Niemandes Tagebuch

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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_milk
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Niemandes Tagebuch

Beitrag Mo., 08.05.2017, 10:07

das ist das Tagebuch von Niemanden. Jemand der eingehen wird in das Nichts. Oder auch nicht. Wer weiß, was alles kommt.
nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht…

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_milk
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Beitrag Mo., 08.05.2017, 22:34

tausend Augen
gerichtet auf mich
richten mich
augen mich
urteilen mich
ein Wurzelwerk aus
Augen. Blätter.
Der Baum meiner Familie
hat mich fest im Griff.
Seit Generationen,
wurzelt dieses Gesocks.
tragen ihre Probleme weiter.
Immer neue Blätter treibt dieser Baum.
Dieser unsägliche Stammbaum, der krank ist.

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nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht…

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candle.
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Beitrag Di., 09.05.2017, 11:13

Hallo milk!

Ich schreibe dich jetzt mal hier an, weil ich den Beitrag, den du bei mir reklamiert hast beim besten Willen nicht gefunden habe, obwohl ich alles meine durchgesucht zu haben.

Und da wir beide in diesem anderen Thread ja offenbar zum Thema beide nichts beitragen können, wollte ich dort auch nicht weiter stören.

Also hier: Ja, dass ich das geschrieben habe erinnere ich. Und es tut mir leid, dass das bei dir negativ angekommen ist. Ich habe mich gefreut, weil ich wirklich Jahre das Gefühl hatte, dass hier überwiegend User aus Deutschland sind und freue mich einfach über Neuzugänge aus Österreich, weil es eben ein in Österreich ansässiges Forum ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: Sorry!

Tschüß!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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_milk
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 22:38

Ein Freund ist gestorben. Ich hab ein paar Nelken hingelegt.

http://www.bilder-upload.eu/show.php?fi ... 711482.jpg
nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht…

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_milk
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 22:54

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Beitrag Sa., 13.05.2017, 22:56

ich könnte trinken heute. Trinken. Trinken. ich möchte mich nicht spüren. Ich hasse das Leben. Ich hasse den Tod.
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Beitrag Sa., 13.05.2017, 23:03

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Beitrag So., 14.05.2017, 21:24

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Beitrag So., 14.05.2017, 22:01

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allles wird vergehen - für mich.
Die Welt wird weiterbestehen. Für mich nicht.
Nicht. Nicht. Nicht.
Das Wort dieser Welt ist Nein.
Nicht.
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Beitrag So., 14.05.2017, 22:11

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alles vergeht.
mich nervt alles so.
warum leben. Warum sterben.
Was ist der Sinn?
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Beitrag So., 14.05.2017, 22:31

Heute kommt mir alles so bedeutunglos vor. So egal, ob ich lebe oder nicht. Am Ende werde ich tot sein.

Ich fühle mich einsam. Niemand ist da. Ich habe niemanden. Ich mag niemanden. Ich will mit niemanden leben. Ich bin einsam.
Ich bin einsam. Ich mag niemanden.

All die sozialen Medien sollen einem doch auch nur darüber hinweghelfen, dass man ganz alleine ist.

Soll ich einen Blog aufmachen.

Ich schau durch facebook und kann mich nicht erinnern, dass ich irgendwen noch kenne, bzw. kennen möchte.

Ich traue mich nicht einmal was fragen.




Niemandes Tagebuch.
Geschrieben von Niemand.

Für Niemand.
Vergessen in der Zeit.
Für alle Ewigkeit.
Wie lang war schnell mal die Ewigkeit.
Ich kann mir das nie merken.
Vergessen.
Schöpfung.
Wozu.
Keine Antwort.
Kein Frage.
Keine Interesse.
Mangels Interesse.
Keine Frage, keine Antwort
Mangels Interesse.
Gestrichen.
Gecancelt.
Verschlossen.
Verdichtet.
Versteinert.
Stein.
Sein.
Stein sein.
Ist es das was übrig bleibt?
Nach all dem Theater?
Zuerst ist das Leben schwer und dann stirbt man.
Dann sterbe ich.
Zuerst ich.
Dann der Kosmos. Das Universum. Das sich ausdehnt.
Das sich ausdehnende Universum.
Hawkings sagt, wir müssen von der Erde weg.
Buddha sagt wir sollten besser alle sterben.
Sklavenplanet.
Nichts als Leid.
Niemandes Tagebuch. Geschrieben von jemand, der niemand war.


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Beitrag So., 14.05.2017, 23:06

ich bin wieder gut drauf

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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:04

Heute war ein wunderschöner Tag. Mild, warm. Aber ich bin melancholisch. Ich weiß einfach nicht was ich leide. Was ich angenehm finde, meine Gedanken rasen nicht mehr so. Sie kommen so schön der Reihe nach. Am Abend bin ich zum Grab meines Vaters gegangen. Zuvor hatte ich noch den üblichen Disput über die Blumen, die ich mitnehmen wollte mit meiner Mutter. Sie hat mir auch erklärt, dass sie alles ganz anders machen würde. Wenn diese Frau mal begreifen würde, dass es mich nicht interessiert, dass die sie alles anders machen würde.
Ansonsten fühle ich mich schwer, weil ich Angst habe, wie das jobmäßig weitergeht. Kürzlich eine Absage bekommen, aber das wär sowieso nicht gegangen. Die waren wirtschaftlich angeschlagen. Das was sonnenklar. Ansonsten laborier ich noch an meinem Kater, den ich mir am Montag eingefangen habe. Ab 50 dauert ein Kater drei Tage. An dem Tag hab ich wie besinnunglos getrunken. 3 Bouteillen, 3 Halbe. Ich musste dann mein Rad heimschieben. Zum Glück ist das so eine finstere Ecke, wo keine Kiwara sind. Heute hab ich es wieder gelassen. Es ist ein gutes Gefühl drüber zu stehen und Nein sagen zu können. Ich fühle mich immer so schuldig, wenn ich trinke. Ich schäme mich dann irgendwie und ich denke auch, die anderen Leute merken es. Ich hab doch auch so eine gute Nase. Meinen nächsten Termin habe ich in 2 Wochen. Mein Coach meint, ich sollte was, könnte was mit Photographie machen. Ich hab schon ein gutes Auge. Aber die Branche ist so überfüllt. Es gibt soviele Leute am Markt. Und dann ist noch das Problem mit der Ausrüstung. Das summiert sich. Beleuchtung, Papierwände, Objektive, Stative.... ich weiß nicht wie ich die nächsten 15 Jahren runterbiegen soll und dann habe ich einen Mindestpension.
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 20:13

.............
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Beitrag Do., 18.05.2017, 02:21

ich wache in der Nacht mit Schmerzen an den Rippen auf, die ich mir bei meinem letzten Sturz unter Alkoholeinfluss zugezogen habe. Ich müsste es doch mit meinem PA-Hintergrund wissen: Es schleppt sich fort von Generation zu Generation. Mein Großväter haben getrunken, meine Großmütter hatten ihren Melissengeist, meine Mutter haut sich mit Misteltropfen und Baldrian zu. Es sind unbewältigte Probleme, die immer wieder mit Alkohol gelöst werden. Es ist so sonnenklar, dass man es schon gar nicht mehr sieht.
Heute im Standard: Mir ist gleich nach den ersten Kommentaren ganz schlecht geworden. So witzig alle.
http://derstandard.at/2000014919406/Bei ... ropaeische
Traurig ist eigentlich nicht der Artikel, es sind die Kommentare.
Der Vater meines Halbbruders, ein blonder, blauer Halbgott, 35, Leberzirrhose. Die Reproduktionsrate dieses Familienzweiges ist sehr rapide. Meine Mutter war 19. Muss auch sein, bei der Lebenserwartung. Die Nachfahren, also mein Bruder: Suchtkarriere 1. Güte. Kettenraucher, Bier, Wein, Schnaps, mit 58 Operation am Herzen, kann mit 59 gerade noch über einen 30 cm hohen Zaun steigen. Macht aber nichts, denn er hat zwei Kinder, die übergewichtig und zuckersüchtig sind, und die haben auch schon wieder Kinder. Eines davon ist schon ca. 15, ich schätze, sie wird sich bald reproduzieren um bei der Lebensweise durchzukommen. Meine Mutter hat aus der Linie also bereits 3 Urenkel. Was sie alle gemeinsam haben: Sucht. Die Frauen fressen, die Männer saufen. Warum sehe ich gerade das jetzt so klar. Es muss der Schmerz in meiner Rippe sein, der mich munter gemacht hat. Ich schreibe es hier rein, um es später noch mal lesen zu können. Wie genau die ungelösten Probleme von Generation zu Generation weitergegeben werden, ist mir noch nicht klar. Vielleicht ist es einfacher als man denkt. Vielleicht wird die Problemlösungsstrategie einfach übernommen. Die Frauen backen Kuchen wie die Geistesgestörten und hauen das Zeug rein, mit Sahne. Die Männer saufen. Ich weiß es doch selbst noch, wie der Bruder die männlichen Kollegen in den Initiationsritus eingeführt hat. Eine hohe Weihe. Mich kotzt das alles nur noch an. Anstatt wirklich etwas aus dem Leben zu machen wird gesoffen und gefressen. Ich bin gerade so in der Lebensmitte, ich hab noch eine Chance. Eigentlich wollte ich kein Suchttagebuch schreiben, aber es hat sich gerade so entwickelt. Etwas was sich ähnlich fortpflanzt in unserer Familie ist die Arbeitslosigkeit. Ich hab gestern mit meiner Mutter gesprochen, warum sie nie versucht hat, mich in ein Gym reinzubringen, oder wenigstens ins örtliche Gemeindeamt. Ah, da hätten sie uns nie genommen. Ah so, das weiß sie also. Die Lehrer waren von meinen Leistungen begeistert, aber sie hat das Null interessiert. Sie hat es ignoriert um es im Unbewussten walten zu lassen.
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