Imagination hilfreich? kann man das üben?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Fraupffff
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Beitrag Do., 27.11.2025, 14:26

Charlie Foxtrott hat geschrieben: Do., 27.11.2025, 13:28 ..ch kehre jetzt in der Imagination sogar an den Tatort zurück, das hat was von Triumph.
Huch . Königsdisziplin. Aber wenn's hilft. Das lass ich lieber nicht auf einen Versuch ankommen 😉

Da find ich den Kirchturm aus dem ersten Link erstrebenswerter :-)

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Jenny Doe
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Beitrag Do., 27.11.2025, 16:11

Hallo Sydney-b,
Ich weiß, es ist OT, aber wie geht es dir denn?
So ganz OT ist deine Frage nicht. Meine Antwort an Fraupffff hat natürlich ihre Gründe.
Es ist auch gerade in einem anderen Forum Thema, in dem die User halt merken, dass Entspannung, Imagination usw. ja alles gut und schön ist. Es hilft im Moment, aber eben nicht langfristig. Es hilft dabei, mal Ruhe im Kopf zu kriegen, mal runter zu kommen, … aber sobald ich / wir aufhören diese „Sicherheit“ künstlich zu erzeugen, kommen die Gedanken, Erinnerungen, Gefühle, … wieder. Und das zum Teil mit einem heftigen Rebound Effekt.

Ich brauche diese Imaginationsübungen, sonst würde ich überhaupt keinen Schlaf mehr finden. Aber mir ist auch klar geworden, dass das, was ich in meinen Psychotherapien gelernt habe, nicht mal ansatzweise reicht, um meine Erfahrungen verarbeiten zu können. Ich lerne derzeit, mit Hilfe des Buddhismus, die Realität zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass die Dinge so sind, wie sie sind. Zu lernen, dass ich das System nicht ändern kann, …

Ich versuche es mit Methoden wie z.B., dass ich dem Negativen Positives gegenüberstelle. Denn alles, was negativ war, hatte auch etwas Positives. Solche Methoden, das merke ich, helfen mir mehr als sozusagen in die Fantasie an einen sicheren Ort zu flüchten. Sie helfen mir in der Realität zu bleiben, aber eben nicht nur das Negative zu sehen, sondern dass alles zwei Seiten hat.
Ich arbeiten somit an Einstellungsänderungen, die darauf abzuzielen, die Dinge, die geschehen sind, zu akzeptieren, so dass sie da sein dürfen, nicht weggesperrt werden „müssen“ und ich nicht imaginär flüchten muss.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 27.11.2025, 16:50

ich kenne viele ima übungen bei den meisten haut es mich in eine gewaltvolle Dissoziation, aber es gibt durchaus Übungen, mit denen ich andocken kann. Hilfreich fand ich persönlich Imas zum Thema eine erinnerung oder ein Polaroidbild sicher zu verwahren, schlicht um nicht immer und immer wieder überwältigt zu werden.
Das hilft nur wenn man es häufig trainiert, wie bei allen Imas.
Ansonsten fand ich imas in gruppentherapien der klinik teils auch gut (sofern der dissoziative rahmen nicht gesprengt wurde), gemeinsam eine Last ablegen usw. das war schon hilfreich für manche...
wichtig ist halt zu wissen, dass Imaginationen auch Nebenwirkungen haben können, genauso wie Meditation und Achtsamkeit. Diese teils gefährliche 3 Faltigkeit muss man im Hinterkopf behalten, wenns um Komplextraumatisierung geht.
..:..

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chrysokoll
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Beitrag Do., 27.11.2025, 18:49

Auch für mich geht Imagination nur als eigene Vorstellung. Etwas das ich herbeirufe oder beende, etwas das ich als "gut" empfinde. Niemals in der Gruppe, niemals unter Anleitung oder gar mit irgendeiner fremden Stimme, Anweisungen zum Atmen, Augen schließen etc. Das katapultiert mich komplett ins "aus", in die Dissoziation.

Daher, @ Fraupfff: Pass bitte auf dich auf, geh langsam vor, mach das erstmal MIT der Therapeutin und probier nicht wild alles aus was es da so gibt.

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Fraupffff
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Beitrag Do., 27.11.2025, 20:06

Solche schlimmen Probleme hab ich nicht. Ich hoffe wirklich es geht euch bald sehr viel besser!
Ich würde einfach nur gerne schlafen ohne blöde Träume und ohne Angst vorm träumen. Und ich würde mich im Fall gern schneller wieder zusammen reißen können.
Bin eh viel zu feig irgendwas zu machen was sich komisch anfühlt.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 27.11.2025, 20:50

Und wenn Du vorm Einschlafen keinen netten Ort imaginierst, sondern dass "der/das Blöde" aktiv weggeschafft oder festgesetzt wird? Mir hilft das Aktive besser als so "Plätscherwellness". Hatte mal einen ganz tollen Alptraum: Ich war im Filmstudio und ich spazierte durch Filmkulissen und dachte mir, aha, hier wurde mal ein Horrorfilm gedreht, habe die Kulissen richtig angefasst, okay, es ist alles nur Pappe. Ach, war das schön.
In diesem Sinne: Gute Nacht! Das meine ich ganz ernst und ehrlich!

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 28.11.2025, 08:02

"Solche schlimmen Probleme hab ich nicht. "

"Oder kommt das mit der Zeit? Hat das jemand mal als hilfreich erlebt? Kann man üben sich den Zehen zu brechen und dabei fröhlich an was nettes zu denken?"

Du hast um Erfahrungen gebeten, warum schreibst du so aus meiner Sicht despektierlich?
Angemessene Reaktion wäre zumindest ein Dankeschön. Ganz ehrlich ich hab keine Lust mehr auf deinen "Austausch". "Macht das es weggeht, aber ich will nix tun weil Grund xyz". Bleh.
..:..

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Fraupffff
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Beitrag Fr., 28.11.2025, 08:53

Das tut mir wirklich leid ich wollte niemandem zu Nahe treten ! Ich danke euch wirklich und das meine ich auch so! Ehrlich.
Ich bin leider nicht gut im Austausch mit anderen Menschen ich hab das immer wieder erlebt dass ich da oft Leute irgendwie vor den Kopf stoße und ich merke das nicht. Selbst bei Leuten die mich kennen. Mir ist auch jetzt überhaupt nicht klar was genau falsch war, darum würde das wieder passieren. Auch in dem Thread von dem Mann im anderen Bereich ist mir das passiert. Ich werde mich wieder zurück ziehen. Ich bin einfach irgendwie unfähig. Das sag ich jetzt wirklich nicht um wieder wem zu ärgern aber vl kann ich euch damit verständlich machen dass das keine Absicht ist.

Danke für euren Input und die Videos. Und ich wünsche euch alles Gute!


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 28.11.2025, 09:02

Hallo Fraupffff
Ich werde mich wieder zurück ziehen. Ich bin einfach irgendwie unfähig.
Warum zurückziehen? Nutz das Forum doch als Chance. Lass dir von anderen Rückmeldungen geben und nutz den Ausstausch hier, um mal etwas Neues zu probieren. Fähigkeiten erwirbt man nur durch Lernen, aus Versuch und Irrtum, durch Training, ...
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Fr., 28.11.2025, 10:43

Hej, bitte geh nicht!
Kann man üben sich den Zehen zu brechen und dabei fröhlich an was nettes zu denken?"
Die Frage hätte von mir kommen können. Oder ob ich mich ganz achtsam und nicht bewertend verprügeln lassen muss. Nein, ich werde mir nie nie nie Gewalt oder körperliche Schäden schön denken. Haben Theras bei mir versucht, einfach ABC-Modell anwenden und Gedanken ändern - schwuppps kommt das richtige Zielgefühl. Niente.
Aber wenn der Chirurg Dich gerade in Bearbeitung hat, kann es helfen, an einen sicheren Ort zu denken oder wie Du mit geheiltem Fuss wieder den Skiurlaub genießt etc. Es ist nur eine Voraussetzung für die Bearbeitung, so habe ich das erlebt.

Auch ich fühle mich manchmal unbeholfen in der Kommunikation und würde mich gern zurückziehen. Ich habe viel geübt und tue es immer noch und finde es sehr bereichernd. Ab und zu eine Auszeit sollte reichen, nicht verkriechen.

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Thread-EröffnerIn
Fraupffff
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Beitrag Fr., 28.11.2025, 11:57

Danke euch

Ich werde bestimmt weiterhin lesen. Ich bin schon gefühlt mein halbes Leben immer wieder sporadisch hier. Es hilft mir in schlechteren Zeiten zu erkennen, dass es vielen Menschen nicht ganz unähnlich geht. Gerade jetzt wo ich der Therapie eine Chance geben möchte, brauche i das fast, weil es lauter oder aktueller ist als die Erinnerungen. Wenn man schon als Kind/Jugendliche so aufwächst muss man sich einiges anhören. Ich finde es sehr gut dass es das Forum gibt, auch für nur lesende Menschen.

Versuch und Irrtum hört sich gut an aber der Irrtum, mit dem komm ich nicht so gut klar.
Selbst jetzt les ich das dreimal durch und frag mich wie das aufgefasst wird :kopfschuettel:
:weissefahne:

Ich werde der Sache mit dem sicheren Ort jedenfalls eine Chance geben und das üben. Kann im Alltag wenn es funktioniert sehr praktisch sein.

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Montana
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Beitrag Sa., 29.11.2025, 12:30

Es gibt auch einfach Menschen die so etwas wie innere Bilder nicht produzieren können. Das ist nicht selten, wird einem aber nicht gesagt. Erst vor kurzem bin ich darauf gestoßen und es erklärt einfach, warum ich mit Imagination noch nie etwas anfangen konnte. Ich lese durchaus gern mal ein gutes Buch, aber ich stelle mir niemals die Personen bildlich vor, sehe die Orte nicht vor einem "inneren Auge", und dass das andere Menschen tatsächlich tun fällt mir immer noch schwer zu glauben. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass man unter Hinzuerfindung von fehlenden Informationen sowas wie einen optischen Eindruck erzeugen kann.

So, und vor diesem Hintergrund macht für mich die Anweisung ich solle mir z.B. einen sicheren Ort vorstellen (und wie der aussieht!) überhaupt keinen Sinn. Da hilft auch üben nichts. Ich hatte einen Klassenkameraden mit Rot-Grün-Schwäche, dem hätte man genauso sinnvoll empfehlen können, doch bitte mal zu üben rot und grün besser unterscheiden zu können.

Ob es solche Hindernisse gibt kann man feststellen, wenn man entsprechende Informationen hat. Ich sehe das als Fehler von Kliniken/Therapeuten das nicht zu tun und es Patienten zu überlassen, an Übungen zu scheitern und den Grund selbst herauszufinden.

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