Agoraphobie

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Thread-EröffnerIn
mandy
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weiblich/female, 25
Beiträge: 3

Agoraphobie

Beitrag Mi., 02.01.2008, 20:24

Mein Freund leidet an Agoraphobie.
Seit fast 4 Jahren (!) - mit Höhen und Tiefen..
Wir wollen uns bald verloben, Krankheit hin oder her.

Kennt sich jemand damit intensiver aus?
Wie erleben es andere akut Betroffene?
Und wie Betroffene die ihre Ängste überwunden haben?
Wie gehen andere Angehörige damit um?

Wie lange hält die Phobie im Schnitt an?

Würde mich über antworten freuen!

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agora77
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männlich/male, 30
Beiträge: 2

Beitrag Mi., 09.01.2008, 17:44

hallo,
ich leider an einer agoraphobie.
ich reise nur mit dem auto.
will jetzt meine mutter besuchen. dazu muss ich fliegen. hab aber bischen angst vor der reise. kennt jemand einen guten therapeuten der mir da helfen kann?

Ich will das jetzt endlich komplett überwinden. Es ist eine echte Behinderung grrrrrrrr.

ich fühle mich auch unwohl an folgenden orten:
einkaufszentrum, u-bahn, tiefgarage, schwimmbad, fussballstadio...

also immer wenn es viele menschen gibt und er keinen ausweg gibt.

bitte um ratschläge.

danke,
agora77 (ich will anonym bleiben weil mir das sehr peinlich ist)

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 822

Beitrag Do., 10.01.2008, 01:28

Liebe agora,

dieses Problem bräuchte Ihnen eigentlich nicht peinlich zu sein - denn es leiden weitaus mehr Menschen darunter, als Sie sich wohl erwarten würden...

Es braucht dazu eigentlich keinen "speziellen" Therapeuten, da im Grunde alle anerkannten Therapieformen eine Methodik für die Behandlung von Phobieformen mitbringen und daher prinzipiell gut weiterhelfen können.
Viel wichtiger ist, dass Sie sich bei der betreffenden Person wohl fühlen! Zur Therapeutenwahl finden Sie oben auf dieser Seite (Link "Therapie?") zahlreiche Tipps, und konkrete Suchmöglichkeiten nach Therapeuten sind auf der Links-Seite dieser Website verlinkt. Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter.

Freundlichen Gruß und alles Gute!
R.L.Fellner

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agora77
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männlich/male, 30
Beiträge: 2

Beitrag Do., 10.01.2008, 22:38

hallo,

ich leide auch an agoraphobie.

man sollte eine therapie machen. diese störung ist gut therapierbar.

ich hatte extrem starke agoraphobie die aber jetzt immer besser wird. man muss aber viel geduld und verständnis haben.

lg,
agora77

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kelly
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 29
Beiträge: 1341

Beitrag Fr., 11.01.2008, 17:44

Hallo mandy ,
dein Freund leidet also an Agoraphobie ? ich auch und ich muß dir
sagen das es mir so langsam schon besser geht , ich habe mal Therapie gemacht
und habe viel gelernt !
Angst ist ja eine ganz normale natürliche Sachen des menschen , die dem Menschen
früher natürlich sehr geholfen hat , Flucht vor nem Tier etc.
Angst steigt nur bis zu einem gewiossen Grad , nach wenn die angst am höchsten ist
merkt der Körper irgendwann das es nicht schlimmer wird ( habituationskurve )
Dann sinkt sie wieder , auch im Umgang mit Menschenmassen ist das so .
Muß man natürlich stück für Stück lernen und üben.
Man darf nicht Situationen meiden wo es voll ist , sost lernt der Körper was falsches !
geh mit deinem Zukünftigen also in diese Situationen rein , so lernt er damit umzugehen .
Mir geht es auch schon viel besser !!!

LG kelly
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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Der-Don
sporadischer Gast
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männlich/male, 20
Beiträge: 8

Beitrag Mi., 14.01.2009, 03:01

Schön das ich hier mal ein paar Dinge loswerden kann. Ich hatte vor einigen Jahren mal sowas wie ein Panikattacke, von der ich nicht mal wusste woher sie kam. Plötzlich fing ich an schwer zu atmen, ich hatte das Gefühl als würde ich in Ohnmacht fallen, zitterte am ganzen Körper, danach musste ich ins Krankenhaus, weil sich mein Zustand an dem Tag nicht bessern wollte. Ich lag eine Woche lang drin, sämtliche tests, wurden durchgeführt, ich lag sogar mal Intensivstation, aber kein Artzt konnte irgendwas feststellen. Ich schien ganz gesund zu sein, aber hatte danach immer noch beschwerden im kleineren Maße, meistens jedoch war es schwindel! Ich muss dazu sagen, das ich das erstmals mit 16 hatte, heute bin ich 21! Jedenfalls wurde es immer noch nicht besser und 2 Jahre später lag ich wieder im Krankenhaus, wieder wurden sämtliche Tests durchgezogen, ich kam mir langsam wie so ein Versuchskaninchen vor, denn es gab die ganze Zeit nur Gesundheits-Checks und nie ein Ergebnis. Inzwischen wurden aus Schwindel bei mir Herzprobleme, und die treten immer bei bestimmten Anlässen auf, z.B beim Fitnesstraining, in der Arbeit, beim Einschlafen usw. und das jeden Tag. Ich war auch inzwischen beim Kardiologen, um mein Herz mal checken zu lassen, das lustige ist, das mein Herz richtig am pumpen ist, eben so, wie es auch sein sollte. Aber meine Probleme hören nicht auf, jeden Tag das gleiche!

Ich glaub inzwischen das es eine psychische Krankheit sein muss, sowas wie eine Agoraphobie! Ich bin inzwischen echt am verzweifeln wenn ich drüber nachdenke das alle Beschwerden die ich in der letzten Jahren hatte, pure Illusionen waren! Ich meine damit, das die Körperlichen beschwerden definitiv real sind, aber hervorgerufen durch Illusionen!

Vielleicht weiß hier jemand Rat, oder teilt die gleichen Erfahrungen, ich freue mich jedenfalls über jede Antwort

Liebe Grüße
Is ThIs ThE wAy To NoWhErElAnD?

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kelly
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 29
Beiträge: 1341

Beitrag Fr., 16.01.2009, 13:32

Hallo mandy ,

wie geht es deinem Frund jetzt ? hat sich was gebessert ???

LG kelly
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kelly
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weiblich/female, 29
Beiträge: 1341

Beitrag Mo., 02.02.2009, 19:38

Mir sind nun schon die Leute beim einkaufen zu viel
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blubby
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Beiträge: 1

Beitrag Fr., 23.10.2009, 15:01

Hallo alle! Also ich will nicht allzuweit ausholen - meiner Meinung nach leide ich unter Agoraphobie mit Panikattacken.
Die erste Panikattacke hatte ich vor ungefähr einem halben Jahr als ich eine alte Freundin seit langem wiedermal auf der Straße getroffen habe. Damals hatte ich das volle Programm an Symptomen, also Zittern, Herzrasen, das Gefühl zu sterben und unbedingt flüchten zu müssen. Das hat mich ziemlich traumatisiert und von da an lebte ich eigentlich in Angst sowas wieder zu erleben, was natürlich (Teufelskreis) dann noch zwei- oder dreimal vorgekommen ist. Danach habe ich begonnen Beruhigungsmittel zu nehmen und konnte ganz normal mit Menschen umgehen. Dass das ganze keine Lösung der Ursache ist, sondern nur Symptombekämpfung und ich alles damit nur noch schlimmer mache, (abgesehen davon, dass ich die Nebenwirkungen hasse und nicht abhängig sein will von einem blöden Medikament!!!), lag mir die ganze Zeit schwer im Magen und ich habe neulich beschlossen endlich was dagegen zu unternehmen. Ich habe sehr viel darüber gelesen und glaube das Ganze zu durchschauen. Ich dachte, je mehr ich mich dagegen wehre und Angst davor habe, desto eher bin ich auf einem hohen Arousal und krieg auch wieder Panik. Deshalb habe ich begonnen überall wo ich hingehe, mir zu wünschen, dass ich eine Panikattacke bekomme und wenn ich sie bekomme, dann mich nicht dagegen zu wehren, sondern durchzustehen. Ich habe regelrecht versucht eine zu provozieren und heraufzubeschwören mit dem Resultat, dass ich keine Angst mehr hatte und schon viel ruhiger als früher war.
So hab ich dann auch ein Treffen mit einer Bekannten vor zwei Tagen super absolviert und war nur ein bisschen aufgeregt, aber hab mir in Gedanken immer vorgesagt "Komm schon Panikattacke! Komm ruhig! Bitte komm doch!" (Ich weiss das klingt krank ) Es hat aber funktioniert und ich war total happy!
Heute hatte ich aber einen herben Rückschlag. Top-motiviert wie ich in letzter Zeit bin und um mich selbst zu testen, hab ich mich spontan mit einem Bekannten zum Mittagslunch in einem Lokal verabredet. Auf dem Weg dorthin hatte ich schon die (unangenehmen) Schmetterlinge im Bauch und das Gefühl, dass meine Knie aus Gummi sind und ich hinfalle. Ich hab mir aber die ganze Zeit über eingeredet, dass das nichts macht und ich eine Panikattacke bekommen kann. Irgendwie hat das diesmal aber nichts genützt und ich wollte schon auf halbem Weg umdrehen. Ich hab mich gezwungen trotzdem hinzugehen und kaum bin ich meinem Bekannten gegenübergesessen, da gings auch schon los. Ich hatte furchtbare Panik und habe gleichzeitig versucht mich dagegen zu wehren und es zuzulassen und es bewusst noch schlimmer zu machen. Ich hatte echt das Gefühl sterben zu müssen und nach ein paar Sekunden wollte ich wirklich aufspringen und einfach das Lokal verlassen. Ich konnte mich kein bisschen auf das Gespräch konzentrieren und bin dann schnell aufs Klo geflüchtet und hab mir mein Notfallberuhigungsmittel eingeworfen. Danach bin ich total verzweifelt wieder zurück und hab gleich mal aufs Essen verzichtet, weil ich Angst hatte vor lauter Zittern nichtmal essen zu können.
Ich bin gerade so traurig und enttäuscht, dass ichs nicht geschafft habe die Situation durchzustehen, aber ich hatte echt Todesängste und konnte nicht mehr rational denken...Ich will das nicht mehr! Vielleicht hab ich mir für den Anfang zuviel zugemutet? Meint ihr ich bin mit meiner Methode am richtigen Weg?
Tja, jetzt hab ich doch sehr viel weiter ausgeholt, als ich wollte. Jedenfalls würd ich mich sehr über Antworten freuen...

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Nozi
Forums-Insider
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Beiträge: 355

Beitrag Sa., 24.10.2009, 09:54

also ich persönlich hatte nicht viel von diesem "ich muss das aushalten" - das hat es bei mir nur noch schlimmer gemacht. was hätte dir denn in der situation besser geholfen? vielleicht deinem freund zu sagen, dass dir nicht gut ist und du kurz an die frische luft musst? die sache offen anzusprechen? jetzt hast du wohl nur noch mehr angst vor dem nächsten lokalbesuch, also ich fände es besser, die situation, die dir angst macht, zu unterbrechen, dann kannst du sie später und beim nächsten mal entspannter erleben. weil deine angst ist ja, dass du nicht raus kannst. wenn du das dann auch nicht machst, hat sich deine angst bestätigt. besser ist, wenn du immer weißt, ich kann jederzeit gehen, dort ist der ausgang, dann fühlst du dich gleich viel wohler. bei mir war das in der u-bahn und in lokalen. dann bin ich halt ausgestiegen bei der nächsten station oder bin gegangen, alle meine leute wussten, dass das eventuell passiert und es war dann auch für die voll ok. das tabu und die peinlichkeit machen sicher 50% der angst aus, überleg dir das mal.
und guck mal hier, wenn du magst: www.angstfreistudieren.at
lg
nozi


Roman037
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männlich/male, 38
Beiträge: 2

Beitrag Mi., 19.12.2012, 16:52

Hallo liebe Gemeinde!

Ich hab mich hier neu angemeldet und ich leide auch wie so manche hier unter Ängsten und Panikattacken. Die Ursache liegt bei mir in der Kindheit, wo ich sehr häufig von meinem Vater geschlagen und unterdrückt worden bin.

Diese verdrängten Ängste haben sich vor ein paar Jahren einen Weg an die Oberfläche gesucht und ihn in Ängsten und Panikattacken gefunden.

Ich hab eine Agoraphobie. Das ist die Angst vor weiten freien Plätzen und Räumen. Generell bin ich ein sehr ängstlicher Mensch und hab ich die letzten 10 Jahre sehr zurückgezogen, was mir merklich nicht gut getan hat.

Würd mich freuen mich hier mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Lg Roman


Asaliah40
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weiblich/female, 42
Beiträge: 1

Beitrag Do., 20.12.2012, 06:02

Hallo Roman, bin auch neu , aber wir kennen uns ja aus nem anderem Forum, freue mich das ich dich wieder lese
Heute fehlt ma a bisserl die Zeit , aber ich wünsche dir hier einen guten Start und das du Gleichgesinnte kennenlernst und auch Tips erhälst die dir weiterhelfen .

Alles Liebe
Asaliah


Roman037
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männlich/male, 38
Beiträge: 2

Beitrag Sa., 22.12.2012, 18:48

Hallo Asaliah!

Danke Du hier her gefunden hast. Bin sehr froh, dass der gestrige Tag vorbei is.

Wünsch Dir noch einen schönen Samstag!

Lg Roman


Sudek
Helferlein
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männlich/male, 59
Beiträge: 31

Beitrag Do., 24.04.2014, 09:10

blubby hat geschrieben:Hallo alle! Also ich will nicht allzuweit ausholen - meiner Meinung nach leide ich unter Agoraphobie mit Panikattacken.

Ich bin gerade so traurig und enttäuscht, dass ichs nicht geschafft habe die Situation durchzustehen, aber ich hatte echt Todesängste und konnte nicht mehr rational denken...Ich will das nicht mehr! Vielleicht hab ich mir für den Anfang zuviel zugemutet? Meint ihr ich bin mit meiner Methode am richtigen Weg?
Tja, jetzt hab ich doch sehr viel weiter ausgeholt, als ich wollte. Jedenfalls würd ich mich sehr über Antworten freuen...

Hallo, wie geht es Dir denn inzwischen? Hats Du eine Therapie gemacht?
Viele Grüße
Sudek

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