anderes 'Ich' i. d. Therapiesitzung ??

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Candykills
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Beitrag So., 16.02.2020, 09:54

Du musst es halt ansprechen. Wir können das für dich hier nicht lösen. Wenn du mit dieser Methode unzufrieden bist oder nicht arbeiten möchtest, dann sag das der Therapeutin. Das ist ja nun auch nicht so schwer. Dann könnt ihr schauen, was besser für dich geeignet ist.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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theweirdeffekt
Forums-Gruftie
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Beitrag So., 16.02.2020, 10:55

Depersonalisierung/Derealisation sind, so wie ich das verstanden habe, eine normale körperliche Reaktion auf Stresszustände. Die kommen nicht bei Jedem automatisch vor, können sie aber. Das hat mich damals beruhigt. Wie lange machst du denn schon Entzug?

Dass da jetzt vieles hochploppt ist, denke ich, auch normal. Du hast durch das Überdecken der Gefühle, ja vieles auf Stummtaste gedrückt in der Zwischenzeit. Dass dich das überfordert, verwirrt, unsicher macht, ist für mich ebenfalls nachvollziehbar. Darum: Hab Geduld. Was war der Grund dafür, dass du in eine Sucht gerutscht bist? Die Frage musst du natürlich nicht hier beantworten. Du kannst sie dir aber überlegen.

Du hast jetzt den Suchtpuffer nicht mehr dazwischen. Wenn du dir vorstellst, du hast dir den Arm aufgeschürft: Das spürst du nicht, wenn du eine Betäubungscreme drüber hast. Der aufgeschürfte Arm ist aber da.
Wenn du jetzt keine Betäubungscreme drüber hast - dann tuts natürlich weh. Süchte erfüllen ja meistens einen Zweck. Darum find ich es wirklich nachvollziehbar, dass das weglassen der Substanz einen Effekt hat und es dir erstmal nicht gut geht.

Was die Therapie betrifft, bin ich bei meinen VorschreiberInnen: Wenn sich für dich etwas nicht stimmig anfühlt, eine Methode nicht passt. Dann sprich es an. Die Therapie soll dir helfen, dich weiterbringen. Wenn du Angst hast, sag es ihr. Sie sieht nicht in deinen Kopf hinein.

Alles Gute
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

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chrysokoll
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Beitrag So., 16.02.2020, 13:21

unbekannt24 hat geschrieben: So., 16.02.2020, 00:53 Tut mir leid für die späte Antwort.
Ich bin in einer stationären Einrichtung für Suchtkranke . Ich habe wöchentlich Einzelstunden mit einem Therapeuten (VT) und eine mit der Therapeutin die Traumatherapie
eine Traumatherapeutin sollte bei dem was du da schilderst nun wirklich nicht aus den Latschen kippen.
Das sind sehr häufige Situationen und wenn sie wirklich mit Traumata arbeiten kann und will dann muss sie damit umgehen können, ansonsten hat das für dich (!) wenig Sinn.

Nimm deinen Mut zusammen und erzähl ihr davon

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helgak62
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Beiträge: 96

Beitrag So., 16.02.2020, 15:12

Für mich hört sich das auch nach einer Form der Dissoziation an. Nachdem du auch Traumatherapie erhältst und von dem was du über die Kindheitserinnerungen geschrieben hast, geh ich jetzt einmal davon aus, dass es da bei dir auch Kindheitstraumata gibt. Menschen mit Traumaerfahrung kennen in der Regel auch solche Situationen, wie du sie ganz zu Beginn beschrieben hast. Deswegen wird deine Therapeutin nicht überrascht sein, wenn du ihr davon erzählst, vermutlich hat sie es auch in der Situation bemerkt, dass du gerade in einem anderen Zustand (im Zustand als Kind damals) bist.
Dissoziation war eine sinnvolle Strategie aus der Kindheit, um schlimme Situationen zu "überleben", indem Gefühle ausgeblendet oder abgespalten werden, wenn sie zu überwältigend sind. Ich hoffe, das ist jetzt irgendwie verständlich.

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mio
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Beitrag So., 16.02.2020, 16:24

unbekannt24 hat geschrieben: Sa., 15.02.2020, 22:16 Kennt jemand das selbe Erlebniss? Ich weiss es ist komisch beschrieben aber ich hatte plötzlich das Gefühl das jemand anders die Kontrolle über meinen Körper hatte ..
Ich kenne das auch und ich kann gut verstehen, dass Dich das irritiert und verwirrt und auch Angst macht.

Vielleicht hilft Dir der Gedanke dass es "niemand anders" ist sondern dass das schon auch Du bist, nur ist Dir dieser "Teil von Dir" eben nicht so geläufig wie Dein "Alltagsich".

Wenn Dein "Alltagsich" (also das ICH das Du bewusst kennst) Angst hat die Kontrolle an diesen Teil abgeben zu müssen dann würde ich das auch ansprechen bei der Therapeutin.

Letztlich hast Du ja auch eine Menge über Dich erfahren in der Stunde, denn das was Du geantwortet hast hat sie Dir ja nicht in den Mund gelegt, oder? Sie hat nur die Fragen gestellt und Dir sind "automatisch" Antworten darauf eingefallen.

Fühlen sich diese Antworten denn irgendwie "stimmig" an für Dich? Auch wenn sie Dir fremd erscheinen?

Was Erinnerungen angeht so denke ich dass Du da nix überbewerten solltest, aber Dich auch nicht vollends verschließen. Manchmal ist es auch so, dass uns unser Gehirn "Antworten" in verschlüsselter Form gibt. Das heisst Du kannst Dich an etwas erinnern, aber die Erinnerung steht eigentlich für eine andere Erinnerung die aber weniger "zugänglich" ist. In der Therapie darf all das sein, denn letztlich ist es die "Sprache Deines Unbewussten" und das redet eben nicht immer Klartext. ;-)

Ich würde also nicht alles 1:1 nehmen was da so auftaucht, aber ich würde es aufmerksam beobachten. Entscheidend ist dass es sich für Dich "stimmig" anfühlt. Tut es das nicht, dann erst mal "Finger weg" davon und abwarten wie es weiter geht.

Dir etwas einzureden das gar nicht war ist ebenso wenig zielführend wie Dir etwas auszureden das war. Und die Antworten liegen in Dir, nur in Dir. Dort kannst Du sie aber auch liegen lassen. Auch das steht Dir frei und Du wirst wenn Du auf Dich hörst schon auch wissen bis wohin etwas gut für Dich ist und ab wann nicht mehr.

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unbekannt24
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Beitrag So., 16.02.2020, 16:26

Danke für die antworten mir gehts jetzt besser .

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