Kann mich mit meinem Körper nicht mehr identifizieren.

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Kann mich mit meinem Körper nicht mehr identifizieren.

Beitrag Mo., 31.12.2007, 15:55

Vor 4 Jahren habe ich 30kg angefuttert und wog somit 102kg bei 168cm. Habe schon davor einige Diäten ausprobiert, gehungert und alles. Das hat dann letztendlich zu Jojo-Effekt und somit weiterer Gewichtszunahme geführt. Habe mich dabei ziemlich elend gefühlt, glaubte, ständig angestarrt und belächelt zu werden, auch solche Ausrufe wie "Fette Sau" von irgendwelchen pubertierenden Jungs bekommen. Habe mich nur noch hässlich und unnormal gefühlt. Dann habe ich mich verliebt; derjenige hat mich als fett bezeichnet und ich dachte mir, so, jetzt will ich abnehmen, aber diesmal muss es klappen. Habe eine kleine Ernährungsumstellung durchgeführt, aber so dass ich dabei nicht hungern oder auf etwas komplett verzichten musste und es hat tatsächlich geklappt. Im ersten Jahr waren es 15 kg und dann noch jedes Jahr ca. 7. Somit habe ich fast 40kg abgenommen und wiege jetzt 63 kg. Die Haut hat sich auch ganz gut zurückgebildet, obwohl ich keinen Sport treibe. Soll doch alles wunderbar sein, denkt man. Ziehe mich auch ab und zu mal sexy an, habe kein Problem damit. Nur dann ziehe ich mich aus, schaue in den Spiegel und denke, bin ich doch ein fettes Schwein. Dann schaue ich mir die Fotos von mir an, wo ich sexy und körperbetont bekleidet bin und denke mir, du bist ja bald nur noch ein Strich in der Landschaft, wenn du noch 2-3 kg abnimmst. Dann mache ich das Gesicht von den Fotos weg und kann mir nicht glauben, dass ich es bin. Ich glaube dann, das ist eine von den verhassten schlanken überstylten Tussis. Dann schaue ich mir alte Fotos an und kann mein Spiegelbild mit diesen Fotos in Verbindung bringen, nur mit den neuen Fotos leider gar nicht. Also wenn ich mich im Spiegel ansehe, dann will ich noch 10-15kg abnehmen und wenn ich mir meine Fotos ansehe, dann glaube ich, es ist schon fast zu wenig und das bin erst gar nicht ich auf den Fotos. Ich weiß nicht, ob ich meinem Spiegelbild oder den Fotos glauben soll. Ich bin irgendwie völlig verwirrt.

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Beitrag Mo., 31.12.2007, 17:28

sune hat geschrieben:
Nene, so mager bin ich ja doch nicht, auch nicht auf den Fotos, nur ich sehe mich im Spiegel, wenn ich nackt davor stehe, als viel dicker im Vergleich zu den Fotos, wo ich angezogen bin. Vielleicht liegt es an der Kleidung?

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MariaMaria
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Beitrag Di., 01.01.2008, 16:40

Ich denke, im Video gehts eben darum, dass sie sich im Spiegel immer noch zu dick sieht, während sie in Wirklichkeit (die Kamera fährt hinter sie) nur noch Haut und Knochen ist. Sie hat ein falsches Körpergefühl, das bezeichnend ist für Menschen mit einer Essstörung.

Natürlich will ich dir keine Essstörung andichten ... ist nur als Input gedacht, so könnts vielleicht ? anfangen?

Aber weshalb du dich auf Fotos schlanker, schon zu schlank, empfindest ist natürlich interessant. Vielleicht hast du irgendwie mehr "Abstand" zu einem Foto?

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DieZeitIstUm
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Beitrag Fr., 04.01.2008, 15:50

Hallo zweimal!

Ich kenne das Gefühl, welches Du beschreibst, nur war es bei mir umgekehrt.
Vor ca. 5 Jahren war ich mit 60kg bei 173cm zwar füllig, aber im Normbereich.
Ich habe mich aber IMMER zu dick gesehen.
Ich habe gehungert, Sport getrieben, weiß Gott was,....

Dann wurde ich krank und habe durch Kortison 35 kg zugenommen.
Wenn ich heute in den Spiegel schaue, dann erkenne ich den Menschen, der da steht nicht.
Ich sehe nicht mich. Ich sehe eine Fremde.
Der Körper und die Seele sind auseinander gegangen. Wo meine Seele zur Zeit rumhängt, keine Ahnung. Die findet meinen Körper sicher zu unmöglich,...
Dann habe ich mich verliebt; derjenige hat mich als fett bezeichnet und ich dachte mir, so, jetzt will ich abnehmen, aber diesmal muss es klappen.
Auch das kenne ich.
Ich denke immer:
"Solange ich dick bin, werde ich nie einen Mann haben. Wer will schon eine Fettkugel?"
Mein Therapeut schlägt dann immer die Hände über dem Kopf zusammen, aber helfen kann er auch nicht.
Zu Beginn meinte er, er wolle mir ein Sportprogramm aufstellen, damit ich wieder attraktiv werde.
Als ich ihm sagte das ich auf Grund der Krankheit werder Sport noch Diäten machen darf, zuckt er nur noch mit den Schultern.
Schon alleine das verletzt mich und wieder habe ich das Gefühl meinen Körper nur von "außen" zu sehen.
Ich schähme mich so schrecklich!!!!
Im letzten halben Jahr habe ich ohne Grund eine Kleidergröße verloren.
Aber es fällt mir nicht auf.
Ich habe mir Sachen besorgt welche nicht mehr nur an mir rumschlabbern, aber ich fühle mich noch genauso schlimm wie mit der alten Kleidergröße......

Aber am schlimmsten ist, das man sich selbst nicht mehr fühlt,...finde ich.


Es grüßt,
DieZeitIstUm

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Georgine
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Beitrag Fr., 04.01.2008, 15:59

60kg bei 173cm
aber das ist doch nicht füllig, oder?

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DieZeitIstUm
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Beitrag Fr., 04.01.2008, 16:19

Ich weiß nicht,....
Mir wurde schon damals immer gesagt (von Klassenkameraden und vom Vater), das ich fett wäre.
Ich wurde so schlimm gehänselt, das hat mir so weh getan...
Als ich auf einer Meisterschaft mit meinem Pferd mal nicht platziert wurde, da hat mein Vater gesagt: "Kein Wunder, die anderen Reiterin waren ja auch viel schlanker als du. So ein Kollos auf dem Pferd sieht halt nicht aus.."

Von daher.....
Mein Wunschgewicht sind 50kg.
Ich würde so gerne mal von jemanden hören: "Oh man, du bist ja viel zu dünn!"
Oh wie wäre das schön!!!!

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Beitrag Sa., 05.01.2008, 21:51

DieZeitIstUm hat geschrieben:Ich weiß nicht,....
Mir wurde schon damals immer gesagt (von Klassenkameraden und vom Vater), das ich fett wäre.
Ich wurde so schlimm gehänselt, das hat mir so weh getan...
Als ich auf einer Meisterschaft mit meinem Pferd mal nicht platziert wurde, da hat mein Vater gesagt: "Kein Wunder, die anderen Reiterin waren ja auch viel schlanker als du. So ein Kollos auf dem Pferd sieht halt nicht aus.."

Von daher.....
Mein Wunschgewicht sind 50kg.
Ich würde so gerne mal von jemanden hören: "Oh man, du bist ja viel zu dünn!"
Oh wie wäre das schön!!!!
Also, ich bin jetzt 168cm groß und 64kg schwer und mir sagt keiner, dass ich fett bin, ich fühl mich nur so, wenn ich in den Spiegel schaue. Ich weiß nicht, was die Leute um dich herum für schlimme Probleme haben. Wahrscheinlich haben sie einen Grund gesucht, um dich zu mobben und haben einen gefunden, wo nicht nur annähernd einer da war.

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DieZeitIstUm
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Beitrag So., 06.01.2008, 11:00

Hi zweimal.

Ich habe gerade den BMI für 170cm und 60kg berechnet. Das wäre Normalgewicht.
Stimmt wohl,...naja mobbing ist echt was blödes, hat mir leider nur mein Selbstbild zerstört....

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Beitrag So., 06.01.2008, 23:15

DieZeitIstUm hat geschrieben:Hi zweimal.

Ich habe gerade den BMI für 170cm und 60kg berechnet. Das wäre Normalgewicht.
Stimmt wohl,...naja mobbing ist echt was blödes, hat mir leider nur mein Selbstbild zerstört....

Willkommen im Club. Habe auch jahrelang vermittelt bekommen, ich sei nichts wert und jetzt ist es wohl auch geschehen: ich bin nichts wert...

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DieZeitIstUm
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 12:37

Und dann steht man dann,...
Wenn man seit man 11 Jahre lang kondituniert wurde a la: "Du bist zu fett!"
Wie soll man denn je wieder ein normales Selbstbild bekommen?

Mir passt jetzt plötzlich wieder Größe 44 obwohl ich nichts dafür getan habe. letzten September hatte ich noch Größe 50.
Gestern habe ich meine alten Hosen versucht und sie passten.
Trotzdem konnte ich mich nicht freuen.
Ich finde mich immer noch absolut schrecklich!
Ich verstehe nicht wie man "sich selbst mögen" kann und wie das geht.....

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kelly
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Beitrag Mo., 07.01.2008, 15:01

hallo Ihr da draußen ,

ich kann mich mit dem Thread sehr gut identifizieren ,
denn das ist auch mein Problem .
Werde ich je frei sein von diesem ganzen ?
Werde ich je meinen Körper akzeptieren und nicht mehr auf kcal.achten ?
ich würde so gerne aber glaub da nicht mehr drann .
Die Bulimie beherrscht mich und mein leben , kannte nie was anderes .
Wie wird es wohl weitergehen ?
Frag ich mich wirklich jeden tag.....jeden veradamten neuen Tag .

Kelly
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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Beitrag Mo., 07.01.2008, 17:06

DieZeitIstUm hat geschrieben:Und dann steht man dann,...
Wenn man seit man 11 Jahre lang kondituniert wurde a la: "Du bist zu fett!"
Wie soll man denn je wieder ein normales Selbstbild bekommen?

Mir passt jetzt plötzlich wieder Größe 44 obwohl ich nichts dafür getan habe. letzten September hatte ich noch Größe 50.
Gestern habe ich meine alten Hosen versucht und sie passten.
Trotzdem konnte ich mich nicht freuen.
Ich finde mich immer noch absolut schrecklich!
Ich verstehe nicht wie man "sich selbst mögen" kann und wie das geht.....
Na ja, ich dachte, an all meinen Problemen ist mein Körper schuld. Jetzt, wo ich abgenommen habe, stelle ich fest, dass sich nicht sehr vieles geändert hat. Ich brauche keine Angst zu haben, dass mir jemand fette Sau hinterherruft, ich kann meine Kleidung in jedem Geschäft kaufen, ich muss diese ganze Masse nicht mit sich rumschleppen, aber was mein Selbstwertgefühl angeht, d´t sich nichts geändert. Ich fühle mich immer noch hässlich und alles andere als begehrenswert, mein Spiegelbild zeigt eine fette Kuh und vom "sich selbst mögen" bin ich immer noch sehr weit entfernt. Auch sonst habe ich, glaube ich, sogar mehr Probleme mit mir selbst als früher.

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batsheva
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Beitrag Do., 17.01.2008, 09:33

Das kenne ich auch. Ich sehe mich beständig als zu dick und kleide mich nur mit klamotten die mir eine Nummer zu groß sind, niemand sooll meine figut erkennen. Habe 27kg abgenommen aber ich fühle mich nicht schlanker als vorher. auf Fotos erkenne ich zwar dass ich nicht dick bin aber im Spiegel oder wenn ich an mir runterschaue denke ich nur mein Gott bist du hässlich (momentan habe ich 50,1 kg mit Kleidung und Schuhen und bin 1,70m). Ich hab Bulimie und anorexie irgendwie gemischt. Ich hab auch dass Problem das ich denke keiner mag mich weil ich zu dick bin (speziell Männer).
Therapeutin ist bei mir auch nicht wirklich drauf eingegangen. Hauptsache ich habe weniger erbrochen, alles andere war egal (z.b. dass ich kaum was gegessen habe, ausser Salat und Obst)

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