Ist es das Verhalten eines unglücklichen Kindes?
also, es ist ja an sich schon alles gesagt worden, und ich wünsche dir eine stille stunde, in der du die beiträge als das nimmst was sie sind, nämlich anregungen und überlegungen - und überlegst, was davon vielleicht für dich und die beziehung zu deiner tochter hilfreich sein könnte.
ich höre wohl, dass du viele viele beispiele bringst, die deine theorie untermauern, mit dem kind könte etwas "nicht stimmen". das mag sein, oder auch nicht, eine diesbezügliche einschätzung maße ich mir nicht an. es untermauert deine bedenken. aber weisst du, je mehr du versuchst zu "beweisen" dass etwas im argen ist, desto weniger platz hast du frei, um drüber nachzudenken, wie ihr an eurer beziehung arbeiten könntet. und ja, beziehung ist gefühl, und das ist nun mal bichts handfestes, das sich an noten oder leistungen messen liesse.
ich denke wir alle hören, dass dein kind unterstützung braucht! da sind wir völlig deiner meinung.
trotzdem habe ich eine bitte an dich: bitte nenn drei dinge, die deine tochter toll macht, die du an ihr besonders findest, die sie ganz speziell machen.
ich höre wohl, dass du viele viele beispiele bringst, die deine theorie untermauern, mit dem kind könte etwas "nicht stimmen". das mag sein, oder auch nicht, eine diesbezügliche einschätzung maße ich mir nicht an. es untermauert deine bedenken. aber weisst du, je mehr du versuchst zu "beweisen" dass etwas im argen ist, desto weniger platz hast du frei, um drüber nachzudenken, wie ihr an eurer beziehung arbeiten könntet. und ja, beziehung ist gefühl, und das ist nun mal bichts handfestes, das sich an noten oder leistungen messen liesse.
ich denke wir alle hören, dass dein kind unterstützung braucht! da sind wir völlig deiner meinung.
trotzdem habe ich eine bitte an dich: bitte nenn drei dinge, die deine tochter toll macht, die du an ihr besonders findest, die sie ganz speziell machen.
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Rosenfüchsin
- Forums-Insider

, 40 - Beiträge: 234
Liebe Sundandmoon,Sunandmoon hat geschrieben:Ich bin überfordert mit dem Verhalten meiner Tochter (11) und gebe mir teilweise die Schuld für ihre Verhaltensauffälligkeiten.
Ich mache mir oft Vorwürfe, dass in der Erziehung vieles schief gelaufen ist und unsere Tochter daher so verhaltensauffällig ist.
ich nehme mal diese Zeilen aus deinem Eingangsposting und schreibe ausdrücklich aus Mütter-Sicht.
Und dann gibt es ein paar Antworten, zu denen ich gerne etwas anmerken möchte:
Wenn Menschen das schaffen, haben sie meine volle Bewunderung, denn ich glaube, das gehört zu dem Schwersten im Leben. Gerade jemand, der ohne gefühlsmäßige Wärme und zuverlässige Bindung aufgewachsen ist, kann das i.d.R. eben nicht einfach so bei den eigenen Kindern anders machen.Tröte hat geschrieben:schade finde ich, dass du als kind selbst gemerkt hast, dass man nicht gut mit dir umegegangen it und dass du trotzdem nicht in der lage warst, es anders zu handhaben. denn wenn man beispielsweise weiss, dass liebesentzug sehr weh tut, dann sollte man doch dem menschen, den man liebt (oder der die eigene tochter ist), vor solchen erfahrungen beschützen.
Ich habe auch Kinder und ich habe auch einiges von genau dem falsch gemacht, was ich sooooo gerne richtig machen wollte. Und ich habe Schuldgefühle deswegen und kenne die Augenblicke, wo ich ein Verhalten meines Kindes sehe und denke: "Meine Schuld. Meine Fehler. Nicht wieder gutzumachen. Mein Kind wird als Erwachsene/r mit genau den gleichen schädlichen Gedankenmustern kämpfen müssen wie ich selber. Warum habe ich nicht... warum kann ich nicht... " usw.usf.
Dieses Gefühl von Schuld und Vorwürfen und Überforderung (also alles, was du, Sunandmoon, auch eingangs beschrieben hast) - ist so lähmend. Und in Verbindung mit dem "zu spät! Nicht wieder gutzumachen!" ist es so ausweglos und es wäre so wunderbar, wenn jemand einem diese Schuld abnehmen könnte. Wenn man doch irgendwie sicher sein könnte, dass es nicht nur an einem selber liegt.
Ich verstehe daher die Suche nach einer "Diagnose".
Hm. Wieviele von uns sind gleich bei den allerersten Anzeichen von Überforderung, von "Un-Normalität" losgegangen und haben sich Hilfe gesucht? Ich nicht und niemand, den ich kenne. Ganz lange hoffen und glauben, dass "man es selber hinkriegen wird", "dass es nur eine Phase ist, die vorübergehen wird","dass es nicht so schlimm ist", "dass man sich bestimmt irrt" etc.Nena-Marie hat geschrieben:Du hattest von Anfang an Probleme dein Kind anzunehmen. Was hat dich daran gehindert Hilfe anzunehmen? Einen Therapeuten aufzusuchen um Bindung `leben`(erleben) zu können? Hast du dich für dich geschämt, und schämst dich somit nun heute für deine Tochter?
Tja - soweit die Idealvorstellung. Das Baby ist da und man ist von ersten Augenblick an verzuckert. Aber das ist nicht IMMER so. Und wenn es das nicht ist, man als Eltern aber weiß, dass es so sein SOLLTE - dann passiert wohl erstmal das, was ich oben geschrieben habe. Man hofft, man wartet, man denkt,man irrt sich, man glaubt, es wird sich lösen. Und währenddessen entwickelt sich da ein Kind, das Bedürfnisse hat. Ein Kind, das in die Elternbeziehung geplatzt ist, die auch neu sortiert werden muss.Nena-Marie hat geschrieben:Du willst stolz auf sie sein? Dies geschieht normalerweise schon mit dem ersten Augenkontakt.
Zwischen Eltern und Kind entsteht ein System mit unendlich vielen feinen Wechselwirkungen. Diese Wechselwirkungen sind im Idealfall überwiegend positiv (Eltern freuen sich über das Kind, können die Bedürfnisse des Kindes befriedigen, Kind vertraut den Eltern, Eltern vertrauen ihren Fähigkeiten.... ) - können aber auch ganz leicht überwiegend negativ werden.
Eltern, die zuviele andere "Baustellen" haben, ein Kind, was für die Eltern unerwartet reagiert...
Liebe sundanmoon, was ich sagen möchte ist kurzgefasst das:
Jetzt ist Jetzt. Die Frage nach der Schuld nützt niemandem- sie hindert nur. Sie ist nicht wichtig.
Du fühlst, dass dein Kind unglücklich ist und dass es z.T. an dir (und deinem Mann, aber der schreibt ja hier nun gerade nicht) liegt.
Das, was du ändern kannst, ist DEIN Verhalten - und dann kann man hoffen, dass das helfen wird, deine Tochter weniger unglücklich sein zu lassen.
Bei deiner und eurer Vorgeschichte wirst du (therapeutische) Hilfe brauchen, um dein Verhalten ändern zu können. Auch dabei geht es nicht um Schuld, sondern darum, dass, was jetzt ist, besser zu machen- für euch alle.
Deine Tochter kann nur so stolz auf sich sein, wie du stolz auf sie bist.
Ich wünsche euch alles Gute!
Rosenfüchsin
Wir alle brauchen die Liebe am meisten, wenn wir uns fühlen, als hätten wir sie gerade gar nicht verdient.
"the ones who are hardest to love, probably need it the most" -Dan Millman
"the ones who are hardest to love, probably need it the most" -Dan Millman
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Nena-Marie
- Helferlein

, 42 - Beiträge: 64
Hallo Rosenfüchsin,
Mir geht es nicht um Schuld da es keinem im Jetzt helfen kann. Mir geht es darum (aus meiner Sicht) zu zeigen, dass da vieles in sunandmoon verschüttet liegt. Es liegt in ihrer Verantwortung, und es ist selbstverständlich ihre Entscheidung wie sie weiter vorgehen wird. (Therapie ja oder nein) Es wird ihr jedoch nicht helfen von einem ins nächste Forum zu gehen um Diagnosen zu erhoffen (was sowieso nicht geht). Selbstverständlich kann sie auch meines einfach abtun, dies macht mir nichts aus. Es ist nur meine Meinung.
@ Liebe sunandmoon,
ich wünsche dir einfach viel Kraft, und das du mehr Licht ins Gesamte bringen kannst. Damit ihr euch gegenseitig vertrauen könnt. Ein harter Weg, dies ist mir klar.
Ich dachte mal, dass einer meiner Söhne eine Form von Autismus hat. Es stellte sich dann etwas ganz anderes heraus.
lg Nena
Mir geht es nicht um Schuld da es keinem im Jetzt helfen kann. Mir geht es darum (aus meiner Sicht) zu zeigen, dass da vieles in sunandmoon verschüttet liegt. Es liegt in ihrer Verantwortung, und es ist selbstverständlich ihre Entscheidung wie sie weiter vorgehen wird. (Therapie ja oder nein) Es wird ihr jedoch nicht helfen von einem ins nächste Forum zu gehen um Diagnosen zu erhoffen (was sowieso nicht geht). Selbstverständlich kann sie auch meines einfach abtun, dies macht mir nichts aus. Es ist nur meine Meinung.
@ Liebe sunandmoon,
ich wünsche dir einfach viel Kraft, und das du mehr Licht ins Gesamte bringen kannst. Damit ihr euch gegenseitig vertrauen könnt. Ein harter Weg, dies ist mir klar.
Ich dachte mal, dass einer meiner Söhne eine Form von Autismus hat. Es stellte sich dann etwas ganz anderes heraus.
lg Nena
Nein es sind nicht Erziehungsfehler. Er ist mangelnder Liebe, Achtung und Stolz dem Kind gegenüber.Sunandmoon hat geschrieben:Ich kann verstehen, dass ich hier ziemlich attackiert werde.
Ich gebe ja auch zu, dass ich so manche Erziehungsfehler gemacht habe - auch aufgrund meiner eigenen schwierigen Vergangenheit.
Ist dir klar, dass es auch Menschen gibt, die einfach so ihre Kinder lieben und stolz auf sie sind, selbst wenn diese nicht besonders begabt oder besonders sonstwas sind? Selbst dann, wenn sie vielleicht minderbegabt sind - dafür sehe ich bei deiner Tochter nicht wirklich Zeichen, aber selbst wenn.... NA UND?
Ok, kannst du benennen was du mit diesen Aussagen bezweckst? Was bedeutet es für dich, wenn deine Tochter Sprachprobleme hat? Oder anders gefragt, was ist daran schlimm?Trotzdem glaube ich, ist es begründet anzunehmen, dass meine Tochter Auffälligkeiten hat, die nichts mit unserer Erziehung zu tun haben.
Sie lernte zwar früh sprechen, nuschelte aber immer und sprach nie deutlich.
Außerdem hatte sie Probleme damit manche Worte richtig aussprechen zu lernen.
Zum Beispiel sagte sie bis zur Einschulung nie "Tannenbaum", sondern "Otannana".
"Nachtisch" heißt bei ihr noch heute "Nachtick".
Die Unterscheidung verschiedener Worte fiel ihr schwer.
Scheide und Scheitel sind zwei ähnlich klingende Worte. Kinder sind Sprachanfänger. Sie lernen noch. Es ist normal, dass sie Unterschiede noch nicht kennen. In dem Fall hat das nichts mit Sprachfehler oder sonst was zu tun. Es ist GANZ NORMAL.Einmal kämmte eine Bekannte ihrer Tochter die Haare und unsere Tochter fragte:"Hat deine Mutter dir jetzt eine Scheide gemacht?"
Sie kannte den Unterschied zwischen Scheide und Scheitel nicht.
Wie lange danach noch hat meine Bekannte über unsere "drollige" Tochter gelacht.
Die Bekannte hat also gelacht. Wie erging es dir? Ich nehme an, du hast dich furchtbar geschämt für deine peinliche Tochter. Hast du eine Ahnung wie schlimm das für deine Tochter gewesen sein muss, deine Reaktion? Interessiert es dich überhaupt?
Und was mir auch langsam auffällt, bist du eigentlich sehr verklemmt, dass du es jedesmal so erwähnenswert findest, wenn deine Tochter auf diese oder jene Art Bezug auf Geschlechtsteile nimmt?
Und nochmal: Normal. Nicht normal ist es, dieses Wiederholen als Sturheit zu interpretieren.Eines ihrer Lieblingsworte war "Aschüschel", was sie bei jeder Gelegenheit sagte. Wenn wir sie fragten, was das bedeuten soll, wiederholte sie stur "Aschüschel".
Wie hast du sie gefragt? Liebevoll? Oder genervt?
Sie hat auch einen Lieblingsteddy, ohne den sie nicht ins Bett geht, namens Alfonso.
Sie war 6 Jahre alt, als ich mal mit ihr und ihrem Liebling spazieren ging und wir einem Bekannten begegneten. Der Bekannte sagte freundlich zu meiner Tochter, dass sie aber einen schönen Bär habe. Sie fuhr ihn daraufhin bockig an:"Das ist kein Bär, das ist der Alfonso!"
Im Ernst? Das hältst du für ein 6-jähriges Mädchen für auffällig?
Lies deinen Abschnitt nochmal. Merkst du wirklich nicht wie völlig unschuldig und süß das von deiner kleinen Tocher war? Wie völlig normal? Siehst du das wirklich nicht?
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Dampfnudel
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 39 - Beiträge: 1138
Huiuiui, jetzt geht's aber los hier. Gefühle kann man doch nicht auf Knopfdruck produzieren, und natürlich sind sie auch die Basis eines jeden Erziehungsstils.
Muss das denn sein, Sundandmoon so auseinanderzunehmen? Vielleicht hat sie das einfach als Oberbegriff benutzt. Es hilft hier überhaupt nicht weiter, sie so anzugehen, das sind vermutlich genau die Erfahrungen, die sie schon als Kind oft gemacht hat, die zu genau diesen Problemen geführt haben und die sie jetzt auch an ihre Tochter weitergibt.
Reicht es nicht, dass Sunandmoon selbst von sich sagt, dass sie Fehler gemacht hat und macht? Ist es nötig, da nochmal draufzuhauen? Ja, wahrscheinlich sieht sie viele Dinge durch die Brille, die das Leben ihr in ihrer Kindheit aufgesetzt hat (so wie das bei den meisten Menschen ist). Vielleicht hatte sie selbst (noch) nie die Unterstützung, die sie brauchte, um daran etwas zu ändern. Aber sie ist hier, um Hilfe zu suchen. Für sich und für ihr Kind. Hilfe funktioniert nur dann, wenn man denjenigen da abholt, wo er gerade steht, und mit dem Finger darauf zu zeigen, was man für falsche Gefühle, Einstellungen und Sichtweisen hält, ist zum Anfang mit Sicherheit keine geeignetet Abhol-Methode.
Liebe Sunandmoon, entschuldige, dass ich hier so in der dritten Person über Dich schreibe. Ich weiß auch nicht, ob meine Gedanken "abhol"-geeignet sind, aber ich fühle mich so berührt von dem, was Du schreibst, dass ich sie einfach gern schreiben möchte und hoffe, dass Du etwas damit anfangen kannst.
In dem, was Du geschrieben hast, habe ich einiges aus der Beziehung zwischen meiner Mutter und mir wiedererkannt. Ich habe in dem, was und wie Du schreibst, einige Dinge wiedererkannt, die ich von meiner Mutter kenne, und in dem, was Du von Deiner Tochter schreibst, einige Dinge, die ich von mir kenne. Auch meine Mutter hatte, glaube ich, keine ganz einfache Kindheit, und sie hat eine Reihe von Eigenschaften, Einstellungen und Verhaltensweisen entwickelt, die mir gegenüber ein Psychologe kürzlich als "schwierige Aufwachsensbedingungen" (für mich als ihre Tochter) bezeichnet hat. Ich war ein sozial auffälliges Kind und dadurch auch den größten Teil meiner Kindheit und Jugend ziemlich sozial isoliert, und ich habe diese Zusammenhänge erst vor kurzem begriffen. Also warum (d. h. wegen welcher Verhaltensweisen) ich eigentlich so isoliert war und auch, warum ich diese Auffälligkeiten entwickelt habe. Es waren Entwicklungen, die wahrscheinlich sehr viele gesunde Kinder unter diesen Bedingungen gezeigt hätten. Mir ist da echt ein Licht aufgegangen, denn ich hatte irgendwie immer noch meine kindliche Sichtweise, aus der das, was ich erlebt habe, natürlich "normal" war, und ich war lange sehr unglücklich, dass ich so unvollkommen war, dass ich trotz meiner vermeintlich bzw. nach außen perfekten Kindheit die Probleme entwickelt habe, die ich hatte.
Könntest Du Dir vorstellen, dass die Probleme, die Du in der Beziehung zu Deiner Tochter geschildert hast, die Entwicklung Deiner Tochter in manchen Bereichen gehemmt haben und immer noch hemmen? Nicht nur soziale, auch Sprach- und Entwicklungsauffälligkeiten können ja durchaus auch auf solche Probleme zurückgehen. (Sie können natürlich auch andere Ursachen haben, aber da Du ja selbst schreibst, dass manche Dinge nicht so optimal gelaufen sind, wäre das ja zumindest denkbar.)
Habe ich es richtig verstanden, dass Du selbst siehst, dass da in einigen Bereichen Probleme bestehen und Du Dir bereits Gedanken darüber machst, welchen Anteil Deine oder Eure Erziehung (im weitesten Sinne, das schließt auch die Beziehung zwischen Dir und Deiner Tochter bzw. Euch und Eurer Tochter ein und die Gefühle, die Ihr füreinander habt) daran haben könnte? Denn das wäre ja mal der erste wichtige Schritt, sozusagen eine Bestandsaufnahme. Nur das, was Du als Problem erkennst und (!) akzeptierst, kannst Du angehen. Wenn Du Dir um die Auffälligkeiten bei Deiner Tochter Sorgen machst, wäre es ja auch gut, die abklären zu lassen. Was zu tun ist, um ihr (bzw. Euch) zu helfen, kann man ja eigentlich erst dann sinnvoll überlegen, wenn geklärt ist, wo eigentlich die Probleme liegen. Ob eine organische Entwicklungsstörung der Grund ist oder eine problematische Beziehung oder beides usw. und wo die Ursachen für so eine organische Entwicklungsstörung oder für eine "Beziehungsstörung" liegen könnten.
Dass so eine Abklärung in die Hände von Fachleuten gehört und dem Kind so erklärt wird, dass man mit ihm zusammen nach Hilfe für die Probleme suchen möchte, die das Kind selbst (!) als problematisch erlebt versteht sich vermutlich von selbst. Du hast geschrieben, dass Deine Tochter sich euch mit ihren Sorgen und Kümmernissen nicht anvertraut. Denkst Du, dass Du Dich trotzdem so weit in sie hineinversetzen kannst, dass Du nachfühlen kannst, was sie selbst an den Problemen, die Du beschrieben hast, als belastend empfindet?
Muss das denn sein, Sundandmoon so auseinanderzunehmen? Vielleicht hat sie das einfach als Oberbegriff benutzt. Es hilft hier überhaupt nicht weiter, sie so anzugehen, das sind vermutlich genau die Erfahrungen, die sie schon als Kind oft gemacht hat, die zu genau diesen Problemen geführt haben und die sie jetzt auch an ihre Tochter weitergibt.
Reicht es nicht, dass Sunandmoon selbst von sich sagt, dass sie Fehler gemacht hat und macht? Ist es nötig, da nochmal draufzuhauen? Ja, wahrscheinlich sieht sie viele Dinge durch die Brille, die das Leben ihr in ihrer Kindheit aufgesetzt hat (so wie das bei den meisten Menschen ist). Vielleicht hatte sie selbst (noch) nie die Unterstützung, die sie brauchte, um daran etwas zu ändern. Aber sie ist hier, um Hilfe zu suchen. Für sich und für ihr Kind. Hilfe funktioniert nur dann, wenn man denjenigen da abholt, wo er gerade steht, und mit dem Finger darauf zu zeigen, was man für falsche Gefühle, Einstellungen und Sichtweisen hält, ist zum Anfang mit Sicherheit keine geeignetet Abhol-Methode.
Liebe Sunandmoon, entschuldige, dass ich hier so in der dritten Person über Dich schreibe. Ich weiß auch nicht, ob meine Gedanken "abhol"-geeignet sind, aber ich fühle mich so berührt von dem, was Du schreibst, dass ich sie einfach gern schreiben möchte und hoffe, dass Du etwas damit anfangen kannst.
In dem, was Du geschrieben hast, habe ich einiges aus der Beziehung zwischen meiner Mutter und mir wiedererkannt. Ich habe in dem, was und wie Du schreibst, einige Dinge wiedererkannt, die ich von meiner Mutter kenne, und in dem, was Du von Deiner Tochter schreibst, einige Dinge, die ich von mir kenne. Auch meine Mutter hatte, glaube ich, keine ganz einfache Kindheit, und sie hat eine Reihe von Eigenschaften, Einstellungen und Verhaltensweisen entwickelt, die mir gegenüber ein Psychologe kürzlich als "schwierige Aufwachsensbedingungen" (für mich als ihre Tochter) bezeichnet hat. Ich war ein sozial auffälliges Kind und dadurch auch den größten Teil meiner Kindheit und Jugend ziemlich sozial isoliert, und ich habe diese Zusammenhänge erst vor kurzem begriffen. Also warum (d. h. wegen welcher Verhaltensweisen) ich eigentlich so isoliert war und auch, warum ich diese Auffälligkeiten entwickelt habe. Es waren Entwicklungen, die wahrscheinlich sehr viele gesunde Kinder unter diesen Bedingungen gezeigt hätten. Mir ist da echt ein Licht aufgegangen, denn ich hatte irgendwie immer noch meine kindliche Sichtweise, aus der das, was ich erlebt habe, natürlich "normal" war, und ich war lange sehr unglücklich, dass ich so unvollkommen war, dass ich trotz meiner vermeintlich bzw. nach außen perfekten Kindheit die Probleme entwickelt habe, die ich hatte.
Könntest Du Dir vorstellen, dass die Probleme, die Du in der Beziehung zu Deiner Tochter geschildert hast, die Entwicklung Deiner Tochter in manchen Bereichen gehemmt haben und immer noch hemmen? Nicht nur soziale, auch Sprach- und Entwicklungsauffälligkeiten können ja durchaus auch auf solche Probleme zurückgehen. (Sie können natürlich auch andere Ursachen haben, aber da Du ja selbst schreibst, dass manche Dinge nicht so optimal gelaufen sind, wäre das ja zumindest denkbar.)
Habe ich es richtig verstanden, dass Du selbst siehst, dass da in einigen Bereichen Probleme bestehen und Du Dir bereits Gedanken darüber machst, welchen Anteil Deine oder Eure Erziehung (im weitesten Sinne, das schließt auch die Beziehung zwischen Dir und Deiner Tochter bzw. Euch und Eurer Tochter ein und die Gefühle, die Ihr füreinander habt) daran haben könnte? Denn das wäre ja mal der erste wichtige Schritt, sozusagen eine Bestandsaufnahme. Nur das, was Du als Problem erkennst und (!) akzeptierst, kannst Du angehen. Wenn Du Dir um die Auffälligkeiten bei Deiner Tochter Sorgen machst, wäre es ja auch gut, die abklären zu lassen. Was zu tun ist, um ihr (bzw. Euch) zu helfen, kann man ja eigentlich erst dann sinnvoll überlegen, wenn geklärt ist, wo eigentlich die Probleme liegen. Ob eine organische Entwicklungsstörung der Grund ist oder eine problematische Beziehung oder beides usw. und wo die Ursachen für so eine organische Entwicklungsstörung oder für eine "Beziehungsstörung" liegen könnten.
Dass so eine Abklärung in die Hände von Fachleuten gehört und dem Kind so erklärt wird, dass man mit ihm zusammen nach Hilfe für die Probleme suchen möchte, die das Kind selbst (!) als problematisch erlebt versteht sich vermutlich von selbst. Du hast geschrieben, dass Deine Tochter sich euch mit ihren Sorgen und Kümmernissen nicht anvertraut. Denkst Du, dass Du Dich trotzdem so weit in sie hineinversetzen kannst, dass Du nachfühlen kannst, was sie selbst an den Problemen, die Du beschrieben hast, als belastend empfindet?
Alles hat seine Zeit.
-
Dampfnudel
- [nicht mehr wegzudenken]
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, 39 - Beiträge: 1138
Ich habe gerade nochmal versucht, zusammenzufassen: Die Probleme, die Du bei Deiner Tochter siehst, sind
Probleme in Eurer Beziehung
Ich kann verstehen, dass Du dabei nicht ausschließlich an "Erziehungsdefizite" denkst. Mir kam dabei zum Beispiel der Gedanke, dass es auch sinnvoll sein könnte, ihre Wahrnehmungsverarbeitung (vor allem auditiv,aber evtl. auch in anderen Modalitäten) abklären zu lassen und auch ihr Hörvermögen. Einige der Auffälligkeiten, die Du beschreibst (z. B. soziale und sprachliche, Unsicherheit, Langsamkeit, evtl. sogar der Eindruck einer geistigen Retardierung), könnten zum Beispiel auch auf Hörproblemen oder einer auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung beruhen. Ansprechpartner wäre in dem Fall ein Pädaudiologe, evtl. auch ein Logopäde, der auf sowas spezialisiert ist. Für die allgemeine Wahrnehmungsverarbeitung (z. B. auch taktil-kinästhetisch, visuell und die Verbindung der Wahrnehmungen aus den einzelnen Modalitäten; hier denke ich z. B. an die motorischen Auffälligkeiten) wäre wahrscheinlich ein Ergotherapeut zuständig, da bin ich mir aber nicht sicher.
Andere der von Dir beschriebenen Auffälligkeiten würde ich, wie auch einige andere hier, selbst nicht als auffällig, sondern als normales kindliches Verhalten bewerten.
Dass Eure Beziehung nicht die beste ist, hast Du ja selbst schon beschrieben. Daran etwas zu verbessern, wäre sicher für Euch beide wünschenswert, und das könnte sicher auch an einigen Stellen helfen. Aber das als einzige Erklärung zu nehmen, wäre vielleicht auch ein bisschen riskant, und vor allem wäre es tragisch, wenn Deine Tochter tatsächlich auch noch andere Probleme hätte, die dadurch übersehen würden, obwohl ihr dabei geholfen werden könnte. Deshalb fände ich zusätzlich eine Abklärung schon wichtig.
Probleme in Eurer Beziehung
- Du hattest von Anfang an Schwierigkeiten, sie anzunehmen
- du findest sie verhaltensauffällig und machst Dir deshalb Vorwürfe,
- Ihr habt ein sehr distanziertes Verhältnis, du glaubst, dass sie Dich nicht liebt und Dir nicht vertraut
- Du schreist sie an, wenn Dir alles zuviel wird
- Schüchternheit
- wenig Kontakte
- sie fällt auf und wird deshalb abgelehnt
- geringe Frustrationstoleranz und Jähzorn
- Ängstlichkeit
- sie isst woanders nichts
- sie tröstet Dich nicht, wenn Du weinst
- sie hat sich als kleines Mädchen dagegen gewehrt, ihren Freund Alfonson als einfachen "Teddy" bezeichnen zu lassen, anstatt dem freundlichen Kommentar des Bekannten auf eine (in Erwachsenenaugen) angemessene Art zu reagieren
- sie stört im Unterricht, wenn ihr langweilig ist
- motorisches Ungeschick, macht dadurch häufig Dinge kaputt und hat Angst vor Bällen (meine spontane Assoziation zu dem, was Du dabei beschrieben hast, ist übrigens "Verunsicherung")
- sprachliche Auffälligkeiten (Nuscheln, Verwechslung lautlich ähnlicher Wörter, andere Betonung)
- Langsamkeit
- Dein Verdacht einer geistigen Einschränkung
Ich kann verstehen, dass Du dabei nicht ausschließlich an "Erziehungsdefizite" denkst. Mir kam dabei zum Beispiel der Gedanke, dass es auch sinnvoll sein könnte, ihre Wahrnehmungsverarbeitung (vor allem auditiv,aber evtl. auch in anderen Modalitäten) abklären zu lassen und auch ihr Hörvermögen. Einige der Auffälligkeiten, die Du beschreibst (z. B. soziale und sprachliche, Unsicherheit, Langsamkeit, evtl. sogar der Eindruck einer geistigen Retardierung), könnten zum Beispiel auch auf Hörproblemen oder einer auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung beruhen. Ansprechpartner wäre in dem Fall ein Pädaudiologe, evtl. auch ein Logopäde, der auf sowas spezialisiert ist. Für die allgemeine Wahrnehmungsverarbeitung (z. B. auch taktil-kinästhetisch, visuell und die Verbindung der Wahrnehmungen aus den einzelnen Modalitäten; hier denke ich z. B. an die motorischen Auffälligkeiten) wäre wahrscheinlich ein Ergotherapeut zuständig, da bin ich mir aber nicht sicher.
Andere der von Dir beschriebenen Auffälligkeiten würde ich, wie auch einige andere hier, selbst nicht als auffällig, sondern als normales kindliches Verhalten bewerten.
Dass Eure Beziehung nicht die beste ist, hast Du ja selbst schon beschrieben. Daran etwas zu verbessern, wäre sicher für Euch beide wünschenswert, und das könnte sicher auch an einigen Stellen helfen. Aber das als einzige Erklärung zu nehmen, wäre vielleicht auch ein bisschen riskant, und vor allem wäre es tragisch, wenn Deine Tochter tatsächlich auch noch andere Probleme hätte, die dadurch übersehen würden, obwohl ihr dabei geholfen werden könnte. Deshalb fände ich zusätzlich eine Abklärung schon wichtig.
Alles hat seine Zeit.
-
per aspera...
- Helferlein

, 50 - Beiträge: 64
Mir stellt sich nur eine Frage: Ich verstehe nicht, wie man als Elternteil mit einem Kind, dem man so offensichtlich diverse körperliche und andere Schwierigkeiten anmerkt (Nuscheln, Langsamkeit, Probleme mit sozialen Interaktionen etc.), nicht zuerst sofort, wenn man dessen gewahr wird, zur Abklärung dieser Probleme zu einem Arzt (oder auch zweien) geht.
Das ist doch das erste, was ich da als Mutter tue: Ich lasse von guten Profis gründlich prüfen, ob keine körperlichen Krankheiten oder Mängel vorliegen. Ich frage mich doch nicht jahrelang inaktiv, "was da vielleicht nicht stimmt"...
Wenn das endgültig abgeklärt ist, DANN kann ich mich um die emotionalen Aspekte kümmern - von denen es hier zweifellos einige gibt, um die frau sich kümmern sollte - auch bei sich selbst.
Ich finde es lang überfällig und fahrlässig, dass du bisher nichts unternommen hast, um deine vielen Fragen zu beantworten - und deinem Kind zu helfen, falls es kinderärztliche und/ oder therapeutische Hilfe braucht - was mir sehr wahrscheinlich scheint.
Statt hier zu schreiben (was zweifellos auch nicht verkehrt ist, zu versuchen, deine probleme aus anderen Blickwinkeln zu betrachten), solltest du erst Mal losgehen und ein paar Arzttermine machen.
Das ist doch das erste, was ich da als Mutter tue: Ich lasse von guten Profis gründlich prüfen, ob keine körperlichen Krankheiten oder Mängel vorliegen. Ich frage mich doch nicht jahrelang inaktiv, "was da vielleicht nicht stimmt"...
Wenn das endgültig abgeklärt ist, DANN kann ich mich um die emotionalen Aspekte kümmern - von denen es hier zweifellos einige gibt, um die frau sich kümmern sollte - auch bei sich selbst.
Ich finde es lang überfällig und fahrlässig, dass du bisher nichts unternommen hast, um deine vielen Fragen zu beantworten - und deinem Kind zu helfen, falls es kinderärztliche und/ oder therapeutische Hilfe braucht - was mir sehr wahrscheinlich scheint.
Statt hier zu schreiben (was zweifellos auch nicht verkehrt ist, zu versuchen, deine probleme aus anderen Blickwinkeln zu betrachten), solltest du erst Mal losgehen und ein paar Arzttermine machen.
-
Sunandmoon
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 43 - Beiträge: 19
Ja, es war sicherlich fahrlässig, dass ich bisher keine Ärze konsultiert habe.
Habe mir einige Dinge auch zurechtgebogen, wie ich es gern haben wollte.
Habe versucht, für alles eine Erklärung zu finden.
Bezüglich der Langsamkeit habe ich mir gedacht, dass unsere Tochter nun mal verträumt und trödelig ist. Dass sich das gibt, wenn sie älter wird.
Das Nuscheln habe ich auf ihre Unsicherheit und Schüchternheit geschoben.
Es tut mir auch leid, dass ich sie nicht getröstet habe, als sie so enttäuscht war, dass sie nicht beim Lesewettbewerb teilnehmen durfte.
Ihre Lehrerin hatte sie gerügt, dass sie sich nicht deutlich genug artikuliere und zu monoton lese.
Bezüglich ihrer Probleme mit der sozialen Interaktion sagte ich mir, dass sie halt ein Einzelkind ist und den Umgang mit anderen wohl erst später lernt.
Ich glaube, ich wollte auch verdrängen, dass es so viele Probleme gibt.
Habe versucht mir einzureden, dass unsere Tochter doch nicht "anders" sein kann. Auch wenn mein Mann desöfteren sagte, dass sie in der Welt völlig fehl am Platz sei.
Ich habe oft mitbekommen, dass andere Kinder unsere Tochter ganz offensichtlich ablehnten, aber ich wollte es verdrängen.
Es tut mir alles so leid, aber ich hatte nie die Unterstützung meines Mannes, der immer nur ungeduldig reagierte.
Ich werde versuchen zu retten, was zu retten ist.
Zu lange habe ich die Augen verschlossen.
LG
Sunandmoon
Habe mir einige Dinge auch zurechtgebogen, wie ich es gern haben wollte.
Habe versucht, für alles eine Erklärung zu finden.
Bezüglich der Langsamkeit habe ich mir gedacht, dass unsere Tochter nun mal verträumt und trödelig ist. Dass sich das gibt, wenn sie älter wird.
Das Nuscheln habe ich auf ihre Unsicherheit und Schüchternheit geschoben.
Es tut mir auch leid, dass ich sie nicht getröstet habe, als sie so enttäuscht war, dass sie nicht beim Lesewettbewerb teilnehmen durfte.
Ihre Lehrerin hatte sie gerügt, dass sie sich nicht deutlich genug artikuliere und zu monoton lese.
Bezüglich ihrer Probleme mit der sozialen Interaktion sagte ich mir, dass sie halt ein Einzelkind ist und den Umgang mit anderen wohl erst später lernt.
Ich glaube, ich wollte auch verdrängen, dass es so viele Probleme gibt.
Habe versucht mir einzureden, dass unsere Tochter doch nicht "anders" sein kann. Auch wenn mein Mann desöfteren sagte, dass sie in der Welt völlig fehl am Platz sei.
Ich habe oft mitbekommen, dass andere Kinder unsere Tochter ganz offensichtlich ablehnten, aber ich wollte es verdrängen.
Es tut mir alles so leid, aber ich hatte nie die Unterstützung meines Mannes, der immer nur ungeduldig reagierte.
Ich werde versuchen zu retten, was zu retten ist.
Zu lange habe ich die Augen verschlossen.
LG
Sunandmoon
hast du schon eine konkrete idee, welches der erste schritt sein wird?
-
Sunandmoon
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 43 - Beiträge: 19
Ich werde mit ihr erst einmal zu einem Psychotherapeuten oder Neurologen gehen.ch123 hat geschrieben:hast du schon eine konkrete idee, welches der erste schritt sein wird?
-
weidenkatz
- Forums-Insider

, 35 - Beiträge: 217
Ich möchte das unterstreichen und dazusagen: Es liegt nicht an Deinem Kind, dass Du es nicht lieben kannst.mitsuko hat geschrieben: Nein es sind nicht Erziehungsfehler. Er ist mangelnde Liebe (...).
Wann ist Dir bewusst geworden, dass Du Dein Kind nicht richtig annehmen konntest? Dass Du sie nicht liebst? Habt Ihr Eltern darüber gesprochen? Ob Dein Mann sie liebt? Habt Ihr Euch jemals gefragt, was Ihr tun könnt, um daran etwas zu ändern?
Oder muss das Kind so geändert werden, dass Ihr es lieben könnt? Jetzt mit Hilfe von diversen Therapeuten?? (Das ist jetzt zynisch, ich finde durchaus therapeutische Hilfe für Eure Tochter angebracht. Ich bin nur nicht sicher, ob Du Dir bewusst bist, wo das eigentliche Problem liegt.)
lg weidenkatz
-
Sunandmoon
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 43 - Beiträge: 19
Du meinst also, die ganzen Schwierigkeiten unserer Tochter beruhen auf mangelnder Liebe?weidenkatz hat geschrieben:Ich möchte das unterstreichen und dazusagen: Es liegt nicht an Deinem Kind, dass Du es nicht lieben kannst.mitsuko hat geschrieben: Nein es sind nicht Erziehungsfehler. Er ist mangelnde Liebe (...).
Wann ist Dir bewusst geworden, dass Du Dein Kind nicht richtig annehmen konntest? Dass Du sie nicht liebst? Habt Ihr Eltern darüber gesprochen? Ob Dein Mann sie liebt? Habt Ihr Euch jemals gefragt, was Ihr tun könnt, um daran etwas zu ändern?
Oder muss das Kind so geändert werden, dass Ihr es lieben könnt? Jetzt mit Hilfe von diversen Therapeuten?? (Das ist jetzt zynisch, ich finde durchaus therapeutische Hilfe für Eure Tochter angebracht. Ich bin nur nicht sicher, ob Du Dir bewusst bist, wo das eigentliche Problem liegt.)
lg weidenkatz
Kann man hirnorganische Ursachen also ausschließen?
Woher kommen dann aber die Langsamkeit, ihr motorisches Ungeschick und ihre Gleichgewichtsstörungen?
Ich hatte schon in der Schwangerschaft das Gefühl mein Kind nicht lieben zu können.
Ich war so unglücklich. Als dann noch die Geburt so komplikationsreich war, ging es mir anschließend sehr schlecht und ich gab unbewusst wohl meiner Tochter die Schuld für mein Elend.
Da wird wohl der Schlüssel vielleicht nicht zu allem, aber zu vielem liegen.
Ich habe mit meinem Mann nie darüber gesprochen, aber er wird wohl gespürt haben, dass ich unsere Tochter nicht annehmen konnte.
Er selbst empfindet zumindest Zuneigung für sie, fordert jedoch auch viel und ist oft ungeduldig.
Falls er sie liebt, so kann er es jedenfalls nicht zeigen.
Auch wenn mein Mann desöfteren sagte, dass sie in der Welt völlig fehl am Platz sei.
Liebe Sunandmoon,
mich bestürzt sehr was ich hier lese, über dich, deinen Mann und deine Tochter, ich will sagen ihr habt mein vollstes Mitgefühl. Mir scheint es ist extrem viel bei euch im Argen und ganz ehrlich, dieser Wust an Problemen, der sprengt sicherlich das was du dir von einem Forum erhoffen kannst.
Habe Mitgefühl mir dir Selbst, deiner Tochter und deinem Mann. Scheue und schäme dich nicht dir Hilfe zu holen und verachte dich und deine Tochter nicht!
Es ist keine Schande sich Hilfe zu holen, Schande ist wenn man alles lässt wie es ist...
Liebe Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
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weidenkatz
- Forums-Insider

, 35 - Beiträge: 217
Ich bin ja kein Arzt und ich kann natürlich aufgrund Deiner Beschreibung gar nichts ausschließen.Sunandmoon hat geschrieben:Du meinst also, die ganzen Schwierigkeiten unserer Tochter beruhen auf mangelnder Liebe?
Kann man hirnorganische Ursachen also ausschließen?
Aber ich bin mir ehrlichgesagt einfach nicht so sicher, ob Deine Tochter (außer im sozialen Bereich) wirklich auffällig ist, weil ich das Gefühl habe, dass Ihr sie sehr leistungsorientiert und vor allem defizitorientiert beurteilt, eben weil Ihr sie nicht um ihrer selbst Willen liebt. Und deshalb ständig nur ihre Schwächen seht und diese sich durch Eure negative Sichtweise vielleicht sogar erst manifestieren.
Es ist nur eine Idee, deshalb versuche ich mal zu schreiben, wie unterschiedlich das mit der Frustrationstoleranz laufen könnte. Ich hoffe, Du verstehst, wie ich das meine:
Weil sie im Kindergartenalter jähzornig reagiert hat, wenn sie bei Gesellschaftsspielen verloren hat, hast Du sie in die Schublade mangelnde Frustrationstoleranz gesteckt. Frustrationstoleranz hat man aber nicht, sondern lernt sie, das ist ein lebenslanger Prozess. Und dabei sind positive Modelle nötig, um konstruktive Wege zu lernen, mit der Frustration umzugehen. Ein wichtiger Bestandteil davon ist, erst mal die Frustration zu akzeptieren zu lernen dadurch dass man jemanden hat, der Mitgefühl hat, weil es nicht so geklappt hat wie man wollte. Konntet Ihr das Eurer Tochter geben, oder wart Ihr eher genervt, dass sie so jähzornig war, und ungeduldig, weil sie nicht so war, wie Ihr sie haben wolltet? Nicht nur, dass sie dadurch keine Frustrationstoleranz lernt, sie ist verunsichert, weil sie sich "falsch" fühlt mit ihrer Art zu sein.
Wenn das gelegentlich passiert, ist es sicher nicht schlimm, aber wenn das die generelle Haltung gegenüber einem Kind ist, kann das sich natürlich auch auf das Verhalten in anderen sozialen Kontexten auswirken, und wenn man zutiefst verunsichert ist und sich nicht angenommen fühlt, wie man ist, nicht mal von den eigenen Eltern, muss man ja sich ja geradezu ungeschickt verhalten.
Manche Kinder sind halt einfach nicht so geschickt, Eure Tochter hat dafür andere Stärken. Frag doch mal den Sportlehrer am Elternsprechtag, ob er es auffällig findet. Wegen dem Gleichgewicht (und der sprachlichen Auffälligkeiten) mal das Gehör testen lassen und eine Gleichgewichtsprüfung machen. Vielleicht könnt ihr ja auch zusammen spielerisch ein bisschen den Gleichgewichtssinn trainieren. Und vor allem dabei Spaß zusammen haben.Sunandmoon hat geschrieben:Woher kommen dann aber die Langsamkeit, ihr motorisches Ungeschick und ihre Gleichgewichtsstörungen?
Warum habt Ihr Euch trotz des ungünstigen Zeitpunkts dafür entschieden, das Kind zu bekommen?Sunandmoon hat geschrieben:Ich hatte schon in der Schwangerschaft das Gefühl mein Kind nicht lieben zu können.
Ich war so unglücklich. Als dann noch die Geburt so komplikationsreich war, ging es mir anschließend sehr schlecht und ich gab unbewusst wohl meiner Tochter die Schuld für mein Elend.
Hast DU denn das Gefühl, um Deiner selbst willen geliebt zu werden? Von Deinen Eltern, Deinem Mann, Deinen Freunden?Sunandmoon hat geschrieben:Da wird wohl der Schlüssel vielleicht nicht zu allem, aber zu vielem liegen.
Kannst Du Dir vorstellen, mit ihm darüber zu reden?Sunandmoon hat geschrieben:Ich habe mit meinem Mann nie darüber gesprochen, aber er wird wohl gespürt haben, dass ich unsere Tochter nicht annehmen konnte.
Er selbst empfindet zumindest Zuneigung für sie, fordert jedoch auch viel und ist oft ungeduldig.
Falls er sie liebt, so kann er es jedenfalls nicht zeigen.
Hat denn Deine Tochter eine Person, die ihr wirklich nahesteht?
lg weidenkatz
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Sunandmoon
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast

, 43 - Beiträge: 19
Hallo Weidenkatz,
es dämmert mir immer mehr, dass wohl wirklich mein Mann und ich Schuld tragen am Verhalten unserer Tochter.
Es ist schon richtig, wir haben oft genervt reagiert, wenn wieder mal irgendwas nicht klappte und sie sich ungeschickt anstellte.
Ich habe sie oft als ein Kind gesehen, dass man nicht aus den Augen lassen durfte.
Passte man einmal nicht auf, war sie schon wieder hingefallen.
Ehrlich gesagt, war es nicht das, was ich in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis erlebte. Die Kinder taten sich alle irgendwie leichter.
Gerade mit ihrer Langsamkeit habe ich und vor allem mein hektischer Mann ein Problem. Sie träumt, wo man nur träumen kann.
Sie putzt sich in aller Seelenruhe 10 Minuten lang die Zähne, veranstaltet regelrechte Waschorgien. Auf der Klassenfahrt hat man sie auch damit aufgezogen, dass sie ewig im Bad brauchte.
Wenn sie isst, wird regelmäßig das Essen kalt.
Wenn sie woanders ist, rührt sie kein Essen an. Sie bringt es auch nicht über sich, woanders zur Toilette zu gehen.
Einmal wurde ihr bei Bekannten ein Eis angeboten. Da es nicht exakt das gleiche Eis war, das sie von sonst kannte, wurde sie beleidigend.
Die Bekannten sagten, meine Tochter brauche ihnen nicht mehr ins Haus zu kommen.
Ich möchte mich nicht ständig rechtfertigen, aber es ist so schwer, wenn ständig klagen über das eigene Kind kommen.
Nichts klappt bei ihr problemlos.
Der einzige Mensch, der meiner Tochter nahe steht, ist meine Schwiegermutter. Die liebt sie und dort wird sie verwöhnt.
Richtig ist, dass auch ich mich nie akzeptiert fühlte. Weder von meinen Eltern noch heute von meinen Bekannten.
Auch auf mir wurde und wird viel herumgehackt.
Warum wir uns trotzdem zu einem ungünstigen Zeitpunkt für das Kind entschieden haben?
Mein Mann wollte das Kind auf jeden Fall, und auch meine Eltern haben mich überzeugt es zu bekommen.
Ich weiß auch nicht, ob ich mit einem Schwangerschaftsabbruch hätte leben können.
es dämmert mir immer mehr, dass wohl wirklich mein Mann und ich Schuld tragen am Verhalten unserer Tochter.
Es ist schon richtig, wir haben oft genervt reagiert, wenn wieder mal irgendwas nicht klappte und sie sich ungeschickt anstellte.
Ich habe sie oft als ein Kind gesehen, dass man nicht aus den Augen lassen durfte.
Passte man einmal nicht auf, war sie schon wieder hingefallen.
Ehrlich gesagt, war es nicht das, was ich in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis erlebte. Die Kinder taten sich alle irgendwie leichter.
Gerade mit ihrer Langsamkeit habe ich und vor allem mein hektischer Mann ein Problem. Sie träumt, wo man nur träumen kann.
Sie putzt sich in aller Seelenruhe 10 Minuten lang die Zähne, veranstaltet regelrechte Waschorgien. Auf der Klassenfahrt hat man sie auch damit aufgezogen, dass sie ewig im Bad brauchte.
Wenn sie isst, wird regelmäßig das Essen kalt.
Wenn sie woanders ist, rührt sie kein Essen an. Sie bringt es auch nicht über sich, woanders zur Toilette zu gehen.
Einmal wurde ihr bei Bekannten ein Eis angeboten. Da es nicht exakt das gleiche Eis war, das sie von sonst kannte, wurde sie beleidigend.
Die Bekannten sagten, meine Tochter brauche ihnen nicht mehr ins Haus zu kommen.
Ich möchte mich nicht ständig rechtfertigen, aber es ist so schwer, wenn ständig klagen über das eigene Kind kommen.
Nichts klappt bei ihr problemlos.
Der einzige Mensch, der meiner Tochter nahe steht, ist meine Schwiegermutter. Die liebt sie und dort wird sie verwöhnt.
Richtig ist, dass auch ich mich nie akzeptiert fühlte. Weder von meinen Eltern noch heute von meinen Bekannten.
Auch auf mir wurde und wird viel herumgehackt.
Warum wir uns trotzdem zu einem ungünstigen Zeitpunkt für das Kind entschieden haben?
Mein Mann wollte das Kind auf jeden Fall, und auch meine Eltern haben mich überzeugt es zu bekommen.
Ich weiß auch nicht, ob ich mit einem Schwangerschaftsabbruch hätte leben können.
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