Traumatherapie - Konzentration auf 1 Ereignis unmöglich

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Charlie Foxtrott
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Beitrag Fr., 15.01.2021, 17:46

Montana hat geschrieben: Fr., 15.01.2021, 15:15 "Eigenverantwortung stärken" ist ein Ausdruck, der einem ständig überall begegnet und er bedeutet nichts anderes als das Verweigern von Hilfe und das Bezahlen von immer höheren Beiträgen und Gebühren.
Neben blödsinnigen Trainingsmaßnahmen für Erwerbslose (bin ich nicht mehr) ist er mir vor allem in einer Psychosomatik-Klinik begegnet. Ich sollte Diagnose, Erklärungsmodell und Behandlungsplan selbst erstellen und alles käme nur daher, dass ich arbeitslos sei (dabei hats schon viel früher angefangen). Da wurden anderen Patienten sogar notwendige Bescheinigungen für den Kostenträger verweigert mit dem Hinweis "mehr Eigenverantwortung". Und alle Fragen sollte man untereinander in der Gruppe klären, dabei waren gar keine Fachleute anwesend, maximal ein Apotheker.
Das Hinzuziehen eines Anwalts für Opfer von Straftaten wurde als Wunsch nach väterlicher/mütterlicher Unterstützung interpretierte etc. pp.
Aber ich bin der Meinung, mensch ist zwar für die auslösenden Ereignisse keinesfalls verantwortlich, aber für den Umgang damit: Das kann heissen, sich HIlfe zu holen, wenn man sie braucht, aber auch, sich selbst beruhigen zu können.

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Montana
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Beitrag Fr., 15.01.2021, 19:16

Sich Hilfe holen ja, aber wenn die "Hilfe" darin besteht, einem zu sagen, man solle selber klarkommen, dann ist es keine.
Und wenn das Leute trifft, für die die Suche nach Hilfe die größte Überwindung war, weil sie schon aus ihrem bisherigen Leben die Erfahrung haben, dass Schwäche bestraft wird, dann ist das katastrophal.
Ich kenne auch Gruppentherapien in Kliniken, wo eine blutjunge Psychologin bloß die Tür aufschließt, dann schweigend auf ihrem Stuhl sitzt, und schließlich die Tür wieder abschließt. Beitrag: null. Stimmung in der Gruppe: hochexplosiv. Da man den Raum bei Bedarf verlassen durfte, fanden sich regelmäßig Teilgrüppchen auf dem Gang und spekulierten, ob sie nun irgendwann irgendwie mal auf die Situation in der Gruppe reagieren würde. Das war eben kein Konzept, das dahinter stand. Es war reine Unfähigkeit dieser einen Person.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 18.03.2021, 09:36

Hi, ich melde mich noch mal 8 Wochen später: Ich habe es angesprochen, dass mich das schwerere von beiden Ereignissen dermaßen belastet, dass ich ständig Intrusionen habe, mir in schlaflosen Nächten die Seele aus dem Leib kotze und wann das Thema denn nun endlich dran ist. Dabei habe ich leider ein falsches Wort gewählt und er ist richtig wütend geworden, wenn mir das nichts bringt, dann können wir es ja lassen. Dann noch mal angesprochen und er hats versprochen, dranzunehmen. Dann war er krank, hats vergessen und mich dann beschuldigt, ICH würde nicht darüber reden wollen. Jetzt ist das Verhältnis angespannt, ich traue mir gar nichts mehr zu sagen, es sind nur noch wenige Stunden. Er macht kognitive Umstrukturierung zum leichteren von beiden Traumata. Ja, ist ja auch wichtig, aber das andere grätscht immer rein und ich kann bald nicht mehr. Zumal ich Woche für Woche voller Hoffnung hingehe und dann wieder 1 Woche lang auf meinen Intrusionen sitzen bleibe. Und beim Thema Nr. 1 nicht so richtig bei der Sache bin, weil ich es ungeduldig abhaken will, damit endlich das schwerere drankommt.
Verlängerung kann ich wohl vergessen, weil ich ihn so wütend gemacht habe mit meiner Frage. Aber ich kann doch nicht noch mal 2 Jahre warten?! Und wenn ich in eine Notfallsprechstunde gehe, dann gibst doch eh nur Benzos und Entspannungsübungen, oder? Es soll ja typisch sein für Traumapatienten, dass sie zu viel auf einmal wollen, aber wenn doch die Stunden bald aufgebraucht sind?

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 18.03.2021, 14:00

Kurzer Nachtrag: Kann es sein, dass durch eine Exposition in sensu bei Ereignis Nr. 1 (das harmlosere von dreien) die beiden anderen dermaßen angetriggert werden, dass gar nichts mehr geht? So fühle ich mich gerade. Mein Thera meint, ich solle die anderen wegschieben, denn sonst wirds erst richtig schlimm, ist es aber doch schon.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 18.03.2021, 14:35

ja Charlie, das ist natürlich möglich, das ist sogar ziemlich "normal".
Dass ein Traumatherapeut das nicht kennt und nicht berücksichtigt spricht echt nicht ür ihn.

Du solltest dir eine Langzeit-Traumatherapie suchen und das in Ruhe angehen

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 18.03.2021, 15:57

Ja, kann man sich ja denken, dass es "normal" ist. So wie nicht nicht an etwas zu denken. Komisch, dass er meint, das so abhacken zu können, zumal Täter und Vorgehensweise verdammt ähnlich sind. Wenn ich die Perspektive einer Langzeittherapie hätte, wäre ich ja auch schon mal ruhiger. So etwa wie jemand, der noch am Unfallort liegt, aber sieht, dass die Sanis da sind und gleich ruhiger wird. Dem werden ja auch Kopf und Bein gleichzeitig versorgt, hoffentlich.
Mein Thera ist in einem Ausbildungsinstitut. Von der gründlichen Diagnostik her war ich anfangs begeistert. Aber nun hat er ausgerechnet das leichteste Trauma als erstes gewählt und walzt und walzt es aus. Und meine Unruhe und Wut (die anfangs angeblich okay war) .
Habe nur Angst, die Kasse bezahlt nicht, denn es ist nicht meine erste Therapie und diesmal kommt er wenigstens direkt zum Thema. Geht das denn, dass man die Langzeittherapie dann woanders macht? Wer nimmt einen denn dann als Wechsler. Komisch, mein Thera war anfangs echt einfühlsam. Ob der auch nen Lockdown-Koller hat? :kopfschuettel:
Wohin kann man denn im Notfall, wenn mans nicht bis zum nächsten Termin schafft? Bzw. nach Ende mit Trauma Nr. 2 auf der Straße steht? Kurzzeitig beruhigen kann ich mich, allein mir fehlt die Perspektive.

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Shukria
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 12:18

Die Perspektive und wohin du dich wenden kannst wenn dus bis zum Termin nicht schaffst, solltest du am besten mit deinem Therapeuten sprechen.

Notfalls gibt's in Krankenhäusern Akutsprechstunden oder probiers mal in einer Traumaambulanz wenn eine in deiner Nähe ist. Bei akuten Fällen schieben die einen auch mal ein, sogar bei laufender ambulanter Psychotherapie. Dann aber wirklich Krisenintervention wie Distanzierungsmethoden, aber auch besprechen wie perspektivisch weiter. Hatte ich mal als meine Therapeutin im Urlaub war und war dann dort 4wochen lang je 1Termin pro Woche. War sehr hilfreich damals. Ganz anderer Input und Weichenstellung für spätere therapeutische Perspektive.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 15:25

Charlie, diese Themen sind eingentlich Bestandteil der Therapie.
Wenn du mit deinem Therapeuten da nicht drüber reden kannst dann stimmt was gravierend nicht (also allgemein, in der Therapie, im Therapieverlauf, in der therapeutischen Beziehung).

Es ist schon klar dass man mit dem leichtesten Traumathema anfängt.

Ich habe eigentlich gute Erfahrungen mit Ausbildungsinstituten gemacht, aber das hängt wie immer vom Therapeuten ab.
Sprich das offen mit ihm an, auch wie und wo du eine Langzeittherapie machen kannst.

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Montana
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 15:44

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 19.03.2021, 15:25 Es ist schon klar dass man mit dem leichtesten Traumathema anfängt.
Sehe ich anders. Ich finde eine festgelegte Reihenfolge total unnatürlich und nicht zielführend. Wie an diesem Beispiel zu sehen, können sie gar nicht sinnvoll einzeln betrachtet werden. Hat einer zwei Beine gebrochen, dann lässt man auch nicht eines unbehandelt, bis das erste verheilt ist. Der Gedanke ist völlig absurd. Besprochen gehört das, was sich aufdrängt, was besprochen werden will und muss. Diese Ereignisse sind von ihren Auswirkungen her untrennbar miteinander verbunden, und die Beschäftigung mit einem Thema löst eine Fülle von Assoziationen aus, das andere Thema betreffend. Das ist doch total normal.

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Rosenstock
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 16:15

Servus,
da muss ich auch noch meinen Senf dazugeben. Ich leiste mir ja eine Langzeittraumatherapie und ich leiste sie mir wirklich selber, weil ich sie auch selbst bezahle. Ich finde es komisch, dass dein Therapeut auswählt, welches Trauma ihr angeht. Es ist deine Therapie, es sind deine Stunden, also behandelt doch bitte auch deine Themen in der Reihenfolge, wie sie für dich wichtig ist. Und ja, es kann sein, dass sich die Wichtigkeit der Themen ändert, dann muss halt auch in der Therapie geswitched werden. Wir sind ja keine Maschinen, gerade bei Traumen sieht man, wie sehr man das komplexe Wesen "Mensch" betrachten muss und ganzheitlich darangehen muss. Wenn du schreibst, du hängst über der Schüssel, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass du genügend stabilisiert bist. Für mich schließen sich jedenfalls die Worte Kurzzeit und Trauma irgendwie aus.
Natürlich hätte ich es auch lieber gehabt, da mal in 10h oder 25h durchzurauschen und alles ist wieder in Ordnung. Nur das geht halt nicht. Es dauert einfach, bis sich neue Verbindungen im Hirn oder wo auch immer gebildet haben. Es dauert einfach, bis sich sowas ähnliches wie Urvertrauen entwickelt, falls sich das als Erwachsener überhaupt noch entwickeln kann. Ich habe wirklich viel in meiner Therapie gelernt, aber das Wichtigste war, dass ich mir Zeit gebe. Und ganz oft, stellte ich im Nachhinein fest, das jene Stunden, wo ich dachte, die waren rausgeschmissenes Geld, weil sich da gar nichts tat, oft die Wichtigsten waren. Das wurde mir erst oft Tage später bewusst.
Aber eines wusste ich immer, ich wusste immer, dass meine Thera nur Gutes für mich will, und mich nie Hängenlassen wird und das hat sie auch nie getan. Ich habe ein wöchentliches Setting und ich beschränke mich auch auf dieses. Ich schreibe keine Mails und rufe auch nicht an. Dies habe ich in der ganzen Zeit einmal gemacht und da war sie sofort für mich da. Also sie hat mir für den nächsten Tag eine Stunde angeboten, da bin ich ihr heute noch dankbar. Da ich aber weiß, dass sie für mich da ist, schaffe ich es gut über die Woche bzw. wenn einer von uns auf Urlaub ist, dann natürlich auch länger.
Gib dir einfach Zeit, eine Blume wächst nicht schneller, nur weil man dran zieht.
lg Rosenstock

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 16:23

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 19.03.2021, 15:25 Charlie, diese Themen sind eingentlich Bestandteil der Therapie.

Es ist schon klar dass man mit dem leichtesten Traumathema anfängt.
Klar, am Ansprechen führt kein Weg vorbei. Habe ich ja auch schon: Erst sagt er, ja, dann müssen wir uns das angucken, dann hat ers vegessen, dann unterstellt er mir, ich würde nicht wollen, dann erinnere ich ihn, er vertröstet mich aufs nächste Mal, dann vergisst ers wieder und wir diskutieren ewig, weil ich falsch geguckt oder ihn angeblich angegriffen habe...Aber woher kriege ich nach soooo einem Einsatz an Suchen und Telefonieren und Warten jetzt einen neuen her? Mir auch völlig unklar, wie sein Vertrauen so plötzlich umschlagen konnte? Oder ist das Methode? Erst Lovebombing, jetzt Stresstraining?
Anderswo habe ich gelesen, dass man mit dem schlimmsten anfängt. Die Entscheidung fiel, weil das leichte Thema für meinen Job relevant war und mir unmittelbar passiert ist. Das ganz schlimme war "nur" Zeugenschaft. Er meinte auch, wenn wir jetzt zu viel auf einmal vorholen, wenn das andere noch nicht bearbeitet ist, dann purzelt zu viel hinterher. Aber gerade das passiert doch gerade.
Okay, ich hab es jetzt als Behandlungsziel aufgeschrieben. Hoffentlich frisst ers dann.
Ich habe so oft gesagt, ja, er darf mich quälen, ich bin zu allem bereit, wenns nur besser wird.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 16:33

Rosenstock hat geschrieben: Fr., 19.03.2021, 16:15
Natürlich hätte ich es auch lieber gehabt, da mal in 10h oder 25h durchzurauschen und alles ist wieder in Ordnung.
Das ist bestimmt für 1x ige Verkehrsunfallopfer oder so gedacht. Aber auch Schulamok-Betroffene sollen es schon in der Zeit geschafft haben. (ist ja kein Leistungssport) Ja, Privatpraxis muss ich mal durchrechnen, ob ichs mir leisten kann. Jetzt, wo Coronabedingt schon der 2. Jahresurlaub ausfällt. Der Zuwachs an Lebensqualität bei Gelingen übersteigt sicher den eines Jahresurlaubs. Nur bei "Sülzstunden" bleibt einem da nur das individuelle Risiko.

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Rosenstock
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 16:38

Servus,
er soll dich nicht quälen, er soll dich therapieren!
Und ja natürlich lenkt ein Therapeut immer, aber das Thema bestimme schon noch ich. Schreibe dir doch auf, wenn am Ende der Stunde etwas offen bleibt, und in der nächsten Stunde nimmst einfach den Zettel raus, schaust drauf, und sagst, achja wir waren da, da würde ich gerne weitermachen. Oder du sagst, wir waren zwar da, aber mir ging es nach der Stunde so und so (und wenn du dich übergibst, würde ich das auf alle Fälle erzählen!) und daher würde ich heute lieber nicht so weitermachen, wie wir letzte Stunde aufgehört haben.
Falsch gucken kann man nicht und sowas muss ein Thera auch aushalten, schlimmstenfalls kann er sich wegen Falschgucken des Klienten in der Supervision Hilfe holen. (ich weiß, das ist sehr zynisch, aber Theras halten das schon aus!)
Hör auch auf, dich in Fachbücher einzulesen. Lass es einfach zu! Nur weil ich gelesen habe, wie man eine Torte bäckt, kann ich sie selber nicht machen. Ich denke, es ist immer unterschiedlich und hängt von so vielen Faktoren ab, mit was man anfängt.
Ich habe ja ein komplexes Trauma, dass über Jahre auf mich einprasselte, und da werden sehr oft Themen gewechselt. Manchmal ist es wichtig, die Sache zu überdenken, die als ganz kleines Kind passierte und manches Mal sind es Passagen, die ich als Teenager erleben musste. Jedes Thema ist wichtig und jedes Thema hat mich zu dem gemacht, der ich jetzt bin, daher möchte ich es gar nicht einteilen müssen, in wichtig und nicht so wichtig. Und das kann ich auch gar nicht.
lg Rosenstock

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Rosenstock
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 16:47

Charlie Foxtrott hat geschrieben: Fr., 19.03.2021, 16:33
Rosenstock hat geschrieben: Fr., 19.03.2021, 16:15
Natürlich hätte ich es auch lieber gehabt, da mal in 10h oder 25h durchzurauschen und alles ist wieder in Ordnung.
Das ist bestimmt für 1x ige Verkehrsunfallopfer oder so gedacht. Aber auch Schulamok-Betroffene sollen es schon in der Zeit geschafft haben. (ist ja kein Leistungssport) Ja, Privatpraxis muss ich mal durchrechnen, ob ichs mir leisten kann. Jetzt, wo Coronabedingt schon der 2. Jahresurlaub ausfällt. Der Zuwachs an Lebensqualität bei Gelingen übersteigt sicher den eines Jahresurlaubs. Nur bei "Sülzstunden" bleibt einem da nur das individuelle Risiko.
Ich habe - ehrlich gesagt - keine Ahnung, wie lange eine Kurzzeittherapie ist. Da du von einer sprachst, dachte ich, dass das so 10-25h sind.
Für mich lohnt rechnen sich die selbst bezahlten Stunden auf alle Fälle. Meine Thera hat sowieso keinen Kassenplatz, also würde ich nur ein paar Euronen von der Kassa zurückbekommen. So jetzt kostet mich zwar die Thera viel, aber ich gehe davon aus, dass ich ohne Therapie mein Leben noch nicht im Griff hätte, sprich mit Arbeit und so wäre wirklich schwierig. Da ich mich aber unter der Woche nun ganz meinem Leben widmen kann, kann ich auch gut arbeiten und bin daher nicht arbeitslos. Wenn ich jetzt mein Gehalt hernehme, davon die Therapiekosten abziehe, bin ich immer noch weit von der Arbeitslosen entfernt. Also rechnet sich die Therapie für mich. Das ist aber nur meine Milchmädchenrechnung. :-)
Mal abgesehen von der Lebensqualität, die ich erhalten habe, die ist für mich unbezahlbar.
lg Rosenstock

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 19.03.2021, 17:25

Charlie schreib dir das auf was du hier zur Diskussion gibst.
Und nimm die Notizen mit in die Stunde.
Lass dich da nicht abfertigen, fordere Antworten.
Auch und ganz konkret wie der Therapeut sich die weitere Traumabearbeitung vorstellt
Und wie du zu einer Langzeittherapie kommst.

Wenn der Ausbildungskandidat ist, dann hat der engmaschig Supervision und kann das da klären!

Es ist nur eine Vermutung: Vielleicht ist er nicht mehr lange in Ausbildung um mit dir eine Langzeittherapie zu machen?
Dann muss er aber eine Lösung mit dir und für dich finden und nicht dich so hängen lassen!

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