unvorbereiteter Therapieabbruch durch Thera, Lügen

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Moorfrosch
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unvorbereiteter Therapieabbruch durch Thera, Lügen

Beitrag Fr., 26.05.2017, 20:24

Hallo, würd gern mal wissen, ob jemand eine hilfreiche Idee hat für mich, komm über was nicht hinweg.

Für jemanden, der nur was Kurzes lesen möchte ein Absatz:

Hatte seit meiner Jugend schon fast durchgängig starke Traurigkeit und Todessehnsucht , auch als sei meine Seele eine Art offene Wunde, die nie aufhöre zu bluten [klar, das ist auch das größere und grundsätzlichere Problem als das Verhalten meiner Thera mir gegenüber], was während der Psychotherapie bei Frau Dr. Rabenvogel (Name geändert) phasenweise deutlich besser war. Sie war sehr wichtig für mich. Im Juni ´16 brach sie dann die Therapie entgegen anderslautender Ankündigungen ab, ohne mich darauf vorbereitet zu haben, begründete das später mit zwei unterschiedlichen Lügen.

Für jemanden, der eine ausführlichere Version möchte:

Meine Psychotherapeutin hatte mir ursprünglich gesagt, ich solle nicht solche Verlustangst haben, könne nach dem Ende der kassenfinanzierten Therapie ja auch noch als Selbstzahlerin weiter zu ihr kommen, falls ich das wolle, könne ja putzen gehen dann, um mir das leisten zu können. Später behauptete sie dann, das selbst zu zahlen sei heutzutage gar nicht mehr so einfach (obwohl sie das auf ihren Profilen bei therapie.de usw. selbst angibt, Kasse, privat und Selbstzahler), und da sei "no way" für mich, nach dem Ende weiter zu ihr zu kommen.

Ich war traurig darüber- sie war von Anfang an völlig „magnetisch“ für mich und sozusagen einziger Halt und Trost für mich in meinem Trauermoor. Sagte dann zu Beginn einer der folgenden Stunden, ich könne nicht leben- sie antwortete, ich könne mich ja umbringen, da gebe es viele Möglichkeiten, der Mensch sei sehr leicht tötbar- ausserdem solle ich mir solche destruktiven Sachen selber sagen, da bräuchte ich sie nicht dazu, das sei manipulativ und aggressiv von mir, ihr sowas zu sagen (hatte den größten Teil meines Lebens über eine starke Todessehnsucht, Suizid kommt für mich aber nach einiger Steiner- und Nahtoderfahrungslektüre und auch allein schon wegen meiner 3 Kinder als Lösung eigentlich nicht in Frage,was sie auch wusste).

Auf Anraten meiner Psychiaterin ging ich wg. Depressionen in eine Tagklinik. Dort war ich drei Monate und fragte dann Frau Dr. Rabenvogel per Mail nach einem neuen Termin. Sie antwortete am 19.5.´16 u.a., sie sei bereit dazu, die Therapie fortzusetzen und zuversichtlich, dass meine emotionale Schmerzsituation sich gemeinsam bessern liesse.
Als ich aber am Tag meiner Entlassung aus der TK zu ihr kam, um den Arztbrief abzugeben und einen Termin mit ihr zu vereinbaren (hätte selbst nicht geklingelt, aber eine andere Patientin klingelte grad bei ihr und ich kam dann mit), grüßte sie mich nicht, sondern fuhr mich bloß an, sie habe für mich keine Zeit, "die Mails gelten", und liess mich so stehen. In ihrer Mail hatte sie aber gar nichts davon geschrieben, dass ich die Terminvereinbarung telefonisch abzuwickeln hätt oder so, und mich selbst liess sie regelmäßig deutlich länger warten, als man für eine Terminvereinbarung braucht, wenn ich genau zur vereinbarten Zeit bei ihr erschien (die am Anfang fehlende Zeit hängte sie auch nicht "hinten dran", was mich quälte, ich schaffte es aber nicht, das anzusprechen, dachte auch „Hauptsache, dass sie überhaupt noch mit mir spricht...“).

Während des dann telefonisch vereinbarten Termins sagte sie, ich hätte noch "ein paar Wochen" (es wären noch 13 Stunden, also noch ein halbes Jahr, gewesen, wenn ich weiterhin wie gewohnt alle zwei Wochen gekommen wär) bei ihr und dann werde sie sich dafür einsetzen, dass ich zu einem psychiatrischen Therapeuten käm, wie es auch der Gutachter wolle. Das tat sie aber auch nicht, sondern während der folgenden Stunde war sie dann bloß noch garstig zu mir und hackte während der ganzen Stunde auf mich ein: ich solle mich nicht so wälzen in meinem Schmerz, bei mir könne man ja leider intellektuell nicht anbauen, ich wolle Sympathie und emotionale Reaktionen von ihr, und weil ich das nicht bekäm, würde ich manipulativ- deshalb hätte ich auch keine Freunde, die zögen sich nämlich zurück von manipulativen Personen (weiss bis heute nicht, was ich getan haben soll- war seit meiner Jugend, genauer seit einem plötzlichen Umzug wg. Privatinsolvenz in meinem 12. Lebensjahr, der mir ggü. nur mit Lügen begründet wurde und durch den ich unvorbereitet meine beste Freundin verlor- war also seitdem ein zurückgezogener Bücherwurm und hatte nach der Schulzeit gar keine Freunde mehr) etc., und zum Schluss gab sie mir keinen weiteren Termin mehr. Hatte ihr noch gesagt, dass ich mein Lithium abgesetzt hätte, woraufhin sie aber bloß desinteressiert sagte, das solle ich dann mit meiner Psychiaterin besprechen.

Bat sie per Mail noch um einen Folgetermin, erhielt aber keine Antwort mehr. Das war am 23.6.´16- wurde dann am 10.7. wg. einer Manie in die Psychiatrie eingeliefert. Während ich dort war, richtete mein Mann mir aus, sie habe ihm telefonisch mitgeteilt, meine Therapie bei ihr sei damit beendet.

Als ich rausgekommen war aus der Psychiatrie, rief ich sie an und fragte sie, warum sie meine Therapie so unvorbereitet und plötzlich abgebrochen habe. Sie schnauzte mich an, sie habe mir in der Mail, die sie mir zur Tagklinik schrieb, mitgeteilt, die Medikamenteneinnahme sei ihre Therapievoraussetzung, und weitere Worte hätten sich also erübrigt.Damit beendete sie das Gespräch.

In der Mail, die sie mir schrieb als Antwort auf meine Terminanfrage wurde aber eine Therapievoraussetzung Medikamenteneinnahme mit keinem Wort erwähnt, auch ansonsten hatte sie mir das nie mitgeteilt- wär auch ansonsten gar nicht erst versucht gewesen, das Lithium abzusetzen, da mir die Therapie bei ihr ja furchtbar wichtig war- die Einlieferung in die Psychiatrie wär mir dann erspart geblieben.

Bat sie dann noch ein paar mal per Mail und auf AB gesprochen um zumindest ein aufrichtiges Abschlussgespräch, erhielt aber keine Antwort darauf.

Erst als ich ab Dez. 16 kurzzeitig einen neuen Therapeuten hatte (der mir aber nicht weiterhelfen konnte),hörte ich wieder was von ihr: er berichtete mir, sie habe ihm mitgeteilt, das mit dem Therapieende sei mit mir alles schon besprochen. In einem Brief an ihn, den er mir vorlesen sollte, schrieb sie dann ca., sie sei mir weiterhin "gewogen" :-(( , und es sei nicht so, dass sie die Therapie nicht fortsetzen wolle, sondern wegen meiner psychiatrischen Diagnose könne sie das nicht mehr.

Tatsächlich war ich 2012 zu ihr gekommen mit der durch meine Hausärztin gestellten Diagnose Dysthymie, sie selbst sagte dann nach einiger Zeit, sie halte das eher für eine mittelstarke Depression, später kam "Verdacht auf Borderline". Im März 2015 wurde mir dann während meines ersten Psychiatrieaufenthalts (Manie) die Diagnose "bipolare Störung" gestellt. Frau Dr. Rabenvogel hatte aber danach auch noch weiter gesprochen mit mir, noch eine Verlängerung beantragt und weitere 30 von 50 beantragten Stunden bewilligt bekommen für mich- diese Diagnose war also schon längst bekannt und hatte sich auch nicht mehr geändert.

Wie diese Diagnose dann einen plötzlichen Abbruch im Juni ´16, und das nach der "zuversichtlichen" Mail vom Mai ´16, begründen soll, ist für mich völlig unverständlich.
Das schrieb ich auch alles ungefähr so zur Ärztekammer und bat sie darum, mir dabei zu helfen, dass ich von Frau Dr. Rabenvogel die Patientenaktenkopie erhielte, anhand derer ich evtl. zumindest einigermaßen nachvollziehen könnt, wie sich das alles entwickelt hatte für sie. Auch würde ich Frau Dr. R. auf den Knien meiner Seele darum bitten, weiter zu sprechen mit mir, falls es tatsächlich nicht so sei, dass sie das nicht mehr wolle (wogegen allerdings stark ihr Verhalten mir gegenüber spreche, das ich mir nur als ausagierten Hass o.ä. erklären könne).

Nach monatelanger Wartezeit erhielt ich dann ein Schreiben, in dem zu lesen ist: "Es kann nicht zulasten der Ärztin gehen, wenn deren beantragtes Stundenkontingent letztendlich nicht vollständig befürwortet worden ist. Dennoch bedauert es Frau Dr. R., sollten Sie sich hierdurch gekränkt oder verletzt gefühlt haben" usw.- als sei es mir darum gegangen (es war mir klar, dass für eine tfP die über 100 kassenfinanzierten Stunden, die ich hatte, auch ungefähr das Maximum waren). Frau Dr. R. hatte ja die bereits genehmigte Therapie unvorbereitet und nach kurz zuvor versandter zuversichtlicher Mail plötzlich abgebrochen, mir hätten da weitere bewilligte Stunden kaum was genutzt, nachdem sie schon die 13 noch genehmigten zusammen mit der blöden Patientin von sich sich trat ohne ein Wort.

Also, die Ärztekammer ging auf nichts von dem von mir Vorgebrachten ein (ist halt auch eine Ärzte, keine Patientenkammer), nicht auf meine Bitte um Hilfe bei der Erlangung einer Patientenaktenkopie (Frau Dr. R. hatte auf meine Einschreiben nicht reagiert, und einen Rechtsanwalt zu bezahlen für eine Klage o.ä., dafür hab ich nicht genug Geld, was sie sich sicher bereits gedacht hatte), nicht auf meine Schilderung von Frau Dr. Rabenvogels Verhalten mir gegenüber, das kaum therapeutisch zu nennen ist, nicht auf die Lügen- ich schrieb Ihnen das auch. Allerdings könnt ich mir denken, dass ich von deren Antwortschreiben, auf das ich nun wieder monatelang zu warten hab, kaum was anderes zu erwarten hab als von dem ersten.

Das alles bedeutet eine Katastrophe für mich, mit der ich nicht klarkomm (hab auch jetzt, nahezu ein Jahr nach dem Abbruch, immer noch keinen geeigneten Therapeuten gefunden, was auch schwer ist, da kaum einer gleich nach den probatorischen Sitzungen einen Antrag an den Gutachter verfassen möchte, was bei mir nötig wär, und da ich selbst noch dazu weiterhin am liebsten zurückkäm zu Frau Dr. Rabenvogel- zumindest bräucht ich aber eigentlich noch ein paar ehrliche Worte von ihr).

Falls jemandem hierzu irgend etwas Hilfreiches einfällt (kann mir schon vorstellen, dass das wahrscheinlich schwierig ist, wollte aber zumindest mal einen Versuch machen, ob was antwortet), ich wär über Rückmeldungen sehr dankbar...
Herzliche Grüße :heart: ,
Moorfrosch
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isabe
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 20:32

Du schreibst nichts über die Dynamik zwischen euch, sondern sehr ausführlich über die einzelnen Mails usw. Interessant wäre doch die Frage, wieso sie so ambivalent war. Die andere Frage ist, ob sie dir überhaupt geholfen hat und wieso du so an ihr gehangen hast, wenn sie sich so verhält.

Ich selbst habe ähnliche Erfahrungen gemacht (diese dann aber mit einem neuen Th., den ich selbst bezahlt habe, bearbeitet). Mein damaliger Th. hat mir versprochen, mit mir länger zu machen; wir hatten alles geregelt, und dann hieß es, das habe er nie gesagt und was ich denn von ihm wolle usw.

Ich hab mich nicht bei der Kammer beschwert, sondern an einer anderen Stelle (PN). Das Verfahren läuft noch.

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candle.
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 21:20

Hallo Nachtlicht!

Wieso hast du denn das Lithium abgesetzt?

Viele Grüsse!
candle
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Moorfrosch
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 22:27

candle, ja, das war ein großer Fehler. Es war so, dass ich nach meiner ersten Manie Anfang 2015 fast erlöst war, endlich "meine Diagnose" zu haben, nachdem ich schon lang dachte, dass was Gravierendes nicht in Ordnung ist mit meiner Seele. Dachte, nach der Diagnose die richtigen Medikamente, dann wird das wahrscheinlich deutlich besser alles. War aber leider nicht so. Nach den Sachen, mit denen sie mich in der Psychiatrie abschossen, Haldol, Solian, Tavor etc., was zu einem Parkinsonoid führte, kam u.a. Olanzapin, womit ich fast 30 kg zunahm, ausserdem gab es bis heute 6 unterschiedliche Antidepressiva, von denen mir kein einziges geholfen hat. Nach den drei Monaten in der Tagklinik Feb-Mai ´16, nach denen ich noch mindestens genau so traurig war als zuvor, dachte ich, "dann brauch ich die ganze Chemie nicht, wenn ich bloß in den Genuss von Nebenwirkungen komm und es mir eher schlechter geht als ohne."

Also setzte ich Antidepressivum und Lithium ab. AD absetzen war kein Problem, machte das auch nicht plötzlich, aber leider las ich erst im Herbst ´16, man müsse Lithium über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen, vorzugsweise über Monate absetzen, um eine Rebound-Manie zu vermeiden, die ansonsten mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt. Hatte vor der Manie bloß gelesen, man solle das nicht abrupt absetzen, und das tat ich auch nicht, aber das waren halt leider Tage, keine Wochen oder gar Monate, während derer ich absetzte. Hatte noch einen Termin bei meiner Psychiaterin, einige Tage ehe mein Mann mich einlieferte, aber die sagte mir das auch nicht, dass man das viel langsamer absetzen muss, sie schimpfte nur auf mich ein, wie verantwortungslos ich sei usw. (was lediglich bewirkte, dass ich überlegte, die Psychiaterin zu wechseln). Naja...
Herzliche Grüße :heart: ,
Moorfrosch
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candle.
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 22:31

Ich weiß, dass du das nicht so siehst, aber ich denke, dass Arzt und Therapeut das schon "richtig" gemacht haben. Therapie ist ohne Medikamente dann wohl kaum möglich.

candle
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Ta_Ra
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 22:33

Also das m.M. hilfreichste und einzige, das mir als Botschaft an dich, Nachtlicht, einfällt:
Sei froh dass du dieses Therapeutenexemplar los bist!!!!

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Thread-EröffnerIn
Moorfrosch
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 23:29

isabe, hatte dir grad geantwortet, auf "absenden" geklickt, und dann war´s weg... Mist, muss ich vorm Senden jetzt immer erst noch kopieren- falls der Admin das nicht etwa noch rekonstruieren kann, muss ich´s wohl morgen nochmal schreiben.
Gute Nacht
Herzliche Grüße :heart: ,
Moorfrosch
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Mia Wallace
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 05:52

Hallo liebe Moorfrosch,
ach mensch, doof, dass es Dir so schlecht geht. Das tut mit leid!
Von außen und nur Deine Position kennend betrachtet liest es sich so, als sei in eurer Beziehung beiderseits einiges schief gelaufen. Offenbar entzieht sie sich -warum auch immer- weiterer Klärung und Du bist mit dem Schlamassel nun auf Dich gestellt.
Mir scheint, dass sich da vielleicht gerade etwas wiederholt, was Du aus Deiner Biographie gut kennst und schon öfter im Leben erlebt hast.
In Deiner Beschreibung schwingt mit, dass Du in Deinem Leben schon öftre die Erfahrung machen musstest, dass Beziehungen abrupt enden und am Ende dann alles doch anders ist, als Dir zunächst gesagt wurde.

Einige Reaktionen Deiner Therapeutin lesen sich widersprüchlich.
Wenn sie Dir wirklich in Aussciht gestellt hat, als Selbstzahlerin zu kommen und sich dann zum Ende nicht mehr daran erinnern will, spricht das tatsächlich dafür, dass im Therapieverlauf irgendetwas geschehen sein muss, weshalb sie Dich elegant "loswerden" wollte.
Das ist natürlich nicht die feine Art. Gerade als Tiefenpsychologin hätte sie Dir die Möglichkeit zu einem ordentlichen Abschied geben sollen. Wozu vielleicht auch gehört hätte zu sagen, dass und warum sie Dich nicht mehr weiterbehandeln will und sich nicht auf diese Selbstzahlernummer zurückzuziehen.
Auch wie sie mit der Stundendauer umgegangen ist hört sich nicht gut an. Das klingt nicht besonders verlässlich.


Andererseits hast Du Dir aber tatsächlich selbst auch einige NoGos erlaubt, die vielleicht dazu beigetragen haben mögen bzw. die sie vielleicht bewogen haben, eine noch schnellere bzw. sofortige Beendigung der Behandlung zu entscheiden.

Da ist erstmal die Sache, gemeinsam mit der anderen Patientin anzukommen. Zu Beginn der Stunde der anderen Patientin!! Puh! Ist Dir denn nicht klar gewesen, dass das ein ziemlicher Übergriff durch Dich war???!!!! :-o :weissefahne: :crazy: :crazy:
In einem Bereich, in dem Therapeuten sorgsam darauf achten, dass sich Patienten vielleicht möglichst nichtmal begegnen gemeinsam mit der anderen Patientin zu Beginn deren Stunde bei ihr erscheinen....da war sie zu recht verärgert und hat vielleicht auch deshalb nicht besonders freundlich reagiert.


Dann das eigenmächtige Absetzen des Medikamentes.
Gegenseitiges Vertrauen und sich aufeinander verlassen können ist ja eine Grundvoraussetzung jeder therapeutischen Beziehung.
Sprich: Du musst Dich eigentlich darauf verlassen können, dass gilt, was sie sagt. Dass die Stunden pünktlich anfangen und enden. Dass sie Anträge sorgfältig und pünktlich stellt usw. (auch da war es ja anscheinend nicht zum Besten bestellt mit der "Absprachefähigkeit" der Therapeutin. )

Du hingegen musst Dich auch an Absprachen halten. Absprachefähigkeit ist so ziemlich die absolute Basic-Grundvoraussetzung für jede therapeutische Beziehung und Behandlung. Und -gerade bei so schweren psychiatrischen Diagnosen, die eine medikamentöse Behandlung zur Herstellung der Therapiefähigkeit unbedingt erforderlich machen- würde es Dir zu recht wohl von jedem Behandler als mangelnde Absprachefähigkeit ausgelegt werden, wenn Du ohne jede Absprache und eigenmächtig Dein so wichtiges Medikament absetzt.
Deine Therapeutin wäre nicht die erste, die bei in Frage stehender Absprachefähigkeit die Behandlung sofort abbricht. Das ist eigentlich üblich. Es wäre aber fair gewesen, ds Dir gegenüber in einem persönlcihen Gespräch auch so zu begründen.



Und dann die Sache mit dem "nicht leben können"...(wenn sie Dich nicht weiter behandelt?)
MIr ist nich ganz klar, was genau Du ihr denn damit sagen wolltest. Und ob sie wirklich wissen konnte, dass Du damit nicht implizit mit Suizid drohst, für den Fall, das sie Dich nicht weiterbehandelt?
Diese Drohung, sollte die doch irgendwie mitgeschwungen haben, ist ja meist eher das Ende einer Behandlung statt der erhofften Eintrittskarte für mehr und weitere Behandlung.

Vielleicht macht es Sinn, Dich zu fragen, was sich da wiederholt und was Dich so an dieser Frau festhalten lässt, obwohl sie Dir ganz offensichtlich nicht das Angebot der Klärung und eines "ordentlichen" Abschieds macht. Und ganz offensichtlicih erst recht nicht das Angebot einer Fortdauer der therapeutischen Beziehung.

Liebe Grüße

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sandrin
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 06:37

Liebe Nachtlicht,

diese Widersprüchlichkeiten in den Aussagen von Therapeuten kenne ich selber zu Genüge. Und ich weiß, wie einem das zusetzen kann. Man ist bedürftig, verlässt sich und lässt sich oft genug ja auch in emotionaler Weise ködern.

Aber ich kann dir aus meiner Erfahrung nur sagen: Vergiss diese Frau. So, wie sie sich verhalten hat, schadet sie dir. Und dir geht es doch schon eh schlecht. Ich finde, es lohnt sich, sich auf alles einzulassen, was einem guttut. Aber man sollte sich, auch unter Schmerzen ,von allem loslösen, was nicht guttut. Und auch wenn es schwerfällt zu glauben - auch Therapeuten und Therapien können da dazugehören. Was dich in solche Nöte stürzt, kann dann auch nicht gut sein. Es gibt bestimmt andere Therapeuten, die viel besser für dich sind. Aber das tut sauweh, ich weiß.

Liebe Grüße

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stern
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 07:09

Moorfrosch hat geschrieben: Fr., 26.05.2017, 20:24und da sei "no way" für mich, nach dem Ende weiter zu ihr zu kommen.
War das vor dem Klinikaufenthalt?
Ich war traurig darüber- sie war von Anfang an völlig „magnetisch“ für mich und sozusagen einziger Halt und Trost für mich in meinem Trauermoor.
Ich denke, solche Konstellationen sind oft bereits der Anfang vom Ende... erst zu eng (bzw. magnetisch-symbiotisch) und dann wird die Reißleine gezogen. Anstelle eines Beziehungsangebote, das Wachstum ermöglicht. Oder wie hast du denn die Beziehung zu ihr wahrgenommen?
Sagte dann zu Beginn einer der folgenden Stunden, ich könne nicht leben- sie antwortete, ich könne mich ja umbringen, da gebe es viele Möglichkeiten, ...
Das geht nicht. Im Grunde solltest du froh sein, sie los zu sein...
Als ich rausgekommen war aus der Psychiatrie, rief ich sie an und fragte sie, warum sie meine Therapie so unvorbereitet und plötzlich abgebrochen habe. Sie schnauzte mich an, sie habe mir in der Mail, die sie mir zur Tagklinik schrieb, mitgeteilt, die Medikamenteneinnahme sei ihre Therapievoraussetzung, und weitere Worte hätten sich also erübrigt.Damit beendete sie das Gespräch.
nun, damit hatte sie dann offiziell Gründe, was ich durchaus als glaubhaft ansehe, dass das Grenzen von ihr sind. Nur wirkt es so, dass sie vorher schon nicht mehr recht wollte. Das hätte man bereits im Vorfeld alles besser kommunizieren können. Nur überlege ich, wie die Beziehung vorher war. Du wirkst sehr abhängig... und sie irgendwie überfordert. Hatte dir die Therapie etwas gebracht.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Moorfrosch
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 07:29

Mia, das war nicht so, dass ich mich nicht an Absprachen gehalten hätt.

Was das Absetzen der Medikamente betrifft- das Einzige, was ich von ihr über Psychopharmaka hörte, das war, dass sie mir (allerdings vor meiner ersten Manie) sagte, als ich ihr mitteilte, meine Psychiaterin rate mir dazu, darüber nachzudenken, ein Antidepressivum zu nehmen ~: "Klar, können Sie machen, tät ich wahrscheinlich auch, wenn ich an Ihrer Stelle wär- da ist halt dann die Wirkung der Therapie eingeschränkt, solang Sie das nehmen.", ansonsten sagte sie mir dazu später gar nichts mehr, auch nicht, wie bereits beschrieben, am Tag meiner letzten Stunde bei ihr, als ich ihr mitteilte, dass ich das Lithium abgesetzt hätte. Wartete ja auf eine Meinung dazu von ihr, hätte es sofort wieder genommen, wenn sie gesagt hätte, die Einnahme sei aber Therapievoraussetzung o.ä., sie sagte dazu aber nichts, als dass ich das dann mit meiner Psychiaterin besprechen solle (s.o.).

Das sagte ich ihr schon während der ersten Stunde, als sie mich nach meinen Therapiezielen fragte, dass ich mich nicht so fühlte, als ob ich leben könne, bloß sehr mühsam, und dass das größte Therapieziel wär, dass ich das Gefühl hätte, gut leben zu können, ohne andauernde Traurigkeit und Todessehnsucht. Sagte auch, dass (aus den oben schon angegebenen Gründen) Suizid für mich als Lösung nicht in Frage komme. Das wusste sie. Hatten auch schon mehrmals gesprochen darüber. Natürlich wurde ich noch trauriger nach dem Vertrauensbruch, als sie das unter Zuhilfenahme einer Lüge zurücknahm, das Wort, ich könne nach dem Ende der kassenfinanzierten Therapie weiter zu ihr kommen. Aber ernsthaft nach Suizidmöglichkeiten schaute ich im Internet erst nach ihrem "Sie können sich ja umbringen"-Ausspruch, bestellte mir auch Na.-Pentobarbital auf einer dubiosen Site, das allerdings nicht kam (konnte ja eigtl. auch nicht kommen, ist ja nicht frei verfügbar)- glaub allerdings, das hätt ich dann wahrscheinlich doch nicht genommen, auch wenn´s gekommen wär, weil es eigentlich auch ein ziemlich starkes Gefühl ist bei mir, dass das nicht der richtige Weg ist, Suizid, kein Ausweg.

Dann war ich drei Monate in der Tagklinik und wollte ihr den Arztbrief einschmeissen. Hätte natürlich nicht geklingelt, aber als die andere Patientin da grad klingelte, war das wie eine Fügung für mich- freute mich auf sie natürlich und dachte, da könne ich ja dann auch grad einen Termin mit ihr vereinbaren. Weiss nicht, ob das so verwerflich war- das war spontan, ich dachte "könnte sie mal kurz sehen", und wie oben geschrieben hat sie mich dauernd warten lassen, wenn ich pünktlich kam zu meiner Stunde, normalerweise ohne die Zeit nachzuholen. Natürlich war das im Nachhinein betrachtet ein Fehler, hab ja auch gebüßt dafür- glaub aber trotzdem nicht, dass das, wie sie mich dann empfangen hat, angebracht war.

An isabe das muss ich nochmal schreiben glaub ich, schade, einige Zeit gebraucht dafür...

Gut, dass ich das hier tatsächlich vorm Senden noch kopiert hab- war nämlich auch weg- wie kann das sein?
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 07:43

stern hat geschrieben: Sa., 27.05.2017, 07:09
Moorfrosch hat geschrieben: Fr., 26.05.2017, 20:24und da sei "no way" für mich, nach dem Ende weiter zu ihr zu kommen.
War das vor dem Klinikaufenthalt?

stern, glaub, das war nach dem ersten, vor dem zweiten Klinikaufenthalt, schätze ich, vielleicht Dez.´15, das wüsst ich auch gern- hab aber meine Tagebücher durchgeschaut, wo ich sonst alles aufgeschrieben hatte, was mir irgendwie von Belang war, und das "no way" hab ich nicht gefunden. War so gelähmt davon, war auch nicht dazu in der Lage dort, sie dazu was zu fragen oder so.

"Moorfrosch: Als ich rausgekommen war aus der Psychiatrie, rief ich sie an und fragte sie, warum sie meine Therapie so unvorbereitet und plötzlich abgebrochen habe. Sie schnauzte mich an, sie habe mir in der Mail, die sie mir zur Tagklinik schrieb, mitgeteilt, die Medikamenteneinnahme sei ihre Therapievoraussetzung, und weitere Worte hätten sich also erübrigt.Damit beendete sie das Gespräch.

stern: nun, damit hatte sie dann offiziell Gründe, was ich durchaus als glaubhaft ansehe, dass das Grenzen von ihr sind."

[kann das mit dem richtigen Zitieren hier noch nicht, müsste mir wo eine Anleitung dafür suchen und durchlesen, hab bloß grad keinen Nerv dafür]

stern, aber sie hatte das niemals tatsächlich geschrieben gehabt mit der angeblichen Voraussetzung (zwei Psychiater haben ihre Mail auch erhalten in cc und könnten das, falls sie sie archiviert hätten, bestätigen, dass dort von einer Therapievoraussetzung Medikameneneinnahme nichts zu lesen steht...
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 09:24

isabe, das war ja schon ein längerer Weg, eh ich hier das mit über 5000 Zeichen posten konnt, mir wurde auch mehrfach nahegelegt, mich möglichst kurz zu fassen, also hab ich natürlich bloß geschrieben, was mir zu schreiben nötig zu sein schien, und mich nicht noch darüber hinaus über "die Dynamik" zwischen ihr und mir ausgelassen.

Kann das aber gern nachholen:

Dachte schon nach meiner ersten Stunde bei ihr ca.: "O Gott- falls du eigermaßen gescheit wärst, würdst du dir einen andren Therapeuten suchen. Deine Gefühle ihr gegenüber sind so stark- und wenn sie das weiss, wie wahnsinnig stark sie sind, wird sie die Therapie abbrechen. Das wird dir auch alles so weh tun bei ihr, und auf irgend eine Art kommt es wahrscheinlich zu einer Katastrophe."

Als ich ihr nach einiger Zeit von meiner Beziehung zu einer Lehrerin (ab 12. Kl.) erzählte, sagte sie ca:

"Sie sind also bi- und wie sind Ihre Gefühle mir gegenüber?"

"Darüber möcht ich nicht sprechen."

"Ach so. Das ist aber hier eine Psychotherapie, da kann man das auch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Können Sie mir denn nicht vertrauen... Das mag ja sein, dass das schmerzvoll ist für Sie, falls Ihre Gefühle mir gegenüber sehr stark sind, das kann aber auch eine Ressource sein für die Therapie. Also, ich bin hetero, mal ganz davon abgesehen, dass eine sexuelle Beziehung während der laufenden Therapie eh kontraindiziert wär. Aber falls das so in Ordnung ist für Sie und Sie das akzeptieren können, werd ich die Therapie deshalb nicht abbrechen. Das tät ich erst, wenn ich selbst emotional verstrickt wär mit einem Patienten."- fand das toll, dass sie das so sagte. So klar und offen, dachte ich- können Sie mir denn nicht vertrauen...

Also, eine Liebesbeziehung ist an mir sicher nicht gescheitert, das ist schon klar, aber das waren trotzdem nicht vor allem sexuelle Gefühle oder so, sondern ich glaub vor allem war sie für mich wie ein "magnetischer Dolch, der Zeit und Raum durchschneidet", eine Art transzendente Phantasiegestalt- während der ersten Manie "wusste" ich dann mehr und mehr, dass sie der reinkarnierte Rudolf Steiner sei und sagte das auch laut in der U-Bahn und so. Während der ersten Manie besuchte sie mich sogar zwei Mal in der Psychiatrie.

Bat sie mehrmals darum, ehrlich zu sein mit mir, mir das offen zu sagen, wenn sie eigentlich nicht mehr mit mir sprechen wolle*. Fragte sie auch schon vor längerer Zeit (ca. vor 2-3 Jahren) mal, ob sie mich eigentlich hasse. Sie antwortete, das täte sie natürlich nicht, ich sei ihr schon sympathisch- als Psychotherapeutin könne sie sich ihre Patienten ja aussuchen, und sie suche auch keine aus, die ihr nicht sympathisch seien. Und wenn sie nicht mehr sprechen wollte mit mir, hätte sie mir das schon von selbst mitgeteilt.

Naja, und dann war das alles doch anders. "Interessant wäre doch die Frage, wieso sie so ambivalent war.", schreibst du. Tja, das wüsst ich ja auch ganz gern, hab ja keine Antworten mehr erhalten dann, keine wahren. Keine Ahnung, wie sich das alles entwickelt hat für sie, dass es ihr noch nicht mal möglich war, mir ehrlich zur Tagklinik zu schreiben im Mai 16, dass sie die Therapie nicht fortsetzen wolle aus den und den Gründen, und ich könne noch zwei Mal kommen, sie das fragen, was ich dazu noch zu fragen hätte und mich verabschieden. Dann wär sie zumindest ehrlich gewesen und hätte mich nicht nach "zuversichtlicher" Mail fortgetreten ohne ein Wort, als handle es sich bei mir um eine Art missratenen Fußball oder sonst ein Ding, mit dem man es nicht nötig hat, zu sprechen oder es vorzubereiten auf das, was man vorhat mit ihm.

na ja, so long...

* Mailschluss-Kopie: "Nacht 6.1.´15: o ja, das bohrt sich ein, klar. Tu ich Ihnen was? Das möchte ich nicht. Falls es Ihnen besser gehen würd ohne anhängendes Moorschaf, so sagen Sie mir das klar und deutlich, und helfen Sie mir, zu einem Analytiker zu kommen, das will ich dann auch."
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lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 09:24

Hallo Moorfrosch,

dass deine Therapeutin dich so hängen gelassen hat, nachdem sie dir etwas anderes in Aussicht gestellt hat, ist schwierig und ich kann auch nachvollziehen, dass dich das auch heute noch immer beschäftigt.

Andererseits glaube auch ich, dass deine Chance darin besteht, weiter nach vorne zu schauen, und zu überlegen, wie du deine Probleme bearbeiten und in den Griff bekommen kannst - und zwar ohne diese Therapeutin. Das ist schwierig und bitter und es werden sicher auch offene Fragen bleiben. Aber ich glaube, dass es dich überhaupt nicht weiterbringen wird, dich innerlich weiter an diese Therapeutin zu klammern.

Was mir auch aufgefallen ist: Dein Text listet sehr detailliert auf, was deine Therapeutin alles falsch gemacht hat in deinen Augen, wo sie dich angelogen hat. Deinen Anteil am Geschehen (und da bin ich bei Mia) blendest du aber weitgehend aus. Und nach meiner Erfahrung gehören zu so einem "Beziehungsgeschehen" immer mehrere Beteiligte. Dass du ohne Termin bei ihr aufgetaucht bist, ist zB eine massive Grenzverletzung. Und selbst nach Mias Hinweis, dass das nicht geht, stellst du das als spontane Idee hin und siehst nicht, wieso sie da auch zu Recht verärgert sein könnte.

Ein Gedanke kam mir noch im Zusammenhang mit dem anderen Thread wo es um den Unterstützerstatus geht. Du scheinst für dich eine sehr festgefügte Vorstellung zu haben, wie etwas "funktionieren" soll oder was passieren soll, wenn du a, b oder c gesagt oder getan hast, dann muss von der anderen Seite bitte auch d, e oder f kommen. Und du bist dann so sehr auf diese Idee was passieren soll (und aktuell nicht passiert - aus welchen Gründen auch immer) konzentriert, dass du die "einfachen" Lösungen (die dir im anderen Thread auch vorgeschlagen wurden) nicht sehen kannst oder willst. Es gibt viele Wege, die nach Rom führen, und manchmal muss man einen anderen Weg einschlagen, auch wenn es nicht der Lieblingsweg ist...

Hier scheinst du jetzt so sehr daran zu klammern, was mit deiner alten Therapeutin passiert ist, dass es dir erstmal den Blick auf andere Lösungen versperrt. Dass da für dich eine Menge zu klären ist, sehe ich auch. Ob du das mit deiner alten Therapeutin klären kannst? Das bestimmt nicht, so wie du sie hier beschreibst. Und ob du jemals von ihr Antworten bekommst? - das bezweifle ich auch. Also musst du für dich einen Abschluss finden. Und wenn du das alleine nicht schaffst, dann suche dir einen anderen Therapeuten/Therapeutin.

Das bedeutet auch nicht immer, dass die neue Therapeutin gleich einen Antrag schreiben muss. Ich hab vor einem Verfahrenswechsel von meiner Kasse die Zusage bekommen, dass sie auf ein Gutachten verzichten und sie haben sich auch daran gehalten. Gerade nach längerer Krankschreibung und/oder Klinikaufenthalt kapieren die schon dass es für sie "günstiger" sein kann, dass weiter eine ambulante Therapie gemacht wird (Traurig, aber wahr...). Kann sich also lohnen, bei deiner Kasse mal nachzufragen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


isabe
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 09:38

Auch wenn deine Art zu schreiben und wohl auch zu fühlen ganz anders ist als meine, merke ich erschreckende Parallelen: der Magnet! Und dann, diese Dinge, die sie gesagt hat, von wegen: "Das (= Beziehungsabbruch) würde ich nicht tun, es sei denn, dass... (aber bei Ihnen ist das ganz sicher nicht so...)" - und der Patient spürt genau, dass da irgendwas ist, aber es ist nicht greifbar. Oder dieses: "Sind Sie in mich verliebt? (= Sie sind doch in mich verliebt?)" - und wenn man nicht klar antwortet, weil es nun mal mit den Gefühlen nicht immer so klar ist, kommt ein: "Ich bin aber nicht in Sie verliebt" - als ob das jemals im Raum gestanden hätte; gleichzeitig wird gesagt: "...das muss aber kein Hindernis sein, wenn Sie verliebt sind" - und der Patient freut sich (obwohl er ahnt, dass irgendwas nicht stimmt, denn er IST ja nicht wirklich verliebt; er fühlt nur sehr stark) - und dann, irgendwann, heißt es: "Wenn Sie verliebt sind, geht das hier sowieso nicht mehr". Und im Patienten ist nur ein Haufen von Fragezeichen, und er fragt nach, und dann lautet die Antwort: "Darüber (= über die Gründe für meinen Therapieabbruch) rede ich nicht mit Ihnen" - und man fühlt sich wie ein Ar.sch, dem irgendwas angehängt werden soll, was nicht IST, und man fühlt sich ausgeliefert, weil der Therapeut aus mehreren Gründen die Macht über die Beziehung hat, und man hat selbst das Gefühl, dass IM Therapeuten was nicht stimmt, aber niemand will es sehen...............

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