Sex-Sucht / Hypersexualität (W) - wie davon wegkommen?

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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katsie
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Sex-Sucht / Hypersexualität (W) - wie davon wegkommen?

Beitrag Mo., 19.01.2009, 09:54

immer wieder, immer wieder...
immer wieder versuche ich los zu kommen und immer wieder falle ich wieder zurück in die Sucht....

Wie kann ich stark genug sein um es endlich mal durchzuziehen?

Ich bin abhängig von Männern und Sex... also eigentlich glaub ich immer dass ich mit den Männern Sex haben muss...

im sep. letzten Jahres hab ich es 1 1/2 monate ausgehalten und dann bin ich wieder zurückgefallen. und jetzt war es nur eine woche... ich bin mir dann wieder egal und sch... einfach auf alles.

und warum will ich das nicht? weil es mir danach immer beschissen geht, ich fall wieder in meine Depresionen und bin unfähig mich irgendwie um mich zu kümmern... Ich weine, bin traurig und fertig... würde ich nicht immer zurückfallen, dann würd es mir besser gehen... trotz diesem Wissen mach ich es immer wieder...

lg
katsie

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)

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R.L.Fellner
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Beitrag Mo., 19.01.2009, 13:47

Hallo katsie,

was Sie beschreiben, ist leider ganz typisch - es besteht häufig eine Komorbidität (paralleles Auftreten) von Hypersexualität und Depression. Auf Basis meiner Erfahrungen kann ich Ihnen nur anraten, mit einer Psychotherapie zu beginnen, wenn Sie - am besten beide - Probleme fundiert angehen möchten.

Freundliche Grüße und alles Gute,
Richard L. Fellner

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katsie
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Beitrag Mo., 19.01.2009, 16:47

danke für die Antwort... wollt mich eigentlich nur mit anderen austauschen... mach seit 5 Jahren Therapie und hab schon vieles geschafft... keine Panikattaken mehr, keine Angstzustände, keine Medikamente mehr... ich glaub das ist jetzt der letzte große Brocken.... ich hoffe es zumindestens.

lg
katsie

p.s.: artikel Sexsucht: "Meist ist innerhalb von ein paar Monaten regelmäßig stattfindender Psychotherapie (im ambulanten Kontext, es ist also kein Klinikaufenthalt notwendig) eine sehr gute Stabilisierung, häufig sogar völlige Problemlösung erzielbar." ==> ja wenn das so einfach wäre nach ein paar Monaten... Sucht find ich ist schon was schweres....

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comus
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Beitrag Mo., 19.01.2009, 17:05

Hallo katsie,
katsie hat geschrieben:wollt mich eigentlich nur mit anderen austauschen...
Dann versuch ich es mal. Was steht im Mittelpunkt, ist es der Sex oder der Mann? Oder anders gefragt, geht es um den Tanz oder den Tänzer?
katsie hat geschrieben:weil es mir danach immer beschissen geht, ich fall wieder in meine Depresionen und bin unfähig mich irgendwie um mich zu kümmern...
Wie lange geht es dir gut nach dem Sex, hält das eine Zeit an oder verfällst du danach sehr schnell in die Depression?

Meine spontane Vermutung wäre, es geht um Selbstbestätigung oder der Suche nach Nähe. Wie geht es dir wenn du in einer Beziehung bist, "reicht" dir das dann oder wird dir das schnell fad?

LG, comus

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katsie
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Beitrag Mo., 19.01.2009, 17:12

es geht um beides... also der Mann ist mir nicht wurscht aber der Sex auch nicht... Naja und sobald ich nicht mehr in der Nähe des Mannes bin, geht die alte Leier auch schon wieder los... "wann wird er sich melden, wird er sich melden... den liebst du doch gar nicht, wieso lässt du das mit dir machen,..."

Ja und ohne dem fühl ich mich gelangweilt. Ich schätze mich und mein Leben zu wenig. Und ja es geht sicher auch um selbstbestätigung. Die Männer sind mein Stock und ohne dem hab ich das Gefühl nicht gehen zu können.

Eine Beziehung reicht nciht. Ich war bis jetzt nie treu und hab immer wen zweiten oder dritten oder 4ten nebenbei gehabt... naja wenn der eine mal nicht zeit hat, dann halt der andere...

lg
katsie

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comus
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Beitrag Mo., 19.01.2009, 17:30

Okay, dann ist dir also die "Objektrepräsentanz" wichtig, dass ein Mann physisch da ist. Und wenn er nicht da ist, fühlst du dich unsicher ob er weiterhin für dich da ist, bzw. ob es der richtige ist.
Ja, das stell ich mir schwierig vor.
Ja und ohne dem fühl ich mich gelangweilt. Ich schätze mich und mein Leben zu wenig.
Die Frage ist, gäbe es eine Möglichkeit dir das Lebensgefühl auf anderem Wege als über Sex zu holen? Ich meine was kannst du selbst für dich tun, damit du dein Leben nicht mehr als langweilig empfindest. Das ist jetzt mehr eine rhetorische Frage, ich geh mal davon aus hättest du darauf eine Antwort würdest du es eh machen.
Die Männer sind mein Stock und ohne dem hab ich das Gefühl nicht gehen zu können.
Ja, und so ein Stock ist ja auch was lästiges den immer mit rumschleppen zu müssen, vor allem ist es ein Gefühl sonst nicht gehen zu können, real gibt es aber keine Notwendigkeit auf eine Gehhilfe zurück zu greifen. So ein Stock gibt aber Sicherheit und wenn du lange damit gehst kannst du es dir ohne dem gar nicht mehr vorstellen, die perfekte Illusion sozusagen das zu brauchen.

Gab es in deinem Leben schon mal Zeiten wo das Problem nicht oder weniger da war? Hast du diese Erfahrung schon mal gemacht wie gut es sich auch ohne Stock laufen lässt?

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w_s_
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Beitrag Mo., 19.01.2009, 17:47

katsie hat geschrieben: Ja und ohne dem fühl ich mich gelangweilt. Ich schätze mich und mein Leben zu wenig. Und ja es geht sicher auch um selbstbestätigung.
...
Eine Beziehung reicht nciht. Ich war bis jetzt nie treu und hab immer wen zweiten oder dritten oder 4ten nebenbei gehabt... naja wenn der eine mal nicht zeit hat, dann halt der andere...
Also gehts um die positive Selbstbestätigung, um das Aufpolieren deines Selbstwertgefühls, welches du durch die Zuwendungen der vielen Männer bekommst. Und wenn sich die dann nicht melden, bekommst du halt weniger Streicheleinheiten, als du haben willst.

Hast du eigentlich für dich schon rausgefunden, wo diese geringer Selbstliebe und dieses verminderte Selbstwertgefühl herkommen? Irendwelche Erlebnisse in der Kindheit, in der Jugend? Wie war den deine Beziehung zu den Eltern - hast du hier genug Liebe mit auf den Weg bekommen?

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katsie
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Beitrag Di., 20.01.2009, 17:20

ich weiß nicht wie ich mir mein lebensgefühl holen kann. Ich mein manchmal ist es eh da und dann plötzlich ist alles genau so wie es davor war.

Ich im Sep. letzten jahres schon ohne Stock gegangen, aber dann plötzlich ist das alles wie vergessen und ich geh wieder meinen alten weg. ja und den kann ich dann wieder lange gehen.

ich versuch gerade seit fast 2 wochen ohne stock zu gehen aber es funktioniert nicht... ich bin da so schwach NEIN zu sagen und begeb mich wieder hinein... zum kotzen ist da... ich weiß ja das mir das nicht gut tut...
w_s_ hat geschrieben:Hast du eigentlich für dich schon rausgefunden, wo diese geringer Selbstliebe und dieses verminderte Selbstwertgefühl herkommen? Irendwelche Erlebnisse in der Kindheit, in der Jugend? Wie war den deine Beziehung zu den Eltern - hast du hier genug Liebe mit auf den Weg bekommen?
Ja es hat sich immer so angefühlt, dass ich genug liebe bekommen hab aber wie weit ich mir das auch immer eingeredet hab, weiß ich noch nicht.
Ich fühl mich ja dann auch immer wie ein 8 jähriges mädchen und wenn ich mich in den Spiegel schau, steht da auch keine erwachsene frau...
wie ich zu dem Selbstwertgefühl komme, dass mir eigenlich zusteht weiß ich einfach nicht.

danke für eure antworten

lg
katsie

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alleman
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Beitrag Di., 20.01.2009, 21:26

Entschuldige darf ich dich mal was fragen: Ist Sexsucht dein einziges Problem oder hattest du auch noch andere störungen in der vergangenheit?

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katsie
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Beitrag Di., 20.01.2009, 21:48

ja hatte auch noch andere störungen: Angstzustände, panikattaken und dann depression

wieso fragst du?

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alleman
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Beitrag Di., 20.01.2009, 22:36

ja ich frage weil ich bin zwar nicht sexsüchtig aber ich glaube das die nicht substanzbezogen abhängigkeiten enstehen um andere psychische leiden zu kompensieren und zu lindern. Also zuerst kommt die depression oder die angstattacken und dann flüchtet sich der mensch in irgendeine sucht. Zumindest war es bei mir so. Ich glaube dass wenn man die anderen störungen los wird hat man kein bedürfniss nach süchten mehr.. also ich glaube ein glücklicher mensch hat das einfach nicht nötig.

Oder war es bei dir zurest die sucht und dann die depression? vieliecht is es manchmal auch so.

Also bei mir war es so: zuerst wurde ich depressiv, dann fing bei mir die esssucht an, später auch fernsehsucht. Ich habe es geschafft mir sowohl die essucht als auch die fernsehsucht abzugewöhnen aber dann hab ich auf einmal mit drogen und alkohol angefangen. Ich brauchte einfach eine "künstliche" hilfe um glücksgefühl zu empfinden... ohne kann ich nicht leben...
bis jetzt..

deshalb glaube ich man sollte versuchen glücklich zu werden und dann verschwinden die süchte von alleine weil sie nicht mehr gebraucht werden.

das problem bei mir ist allerdings das ich immer depressiv bin, selbst wenn ich es nicht bin fühle ich mich nicht wirklich wohl... deshalb immer wieder auch mein suchtverhalten.

Ich kann meine depression aber nie ganz besiegen, sie ist immer ganz leicht da...

Bist du glücklich?

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lebenslust
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Beitrag Mi., 21.01.2009, 02:34

Hallo katsie,

was machst du um deine Sucht zu befriedigen? Gehst du am Wochenende aus um Männer kennen zu lernen für etwas einmaliges oder hast du Affären?
Fast alle Fische legen Eier. Die russischen sogar Kaviar.

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katsie
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Beitrag Mi., 21.01.2009, 09:36

also meine sexsucht ist schon immer da, nur hab ich davor so viele andere Probleme gehabt, dass das ich sie nicht beachtet hab. Jetzt wo ich mehr auf mich schauen kann und ich mein Leben sehr geregelt leben kann hab ich Zeit. Also da war am Anfang zuerst die Angst, dann die Panik und dann die Depression und die Männer waren in all den Zeiten da.

Ja das mit dem Glücksgefühl kenn ich sehr gut, denn jetzt wo ich kaum noch Männer treffe, nehme ich irgendwie meine Antidpressiva oder rauch mal einen Ofen... das was du schreibst kenn ich sehr gut

also somit: nein ich bin nicht glücklich... oder nur manchmal... manchmal hab ich so helle momente wo ich mich selbst puschen kann und dann geht aber da rede ich von Studen und nicht von mehreren Tagen...

ja wie wir zwei wohl glücklich werden können??

lebenslust hat geschrieben: was machst du um deine Sucht zu befriedigen? Gehst du am Wochenende aus um Männer kennen zu lernen für etwas einmaliges oder hast du Affären?
Naja begonnen hat es mit weggehen... ja und dann halte ich die Männer und dann läuft das halt länger so... hab manchmal 6 nebeinander, damit immer wer da ist, den ich anrufen kann. naja und dazwischen schau ich schon noch auf partys und da gehts dann nur mehr darum sich wen auf zu reißen.

aber momentan hab ich nur mehr einen Mann, den ich anrufen kann alle anderen hab ich gesagt, dass ich das nicht mehr will und Partys vermeide ich generell... sonst komm ich nicht davon los

so muss jetzt zur Therapie

lg
katsie

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alleman
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Beitrag Mi., 21.01.2009, 09:59

warst du eigentlich glücklich als doch noch mehr männer hattest.. oder macht das keinen unterschied für dich?

Wirken die antidepressiva wenigestens? Bei tun sie das nämlich überhaupt nicht...

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katsie
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Beitrag Mi., 21.01.2009, 19:29

naja glücklicher... weiß nicht... ich hatte das gefühl, weil ich mich immer mit einem getroffen hab und das hat mich dann wieder glücklicher gemacht... also mehr zeit mit männern - weniger Zeit zum nachdenken.

ja meine Medikamente haben immer gut angeschlagen. seit sep. nehm ich keine mehr und jetzt werd ich wieder damit anfangen, weil es geht einfach nicht mehr.

wie lange nimmst du sie schon? vielleicht ist es nicht das rihctige??

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