Körperbehandlung neben Therapie

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Juline
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Beitrag Di., 31.01.2012, 16:02

Hallo!

Habe nun meine Shiatsustunde hinter mir und muss sagen: nix für mich.
Mein Befürchtung, dass es zu viel Berührung wäre oder emotional etwas hochkommt ist gott sei dank nicht wirklich passiert.
Ich dachte, nach anfänglicher Überwindung und des Aushalten-wollens, dass ich sehr entspannt war (fast schon tiefenentspannt). -Obwohl mein Körper zwischendurch stark am Zittern war.
Nur fühle ich mich jetzt noch immer total platt und niedergeschlagen. Was mir zu denken gibt, dass insbesondere meine Beine bis jetzt nicht wirklich "zu mir" gehören. Ich bin heute früh beim Bäcker (sehr peinlich) gegen die Vitrine geknallt, als ob ich betrunken gewesen wäre. Auch als ich aus der Shiatsustunde ging, hatte ich Mühe überhaupt die Stufen nach unten zu schaffen, ohne hinzufallen. Zwischendurch geht es zwar mittlerweile wieder, aber entweder es hat da etwas "falsch" angeschlagen oder Teile meines Körpers sind aus der Entspannung noch nicht aufgewacht. Es fühlt sich alles sehr fremd an... und ist nicht gerade angenehm. Vielleicht habe ich doch meinen Körper mit so einer Behandlung überfordert und ich habe mich wieder in dem "Aushalten-Wollen/Müssen" festgebissen, dass ich meine eigenen Grenzen wieder nicht spürte. Weiß auch nicht.... trotzdem fühlte ich mich ja eigentlich entspannt.
Jedenfalls bin ich noch immer körperlich sehr müde und meine Verspannungen verstärken sich dadurch eher.

Also geht die Suche wohl weiter...

Juline

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 31.01.2012, 16:13

Juline hat geschrieben: Ich dachte, nach anfänglicher Überwindung und des Aushalten-wollens, dass ich sehr entspannt war (fast schon tiefenentspannt). -Obwohl mein Körper zwischendurch stark am Zittern war.
Nur fühle ich mich jetzt noch immer total platt und niedergeschlagen. Was mir zu denken gibt, dass insbesondere meine Beine bis jetzt nicht wirklich "zu mir" gehören. Ich bin heute früh beim Bäcker (sehr peinlich) gegen die Vitrine geknallt,


Kann es sein daß du in der Shiatsu Sitzung in eine Art dissoziativen Zustand verfallen bist?

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Juline
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Beitrag Di., 31.01.2012, 16:27

Ja... bin nicht sicher.
Für einen dissoziierenden Zustand fühlte ich mich fast zu entspannt.

Andererseits deuten die Nachwirkungen total daraufhin. Und der Beginn der Stunde war schon etwas "panisch". Aber nachdem meine Angstzustände fast täglich unnötig auftreten, versuche ich natürlich auch Situationen auszuhalten/standzuhalten. Und dann ging es ja auch (wie so oft)... nur fiel ich dann in eine sehr außergewöhnliche "Tiefenentspannung". Meine Shiatsu-Behandlerin nahm ich nicht wirklich wahr (kann aber natürlich auf die Entspannung zurückzuführen sein).
Komisch irgendwie... Ich fand es vom Kopf her nach den ersten 5/10 min. nicht schlimm. Mein Körper war vielleicht doch etwas überfordert (weil ich auch so stark gezittert habe).

Die Behandlerin war sehr einfühlsam/angenehm, aber irgendwie war das offenbar trotzdem nix für mich.

Ich merke, dass ich aus dem Gleichgewicht bin und mich nur schwer "annehmen" kann.

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Juline
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Beitrag Di., 03.04.2012, 19:24

Nach 2 Monaten spiele ich wieder mit dem Gedanken doch eine weitere ShiatsuStunde zu nehmen. Ich find das selbst etwas crazy, vor allem wenn ich mir meinen Beitrag hier kurz nach der 1. Stunde durchlese.

Ich habe auch Angst davor, dass ich danach wieder in ein "Fremdheitsgefühl" gerate, aber dennoch zieht es mich gerade von Tag zu Tag mehr zu einer Stunde.
Ich habe fast das Gefühl diese körperliche Überforderung zu suchen. Vielleicht sogar mir damit zu schaden (aber eher im Sinne des Hochkommenlassens von Körpererinnerungen). Ich kämpfe momentan so sehr mit ungeklärten Traumata, dass ich mich selbst kaum noch aushalte.

Ist da die Idee einer weiteren Shiatsustunde einfach nur krank oder kann das sogar auch Sinn machen?? Ich bin dazu gerade so ambivalent eingestellt... ich kann keine Entscheidung treffen.

Juline

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montagne
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Beitrag Fr., 06.04.2012, 21:01

Ich hatte 2 Shiatsu-Sitzungen vor längerem und würde schon sagen, es hat sehr viel ausgelöst. Mir zu viel. Es war für mich im nachhinein wirklich anstrengende Arbeit an mir selbst. Fruchtbar, aber anstrengend.
Wie ich dich verstanden haben, geht es dir aber darum mal runter zu kommen? Entspannung, Körper und Seele mehr ins Gleichgewicht bringen? Ich denke Shiatsu kan ein Weg sein, aber man muss halt sehen was man da seelisch wiederum investieren kann, will, muss. Mir war es neben der Psychotherapie zu viel.

Was Entspannung und ausgleich angeht finde ich Yoga gut, gerade weil ich auch jemand bin, der sich nicht ohne weiteres von unvertrauten Personen anfassen lässt.

Was ich aber als machbar und entspannend erlebe ist normale Physiotherapie. Ist "klinisch" genug, als das ich weniger Probleme mit dem anfassen habe, sofern mit die Therapeutin halbswegs zusagt. Vorteil, man kann ja eine gewisse Stundenzahl auf Rezept bekommen. Das Finanzielle muss man ja auch bedenken.

Und es kann eben gezielt an aktuellen körperlichen Problemen gearbeitet werden. Rücken, Hüfte, Gelenke, was immer man für Probleme hat. Es kann massiert werden, es könnnen manuale Technicken unterschiedlicher Art zur Anwendung kommen. Und man kann eben auch reden. Mich bringt das ganz gut ins Gleichgewicht.
amor fati

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Juline
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Beitrag Fr., 06.04.2012, 21:45

montagne hat geschrieben:Ich hatte 2 Shiatsu-Sitzungen vor längerem und würde schon sagen, es hat sehr viel ausgelöst. Mir zu viel. Es war für mich im nachhinein wirklich anstrengende Arbeit an mir selbst. Fruchtbar, aber anstrengend.
Darf ich fragen, was für dich fruchtbar war? Was war das Anstrengende für dich? Aufkommende Erinnerungen in Form von konkreten Geschichten oder ebenso eher diffuse Körpererfahrungen /-erinnerungen?

Physio und Yoga mach(t)e ich bereits... das hilft wirklich etwas. Shiatsu ist aber tatsächlich mehr als nur "Entspannung" oder "klinisch". Es ist irgendwie total abgefahren, sehr bewegend und deshalb wahrscheinlich reizvoll aber eigentlich auch überfordernd für meinen Körper.
Da in der Psychotherapie eher gerade alles steht, hätte ich natürlich Hoffnung, dass durch Shiatsu etwas in Bewegung kommt - aber davor habe ich auch Angst.

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 06.04.2012, 23:47

ENA, sorry, deine Rückfrage lese ich erst jetzt!

Also meine Erfahrung mit Craniosacralsitzungen waren alle ziemlich gut. Am besten waren die wo ich allerdings eh schon etwas entspannter war. Wobei das sicherlich auch durch die vorherigen kam. Also: nicht bloss eine machen. (Kostenfaktor war bei mir ein bischen tricky - ich verrat jetzt mal, dass manche Ärzte auch offen sind, wenn es Krankengymnasten sind oder Masseure, die gesetzlich abrechnen können, die eben /auch/ Cranio können, dann auf ein Massage/Krankengymnastikrezept *flüster .... Craniosacral behandeln. Muss man Glück haben bzw. Hausarzt nach Hinweisen fragen.)

Es ist eine Art der Berühung, die mit extrem wenig 'Bewegung' und Druck des Behandlers auskommt, aber doch spürbar mehr ist als das Auflegen der Hände bei Reiki zb. Ich lag überwiegend auf dem Rücken und am meisten wurde der Kopf behandelt. Aber es gab auch eine (auf eine merkwürdige Art unangenehme), dann aber extrem lösende Sitzung, bei der die Kaumuskeln behandelt wurden und die Craniosacraltherapeutin mir quasi ihre Finger tief in den Mund stecken musste (mit Latexhandschuhen selbstverständlich).

Diese Bewegungen des Behandlers kannst du dir so vorstellen als würdest du deine einzelnen Finger an sehr bestimmte Stellen auflegen und dann als ob du auf einer Klaviatur eine unsichtbare Melodie spielst ohne die Finger zu heben. So wenn ich das lesend richtig verstanden habe geht es tatsächlich auch darum den inneren Rhythmus deiner Rückenmarksflüssigkeit sowie die Beweglichkeit deiner Schädelknochen (und anderer) beweglicher zu machen bzw. zu synchronisieren - was u.a. eben auch Verspannungen löst (und ist als Teilgebiet der Osteopathie nicht wirklich 'esoterisch'). Ich fand es in jedem Fall in höchstem Maße entspannend, kam oft in einen innerlichen Flow und war sehr verblüfft wie wenig da 'getan' wurde, um diesen Zustand zu erreichen. Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbildete, aber ich fühlte mich nach so einer Sitzung definitiv 'im Rhythmus', d.h. weniger als ob da verschiedenste Gegenkräfte einander gegenseitig Energie abzapften. Und auch muskulär wesentlich entspannter.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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ENA
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Beitrag Sa., 07.04.2012, 08:22

Danke, liebe Miss, dass Du mich (bzw. meinen Beitrag) hier noch gefunden hast und lieben Dank auch für Deine ausführliche Antwort!!!
Mir ist das auch schon mal empfohlen worden, eben als wohl gute Begleitung neben PT.
Ich habs noch nicht gemacht, weil ich mir das so schlecht vorstellen konnte, mit diesen Flüssigkeiten und irgendwie fand ich diese Idee auch ein bisschen eklig. Wenn ich mir das aber nicht vorstelle und es ganz angenehm ist, geht es vielleicht!
...und mit dem Finden der richtigen Person: Ja, ich kenne solche Arten von Bezahlungen, hatte ich auch schon mal, nur mit anderen Methoden. Ich wüsste auch gleich zwei, wo ich mal nachfragen könnte (die Physios müssen ja auch einverstanden sein), aber die sind wieder mal, wie so oft bei mir, in anderen Städten! Ich bin mir auch grade gar nicht sicher, ob das wirklich Cranio. ist, was die da machen, aber ich gucke ganz einfach nochmal.

...und das hilft "nur" beim Entspannen oder auch bei anderen Dingen?

Liebe Grüße von mir und schöne Ostertage, Ena!


montagne
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Beitrag Sa., 07.04.2012, 20:54

@Juline:
Ja einmal eine konkrete Erinnerung mit Gefühlen, die mir half gewisse Dinge zu verstehen. Und einmal eher so ein gewahrwerden einer Ambivalenz die mir nicht unbekannt war, bezüglich eines Thema, die ich da aber nochmal sehr, sehr deutlich gefühlt habe.
Ich finde das schon gut, weil ich auch so jemand bin, dass mir manchmal Worte fehlen für Sachen, die in mir los sind. Und so kann ich es ohne Worte verarbeiten, bearbeiten. Das war für mich richtige Therapiearbeit. Was gut ist.

Ich war damals aber auch eher auf der Suche nach etwas, das mich ins Gleichgewicht bringt. Obwohl es vllt. auch so war, dass in der therapie es eher stagnierte, war sicher auch ein Punkt.

Wie auch immer, es ist für mich anstrengende Arbeit und nicht Entspannung. Und Entspannung ist etwas, das ich auch nicht so gut kann, wo ich immer mal wieder von außen anstöße brauche. Oder sagen wir nach der Shiatsu-Behandlung war ich schon körperlich sehr, sehr entspannt, aber innerlich Tage aufgewühlt und am nachdenken.
amor fati

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Body2012
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Beitrag So., 11.11.2012, 15:46

Juline hat geschrieben:Hallo
Ich habe mich jetzt doch für eine Schnupperstunde Shiatsu entschieden. Angebote habe ich jetzt für Hara-Shiatsu und Naikido-Shiatsu. Kann mir jemand noch etwas mehr davon berichten, wie ihr das so erlebt habt? Seid ihr irgendwann mal in irgendwelche Kontakte mit euren (negativ beladenen) Gefühlen geraten oder ist es einfach "nur" sehr entspannend für euch gewesen?
Danke jedenfalls für eure Vorschläge. Habe mir all eure Inputs angesehen... und trau mich letztlich über Shiatsu drüber. Abbrechen werd ich ja eh immer können, wenns mir doch nicht gefällt.
Wär aber schön ein bisschen mehr von euren Erfahrungen lesen zu dürfen!
LG Juline
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