Keine stationäre Aufnahme (Wien) trotz Verschlechterung des Zustandsbilds

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)

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Betty Sue
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Keine stationäre Aufnahme (Wien) trotz Verschlechterung des Zustandsbilds

Beitrag So., 27.09.2015, 19:43

hallo ihr,

ich bin echt schon am Verzweifeln. Es nimmt mich kein Spital stationär auf obwohl ich viel durchmachen musste. Die lassen mich einfach so weitermachen wie bisher.

Ich soll mir eine Tagesstruktur suchen und endlich: laut Arzt beim Psd Wien "aufhören mit meinen Spielchen" .

Finde diese Aussage eine Frechheit. Ich gehe kaum mehr raus und bin der Meinung das ich momentan keine Tagesstruktur schaffen (will).

Ich bin sehr stur was eine stationäre Aufnahme betrifft und der Meinung das es jetzt sein muss.

Vom Akh bin ich nicht mal mehr zurückgerufen worden. Obwohl mich ein Arzt vorgemerkt hat. Als die Station davon erfuhr haben die sich nicht gemeldet. Trotz 2 maligen Anruf. Ich habe echt das Gefühl nicht mehr ernst genommen zu werden.

Im OWS nehmen sie mich gleich gar nicht auf. Jedesmal Abfuhr aufs Neue.


Hat jemand hier einen Rat. Gibt es Alternativen? betty

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Tupsy71
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Beitrag So., 27.09.2015, 20:33

Mh,weißt du warum ma dich nicht nehmen will? Welche Erfahrungen haben die KH bisher mit dir gemacht?
Tupsy

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Candykills
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Beitrag So., 27.09.2015, 20:58

Also ich denke akut aufnehmen können sie dich auch nur, wenn es sehr akut um dich steht. Man liest zwar, dass es dir schlecht geht (aber schlecht geht es vielen Menschen und eine schlechte Tagesstruktur ist auch häufig), aber nicht, weshalb grade ein stationärer Aufenthalt unumgänglich ist.
Stehst du noch auf, kannst dich verpflegen, isst und wäschst dich ect? Wenn nicht, würde ich sowas zum Beispiel auch am Telefon sagen. Also ein "ich geh kaum mehr raus" ist halt kein starkes Argument für ne spontane Aufnahme.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Rosenstock
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Beitrag So., 27.09.2015, 21:27

Servus,
ich frage mich gerade, warum du so dringend und unbedingt jetzt aufgenommen werden möchtest?
Ich war ja gerade auf einer Reha, da sind ja keine Akutpatienten. Da ist es normal, dass man lange wartet.
In einer Akutklinik ist das sicher anders. Ich kenne auch nur 2 Bekannte, die in einer Akutklinik waren (1x AKH, 1x Tulln) und beide wollten eigentlich nicht hin. Es wurde ihnen angeraten, und sie wurden überzeugt, dass sie dort bleiben sollen. Für beide war es damals gut.
ich kann es schon verstehen, und man liest auch aus deinem Posting raus, dass es dir nicht gut geht, aber trotzdem, wieso ist da dieser starke Wunsch von dir. Bist du in Therapie? Gibt es vielleicht einen anderen Weg, dass es dir mal wieder besser geht. Hast du Hilfe in der Strukturierung des Tagesablaufes?
Ich war auch noch nie beim PSD, aber kann man mit denen dort reden, so ungefähr: OK, Klinik geht jetzt nicht, aber ich habe trotzdem diese Probleme und ich komme alleine nicht weiter. Bitte sagen sie mir, wie ich weitermachen soll. Wo kann ich anfangen? Was wären für mich die nächsten Schritte?
Ich würde aber auch fragen, warum die dich so ablehnen. Warst du schon mal in einer Akutklinik? Reicht es eigentlich, wenn man im AKH anruft und um einen Rückruf bittet?
Fragen über Fragen!
Ich möchte dich nicht runtermachen, und ich zweifle nicht an, dass es dir schlecht geht. Ich bin einfach nur neugierig.
Falls dir die Fragen zuviel sind, musst du aber auch nicht darauf antworten.
Hoffe, es geht dir bald besser
lg Rosenstock

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Eremit
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Beitrag Mo., 28.09.2015, 15:40

Betty Sue hat geschrieben:ich bin echt schon am Verzweifeln. Es nimmt mich kein Spital stationär auf obwohl ich viel durchmachen musste. Die lassen mich einfach so weitermachen wie bisher.
Nun, die Einrichtungen sind voll. Rein kommt man nur, wenn man komplett am Boden ist, nicht mehr allein überlebensfähig.
Betty Sue hat geschrieben:Im OWS nehmen sie mich gleich gar nicht auf. Jedesmal Abfuhr aufs Neue.
Das OWS steckt mitten in der Privatisierungsphase, da herrscht das Chaos. Na ja, eigentlich herrschte dort schon immer das Chaos.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 28.09.2015, 16:03

Andererseits gibt es da aber auch den Effekt, dass sich kranke Menschen zu "Nestflüchtern" und damit Drehtürpatienten entwickeln, die jedes Mal, wenn es ihnen nihct gut geht in die Klinik flüchten wollen.

Für eine Tagesstruktur brauchst du keine Akutpsychiatrie. Da wäre eine psychotherapeutische Tagesklinik passender. Die kann man sich allerdings nicht erst dann suchen,wenn es einem schon total beschissen geht, da die Wartezeiten für Plätze haben.

Betty Sue hat geschrieben: Finde diese Aussage eine Frechheit. Ich gehe kaum mehr raus und bin der Meinung das ich momentan keine Tagesstruktur schaffen (will).

Ich bin sehr stur was eine stationäre Aufnahme betrifft und der Meinung das es jetzt sein muss.
oder es passiert was genau?

Das ist nicht der Tonfall, den jemand anschlagen würde, dem es so mies geht, dass er dringend die Akutpsychiatrie benötigt.


Du könntest deine Anspruchshaltung aber evtl mit einem fingierten Selbstmordversuch so richtig melodramatisch unterstreichen

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Rosenstock
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Beitrag Di., 29.09.2015, 09:03

münchnerkindl hat geschrieben: Du könntest deine Anspruchshaltung aber evtl mit einem fingierten Selbstmordversuch so richtig melodramatisch unterstreichen
Servus,

bring sie bitte nicht auf blöde Ideen!
Aber: genau das Gleiche habe ich mir auch gedacht. Meine beiden erwähnten Bekannte hatten einen Selbstmordversuch hinter sich. Kein Fingierter! Aber: in beiden Fällen gottseidank missglückt.

lg Edda

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Broken Wing
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Beitrag Di., 29.09.2015, 12:04

@ Edda: Zwischen einem fingierten und einem echten Versuch liegen Meilen.
Auf die Idee wird man nicht gebracht, die hatte man schon vorher.

@ Münchnerkindl: Mir Destruktivität unterstellen, aber anderen zutrauen, dass sie Menschen durch fingierte Suizidversuche manipulieren könnten... Ist bestimmt eine sehr aufbauende Ansage.

@ BettySue: Der PSD-Arzt wird nicht der Einzige sein, der in deinem Fall so denkt. Und trotzdem möchtest du ausgerechnet zu diesen Menschen im Krankenhaus? Die Patienten wären auch nicht die, mit denen ich mir ein Leben vorstellen könnte.
In der Tat hilft dir so ein Aufenthalt genau Nüsse.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 29.09.2015, 13:53

Broken Wing hat geschrieben:
@ Münchnerkindl: Mir Destruktivität unterstellen, aber anderen zutrauen, dass sie Menschen durch fingierte Suizidversuche manipulieren könnten... Ist bestimmt eine sehr aufbauende Ansage.

Dass es Menschen gibt, die Gerede über Suizid und sogar fingierte Versuche verwenden, um Aufmerksamkeit zu erzwingen ist doch altbekannt.

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Broken Wing
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Beitrag Di., 29.09.2015, 14:30

Dass es Menschen gibt, die Morden ist auch altbekannt.
Damit bist du nicht gekommen, weil du es für unwahrscheinlicher hältst als jmd. durch Suizidandrohungen und Scheinversuchen zu manipulieren ;-)
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Eremit
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Beitrag Di., 29.09.2015, 23:11

Betty Sue, käme vielleicht eine stationäre Aufnahme außerhalb Wiens in Frage?


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Betty Sue
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Beitrag Mi., 30.09.2015, 17:22

danke für eure zahlreichen antworten. hätte ich nicht gedacht.

ich hab mich für ybbs angemeldet. dort sagte man mir ich bekomme nur eine zweiwöchige Probezeit und dann sieht man weiter. naja ich will dort eigentlich nicht hin aber was solls weil es ist soweit weg und soll zwar so gut sein, aber ich hab mir mein eigenes bild gemacht von ybbs.

ich muss ja einen sehr argen eindruck machen wenn man mir nur eine probezeit gibt. mmh..

keine ahnung warum ich ins spital will. um eine normale tagesstruktur zu schaffen und dringender ortswechsel.


das das ows privatisiert wird oder so ähnlich erklärt einiges.

naja die haben mich nicht mal nach einer einnahme von vielen Tabletten aufgenommen und haben mich mit kohle verschmierten mund weggeschickt ohne es mir zu sagen. aber eine aufnahme kann man jedenfalls nicht erzwingen auch wenn man versucht suizid zu begehen.

die aussage des arztes dann verstehe ich aber nicht" bei uns brauchen Sie ein Ziel". !! als ob die ganzen Gestalten die dort herumlaufen ein genaues Ziel haben wage ich zu bezweifeln . Mein ZIel wäre es jedenfalls dass ich eine Tagesstruktur wieder schaffe denn momentan geht das ubahn fahren nur mit viel bauchweh.

was den psd betrifft (oft hat man ein pech, das man gerade an eine institution landet die nicht so toll ist. ich hab gehört das mein standort nicht grade der beste ist.


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Betty Sue
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Beitrag Mi., 30.09.2015, 17:25

und mein hauptproblem .... in meiner phase des aufwachsens wurden meine Depressionen nie behandelt. In der Erziehung habe ich immer alles bekommen was ich mir gewunschen habe. darum ist es jetzt wahrscheinlich so schwer das zu akzeptieren das das mit dem spital halt jetzt nicht geht.


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Beitrag Mi., 30.09.2015, 20:42

Betty Sue hat geschrieben:ich muss ja einen sehr argen eindruck machen wenn man mir nur eine probezeit gibt.
Die "Probezeit" gilt prinzipiell für alle Patienten.
Betty Sue hat geschrieben:keine ahnung warum ich ins spital will. um eine normale tagesstruktur zu schaffen und dringender ortswechsel.
Flucht? Vor Eigenverantwortung und Selbstständigkeit?
Betty Sue hat geschrieben:die aussage des arztes dann verstehe ich aber nicht" bei uns brauchen Sie ein Ziel". !! als ob die ganzen Gestalten die dort herumlaufen ein genaues Ziel haben wage ich zu bezweifeln .
Kommt immer auf den jeweiligen Patienten an. Jene, die ein genaues Ziel haben, haben eine statistisch erhöhte Chance, nicht mehr wiederkommen zu müssen. Es soll ja nicht das Ziel sein, die Patienten so lange wie möglich dort zu behalten, sondern, sie so bald wie möglich wieder in die "Freiheit" entlassen zu können. Es stimmt, dass viele Patienten in solchen Einrichtungen diese letztendlich wieder ohne klares Ziel zu verlassen, aber zu denen willst Du ja nicht gehören, an denen willst Du Dir ja kein Beispiel nehmen, oder?
Betty Sue hat geschrieben:was den psd betrifft (oft hat man ein pech, das man gerade an eine institution landet die nicht so toll ist. ich hab gehört das mein standort nicht grade der beste ist.
Da gibt es tatsächlich haushohe Unterschiede, davon konnte ich mich schon selbst überzeugen. Es ist allerdings möglich, auch zu einer anderen Zweigstelle zu gehen, man muss nur entsprechend argumentieren.
Betty Sue hat geschrieben:In der Erziehung habe ich immer alles bekommen was ich mir gewunschen habe. darum ist es jetzt wahrscheinlich so schwer das zu akzeptieren das das mit dem spital halt jetzt nicht geht.
Da könnte etwas dran sein.

Wobei das immer so eine Sache ist mit Dingen, die man will, und Dingen, die man braucht. Vielleicht hast Du alles bekommen, was Du wolltest, aber eben nicht unbedingt alles, was Du gebraucht hast/hättest.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 30.09.2015, 20:53

Betty Sue hat geschrieben: die aussage des arztes dann verstehe ich aber nicht" bei uns brauchen Sie ein Ziel". !! als ob die ganzen Gestalten die dort herumlaufen ein genaues Ziel haben wage ich zu bezweifeln . Mein ZIel wäre es jedenfalls dass ich eine Tagesstruktur wieder schaffe denn momentan geht das ubahn fahren nur mit viel bauchweh. .

Weder für eine Tagesstruktur noch für das Üben des U-Bahn fahrens ist eine psychiatrische Klinik die passende Anlaufstelle.

Wenn du eine Tagesstruktur brauchst und das alleine nicht hinbekommst, es könnte in deiner Gegend evtl auch eine Tagesstätte geben. Ich suche ein, zwei Mal die Woche eine auf um mich dort kreativ zu betätigen und mit ein paar Leuten bei einem Tee einen Schwatz zu halten, mittagzuessen, aber es gibt auch Besucher, die da jeden Tag hingehen, da wird dann gemeinsam gekocht, es gibt Gruppenangebote. Da arbeiten Sozialarbeiter.

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