

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candle
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Beitrag So., 02.12.2007, 15:44

Hallo Sonnefrau!
Das Thema finde ich in der Tat auch sehr interessant und man kann es auf vielen Ebenen beobachten. Was mir jetzt mal speziell hier im forum aufgefallen ist, dass viele ja Therapie machen, ich aber kaum irgendwo erkennen kann, das jemand da Potential oder erkenntnisse draus zieht. Da frage ich mich wo ist der Sinn bei vielen in einer Therapie? Ist das vielleicht auch einfach ein Mechanismus, der den Menschen schützen soll, indem er sich nicht verändert oder fortentwickelt?
Und siehe die für mich dümmlich anmutende Antwort von gompert. Man kann Literatur ja nur als ein Hilfsmittel sehen wie es auch viele andere gibt, wenn man nicht sogar in sich selbst diese Kraft finden kann.
Sonnefrau hat geschrieben: Ich muss keiner SEKTE angehören um mich schlau zu machen, wie meine Gedankenwelt funktioniert, oder?
Mittlerweile werden für das Management reichlich Seminare angeboten, die sich mit der positiven Auswirkung von positiven Gedanken befassen,- vom Bauchgehirn, vom lebendigen Leben,von "ich bin oky-du bist oky" und unzählige andere.
Solche Seminare durfte ich auch kennen lernen. Das Problem ist nur, dass es sich z. B. in der realen Welt gar nicht umsetzen lässt, weil durch so was meistens keine Früchte rausgetragen werden von den Mitarbeitern. Man lässt sich berieseln und das war es dann.
Was nützt es, wenn ich meine eigenen Ideen und mein Potential in meinen Job einbringen will und das gar nicht gewollt ist vom chef zum Beispiel. Meine Erfahrung ist, dass ich dann ganz subtil gemobbt wurde nur weil der Chef vielleicht Angst bekommt, dass ich „an seinen Ast säge“, statt mein Potential anzunehmen und gut zusammenzuarbeiten?
Letztendlich liegt unser Leben in der eigenen Verantwortung, es ist eine "Holschuld"!
Das iist es, aber wer kann es sich eingestehen oder wagt es sich etwas zu holen, wenn man sich da nicht zu berufen fühlt? Das ist ein ganz schwieriges Thema.
DAS finde ich verwerflich und gelinde gesagt unreif.
Das könnte man so sehen und es zeigt wie verwoben wir mit unseren Mustern sind, die wir erlernt haben und natürlich auch für richtig erachten. Letztlich muss jeder sein glück für sich selber finden. Keiner kann es einen machen. Und wenn für einige das Glück das Leiden ist, muss man es akzeptieren.
Aber die Frage ist Sonnefrau: Warum bringt Dich das so auf? Hast Du da mal in Dich geschaut wo das gerade herkommt?
Ich weiß von mir, wenn ich ganz schlecht drauf bin, dass ich genau so extrem denke, vielleicht weil man dann selber gerade nicht in seiner persönlichen Fortentwicklung zurande kommt oder glaubt, dass man es nicht tut? Und das mag ich auch nicht an mir, dass ich dann sehr ungerecht bin und so was an irgendwem auslasse, der keine Schuld trägt. Das ist auch falsch, aber man kann immer wieder versuchen es besser zu machen.
Sind wir duch die Jahrzehnte der Diktatur und Anweisungen unserer Gesellschaft und Politik schon so unselbständig geworden?
Unselbständig nicht, ich würde mal sagen emotional sehr mit uns selbst verstrickt. Und wo bringt uns das manchmal hin, wenn wir so frei wären? Im schlechtesten Falle macht es einen zu einen Außenseiter. Wer will und kann das schon ertragen?
Magie:- die Magie der Liebe, der Rituale (zB das Ritual seinem Kind abends eine Geschichte vorzulesen u.v.m), die Magie der Ausstrahlung eines Menschen, und so unendlich viele interesante Themen mehr!
Ja, es geht um Wärme unter den Menschen. Liebe und Freundlichkeit geben einen doch so viel für einen selbst und für andere. Warum können wir dieses einfache Mittel was jeder in uns trägt nicht nutzen? Es ist so Schade, dass Materialismus immer weiter in den Vordergrund rückt. Aber was gibt es schöneres als eine Kinderhand die nach einen greift oder eine Tasse Tee und ein netter Plausch mit einer Freundin? ich kann es nur für mich suchen. Entweder ich finde jemanden, der es annimmt oder ich muss für mich alleine diese "Glückseligkeit" behalten.
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Anne1997
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Beitrag So., 02.12.2007, 21:46

Hallo Sonnefrau,

danke für Deinen Beitrag, der sehr zum An-/Nach-/Durch- und Weiterdenken anregt.
Ebenso danke an Candle für Deine wertvollen Anmerkungen.
Pointiert schreibe ich wohl nicht, da das Thema zu vielschichtig ist. Möchte dennoch einige Punkte anmerken:
Wie wenig die meisten Menschen versuchen sich durch Lesen persönlich zu bilden (...) die Persönlichkeitsbildung.
Weil es heute einfacher zu sein scheint, "skillhafte" Personalkompetenzen auf Seminaren zum Persönlichkeitstraining zu lernen, welche im "System" oberflächlich ein Arbeiten in Teams und Hierarchien erleichtern, innerlich aber über kurz oder lang - bei der von Dir kritisierten fehlenden "Bildung" - in eine Leere und Sinnlosigkeit führen kann.
Wertschätzende Haltungen in Hierarchien werden von beiden Seiten nur wenig gelernt. Kommunikationstraining dient oft dem Erreichen der eigenen Ziele und ist nicht von vornherein dem Austausch gewidmet. Man hört nur mit dem Ohr die Seiten, die man hören will - auf einer Oberfläche voller austauschbarer "Nettigkeiten", die subtiles Mobbing erst entstehen lassen (z.B.).
Bildung braucht Zeit, Muse, Geduld, Einsatz - alles heute auch nicht mehr so einfach und "notwendig".

Wir machen immer weniger primäre, direkte und konkrete Erfahrungen und leben sehr viel von Anschauungen, über Medien, über Meinungen - Du hast recht: die persönliche Bildung liegt vor unseren Füßen - doch immer weniger Menschen sind fähig, dies zu sehen. Es ist auch nicht so anerkannt.
Diejenigen Menschen, die im "Leben stehen", Verantwortung für ihr Leben übernehmen, stehen oft nicht im Vordergrund, in führenden Positionen etc.
Letztendlich liegt unser Leben in der eigenen Verantwortung (...) Viele tun aber so als wäre es eine "Bringschuld"
Ein sehr schweres Thema. Eine Anmerkung zu einer kleinen Ebene dieses umfangreichen Themas: Ich mache seit fast drei Jahren (meine hoffentlich einzige) Therapie und war/bin immer der Meinung, dass mein Leben in meiner Verantwortung liegt und ich Verantwortung für meine Familie, meine Probleme trage. Konnte und kann Suchen von "Schuld" nur bei anderen (gerade in Therapien) bis heute nur schlecht verstehen.
Aber ich muss(te) auch immer wieder mühsam "lernen", dass ich nicht Verantwortung für alles tragen muss - ohne dass mir jemand dafür etwas "bringen" muss (das will ich auch gar nicht), dass ich für bestimmte Entwicklungen aber keine Verantwortung übernehmen konnte (so wie ich es oft tat), sondern nur ab jetzt - ab der Therapie - verantwortlich mit den Folgen umgehen kann (und Versöhnung, Anerkennung meines Umfeldes möglich ist).
Denke, dass meine Therapie auch deshalb so lange dauert, weil ich so wenig Verantwortung abgeben konnte - auch für berufliche - und damit gesellschaftliche - Entwicklungen (auf kleinem Raum).
Die Unreife der Gesellschaft zeigt sich jeden Tag im Fernsehen, generell in den Medien, v.a. in Talkshows, politischen Diskussionen. Da packt mich oft die Wut und mich erfreut es dann immer wieder, wie reflektiert auch viele junge Menschen und Familien sind und Reife und Verantwortung für die menschliche, humane Gestaltung ihres persönlichen Umfelds zeigen. Sonst sähe unsere Welt noch schlechter aus.... ich gebe die Hoffnung nicht auf.
In einer Therapie kann ich mir meine durch vielerlei Gründe - auch, aber nicht nur - vorhandene Unreife genauer anschauen, z.T. voller Scham, Schmerzen, um überhaupt mal die Probleme genauer, mehrdimensional, anzuschauen.
Bei "Traumata", "frühen Störungen" und ähnlichen Dingen geht das nicht ohne Tränen, Trauer (vorher kannte man dies ja kaum bzw. hätte dies nie zugelassen). Ich darf da auch einmal "unreif" (in anderem Sinne) sein i.S.v. in meinem Erwachsenenstatus zu regredieren - in voller Verantwortung für meine Tun. Das erfordert erhebliche Stabilität und damit auch Reife.

Zum Leben aus der Natur: da gibt es so viele positive Weiterentwicklungen (Natur(heil)vereine, alternative Heilmethoden, ökologische Ausbildung an Schulen, dass ich hier nicht nur das Negative sehen will.
Denke manchmal auch, dass etwas mehr Widerstandsfähigkeit, Aktivität, Engagement, Ausdauer (!!!) etc. bei manchen jüngeren Menschen fehlt und es uns materiell z.T. viel zu gut geht (immer noch) - und somit bei aller "Kenntnis" der ökologische Wahnsinn sich fortsetzt. Doch wie soll dieses sich ändern angesichts einer zunehmenden Sprach- und Kommunikationslosigkeit in Familie und Gesellschaft? Miteinander reden, Geschichten vorlesen, mit Freunden telefonieren, sich austauschen, sich Wahrheiten unverblümt mitteilen, diskursfähig & diskussionsfähig sein, mit Kritik umgehen, Wärme, Herzlichkeit, gepflegte Rituale, Toleranz, ehrlich sein - hier besteht "Lernbedarf", weil die (Medien)Welt z.T. etwas anderes vorlebt.

Zum "Suhlen im eigenen Leid": ich meckerte oft darüber, dass mich die Therapie "egoistischer" mache und ich Angst habe, dann nicht mehr meine Umwelt zu sehen. Spürte dann aber, dass sich - dank der intensiven Arbeit - Beziehungen vertieften, mir wertvoller wurden, ich aber auch in "meinem gesuhlten Leid" mir wertvoller wurde. Ich nehme mich da nicht aus. Habe 20 Jahre kein Leid verspürt, fand mich nur "blöd", weil ich nicht weiterkam, jetzt durfte ein "verantwortetes" Suhlen auch mal sein, um dann aber an der Welt, ihren Menschen verantwortlich zu partizipieren, sie zu schätzen, zu achten. Verantwortung trage ich auch durch das Bezahlen der Therapie, welches "weh" tut und einen Nebenjob erforderte.

Soweit meine wohl etwas chaotischen Gedanken. Es "gärt" noch....
Liebe Grüße,
Anne

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Sonnefrau
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 00:09

Zwischenbilanz:
@ gompert....typisch

@ lubarani
Die Aussage deines Enkels Bastian ist grandios!!!
Damit hat er natürlich recht- und du mit ihm, danke dir.
@ candle
deine Kerzerln leuchten ja schon äußerst weihnachtlich...
fein, dass du uns an deiner Erhellung teihaben läßt, danke

@ Anne
gute Gedanken, die von dir auch kommen, wenn auch sehr
auf die wirtschaftliche Seite bezogen, aber das bleibt nicht aus. Fein dass es schon gärt bei dir in der Therapie, viel Erfolg beim weitergären, danke.

candle, du fragst mich, was das mit mir zu tun hat, weil ich mich so ereifere?
Ich ärgere mich, wenn im Forum jemand verzweifelt um Hilfe ersucht, dann schreiben ihm/ihr weiss ich wieviele Leute, liebevoll und ernsthaft und am Schluss bedankt sich derjenige artig und sagt wieder das selbe (wie von vorne...), als ob niemand je etwas geschrieben hätte????

Oder wenn ich einen Beitrag lese indem sich jemand 2 Seiten lang beklagt, dass er niemand kennenlernt, sich saueinsam fühlt und dass er/sie so arm ist, so leidet und dann erfährt man als Leser, dass derjenige nUR in seinem Zimmer hockt. Leidet aber...

An guten Tagen kann ich mit einem Lächeln weiterklicken, aber an meinen nachdenklichen und vielleicht nicht ganz so brillianten Tagen (also wenn ich selber zu knabbern habe), dann bekomme ich Wut!
Selber habe ich unzählige meiner auch nicht leichten Probleme durch ständige Auseinandersetzung mit einer passende Lektüre und durch üben und tun und machen und Selbsthilfegruppen und Therapien und und und...über Jahre hinweg recht gut lösen und mein Leben zum Positiven verändern können- und dann lese ich solches(wie oben erwähnt)- dann muss ich mir schriftlich ein wenig Luft machen und andere befragen, wie sie das sehen.
Ausserdem beunruhigt mich das derzeitige Weltgeschehen zusehends, ich mache mir ernsthafte Gedanken, wie das alles weitergehen soll. Nichts wie Gewalt, Korruption, Betrug, Ungerechtigkeit, Fanatismus,Geldgeilheit...und nirgens absehbar, dass eine Änderung eintritt.
Ich mach mir Sorgen in welche Welt unsere Kinder und Enkelkinder hineinwachsen! Ihr nicht???
Lb Gr SF
Wir sind alle Gefangene, aber einige von uns leben in Zellen mit Fenstern und einige in Zellen ohne Fenster.

(von Khalil Gibran aus Sand und Schaum)

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candle
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 01:00

Hallo Sonnefrau!
Sonnefrau hat geschrieben: @ candle
deine Kerzerln leuchten ja schon äußerst weihnachtlich...
fein, dass du uns an deiner Erhellung teihaben läßt, danke
Meinst Du das mein Design zu bunt ist?
An guten Tagen kann ich mit einem Lächeln weiterklicken, aber an meinen nachdenklichen und vielleicht nicht ganz so brillianten Tagen (also wenn ich selber zu knabbern habe), dann bekomme ich Wut!
Hallo mein Zwilling! Das kommt mir sehr bekannt vor! Deshalb ja die Frage: Was ärgert uns daran? Ich weiß nur für mich, dass ich dann das Gefühl habe meine Energie und guten Worte verschwendet zu haben, weil sie gar nicht ankommen. Das ärgert mich dann... Aber ich bin auch selber Schuld! Ich muß ja nicht schreiben. Warum tue ich es dann? Weil ich denke, dass ich für manche Dinge eine gute Lösung weiß? Oder brauche ich das Gefühl jemanden geholfen zu haben? Ich bin da noch nicht 100% hinter gekommen. Und trotz dieser komischen Hamsterthreads oder so blöde Themen "Zwei schöne Mädels und immer noch allein", da könnte mir der Hut hochgehen, aber ich lese das dann nicht und fertig, kann ich auch mal etwas Positives rausziehen.
Nichts wie Gewalt, Korruption, Betrug, Ungerechtigkeit, Fanatismus,Geldgeilheit...und nirgens absehbar, dass eine Änderung eintritt.
Wir selber können nur versuchen etwas gutes beizutragen. Leider wird es nie ausreichen.
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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stern
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 02:20

Hallo in die Runde .

Ich bin noch etwas beim Ordnung schaffen nebenher... daher nur kurz:
Ich ärgere mich, wenn im Forum jemand verzweifelt um Hilfe ersucht, dann schreiben ihm/ihr weiss ich wieviele Leute, liebevoll und ernsthaft und am Schluss bedankt sich derjenige artig und sagt wieder das selbe (wie von vorne...), als ob niemand je etwas geschrieben hätte????

Oder wenn ich einen Beitrag lese indem sich jemand 2 Seiten lang beklagt, dass er niemand kennenlernt, sich saueinsam fühlt und dass er/sie so arm ist, so leidet und dann erfährt man als Leser, dass derjenige nUR in seinem Zimmer hockt. Leidet aber...

An guten Tagen kann ich mit einem Lächeln weiterklicken, aber an meinen nachdenklichen und vielleicht nicht ganz so brillianten Tagen (also wenn ich selber zu knabbern habe), dann bekomme ich Wut!
Weißt du warum dich das wütend macht? Denn wenn ich die Verantwortung dort belassen kann, wo sie hingehört - nämlich beim Leidtragenden à la
Letztendlich liegt unser Leben in der eigenen Verantwortung, es ist eine "Holschuld"!
dann kann ich es relativ neutral (zumindest nicht in wütender Stimmung... mitunter vielleicht sogar mitfühlend - kommt halt darauf an) sehen, wenn bei jemanden die Zeit für Veränderung (noch?) nicht reif ist. Bestenfalls denke ich dann mal Bild = autsch.

Daher: Vielleicht liegt die Antwort im "wenn ich selber zu knabbern habe"? Also darin :
[center]
Wenn du mit dem Finger auf jemanden zeigst,
dann denke immer daran, das drei Finger deiner eigenen Hand
auf dich selbst gerichtet sind.
[/center]


Will heißen: Wie man auf einen anderen Menschen blickt, kann (! muss also nicht) mitunter auch viel über sich selbst aussagen . Z.B. weil es mich an mir selbst stört... weil ich selbst etwas nicht gebacken bekomme, etc. pp.

Und ich selbst hab' ja auch das eine oder andere "faule Ei", bei dem ich denke: Mönsch, ich müsste da schon weiter sein... und doch hänge ich fest... und ärgere mich dann vielleicht über mich. Oder sage dem Thera: Ich versteeeh' das gaaar nicht. Tja, ihm ist das dann vielleicht in der Tat klarer, woran es hackt, als ich manchmal aus meiner subjektiven Warte erkennen kann. Selbsterkenntnis/-reflexion ist halt ein mitunter schwer, langwieriger Prozess. Und manchmal kommt es mir auch in etwa so vor (in Abwandlung eines Zitates weiser Leute):
[center]
Je mehr ich von mir weiß, desto mehr erkenne ich, was ich alles (noch???) nicht von mir weiß. *grmpf*
[/center]

Nichts wie Gewalt, Korruption, Betrug, Ungerechtigkeit, Fanatismus,Geldgeilheit...und nirgens absehbar, dass eine Änderung eintritt.
... wobei ich dabei nicht all die schönen Momente vergessen möchte... und seien sie noch so klein.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 07:59

Hallo Sonnefrau,
Ich ärgere mich, wenn im Forum jemand verzweifelt um Hilfe ersucht, dann schreiben ihm/ihr weiss ich wieviele Leute, liebevoll und ernsthaft und am Schluss bedankt sich derjenige artig und sagt wieder das selbe (wie von vorne...), als ob niemand je etwas geschrieben hätte????
Ich sehe es (in einem Bild) so. Der/die Fragende hat in einem Irrgarten die Orientieriung verloren. Von oben/Außen sieht man den den Ausweg weg leichter, wenn nicht sofort. Erschwerend kommt aber noch hinzu (anders als beim tatsächlichen Irrgarten), daß der Weg, den man selbst sieht, nicht unbedingt der richtige für den Betroffenen sein muss.

Viele Grüße
Anastasius

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thorn
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 09:08

Sonnefrau hat geschrieben:Sorry, wenn ich mich da jetzt so ereifert habe, es würde mich sehr interessieren, wie ihr dieses Thema seht?
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich begriffen habe, was "dieses" Thema überhaupt ist, aber einiges kommt mir schon bekannt vor. Ich rege mich da allerdings mehr über Leute in meinem Umfeld auf, die seit Jahren dieselben Probleme thematisieren und überhaupt keinen Schritt einer Lösung entgegen zu kommen scheinen. Die sich z.B. über ihren Partner aufregen oder über "die Männer" oder sogar auch über sich selbst, aber die dann nicht bei sich selbst gucken, was sie verändern könnten oder müssten. Die sich ärgern und leiden und - nichts weiter. Es wird wieder vergessen, verdrängt, irgendwann läuft das Leben ja wieder besser, bis zum nächsten Mal, wo dann genau dasselbe erneut auf den Tisch kommt

Mich ärgert das, gerade im Moment auch sehr, aber vielleicht am meisten deshalb, weil mir nicht klar ist, wo meine Grenzen sind bzw. die der anderen und ich mich nie traue zu sagen: "Guck doch endlich mal, was du machst und warum!". Darf man das denn? Oder sollte man es vielleicht sogar tun?

Mir ist nicht klar, wie ich mich dem gegenüber verhalten soll. Denn einerseits weiß ich, dass jeder Mensch sein eigenes Entwicklungstempo hat, und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schlimm es sein kann, wenn jemand anderer einen zur Weiterentwicklung zu zwingen versucht. Und andererseits erscheint es mir fast als eine Kunst, bei sich zu gucken, deren "Grundsätze" ich vielleicht nie erlernt hätte, wenn ich nicht von außen bestimmte Impulse bekommen hätte. Dank meiner Therapie und dem Forum gucke ich heute auf mich und meine (Konflikte mit der) Umwelt mit einem völlig anderen Blick als noch vor 3 Jahren. Auch habe ich dadurch überhaupt erst angefangen, das ein oder andere Psychobuch zu lesen, mich mit Spiritualität und ganz vorsichtig auch mit esoterischen Themen auseinanderzusetzen. Mir wäre es früher einfach nicht in den Sinn gekommen, das zu tun. Das war keine Verweigerung - es lag einfach nicht in meinem Bewusstseinsfeld, dass ich diese Möglichkeiten habe. Ich finde also, man kann nicht so einfach sagen: "Es gibt doch so vieles, was man tun kann - warum tut es keiner?".

Ich versuche mir deshalb auch weniger Gedanken über das (vermeintliche) Unvermögen der anderen zu machen, sondern eher die Frage zu stellen: Was konkret kann ich tun? (Für Antworten wäre ich übrigens dankbar )

Mir fällt es übrigens leicht, die Leute im Forum von meinem Ärger auszunehmen, wenn ich mir bewusst mache, dass sie immerhin aus eigenem Antrieb überhaupt ein solches Forum aufgesucht haben. Das zeigt doch schon eine Bereitschaft zur Auseinandersetzung, finde ich


War hoffentlich nicht allzu sehr am Thema vorbei


LG,

thorn

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Troja
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 12:01

Hallo Sonnefrau,
Sonnefrau hat geschrieben:ich kann es einfach nicht fassen, wie wenig die meisten Menschen sich mit dem Leben auseinandersetzen! Wie wenig die meisten Menschen versuchen sich durch Lesen persönlich zu bilden, damit meine ich nicht nur BILDUNG im herkömmlichen Sinne, sondern die Persönlichkeitsbildung. Dazu gibt es doch reichlich Erfahrungsberichte, und Sachbücher, wenn "Esoterisches"- das Wort ist sowieso sehr blöd
Woher willst du wissen, was die meisten Menschen machen? Wer sind denn die meisten Menschen? Die im Forum, die in deiner persönlichen Umwelt, die aus dem Fernsehen?
Sonnefrau hat geschrieben:Ich ärgere mich, wenn im Forum jemand verzweifelt um Hilfe ersucht, dann schreiben ihm/ihr weiss ich wieviele Leute, liebevoll und ernsthaft und am Schluss bedankt sich derjenige artig und sagt wieder das selbe (wie von vorne...), als ob niemand je etwas geschrieben hätte????
Mich verwundert dein Ärger. Hast du so wenig Geduld mit anderen? Vielleicht hat derjenige, der im Forum schreibt und mit den vielen Antworten "nichts" anfangen kann, einfach nicht die richtige Antwort erhalten. Die richtige, die ihn berührt, die etwas auslöst, mit der er innerlich arbeiten kann, die etwas in Bewegung setzt? Muss nicht jeder seinen eigenen Weg der Erkenntnis gehen? Ist es nicht das, was als Quintessenz aus den diversen esoterischen Lehren gezogen werden kann, dass jeder seinen Weg finden muss und dass dies über das Erleben, das Erfahren, das Fühlen passiert und nicht durch Lesen von Texten und Lernen von Wissen.
Wenn ich an deinen Thread im alten Forum denke, "...meine seelische und körperliche Erschöpfung..", scheinst du mir dort ähnlich gehandelt zu haben, wie die User denen du nun Vorwürfe machst.
Sonnefrau hat geschrieben:DAS finde ich verwerflich und gelinde gesagt unreif.
Findest du ein Baby auch verwerflich, wenn es bestimmte Dinge noch nicht kann in seiner Unreife? Auch erwachsene Menschen brauchen Zeit zum Reifen.
Du scheinst mir sehr ungnädig mit denen zu sein, die noch nicht zur "Erleuchtung" gefunden haben. Wie lange hast du gebraucht dahin zu kommen wo du heute bist?


My 2 cents
Troja

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stern
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 12:04

Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich begriffen habe, was "dieses" Thema überhaupt ist
Ging mir auch so - nachdem ich nach Absenden des Beitrags umso mehr so Bild schaute, als ich feststellte der Beitrag ist in der Rubrik
Die Zukunft, Gesellschaft ...und ich?
Dennoch - auch auf die Gefahr einer Themenverfehlung hin:
All das gibt es kostengünstiger als Bücher, wobei die sogenannte (bei vielen ungeliebte, mysteriöse)Esoterik überschneidend mit vielen psychologischen Themenbereichen einhergeht und man das Eine kaum noch vom Anderen trennen kann,
Vor meiner Therapie hatte ich ehrlich gesagt keinen wirklichen Zugang zu Psycho-Literatur. Warum? Fehlendes Erkennen der Notwendigkeit? Sie hat sich mir nicht so erschlossen, wie sie es jetzt teilweise tut? "Alte Muster" geben auch eine gewisse Sicherheit... denn sie waren eben bisherigen Bewältigungsstrategien (wobei "neue" Strategien "einfach" noch fehlten), etc. pp.

Den Zugang zu reiner Esoterik werde ich vermutlich nie wirklich finden (und will ich auch nicht)... denn ich vertraue da schon tendenziell wissenschaftlich abgesichterten Erkenntnissen (wie sie mir auch in der Therapie vermittelt werden). Bücher, die ich als gut empfinde (wobei es Geschmackssache ist, was "gut" ist), die bringen mir mittlerweile mitunter schon viel - und manchmal auch der eine oder andere Artikel im Internet. Doch, auch dort gibt es viel ansprechendes.
Die ,- mühsam dahinzuvegetieren und ständig leiden zu (wollen, sollen) müssen -oder endlich sein Leben selber in die Hand zu nehmen und anhand von Büchern seine eigenen Probleme in den Griff zu bekommen.
Müssen oder sollen? Hm, würde sagen: können. *g* In einem Buch habe ich mal gelesen, was es für Vorteile bringt, wenn man sich in seinem eigenen Leid suhlt..., sprich: Vielleicht erklärt es sich auch so, warum jemand nichts ändert, wenn man sich mal ein paar Gedanken dazu macht, welche Vorzüge eine Nicht-Änderung bringt. Dennoch würde ich sagen: Wenn der Leidensdruck hinreichend stark ist, dann macht die Mehrheit der Menschen etwas dagegen... versucht es zumindest... aber vielleicht fehlen noch Bewältigungsstrategien. Ich gehe auch nicht in der Therapie, schildere ein Problem... und wenn ich die Stunde rausgehe, kann ich das gehörte prompt umsetzen. Sondern:

Es ist für mich schon ein Fortschritt, wenn ich eine kopfmäßige Einsicht erhalte... während sich mein Bauch noch sträubt. Noch größerer Fortschritt ist, wenn Bauch und Kopf (nach einem mehr oder weniger langen Prozess) irgendwann synchron laufen, und es sich stimmig für mich anfühlt. Tja, und um etwas Neues anzuweden, da brauche ich auch Übung. Sprich: In einer Hauch-Ruck-Aktion à la einmal gelesen (z.B. auch im Forum) geht das bei mir nicht unbedingt. Es braucht oft seine Zeit - bei mir jedenfalls. Klar, manchmal gibt es auch den einen oder anderen Sofort-aha-Effekt... aber manchmal dauert es auch länger.

Der Haken mit meiner Auseinandersetzung, wie in einem Zitat angedeutet : Je länger ich in Therapie bin - so mein Gefühl - desto mehr erkenne ich erst, was mir noch fehlt... wo noch "Schwächen" liegen, denen noch Input gut tun könnte. Und ich bin mir sicher, dass mir in vielen Dinge der Einblick noch fehlt... vielleicht immer fehlen wird???

Um den Bezug zur gesellschaftlichen Entwicklung herzustellen: Klar schau' ich, was ich im Kleinen = im Rahmen meiner dzt. Möglichkeiten für andere tun kann (und mach' das evtl. auch). Aber wenn das soweit führen würde, dass mein Blick fortan NUR um gesellschaftliche Fehlentwicklungen kreisen würde, so empände ich das als Ablenkungen von meinen eigenen Problemen - die für mich im Moment Priorität haben.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 14:04

Hi ihr Lieben,

seid bitte nicht böse, wenn ich jetzt nicht explizit auf jeden Beitrag persönlich eingehe, das wird zu lang, sondern zusammenfassend antworte.

Natürlich sehe ICH mich nicht als fehllos.
Natürlich habe ich meine besonderen Mankos, wobei Ungeduld dazu zählt. Und natürlich meine ich mich, wie dich, wie ihn, wie sie und die Nachbarn und das Umfeld genau so, wie meine genannten Beispiele aus dem Forum.
Ich habe mir erlaubt, ein Thema zur Diskussion zu stellen, das mich -und wie ich an euren Reaktionen entnehmen kann, auch euch zum Teil ja auch bewegt.
Das jedes Thema auch Eigenanteile enthält, ist wohl jedem klar, sonst würde man es ja nicht wählen.
Danke auch allen die mir persönlich wiederum mit Anregungen weitergeholfen haben.

Nichts desto trotz,- auch wenn jeder versucht für sich selber und sein Umfeld alles so gut wie möglich zu machen, bleibt der große Anteil an "bösen Nachrichten" aus allen Medien, wie: Kindesmißhandlung bis zum Tod, Amoklauf in der Schule, Gewalt unter Jugendlichen,Terror, Mord und Todschlag, Eifersuchtsmord (ganze Familien werden da ausgerottet), usw usw ...so wie schon im Eingangstext beschrieben.
Natürlich beginnt jeder Frieden im eigenen Umfeld!
Welche Frage ich mit diesem zum Teil nicht verstandenen Thread eigentlich stellen wollte:

WAS ist mit unserer Welt los?
Wie lange braucht MENSCH noch um zu entwickeln?
Können wir irgend etwas tun um dies zu beschleunigen?


Wir fliegen zum Mond, senden Sonden zum Mars, umfliegen die Venus, entdecken (errechnen) Schwarze Löcher und Sterne weit außerhalb unseres Sternensystems....das alles zeigt von riesen Entwicklung NUR unsere Seelen(die der Gesellschaft,der Menschheit) unsere Charaktere scheinen sich zurück zu entwickeln.
Hilft es uns allen, wenn wir auch mal energisch darauf hinweisen, "hoppla, DU selber kannst auch einiges dazu tun dich weiterzuentwickeln" ?
Auf eine gestellte Frage antwortend: "JA, ich denke schon auch, dass man auch der zB Nachbarin sagen kann, hallo, du suhlst dich immer im selben Leid, wie wäre es einmal da und dort anzusetzen, um etwas zu verändern?"
Natürlich bleibt die Verantwortung dann beim jeweiligen selber, WAS er/sie macht und wie schnell sie es machen.
Aber auch ich/wir haben, so scheint es mir, wenn wir schon an uns selber Veränderungen vorgenommen haben und wissen wie es gehen könnte, -DIE VERANTWORTUNG helfend, stützend einzugreifen.
Genau so wie wir doch auch eingreifen würden/sollten, wenn wir zu einer Gewalttat dazukommen? Ist ewig leiden nicht auch Gewalt an sich selber???

Freue mich über weitere Ansichten-danke.
Lb Gr SF
Wir sind alle Gefangene, aber einige von uns leben in Zellen mit Fenstern und einige in Zellen ohne Fenster.

(von Khalil Gibran aus Sand und Schaum)

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Troja
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 14:57

Sonnefrau hat geschrieben:Welche Frage ich mit diesem zum Teil nicht verstandenen Thread eigentlich stellen wollte:

WAS ist mit unserer Welt los?
Wie lange braucht MENSCH noch um zu entwickeln?
Können wir irgend etwas tun um dies zu beschleunigen?
Was bringen dir solche gänzlich allgemein gehaltenen Fragen und Aussagen, die sich nicht beantworten lassen?
"Wie lange braucht MENSCH noch um zu entwickeln?" Wer oder was ist mit MENSCH gemeint? Jeder einzelne -> die Antwort ist individuell und muß für jeden separat beantwortet werden. Die Menschheit -> wie bestimmt sich der Entwicklungsstand der Menschheit? Über einen Mittelwert aller Menschen, per Kontinent, per Volk, per Land? Wie läßt sich der Entwicklungsstand messen, was sind seine Parameter und Kenngrößen? Was sagt ein Mittelwert aus? Die Frage impliziert auch, dass es ein ganz bestimmtes Entwicklungsziel gibt und dass MENSCH es anstrebt. Was wäre denn dieses Ziel? Und wozu und warum sollte irgendjemand es beschleunigen?

"Was ist mit der Welt los" -> Nicht mehr und nicht weniger als sonst auch. Krieg, Gewalt, Mißhandlung, Ausrottung von Familen, Mord und Totschlag gab es schon immer, da hilft ein Blick in die Geschichte. Jetzt erfahren wir schneller darüber, was auf der gesamten Welt passiert - Positives und Negatives. Mir fällt dazu der Spruch ein: "Der Raum hat vier Ecken, wer nur in die Schei*ecke kuckt, sieht nur Kacke."

Ich sehe in meinem persönlichen Umwelt Menschen, die sich weiterentwickeln und an sich arbeiten. Auch hier im Forum erlebe ich das bei sehr vielen so.

Troja
Zuletzt geändert von Troja am Mo., 03.12.2007, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Mo., 03.12.2007, 15:54

Das jedes Thema auch Eigenanteile enthält, ist wohl jedem klar, sonst würde man es ja nicht wählen.
Da siehst du klarer als ich... denn ich tu' mir mords schwer damit, soweit in mich hineinzuschauen, ob bzw. was ich über mich selbst verrate, wenn ich hier etwas schreibe - selbst wenn ich nicht von mir selbst (also in Ichbotschaften) schreibe. (*g* ich muss meinen Satz zwei mal lesen, um ihn zu verstehen *g*). Manchmal meine ich es ansatzweise zu erkennen... aber da fehlt mir doch einiges an Introspektion.
WAS ist mit unserer Welt los?
Wie lange braucht MENSCH noch um zu entwickeln?
Können wir irgend etwas tun um dies zu beschleunigen?
Wie in anderen Worten schon gesagt: Ich kann "nur" im Rahmen meiner dzt. Möglichkeiten und Kräfte etwas tun... und sei es, dass ich z.B. die am Straßenrand stehende alte Dame frage, ob ich ihr behilflich sein kann, die unsicher oder desorientiert wirkt - wobei ich manchmal auch schon "nein, danke" vernahm.

Gott bewahre mich jedoch, dass ich auf den Tripp komme / einen Helferkomplex entwickele, die "Welt im Ganzen" (!) verbessern zu wollen... denn dazu sehe ich mich nicht in der Lage. Und das würde mich auch ganz deutlich von meinen eigenen Baustellen ablenken.
Aber auch ich/wir haben, so scheint es mir, wenn wir schon an uns selber Veränderungen vorgenommen haben und wissen wie es gehen könnte, -DIE VERANTWORTUNG helfend, stützend einzugreifen.
Hm, ein konkretes Beispiel wäre schon hilfreich... allgemein lässt sich das - wie Troja sagt - kaum beantworten.

Daher: In dieser Allgemeinheit gesprochen: Mit einem (unaufgeforderten) "ich helfe dir" kann man auch signalisieren, dass man jemanden nicht zutraut, dass er sich selbst helfen kann... und ihn/sie für unselbständig hält.

Was anderes ist es natürlich wenn sich jemand offensichtlich im Moment nicht selbst helfen kann (z.B. die alte Dame, die auf der stark befahrenen Straße hingefallen ist und nicht mehr hoch kommt). Und ganz ehrlich:
hallo, du suhlst dich immer im selben Leid, wie wäre es einmal da und dort anzusetzen, um etwas zu verändern?"
Wenn mit diesen Worten auf mich jemand zukommen würde (ohne dass ich diesbezüglich um Hilfe gebeten habe oder jemand Hilfe angeboten hat, weil xy den Eindruck hat, dass ...), so
- stünde ich dem vielleicht nicht so aufgeschlossen gegenüber und sage: nein, danke, ich brauche deine Hilfe nicht
- oder könnte nicht viel damit anfangen, weil ich die (Selbst-)Erkenntnis bzgl. des Änderungsbedarf noch nicht habe
- oder mein Leid bringt mir mehr Vor- als Nachteile (Stichwort: Krankheitsgewinn) und ich MÖCHTE mich insoweit gar nicht ändern
- oder es ist schlichtweg nicht stimmig für mich oder oder oder.
- Kann natürlich auch sein, dass ich sage: Oh, ja, danke, darauf bin ich noch nicht gekommen.

Im Forum unterstelle ich grds., dass ein Threaderöffner Input wünschst - außer der Beitrag ist mit "ich will mich eigentlich nur auskotzen" markiert... sonst würde er vermutlich nicht hier posten. Und in einem Hamsterrad liegt's an mir, ob ich mitdrehe oder abspringe - so dass ich da keinen Grund sehe, mich zu ärgern.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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