Verschlechterung trotz Psychotherapie, mein Versagen?

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Crash-Kurs
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Verschlechterung trotz Psychotherapie, mein Versagen?

Beitrag So., 21.01.2024, 09:26

Hallo Leute,

mich hat dieser Tage ein Psychiater, der mich nicht kennt, gefragt, warum es bei mir schlechter statt besser wird, wenn ich doch schon so lange in Psychotherapie bin (inkl div. amb. Aufenthalte/Reha). Ich leide unter sehr großen Versagensängsten und jetzt fühle ich mich auch in diesem Bereich als Versagerin, weil mein Hirn immer noch nicht so funktioniert, wie es sollte. Gibt es denn einen Zeitrahmen, in dem es besser zu werden hat? Ist eine Verschlechterung (u.a. aufgrund von schlechter gewordenen Lebensumständen) wirklich quasi meine Schuld? Dass mit mir wiedermal was nicht stimmt, dass ich wiedermal nicht gut genug bin? Mich hat seine Aussage sehr getroffen.
LG

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candle.
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Beitrag So., 21.01.2024, 09:39

Guten Morgen!

Von Schuld würde ich jetzt nicht reden!
Ich hatte allerdings mit Therapie trotz ganz schlimmer Lebensumstände eine fast "tolle Zeit", weil ich- ich weiß gar nicht wie ich das schreiben soll- wieder zurückgefunden hatte (zu mir).

Möchtest du denn, dass sich dein Leben verändert oder hast du eher Angst davor?

Viele Grüße
candle

PS: Vereinbart ihr Ziele, was du in Therapie erreichen möchtest?
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lisbeth
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Beitrag So., 21.01.2024, 11:06

Ich kenne das auch, dass mich solche Fragen sehr runtergezogen haben, dass ich mich unter Druck gesetzt gefühlt habe, oder als Versagerin. Gleichzeitig sollte dein Psychiater ja auch regelmäßig die Rahmenbedingungen abklopfen: Helfen dir die aktuellen Maßnahmen überhaupt? Hast du das Gefühl, es geht irgendwie voran, du kommst deinen Zielen näher? Gibt es diese (konkreten!) Ziele überhaupt? Braucht es vielleicht weitere Unterstützung oder eine Änderung der Medikation?

Warum betonst du so, dass der Psychiater dich nicht kennt? Heißt das in deiner Welt, dass er solche Fragen gar nicht stellen darf? Es kann ja nicht Sinn und Zweck eines solchen Arztgespräches sein, dass alle "heiklen" Themen vermieden werden, weil du darauf negativ reagierst. Ganz viel von dem was wir da heraushören, ist auch unser eigener Soundtrack, der bei uns selbst automatisch abläuft, Untertöne die wir raushören, obwohl sie wortwörtlich gar nicht so gesagt wurden.

Und das sage ich jetzt ganz explizit NICHT, um dir zu sagen: selbst schuld. Wie gesagt, ich kenne das Problem auch selbst. Sondern würde dich ermutigen wollen, in deinem Kopf auch mal andere Möglichkeiten zuzulassen: Wäre es möglich, dass der Psychiater dich das fragt, weil er wissen will, wie er dich anders oder besser unterstützen kann? Wäre es möglich, mal hinzuschauen, ob die aktuellen Maßnahmen überhaupt hilfreich sind für dich? Hilft dir deine Therapie überhaupt, gibt es eine Entwicklung? Und falls nein, und falls das schon länger so geht, sollte da schon mal genauer draufgeschaut werden. Nicht weil es dein Versagen wäre, sondern weil vielleicht eine andere Therapierichtung besser geeignet wäre für deine Probleme, oder weil es sinnvoll sein kann, dass mal ein neuer Therapeut oder Therapeutin da mit einen frischen Blick herangeht.

Alles Gute für dich!
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Arakakadu
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Beitrag So., 21.01.2024, 11:07

Manchmal braucht es eben länger, ich bin auch sehr lange in Therapie und es ist ein auf und ab. Und es ist ok. Ich denke du sagst eh schon, ein Psychiater der dich nicht kennt... Klar wünscht der sich oder geht davon aus dass du nach einer gewissen Zeit eine Verbesserung erreicht hast. Ist denn so gar nix besser? Wie lange bist du denn bei deiner Thera?
Ich denke es ist eben wie bei körperlichen Erkrankungen... Manche heilen, manche auch nicht oder nur sehr langsam. Sind chronisch....
Versagt hast du bestimmt nicht, denn du kümmerst dich ja um dich und das ist das wichtigste.

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chrysokoll
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Beitrag So., 21.01.2024, 11:38

Crash-Kurs hat geschrieben: So., 21.01.2024, 09:26 Gibt es denn einen Zeitrahmen, in dem es besser zu werden hat? Ist eine Verschlechterung (u.a. aufgrund von schlechter gewordenen Lebensumständen) wirklich quasi meine Schuld?
Nein, es gibt natürlich keinen Zeitrahmen in dem alles besser werden "muss". Das ist doch absolut individuell.
Und von Schuld sollte man da nie sprechen.

Und ja, es gibt doofe Ärzte, doofe Psychiater, die Fragen stellen die einen treffen. Aber wie lisbeth finde ich auch: Es lohnt sich da genauer hinzuschauen. Vielleicht meinte er das nicht als Vorwurf, schon gar nicht als dein Versagen. Sondern als Frage wie er dir helfen kann. Und ob genau diese Therapie noch richtig und passend ist.
Wie siehst du das denn, gibt es da noch Ziele und Pläne? Kommst du voran?

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~~~
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Beitrag So., 21.01.2024, 12:22

Crash-Kurs hat geschrieben: So., 21.01.2024, 09:26 Ich leide unter sehr großen Versagensängsten und jetzt fühle ich mich auch in diesem Bereich als Versagerin, weil mein Hirn immer noch nicht so funktioniert, wie es sollte. Gibt es denn einen Zeitrahmen, in dem es besser zu werden hat? Ist eine Verschlechterung (u.a. aufgrund von schlechter gewordenen Lebensumständen) wirklich quasi meine Schuld?
Also da von Schuld zu sprechen, ist ja ein bisschen Quatsch.

1. Was würde es dir genau bringen, wenn du ganz genau sagen könntest Person XYZ ist Schuld daran. Ja, gut. Und dann? Dann wäre da so. Aber damit wäre ja keinem geholfen.

2. Glaube ich, dass psychische Prozesse, Verhaltensweisen, Gedankenstrukturen etc. pp. multifaktoriell sind. Das heißt Einfluss auf dich in deiner aktuellen Version haben:
- alle wichtigen Menschen aus deiner Vergangenheit
- alle wichtigen Erfahrungen
- das Umfeld aus der Vergangenheit und Jetzt
- unendlich viele Sätze, Mimiken, Gestiken etc. von Menschen aus deiner Vergangenheit
- alle diese wechselseitigen Interaktionen mit den Menschen, deiner Umwelt
- alle Gedanken, die du jemals gedacht hast
- deine genetische Veranlagung
- deine aktuellen Erfahrungen
- deine jetzigen Gedankengänge und Beurteilungen
- Bücher, Filme, Medien im allgemeinen
etc. pp. .... ....


Wie soll man da jetzt einen Schuldfaktor X bestimmen, der nun allein die Schuld trägt, dass sich deine Persönlichkeit, deine Verhalten, deine Gedanken, Verhaltensweisen etc so entwickelt haben?
Ist dass nicht ein bisschen zu einfach gedacht, dass du der einzige Einfussfaktor bist, quasi wie der Mittelpunkt des gesamten Universums? Ganz sicher nicht..

Du trägst allerdings allein die Verantwortung wie du mit dir (bzw. dieser aktuellen Version von dir) und deinem Leben umgehst. Das kann tatsächlich niemand anders. Das hat aber nichts mit Schuld zu tun. In einem gewissen Rahmen hat man ja als erwachsener Mensch durchaus verschiedene Möglichkeiten sein Leben aktiv zu gestalten, wenn man einigermaßen selbstreflektiert ist.
Aber nur du kannst herausfinden, warum es in deinem individuellen Fall nicht so gut läuft. Und das machst du ja gerade. Denke, der Psychiater wollte dich einfach anregen, darüber nachzudenken, was man ändern könnte damit es wieder besser wird. Die Bewertungen hast du da glaube ich ganz allein hereingebracht. Du bist weder gut noch schlecht. Es geht dir wieder schlechter und dann sollte man sich schon damit auseinander setzen, warum. Was machen tun kann.
Manche stellen dann etwas provokante Rückfragen, um einen wachzurütteln. Kann man gut finden oder schlecht. Und ich finde die Frage vom Psychiater schon berechtigt, warum es nicht vorangeht. Psychiater und Psychologen müssen sich da ja auch vor der Krankenkasse rechtfertigen. Manchmal ist es ja auch nicht die richtige Therapieform oder einfach nicht das passende etc. Es gehört auch einfach zum Job von Psychiatern/Psychologen dazu, dass herauszufinden, woran das genau liegt.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Montana
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Beitrag So., 21.01.2024, 13:48

Manche Ärzte haben aber auch überzogene Erwartungen an eine Therapie. Nach dem Motto: wenn es nicht nach x Monaten einen durchschlagenden Erfolg gibt, dann schmeißt man am Besten alles weg und versucht etwas ganz anderes. Dann war die Methode falsch und es muss diejenige gefunden werden, die dann doch einen Erfolg in x Monaten ermöglicht. Ohne zu sehen, dass das bei vielen Problemen eben einfach so nicht ist. Es gibt einfach keine Methode, mit der es schnell gut ist. Und es gibt keinen Pool an Methoden, aus dem man nur die richtige auswählen muss. Außerdem gibt es in einer Therapie keine lineare Entwicklung hin zu "besser", denn so funktionieren Menschen einfach nicht. Zudem sind Menschen eingebunden in ein Umfeld, und wenn es da plötzlich brennt, dann hat das natürlich massiven Einfluss. Das bedeutet aber nicht, dass die bisherige Therapie umsonst war. Womöglich hat sie erst ermöglicht, mit den neuen Belastungen so umzugehen wie es gerade der Fall ist.

Ich würde es auch zurückweisen, wenn ein Psychiater, der mich bei einer handvoll an Gelegenheiten mal kurz gesehen hat, jetzt plötzlich beurteilen wollte, ob meine aktuelle Therapie für mich passend ist. Das kann er nämlich nicht.

Und vor einer Krankenkasse ist eine Therapie nicht nur durch beeindruckende Erfolge zu rechtfertigen. Ein Aufrechterhalten des Status Quo kann manchmal schon sehr viel sein und als Ziel auch reichen. Denn eine ambulante Therapie ist natürlich sehr viel günstiger als wiederholte stationäre Therapien. Wenn eine ambulante Therapie zur Stabilisierung reicht, dann ist das etwas wert und einen Grund, diese Therapie wegen vermeintlicher Erfolglosigkeit wegzunehmen, sehe ich da nicht. Einen Erfolgsdruck aufzubauen kann sehr, sehr schädlich sein. Gerade auch bei jemandem, der den aus sich heraus schon verspürt.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 21.01.2024, 14:14

Da muss man sich fragen, warum haben die Therapien so garkeine positive Wirkung gehabt.

War es das falsche Therapieverfahren. War die Therapie fachlich schlecht durchgeführt, hast du keinen guten menschlichen Draht zu den Therapeuten gefunden. War es ein Schema F Herangehen das nicht auf dich persönlich abgestimmt war. Hat es ggf solange die Therapie lief die Sache verbessert aber das war nach Ende nicht anhaltend, oder hat die Therapie schon während sie stattgefunden hat nicht hilfreich. Hast du in den Therapien Sachen gelernt die du für dich selbst anwenden kannst um deine Situation zu verbessern. Hast du durch die Therapie besser verstanden was dein Problem ist, an was du arbeiten solltest und wie du das tun kannst.

Dann wie sind deine Lebensumstände. Eher unterstützend oder hast du Umstände die eher schaden, die du aus deinem Leben entfernen kannst. Hast du sonstige psychosoziale Unterstüztung, wie zB Sozialarbeiter, Ergotherapie, Selbsthilfegruppe usw. Wenn nein, könnte das helfen.

Ich finde auch dass schön während der Therapie immer wieder überprüft werden sollte, hilft das oder hilft das nicht.

Ich denke du solltest erst mal für dich rausfinden warum die einzelnen Sachen nicht geholfen haben und was dir helfen könnte.

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Gespensterkind
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Beitrag Mo., 22.01.2024, 07:10

Wie lange bist Du denn schon in Therapie?
Ich schließe mich da den meisten anderen Vorschreibern an: ich glaube, es ist individuell, wie lange es dauert, bis es einem besser geht.
Aber "besser gehen" ist halt auch viel zu ungenau. Dazu braucht es tatsächlich Therapieziele. Was möchtest Du in der Therapie erreichen und was hast Du aus Deiner Sicht bislang schon erreicht?
Wichtig ist eigentlich, wie Du Dich mit der Therapie fühlst.

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Beitrag Mo., 22.01.2024, 08:59

Guten Morgen an alle,

weil nach Zielen gefragt wurde; in der Therapie wurden keine Ziele konkretisiert. Es ist eher so, dass ich momentan versuche, den Alltag irgendwie zu bewältigen. Die geänderten Lebensumstände beziehen sich auf eklatante Existenzängste (Arbeitslosigkeit, Krankheit, Finanzen), die mir jetzt die letzte Kraft rauben um an meinen persönlichen Problemen zu arbeiten.

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Beitrag Mo., 22.01.2024, 09:04

lisbeth hat geschrieben: So., 21.01.2024, 11:06
Warum betonst du so, dass der Psychiater dich nicht kennt?
Das war im Rahmen einer Begutachtung, deshalb das "kennt mich nicht". Mit meinem richtigen Psychiater werde ich grad (neu) eingestellt.

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Beitrag Mo., 22.01.2024, 09:09

candle. hat geschrieben: So., 21.01.2024, 09:39

Möchtest du denn, dass sich dein Leben verändert oder hast du eher Angst davor?
Das ist eine gute Frage. Ja, ich habe Angst vor Veränderung, denn es kam noch nie was Besseres nach. Oft bleibt man lieber bei dem Grauen, das man kennt, würde das aber nicht "Komfortzone" nennen, denn komfortabel ist es nicht.
Monk hat mal in einer Folge was sehr interessantes zu seinem Psychiater gesagt: "Ich habe Angst, dass ich so bleibe, wie ich bin, aber ich habe auch Angst, dass ich wer anderer werde."

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Beitrag Mo., 22.01.2024, 09:12

chrysokoll hat geschrieben: So., 21.01.2024, 11:38
Wie siehst du das denn, gibt es da noch Ziele und Pläne? Kommst du voran?
Das Problem ist, dass ich nie was als "erledigt" abhaken kann. Es kommen manche Dinge immer wieder daher, wie lästige Fliegen. Und neue Dinge dazu, es fühlt sich wie ein Zerdrücktwerden an.

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Inga
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Beitrag Mo., 22.01.2024, 09:34

Ich finde die Frage gar nicht so schlecht - mir hilft da oft der Vergleich, was wäre bei einer körperlichen Erkrankung. Also, wenn Du was Körperliches hättest und wärst dafür schon länger in Behandlung und es verbessert sich nicht - würdest Du dann die Frage gerechtfertigt finden, woran das liegen könnte? Und vor allem - würdest Du Dir dann in gleichem Mass selbst die Schuld dafür zuschreiben, wie Du es jetzt anscheinend tust?
Als bei mir was Körperliches mal nach Monaten nicht besser wurde, weil der behandelnde Arzt im Grunde nur ein Verfahren kannte, das bei mir halt nicht funktioniert hat - da hab ich dann den Arzt gewechselt zu einem, der was anderes konnte und bei dem es sich dann gebessert hat.
Wenn sich mit Therapie auch nach langer Zeit nichts bessert, dann kann das am Verfahren oder an der therapeutischen Beziehung liegen, oder auch daran, dass sich, wie Du schreibst, Deine äusseren Umstände so verschlechtert haben, dass die Therapie nicht ausreichend ist um, etwas zum Positiven zu verändern.
Das ist alles nicht Deine Schuld, aber kann vielleicht ein Anstoss sein, darüber nachzudenken, ob Du vielleicht mehr oder andere Unterstützung brauchst - damit sich etwas verändern kann. Wenn Dir die Bewältigung des Alltags schwer fällt, wäre z.B. ambulante psychiatrische Pflege eine Option, die kann vom Arzt verschrieben werden und könnte Dir vielleicht die Energie geben, in der Therapie an Deinen Problemen zu arbeiten. Nur als Beispiel, es gibt sicher noch andere Optionen - vielleicht kannst Du diese Frage als Anlass nehmen, darüber nachzudenken, was Du brauchst, damit Dein Leben besser werden kann.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 22.01.2024, 12:09

Crash-Kurs hat geschrieben: Mo., 22.01.2024, 08:59
weil nach Zielen gefragt wurde; in der Therapie wurden keine Ziele konkretisiert. Es ist eher so, dass ich momentan versuche, den Alltag irgendwie zu bewältigen. Die geänderten Lebensumstände beziehen sich auf eklatante Existenzängste (Arbeitslosigkeit, Krankheit, Finanzen)
vielleicht wäre es jetzt ganz gut mal Ziele festzulegen und in der Therapie zu besprechen: Wohin soll es gehen, was möchtest du ändern, was kannst du ändern, was ist realistisch.

Womöglich ist es jetzt aber auch nicht der richtige Zeitpunkt um dran zu arbeiten wenn sich gerade die Lebensumstände so geändert haben. Vielleicht kann die Therapie jetzt "nur" stabiliseren und ich denke es wäre gut wenn du dir weitere Hilfe suchst. Z.B. eben bei diesen sozialen Dingen, je nachdem was es bei dir vor Ort gibt (Bezirkssozialarbeiter, sozialpsychiatrischer Dienst, Beratungsstellen, Schuldnerberatung, Selbsthilfegruppe). Man kann nicht alles allein stemmen.

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