Ich hab so Angst vor einer Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalophobia
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 26
Beiträge: 4

Ich hab so Angst vor einer Therapie

Beitrag Sa., 25.07.2009, 07:19

hallo...

kann mir jemand sagen wie das alles funktioniert? ich hab dazu im internet was gesucht, allein schon um zu sehen, ob man das überhaupt einfach so bezahlt bekommt von der krankenkasse. dann stand da was davon, dass wenn man es denn überhaupt bezahlt bekommt, dann nur eine bestimmte anzahl an stunden, den rest müsse man dann wieder allein tragen, ebenso wie ein gutachten welches angefordert werden könnte.
muss ich schon gleich von vorn herein irgendjemandem sagen worum es geht? damit das dann überhaupt eventuell genehmigt wird? ich musste schonmal eine therapie machen direkt nach meinem auszug zu hause, aber da war ich etwa 16 und wollte das nicht, ich bin hin und habe nie etwas gesagt. wenigstens nichts was uns irgendwie weiter gebracht hätte. aber da lief das alles so von allein mit bezahlung und so und jetzt wo ich schon so lange denke, dass es wohl doch mal irgendwie sein muss werf ich es immer wieder über den haufen, weil allein schon der weg dahin sich so schwierig gestaltet.
dann hab ich auch einfach noch so angst, dass es vielleicht alles noch viel schlimmer machen würde. wenn man erstmal so genau anfängt über das alles zu sprechen, dann wird das doch sicher so sein, dass einem immer wieder neue dinge dazu einfallen. das möchte ich gar nicht. am liebsten so wenig wissen wie möglich. mir reicht es wenn ich so alle paar monate mal habe, dass mir irgendwas einfällt und das ist dann total anstrengend und nichts geht mehr, das könnte ich niemals einmal die woche haben. wenn alles wieder zurück kommen würde.
es ist doch sicher auch ne schutzreaktion vom körper das vergessen, weil man damit nicht umgehen kann, dann soll es doch auch so bleiben.
andererseits würd ich so gern ein paar andere angewohnheiten abstellen. mich schränken einige dinge total ein. ich hatte mal die möglichkeit den führerschein praktisch umsonst zu bekommen, weil mein mann jemanden kannte der wiederum jemanden kannte naja und ich hab meine theoriestunden fertig gemacht und dann kamen die praktischen fahrstunden, das war für mich der pure stress, weils auf so engem raum war und als er in der zweiten fahrstunde auch noch zu mir rübergegriffen hatte (zum lenkrad) da wars dann vorbei und ich hab nur noch geheult und hab die stunde mittendrin hingeworfen und bin nie wieder dort hin gegangen. mittlerweile fast zwei jahre später hab ich wieder angefangen, diesmal in einer fahrschule mit fahrlehrerin. aber ich werd dem ja nicht ewig aus dem weg gehen können und würde gern mich in verschiedenen situationen einfach besser zusammenreißen können.
außerdem hab ich schwierigkeiten mit meinen kindern. ich habe oft angst, dass ich sie irgendwie komisch anfasse, bzw. dass sie es irgendwie als unangenehm empfinden könnten oder so. ich weiß, dass das eigentlich blödsinn ist, aber das ist so oft, grad wenn es um waschen oder eincremen geht sowas. ich lasse dann einfach stellen aus, um kein schlechtes gefühl zu bekommen, als würd ich irgendwas falsches machen.
ach da sind so viele sachen. auch was meine familie dann sagen würde, wenn die das herausfinden, dass ich eine therapie mache. ich bin so unsicher und ich hab soviel angst es einfach zu machen und auf der anderen seite möcht ich die ganze andere angst einfach los werden die sonst da ist.
ich weiß nicht weiter

lg

Werbung

Benutzeravatar

Aneurysm
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 85

Beitrag Sa., 25.07.2009, 08:12

Hallo lalaphobia!

Was die Inanspruchnahme einer von der GKK gänzlich bezahlten Therapie betrifft, kann ich dir nur sagen, wie das in Österreich abläuft. Ich kann deinen angegebenen Wohnort jetzt nicht zuordnen, aber vermutlich wirst du aus Deutschland kommen.

Die Krankenkasse zahlt natürlich nicht „einfach so“ eine Therapie. Die Voraussetzung ist, dass dein Problem als Krankheit zu bezeichnen ist. Die Kasse zahlt also nicht für reine Beratungsfragen (zB bei Liebeskummer, Eheproblemen, etc.). Da es aber eh schon nahezu für alles irgendeine Diagnose gibt, dürfte das kein Problem sein

Außerdem musst du dich zu Beginn der Therapie bei einem praktischen Arzt untersuchen lassen. Also zumindest in Österreich ist das so. Diese „Untersuchung“ sah bei mir so aus, dass ich mit einem Zettel (den hat mir meine Therapeutin im Erstgespräch mitgegeben) zu meiner Hausärztin gegangen bin und gesagt habe „den müsstens mir bitte ausfüllen“. Diese hat den Zettel dann ohne auch nur eine einzige Frage geschweigedenn Untersuchung ausgefüllt und ich konnte wieder gehen. Ich kenne aber auch Leute, die bei dieser Untersuchung sehr wohl untersucht wurden. Also um körperliche Ursachen (wie zB Schilddrüsenerkrankungen) für das psychische Leiden ausschließen zu können. So kam es beispielsweise zu Blutuntersuchungen etc. Vielleicht hat sie das bei mir alles auch nur deshalb nicht gemacht, weil ich zuvor schon mal stationär in der Psychiatrie war.

Im Übrigen muss man auf einen Kassenplatz recht lange warten. In meinem Wohnort beträgt die Wartezeit durchschnittlich 6 Monate. Ich denke, mit dieser Zeit ist auch sonst überall zu rechnen. Kann sogar noch länger dauern.

Dass nur eine bestimmte Anzahl von Stunden bezahlt wird, ist im Grunde richtig, allerdings kann der Therapeut/die Therapeutin bei Bedarf um Verlängerung ansuchen. Für mich wichtig an dieser Stelle festzuhalten: Halte die Therapie immer so lange wie nötig, aber auch so kurz wie möglich!

Das mit dem Gutachten habe ich noch nicht gehört. Also in Österreich ist das nicht so. Aber auch von Leuten aus Deutschland habe ich noch nichts davon gehört, dass man ein Gutachten braucht bzw. es sogar selbst bezahlen muss. Falls du ein normales Attest brauchst, kannst du das ja von einem Arzt holen, der mit der Krankenkasse abrechnet. Ich habe allerdings nicht einmal ein Attest gebraucht.
dann hab ich auch einfach noch so angst, dass es vielleicht alles noch viel schlimmer machen würde.
Das kann durchaus passieren, vor allem in der Anfangszeit.
wenn man erstmal so genau anfängt über das alles zu sprechen, dann wird das doch sicher so sein, dass einem immer wieder neue dinge dazu einfallen. das möchte ich gar nicht. am liebsten so wenig wissen wie möglich. mir reicht es wenn ich so alle paar monate mal habe, dass mir irgendwas einfällt und das ist dann total anstrengend und nichts geht mehr, das könnte ich niemals einmal die woche haben. wenn alles wieder zurück kommen würde.
es ist doch sicher auch ne schutzreaktion vom körper das vergessen, weil man damit nicht umgehen kann, dann soll es doch auch so bleiben.
Nun, hierzu ist zu sagen, dass es meiner Meinung nach tatsächlich nicht in allen Fällen Sinn macht, zu schauen, was hinter den Problemen steckt. Es gibt aber Therapeuten, die das für das allerallerallerwichtigste halten Meine derzeitige Therapeutin (systemische Therapeutin mit Zusatzausbildungen in Traumtherapie und körperorientierten Ansätzen) arbeitet so: Als erstes ist ihr wichtig, dass ihre Klienten stabil sind und wieder Freude am leben haben. Anschließend gibt es die Möglichkeit „dahinter“ zu schauen. Sie hat dazu verschiedene Möglichkeiten gelernt und bietet diese ihren Klienten an. Allerdings ist sie keine, die das zwanghaft möchte. Wenn ihr Klient das beispielsweise gar nicht will, weil er sagt: „Ne jetzt bin ich grad glücklich und es passt eh alles und mich interessiert das alles gar nicht mehr, ich will die Vergangenheit jetzt ruhen lassen“, dann ist sie auch damit einverstanden.

In diesem Zusammenhang solltest du vielleicht einmal ein bisschen über die verschiedenen Therapierichtungen googlen (Psychoanalyse, Systemische Therapie, Gestalttherapie, Verhaltenstherapie etc. etc.). Lies einfach darüber und lass es auf dich wirken. Vielleicht spricht dich irgendwas ja besonders an und irgendwas so gar nicht.
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

Benutzeravatar

Aneurysm
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 85

Beitrag Sa., 25.07.2009, 08:14

andererseits würd ich so gern ein paar andere angewohnheiten abstellen. mich schränken einige dinge total ein.
Google mal über Verhaltenstherapie!

Im Übrigen gibt es auch andere Möglichkeiten, eine kostenlose Psychotherapie zu erhalten. Viele Beratungsstellen bieten auch die Möglichkeit einer Psychotherapie an. Ich war einmal 1 Jahr lang in einer Beratungsstelle in Behandlung. Kommt auch sehr auf dein Problem an! Ich weiß jetzt ja nicht was dein Problem ist .... aber es gibt beispielsweise sehr viele Beratungsstellen, die auf Frauen spezialisiert sind, die sexuelle Gewalt erlebt haben. Vielleicht schaust dich mal um, welche Beratungsstellen es so in deiner Nähe gibt, vielleicht ist ja etwas Passendes für dich dabei. Die Wartezeiten sind hier meist nicht so lang und es läuft in der Regel auch nicht über die Krankenkasse.

Ansonsten: einfach mal an die Krankenkasse wenden...

Liebe Grüße,

Aneurysm
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

Benutzeravatar

Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 41
Beiträge: 1162

Beitrag Sa., 25.07.2009, 11:22

Hallo lalophobia,

hier kannst du einiges zum Thema Psychotherapie lesen: http://www.psychotherapiepraxis.at/index.phtml

Deine Wohnortangabe s-h soll bestimmt Schleswig-Holstein heißen, oder? Informationen zum Ablauf, zur Finanzierung, zur Therapeutensuche usw. speziell für Deutschland findest du z.B. hier: http://www.psychotherapiesuche.de/
Oder hier: http://www.therapie.de/psyche/info/
lalophobia hat geschrieben: dann hab ich auch einfach noch so angst, dass es vielleicht alles noch viel schlimmer machen würde. wenn man erstmal so genau anfängt über das alles zu sprechen, dann wird das doch sicher so sein, dass einem immer wieder neue dinge dazu einfallen. das möchte ich gar nicht. am liebsten so wenig wissen wie möglich.
So wenig wissen wie möglich, ja das wäre schön, aber ich glaube, du merkst selber, dass das auf die Dauer nicht so gut funktioniert. Es ist gut möglich, dass am Anfang einer Therapie alles erstmal schlimmer wird. Das ist wie ein schmerzender Zahn: Wenn der Zahnarzt anfängt, darin herumzubohren, tut es erst einmal mehr weh als zuvor. Aber die Infektion muss raus, damit es wirklich heilen kann. Ein guter Psychotherapeut stochert übrigens nicht wie wild in deinen Wunden herum, sondern überlässt es dir, über was du reden willst und in welchem Tempo du vorwärts gehst.

Ich wünsche dir alles Gute!

Die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalophobia
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 26
Beiträge: 4

Beitrag Mo., 27.07.2009, 13:12

vielen dank für eure antworten.

ich hab das schon n bissi früher gelesen, aber konnte nicht direkt wieder schreiben. oft schreib ich irgendwas und verwerf es dann wieder, mag dann erstmal gar nicht und versuch es an nem anderen tag neu.

was habt ihr in der familie gesagt? war das da ein problem? ich frag mich was dann passieren wird. ich bin von meinem opa mb worden gut zehn jahre und er hat es auch nich allein gemacht. mit 15 bin ich ausgezogen und ins betreute wohnen gekommen. ich hab meiner mutter gesagt wieso ich weg bin und es gab einen riesen streit. alle haben mir vorgeworfen ich würde die familie kaputt machen wollen und das ich mir das alles ausgedacht habe deswegen aber ich hab jetzt auch zwei kinder und ich kann mir so schlecht vorstellen, dass sie es nicht bemerkt hat. da sind doch soviel zeichen da die einen darauf schließen lassen könnten. doch wenigstens darauf, dass irgendwas nicht in ordung ist. grad wenn man eltern ist und man als kind noch so klein dann wäscht man das doch auch noch und da sieht man doch auch verletzungen und so. außerdem hab ich so oft gesagt, dass ich nicht mehr dahin mag und trotzdem immer wieder. und die ganzen ferien. ich hab echt gebettelt zu hause bleiben zu dürfen. wieso denkt man sich nichts dabei...

nachdem ich dann ausgezogen bin waren alle sauer und etwa zwei jahre hat niemand ein wort mit mir geredet. dann wurde es ganz langsam wieder ein wenig besser und als ich mit 18 die maßnahme vom jugendamt wieder verließ hatten wir wieder einen guten kontakt. der opa ist zwischenzeitlich verstorben. und ich musste von meiner familie zur beerdigung gehen. um den kontakt zu verbessern hab ich es gemacht. ebenfalls hab ich deswegen die hinterbliebene oma besucht, die mittlerweile auch an krebs erkrankt ist und deswegen besuch braucht, weil wir ja eine familie sind blabla und ich bin hin, damit keiner sauer wird. aber ich hasse schon die wohnung und wie es da riecht, fotos, alles... es ist zum kotzen.

wenn die jetzt sehen, dass ich eine therapie mache, was sag ich denn dann. dann würde vielleicht das wieder losgehen. sobald nur das wort jugendamt oder wohngruppe, betreuer irgendwas in der art fällt, dann is die stimmung meiner mutter sofort auf dem tiefpunkt. es ist dann eiskalt. ich möchte nicht, dass es nochmal so wird. ich brauch meine familie irgendwie trotzdem. die zwei jahre waren für mich damals voll schlimm.

andererseits wär sicher auch toll, wenn man jemanden zum reden hat, grad wenns mal schwierig ist. ich hab nen ganz tollen mann und mit dem kann ich auch echt super reden und wir haben ne total tolle beziehung/ehe - aber einiges geht manchmal nicht, allein schon, weil ich ihn auch nicht so doll belasten will. ich hab mal jemanden wieder gesehen, der da mitgemacht hat früher. da hatte ich nen totalen absturz und ich konnte meinem mann doch aber nicht sagen wieso, der würd doch dann total ausrasten und sonstwas mit dem machen. aber das ich einfach nur so neben der spur war hat er ja trotzdem mitbekommen und war wohl ziemlich hilflos. das hat mir dann wieder leid getan.

es ist alles n bissi durcheinander bestimmt, aber ich werd jetzt losschicken und nicht mehr vorher nachlesen, damit ich nicht wieder alles lösche

lg...

Benutzeravatar

Aneurysm
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 85

Beitrag Mo., 27.07.2009, 16:47

Liebe lalaphobia!

Wenn du nicht willst, dass deine Familie davon Wind bekommt, dann sag es ihnen halt einfach nicht Musst dir ja nicht gerade auf die Stirn schreiben "Bin in Psychotherapie!" ... meine Eltern wussten auch sehr lange nichts davon und würden auch heute noch nichts davon wissen, wenn ich mich nicht doch entschieden hätte, es ihnen mitzuteilen.

Liebe Grüße,

Aneurysm
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 24244

Beitrag Mo., 27.07.2009, 17:20

Auf Basis dessen was du schilderst würde ich deiner Ursprungsfamilie keinen Piep erzählen. Was erhoffst du dir denn davon und wie realistisch ist das ? Und dann wenn du erstmal in Therapie bist oder in Vorgesprächen (mein gefühl sagt mir: such' dir einen Thera, der zumindest etwas Traumaerfahrung hat), dann kannste immer noch bereden inwieweit es förderlich ist, deine Familie davon in Kenntnis zu setzen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalophobia
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 26
Beiträge: 4

Beitrag Di., 28.07.2009, 15:46

ja... ist wohl am schlauesten einfach gar nichts zu sagen. ich bin nur irgendwie die ganze zeit darauf bedacht bloß nicht wieder was falsch zu machen, was einen erneuten kontaktabbruch hervorrufen könnte. meine mutter ist echt ein wenig eigen was sowas angeht und irgendwas verschweigen, was sie dann eventuell irgendwie anders durch zufall herausfände, wäre ein absolutes no go in ihren augen. sie hat schonmal von anfang januar bis ostern nicht mit mir geredet, wegen einem missverständnis, wo sie einfach beim mithören etwas falsch verstanden hatte und wenn es so eine situation gibt, dann sagt sie auch nie was ist, sondern ist immer einfach nur echt abweisend und unfreundlich und ich kann dann herausfinden woran es liegt und anschließend "um gnade bitten" - da ich ja nicht immer weiß was es ist, was sie so sein lässt empfinde ich das immer als ziemlich anstrengend. als es da um dieses missverständnis ging konnte ich es mir gar nicht erklären, weil ich ja nichts getan habe, egal wie oft ich auch nachdachte, ich kam auf nichts, weils ja auch einfach nichts gab im endeffekt, sie hatte nur was falsch verstanden und aber nicht nochmal nachgefragt.
dadurch, dass sie dann eben nicht sagt, wenn irgendwas ist, bilde ich mir auch oft ein schuld an etwas zu sein, wenn sie auch einfach grad nur mal einen schlechten tag hat und deswegen nicht gut drauf ist. ich fang direkt an darüber nachzudenken weswegen sie so ein könnte und was das problem ist. wenn ich nun noch etwas "verheimlichen" würde, dann würd ich mir noch permanent einbilden, dass sie schlecht gelaunt ist, auch wenn sie es nichtmal wäre. daher versuche ich eigentlich mein gewissen immer so rein wie möglich zu halten, damit ich mir diese ständige grüblerei zu ersparen. wenigstens was das dann angeht. denke sowieso viel zu viel nach.
sicher klingt das eigentlich leicht eben nichts zu sagen, wenn sie es nicht wissen sollen, aber ich kenne mich doch und irgendwann würd ich es doch sagen müssen. wenn ichs lang genug hinhalten kann, dann hätte ich ja aber vielleicht die möglichkeit das direkt in ner therapie anzusprechen. wobei man ja auch nicht von anfang an sitzt und wirklich reden kann oder? ich bin sowieso im schreiben besser, beim reden hab ich oft ne blockade und krieg dann bestimmte worte einfach gar nicht über die lippen also ich versuch schon das auszusprechen aber dann kommen keine töne. is ganz komisch irgendwie.
danke fürs lesen

lg

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Di., 28.07.2009, 16:47

Hallo lalophobia,
lalophobia hat geschrieben:meine mutter ist echt ein wenig eigen was sowas angeht und irgendwas verschweigen, was sie dann eventuell irgendwie anders durch zufall herausfände, wäre ein absolutes no go in ihren augen. sie hat schonmal von anfang januar bis ostern nicht mit mir geredet, wegen einem missverständnis,
Das sind alles wichtige Themen für eine Psychotherapie. Hab den Mut, nehm Dein Leben in die Hand und versuche Deine Vergangenheit aufzuarbeiten.
Wenn Du weisst, dass Deine Mutter so reagiert, würde ich auch nichts sagen von einer Therapie
lalophobia hat geschrieben:daher versuche ich eigentlich mein gewissen immer so rein wie möglich zu halten
Du kannst trotzdem ein reines Gewissen haben, auch wenn du ihr nicht alles erzählst. Du bist eine erwachsene Frau, die selber zwei Kinder hat. Eine Mutter muss nicht alles wissen, zumal es für Dich in der Entwicklung einer Therapie ggfs. eher schädlich sein könnte, da sie ja auch sicher Thema in den Sitzungen sein wird. Daher gehe ich mal davon aus, dass sie Dir davon abraten wird eine zu machen.

LG Elena

Benutzeravatar

Aneurysm
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 85

Beitrag Di., 28.07.2009, 17:46

wobei man ja auch nicht von anfang an sitzt und wirklich reden kann oder? ich bin sowieso im schreiben besser, beim reden hab ich oft ne blockade und krieg dann bestimmte worte einfach gar nicht über die lippen also ich versuch schon das auszusprechen aber dann kommen keine töne. is ganz komisch irgendwie.
Das dachte ich anfangs auch, aber in einem psychotherapeutischen Setting entsteht recht schnell eine Vertrauensbasis. Es ist anders, als wenn man mit einem Bekannten oder Freund redet. Für Themen, die ich absolut nicht ansprechen konnte, habe ich immer Briefe an meine Thera verfasst
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Di., 28.07.2009, 19:24

Hallo Aneurysm

Für Themen, die ich absolut nicht ansprechen konnte, habe ich immer Briefe an meine Thera verfasst

Hast Du diese dann abgeschickt?

LG Elena

Benutzeravatar

Aneurysm
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 85

Beitrag Di., 28.07.2009, 19:36

Hast Du diese dann abgeschickt?
ja, per e-mail, wenn ich wollte, dass sie es noch vor der nächsten stunde weiß. ansonsten ihr am ende der nächsten therapiestunde in die hand gedrückt.
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Di., 28.07.2009, 21:34

Ich frage deshalb, weil ich mir auch schon überlegt habe, Dinge aufzuschreiben, z.B. wenn wir eine lange Pause bzgl. Urlaub hatten, oder mir zwischendurch was ganz Wichtiges einfällt. Meine Therapeutin wollte dies jedoch nicht, sie meinte, ich solle sie lieber anrufen, wenn etwas ist.
Naja, ich glaube, da ist jede/r Therapeut/in anders. Habt ihr das vorher abgeklärt, dass Du ihr schreibst?
Besprecht ihr das Geschriebene dann in den Sitzungen?

LG Elena

Benutzeravatar

Aneurysm
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 22
Beiträge: 85

Beitrag Mi., 29.07.2009, 05:37

Habt ihr das vorher abgeklärt, dass Du ihr schreibst?
Ne ich habs einfach gemacht und es war ok, also habe ich es in den 2 Jahren dann ein paar Mal gemacht.
Besprecht ihr das Geschriebene dann in den Sitzungen?
Ja, leider
Wenn die Seele weint, sieht man die Tränen nicht.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lalophobia
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 26
Beiträge: 4

Beitrag Mi., 29.07.2009, 17:03

Elena hat geschrieben: Eine Mutter muss nicht alles wissen, zumal es für Dich in der Entwicklung einer Therapie ggfs. eher schädlich sein könnte, da sie ja auch sicher Thema in den Sitzungen sein wird. Daher gehe ich mal davon aus, dass sie Dir davon abraten wird eine zu machen.
...warum könnte das schädlich sein?

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag