Mein Mann ist spielsüchtig (Geldautomaten)

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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sarahfaye
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 1

Mein Mann ist spielsüchtig (Geldautomaten)

Beitrag Fr., 25.12.2009, 20:17

Hallo,

bin neu hier im Forum und hoffe, Antworten auf meine Fragen zu bekommen.

Ich kenne meinen Mann seit 4 Jahren, vor 2 1/2 Jahren haben wir geheiratet. Ich habe von seiner über Spielsucht-Vergangenheit gewußt, wenn auch nicht alles, wie sich nun letztes Jahr herausgestellt hat. Er hat immer gesagt, dass er inzwischen trocken´ ist, bis ich mir die gewissen Ausreden usw. zusammengereimt habe und mal auf mein Bauchgefühl gehört habe. Dann habe ich mir von seiner Bank die Kontoauszüge schicken lassen und fast nen Herzinfarkt bekommen: über 8 Monate hat er Gelder an mir vorbeigeschleust, obwohl sämtlicher Zahlungsverkehr vorsichtshalber über mein Konto laufen sollte, und fast 30.000 € verspielt! Schulden hat er nur bei seinen Eltern gemacht, die ihm hinter meinem Rücken zum Ausgleichen des Kontos für einen ´günstigen´Hauskauf, von dem ich dann ja abgesprungen bin, 5.000 € überwiesen haben. Das war am 20.03.2008.
Über mir ist ne Welt zusammengebrochen, zumal ich die Verantwortung für meine, aus einer anderen Beziehung stammenden, inzwischen 7-jährige Tochter trage.
Er hat geweint, alles zugegeben, wobei Therapiegespräche ihm kaum weitergeholfen haben. Denn er spielt hin und wieder, aber natürlich verdeckt, weil er weiß, was es zuhause für ein Donnerwetter gibt, wenn ich es rausbekomme. Und ich bekomme es immer raus!

Es ist halt das Vertrauen, das nicht mehr da ist bzw. immer wieder erschüttert wird. Er träumt von einem Hauskauf, aber wie soll das funktionieren????!! Ich setze meine Unterschrift unter nichts, was seinen Namen trägt.

Meine Güte, früher Rechtschreibschwäche, mit gerade 15 J. den Realschulabschluss, dann Ausb., Fach-Abi, Stud. abgebrochen, auf mathemathischem und physikalischem Gebiet ein echtes ´brain´, einen super bezahlten Job! Man sagt ja, dass Genie und Wahnsinn dicht beieinanderliegen. Was sucht dieser Mann noch, für den ich die absolute Traumfrau bin (okay, sehe wohl wirklich recht gut aus)? Herausforderungen?
So, bringt er mich jedoch zur Verzweiflung! Denn Unehrlichkeit tut unendlich weh!

Gruß,
sarahfaye

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Janos04
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 25.12.2009, 21:36

Ich bin selbst Betroffener...ich bin auch spielsüchtig...ich spiel nicht regelmäßig aber leider hin und wieder und man gewinnt ja nicht wirklich...man wird immer verlieren und das hab ich sehr bald auch gewusst und habe darum mein Konto sperren lassen und mein Konto verwaltet meine Mutter manchmal hab ich dann halt eine schlechte Phase und ich verspiele das Geld das ich gerade noch habe ich habe finanziellen Schaden erlitten habe aber zum Glück noch früh genug auf die Bremse steigen können aber leider ist es noch nicht vorbei ich bin immer noch gefährdet...ich weis nicht wie ich das gefühl beschreiben soll das man beim spielen hat ich kann damit meine innere spannung abbauen aber ich bin natürlich auch auf der suche nach einem anderen weg...

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Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Fr., 25.12.2009, 22:38

Hallo,

sicherlich kennst Du http://de.wikipedia.org/wiki/Pathologisches_Spielen
und die dazugehörigen Links.
Ich würde dringend zuraten, Dich an eine der Beratungsstellen für Angehörige in Deiner Nähe zu wenden.

Welchen Rat erwartest Du hier?

Lg
Pitt

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Otherwise
Forums-Gruftie
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Beiträge: 670

Beitrag Do., 31.12.2009, 20:00

Liebe Sarah,

das du wohl wirklich gut aussiehst, bringt ihm in seiner Sucht gar nichts . Du fragst nämlich, was er sonst noch braucht - aber die Sucht hat nichts mit dir zu tun. Auch wenn ein Mensch alles hat was man sich wünschen kann, das Zufriedenheitsgefühl beim ausleben einer Sucht kann nichts toppen. Kein Geld der Welt, keine schöne Frau, kein Traumjob.

Wusstest du, dass bei Spielsüchtigen die gleichen Areale aktiviert werden wie bei Heroinsüchtigen?

Das einzige was ihm vielleicht helfen kann ist langfristig angelegte Therapie. Vielleicht wäre sogar ein stationärer Aufenthalt ratsam. Es ist wie schon gesagt, wie bei Heroinabhängigen, da hilft meist auch nur eine lange, stationäre Therapie. Denn es braucht Zeit wirklich zu lernen mit seiner Sucht umzugehen und ihr nicht nachzugeben.

Mein Vater ist seit über 20 Jahren spielsüchtig. Er hat es bisher nie geschafft dauerhaft aufzuhören. Immer wieder mal Monate ohne Spielerei, aber nie für längere Zeit. Ich glaube, dass er es sich wirklich wünschen würde nicht mehr spielen zu "müssen", aber leider hält er nicht viel von Therapie...

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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