Zukunftsängste, was ist wichtiger im Leben?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
Antworten

Thread-EröffnerIn
augsi
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 17
Beiträge: 2

Zukunftsängste, was ist wichtiger im Leben?

Beitrag Sa., 08.12.2012, 16:16

Liebe Community,
ich bin im Moment Abizurient und 17 Jahre alt. In der Schule läuft es bei mir mittelwetig bis gut, je nach Fach. Mein Problem ist im Moment, dass ich jeden Tag sehr Depressiv bin oder meine das ich es bin, weil ich keine Zeit für Freunde, und Freizeit habe. Ich stehe um 5 Uhr morgens auf und bin je nach Tag um 5 uhr wieder Zuhause. Hier erledige ich dann meistens noch 1-2 Stunden Hausaufgaben. Am Wochenende bin ich meistens damit beschäftigt zu lernen, da ich nicht einer der Schüler bin, die das Abitur mit Leichtigkeit bestreiten, sondern ich muss was tun um gute Noten zu erreichen. Doch in letzter Zeit nimmt das ganze einfach nur überhand. Meine Eltern sind getrennt und ich habe meinen Vater jetzt 4 Wochen lang nicht gesehen, weil ich so viel machen musste. Ich weiß im Moment nicht wo meine präoritäten liegen. Mir ist Familie und Freundschaft sehr wichtig und es schmerzt mich in letzter Zeit, keien Zeit für sie zu haben. Mir wurde heute morgen bewusst, wie schrecklich mein leben im Moment eigentlich ist. Ich habe kaum noch soziale Kontakte, da ich sie vernachlässige und ständig kommt: ,,Du meldest dich auch nicht mehr. "
Um überhaupt noch einen klaren Kopf zu bahalten gehe ich regelmäßig ins Fitnesscenter,was auch wirklich gut tut. Als ich heute morgen im Buß saß und die anderen Leute reden hörte, wie sie den Tag heute so gestalten, wurde meine Anfangs gute Laune direkt zerstört. Ich hörte: ey geil, heute den ganzen Tag chillen, Fußball spielen mit Kollegen etc. Meistens sind es aber die Leute die Schule einfach nicht interessiert, weil ich mir denke, das sie genauso viel machen müssen, nur sie geben einen sch...darauf. Ich wünsche mir manchmal sogar, dass ich nur einfach richtig dämlich, bin und mich Schule einfach nicht interessiert, doch so ist es einfach nicht. Bei jeder Gelegenheit mache ich meine Aufgaben, weil ich sonst Angst habe, das dies sich auf meine Zukunft auswirkt. Nehmen wir das Beispiel eines alten Schulkameraden. Dieser kam jeden Tag mit einem Lächeln in die Schule und machte jeden Tag was er wollte. Er war einer der glücklichsten Menschen die ich kannte und er lebte sein Leben voll aus. Als wir nach der 10 Klasse Abschluss hatten sagte der Direktor zu ihm, dass er es nicht geschafft habe einen Abschluss zu erreichen. Er kam zu mir und sagte mir das ganze mit einem Grinsen im Gesicht. Es interessierte ihn einfahc nicht. Im Sommer diesen Jahres hatte ich ihn getroffen. Ich ging zu Fuß zum Bus, er fuhr mit nem Quad an mir vorbei und erz. mir Stolz er habe eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker bekommen usw und so fort.

Doch jetzt Frage ich mich was ist besser? Eine wirklich tolle und Ereignis und Erlebnisreiche Kindheit/Jugend oder evlt. später Erfolgreich zu sein, was auch nicht in jedem Falle garantiert ist. Wenn ich in die Zukunft Blicke, sehe ich nur Ausbildung/ Studium= Arbeit. Sollte ich irgenwann wirklich mal erfolgreicher sein, was nützt mir Geld, wenn ich keine Zeit für meine Familie und Freunde habe? Es ist ein ewiger Kreislauf, genießt man sein Leben verdient man mit Glück gerade so viel das man um die Runden kommt aber ist man dann glücklich? Falls einer dem Film Klick mit Adam Sandler kennt, weiß das dieser einen lehrt, die Familie und Freunde an die höchste Stelle zu setzen, doch so einfach ist das im echten Leben einfach nicht :(

Was soll ich nur tun? Wir soll ich mit all dem umgehen? Es macht mich einfach nur kaputt, mir jeden Tag diese Frage zu stellen.

Werbung

Benutzeravatar

bittermint
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 69

Beitrag Sa., 08.12.2012, 16:31

Hallo Augsi,
du lebst in einem ziemlichen Extrem, und so Extreme sind sehr ungesund fürs Leben, weil sie sie dich auf Dauer in eine Ecke drängen, in deinem Fall die Ecke Burnout/Überarbeitung/soziale Isolation..wie auch immer.
Du musst dir überlegen, wie du das im zukünftigen Leben handhaben willst. Ich persönlich war auch strebsam, auch im Studium, aber mir war schon immer klar, dass für mich nicht nur (beruflicher) Erfolg zählt. Ich will, wenn ich morgen vom Auto überfahren werde, sagen können, ich hab ein super Leben gehabt, und mich nicht für etwas zerstört, was vielleicht irgenwann irgendwie finanziellen, wirtschaftlichen Supererfolg / Sicherheit geben kann...

Wie wahrscheinlich viele nachfolgenden User auch sagen werden: die Balance ist wichtig. Dir ist es wichtig, dass du ein gutes Abi machst und auch ein gutes Studium. Das ist gut, behalte dir das bei, denn es wird dich voranbringen, dass du strebsam bist. Aber es scheint gerade im Moment umzukippen in absolute Erschöpfung und Unzufriedenheit - wenn du ewig so weiterrackerst, stürzt du ab und knickst total ein - kannst auch im Endeffekt nichts mehr leisten und dein Leben sowieso nicht genießen.
Du musst dir bewusst sein, dass kein Job, keine gute Abinote es wert ist, die Menschen, die dir wichtig sind, nicht mehr zu sehen, keine Freude am Leben zu haben..und am Ende wegen dem zu großen Druck und Stress draufzugehen.

Ich weiß nicht, was du für Ziele hast, die das Studium angehen. Aber ich kann dich beruhigen: in den meisten Studiengängen braucht man kein Superabi. Und selbst wenn, sind Quereinstiege möglich (oder zur Not kann man im Ausland dann das Traumstudium studieren oder in "unbeliebten" Gegenden wie in D. in den neuen Bundesländern, die händeringen ihre neuen, gut ausgestatten Unis füllen wollen..). Und hast du einmal einen Studienplatz, interessiert dein Abi dann gar keinen mehr. Das zählt auch für jedes weitere Zeugnis. Es relativiert sich so viel, wenn man mal im Arbeitsleben angekommen ist. Man macht sich für so viele Zwischenschritte so fertig, dabei stehen noch so viele "Prüfungen" vor einen. Meine Philosophie zu dem Thema ist: ich mach es so gut ich kann, ohne dabei mein soziales, privates Leben verkümmern zu lassen. Denn das ist es erstens nicht wert und zweitens gibt genau das mir Kraft. Und das ist mein "eigentliches" Leben - die Menschen, die Freizeitaktivitäten, die mir wichtig sind. Und mit der Einstellung (also etwas Gelassenheit, aber auch annehmen, dass man damit eben nicht der Beste ist und nicht dauernd Höchstnoten hat, auch Niederlagen einsteckt) kam ich psychisch aber auch an meiner möglichen Leistung gemessen sehr gut durch mein Abi und mein Studium und die derzeitigen beruflichen Herausforderungen.

Alles Gute und: atme mal tief durch und denk daran, wen du am liebsten sehen würdest. Und die Person besuchst du am WE und machst dir eine richtig schöne Zeit mit der Person!!!
Pass auf, dass du nicht durchbrennst und durchdrehst vorm Abi..

Lg bittermint

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Sa., 08.12.2012, 21:21

Ich stimme bittermint zu, die Balance muss stimmen. Klar ist eine gute Schulausbildung wichtig, aber ich kenne auch einige Leute, die ein "schlechtes" (was ist schon schlecht?) Abi oder gar kein Abi haben und aus denen ist ach was geworden.
Treff Deine Freunde, denn wenn Du das nicht machst bereust Du es später (weil Du deine Jugend nicht genossen hast) und zudem zerbrechen die Freundschaften, und gute Freunde sind eigentlich das schönste und wichtigste was es neben der Familie gibt.
Und ich finde es traurig, dass wir in einer Gesellschaft leben, in denen Jugendliche überhaupt in so eine Situation geraten.
Kannst Du denn mit Deinen Eltern darüber reden? Und wenn ja, was sagen die denn dazu?

Benutzeravatar

flowerbomb2
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 27
Beiträge: 546

Beitrag Sa., 08.12.2012, 21:36

Ich finde das klingt wirklich schrecklich, was du da schreibst. Wie bei mir in Studium, nur, dass ich die schlechteste Leistung in diesen Momenten auch in dem Bereich erbracht hatte. Durch die Therapie musste ich erst wieder lernen, dass Ausgleiche hben und Pausen Super wichtig sind und auf einmal hat es mit dem Studium geklappt.

Ich finde es insbesondere schlimm, dass du diese Probleme schon mit 17 hast und weiß, dass das Abi sehr schwer geworden ist und nicht mehr zu vergleichen ist, mit dem, was ich geschrieben habe..und die 12-jährigen Kindern von Bekannten einen ähnlichen Tagesablauf haben wie du..da bleibt die Kindheit und Jugend auf der Strecke und die ist sehr wichtig. Das kannst du nicht mehr nachholen, Abi schon..das ist natürlich überspitzt aber frag dich mal, ob du wirklich ein Top Abi brauchst, ob du dir auch vorstellen könntest, eine Zensur schlechter zu sein und dafür noch ein Leben zu haben..und ich glaube die Antwort hast du dir selbst schon gegeben. Das Leben kann so schnell vorbei sein (dass mit dem Auto überfahren werden nehme ich auch immer gerne als Bsp) und eigentlich sollte jeder Tag schöne Momente enthalten oder man sich was Schönes gönnen oder gestalten können. Alles kann man sowieso nie lernen, aber man muss auch erstmal solche Gedanken annehmen können, bevor man was ändern kann.

Werbung


Thread-EröffnerIn
augsi
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 17
Beiträge: 2

Beitrag Sa., 08.12.2012, 22:00

danke erstmal für eure lieben Beiträge. Ich finde es gut, dass ich nachvollziehen könnt was ich denke. Und eure Ideen finde ich ebenfalls, wirklich gut, die Frage ist dann nur, ob ich dann das Abitur packe, wenn ich das Lernen ein wenig zurückschraube..dieser Druck ist halt immer da, versteht ihr? Oder selbst wenn ich was mit Freunden machen hätte ich dann immer im Hinterkopf, du musst lernen!. Aber naja im Moment habe ich sowieso Klausurphase, da geht alles eh noch stressiger zu aber ich versuche eure Ratschläge ans Herz zu nehmen und die nächste Zeit mehr mit den Dingen zu verbringen die mir wichtig sind, den den Satz mit dem Auto möchte ich auch sagen können...

Ps: Überlege, ob ich Mendiemanagement studieren soll nach meiner Ausbildung.

Benutzeravatar

peppermint patty
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Sa., 08.12.2012, 22:07

Die andere Frage ist, ob Du Dein Studium packst, wenn Du ausbrennst oder depressiv wirst, was ja relativ ähnlich ist???

Benutzeravatar

IMissYou
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 20
Beiträge: 39

Beitrag So., 16.12.2012, 18:03

Mh ja sowas hatte ich vor ca 2 Wochen ich war sowas von Überfordert und hatte große Ängste .. packe ich meinen Abschluss was ist wenn ichs nicht schaffe?? Ich habe die Sachen gepackt und bin aus Angst ins Ausland geflüchtet habe alles mitgenommen außer meine Sim Karte die lies ich daheim!
Keiner wusste wo ich bin und keiner konnte mich erreichen :(
Nur wegen der Scheiß Schule und Arbeit!
Meine Eltern haben ganze Zeit nur geweint :( Nie Nie wieder heute 2 Wochen später lache ich darüber ich habe jetz einen fertigen Abschluss und gehe Arbeiten ;O alles Umsonst gewesen hoffe ich konnte dich Aufmu8ntern aber bitte mach es nicht nach ! VERSPROCHEN :-* bleib stark

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag