Männlicher oder weiblicher Therapeut?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sofa-held
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Männlicher oder weiblicher Therapeut?

Beitrag So., 22.05.2011, 00:00

Liebe Leser,

wie habt ihr das eigentlich entschieden, ob ihr die Therapie lieber bei einem Mann oder einer Frau machen wollt?

Es gibt dazu einen Thread aus 2003 - eine Thread-Verschmelzung ist unwahrscheinlich.

Ist das wirklich eine so einfache Gleichung, Mann gleich Vaterstellvertreter, usw? Wie bewußt habt ihr das entschieden? Und steht das in Zusammenhang mit eurer Biografie?

Bei mir war es völlig unbewußt und vorerst auch ein praktischer Grund. Später bin ich umgezogen, stand eigentlich vor einem Wechsel und wurde bei der Suche gefragt, ob ich lieber einen Mann oder eine Frau als TherapeutIn möchte. Damals habe ich darüber überhaupt nicht nachgedacht...
Heute bin ich zwar ganz happy, das ich bei meiner Therapheutin geblieben bin und nicht gewechselt hab. Aber manchmal bin ich auch irre unglücklich und denke, dass mich ein Mann besser verstehen würde. Und das dann auch das Vaterding vielleicht besser geklärt werden könnte. Ich hab das Thema immer noch nicht ganz abgeschlossen.

LG sofa-held

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münchnerkindl
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Beitrag So., 22.05.2011, 00:03

Ich will als nächstes eine Frau. Ich will das Thema Weiblichkeit bearbeiten und ich will KEINE Mann-Frau Unterströmung in der Therapie haben die mich dabei definitiv stören würde. Ich will auch keine Mutterstellvertreterin, ich will das einfach von Frau zu Frau besprechen.

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Am Shaegar
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Beitrag So., 22.05.2011, 00:48

Bin bei einem Mann, weil ich mich von Frauen teilweise nicht ernst genommen gefühlt habe. Wobei das jetzt auch hier und da der Fall ist, ich glaube, ein älterer Mann kann sich nur schwerlich in die verkorkste Gefühlswelt einer jungen Frau versetzen. Aber war mir halt sympathisch und ich kann generell mit Männern besser, die sind oft nicht so esoterisch-seltsam, eher praktisch, danach suchte ich. Bei näherer Betrachtung ist es, glaube ich, eher eine Sache der Therapieform. Meine Verhaltenstherapeutin früher ist eigentlich ähnlich drauf wie der Therapeut jetzt. Und sich nicht ernstgenommen fühlen ist eher ne persönliche Sache, weil es ja immer wieder auftaucht. Hab besonders Schwierigkeiten mit weiblichen Autoritätspersonen, daher ist mir, glaub ich, ein Mann erstmal lieber, von dem nehme ich eher was an, bei einer Frau schalte ich schnell auf Verachtung um (wie eben bei meiner Mutter), aber ich glaube, es besteht bei einem Mann Gefahr, dass ich zu vorbehaltlos Dinge übernehme (wie eben bei meinem Vater) lol

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metropolis
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Beitrag So., 22.05.2011, 03:14

Ich habe mich damals für einen männlichen Therapeuten entschieden. Aus dreien konnte ich auswählen, die einen Therapieplatz frei hatten: zwei Männer und eine Frau. Rein rational wollte ich mich eigentlich für die Therapeutin entscheiden, weil ich dachte, dass mich eine Frau besser verstehen kann und dass ich schneller vertrauen könnte. Aber mich zogen die Männer dann doch mehr an. Ich hatte zwar Angst davor mich einem Mann zu öffnen, aber diese Angst schien mich eher noch zu bestärken. Es war damals so meine Art, mich angstbesetzten Situationen erst recht zu stellen.
Die Dame, von der ich die drei Namen hatte, sagte beim ersten Therapeuten: "Den kann ich mir gut für Sie vorstellen." Das hat meine Entscheidung für einen männlichen Therapeuten besiegelt.

Bei mir ist sowieso auffallend, dass ich in allen Fachrichtungen männliche Ärzte bevorzuge: Hausarzt, Zahnarzt, Frauenarzt, Hautarzt, sogar mein damaliger Kinderarzt. Bei ihnen fühle ich mich gleich viel wohler. Gerate ich doch mal durch Zufall an eine Ärztin, bin ich meist unzufrieden. Es zieht mich einfach immer wieder zu den Männern und da bleibe ich dann hängen.

Ich "verarbeite" damit unbewusst eine Vaterproblematik, denn die Suche nach einem guten (Ersatz-)Vater war immer stärker ausgeprägt als die Suche nach einer guten Ersatzmutter.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Offy
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Beitrag So., 22.05.2011, 05:42

Es war von Anfang an klar, dass es eine Frau sein muss. Männer sind bei den Dingen, um die es bei mir geht, unbewusst eine potenzielle Gefahr, obwohl ich im (beruflichen) Alltag mit vielen Männern zu tun habe und gut damit klarkomme. In der Therapie wollte ich diesen inneren Konflikt nicht. Ich weiß, dass ich noch viel weniger reden könnte. Da ist einfach zu viel, von dem ich das Gefühl habe, ich könnte das nur von Frau von Frau besprechen.

Ich bin ohne Vater aufgewachsen und war auch nie auf der Suche nach einem Ersatz. Alle früheren Bezugspersonen waren weiblich und ich dachte, das macht es mir einfacher. Mir war/ist wichtig, bei der Aufarbeitung keine anderen Komponenten "mitlaufen" zu haben.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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neko
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Beitrag So., 22.05.2011, 08:46

Das ist eine interesante Frage. Bei mir ist es ganz anders gkommen als ich es geplant hatte. Ich war immer eine vater-tocher, hatte dann aber sehr heftige problee mit meinem vater. deshalb wollte ich immer einen mann. in der klinik hab ich mr dann, weil es dort nur frauen gab, sehr zielstrebig eine therapeutin ausgesucht die auf mich erst so einen herb-männlichen eindruck machte. sie war auf der station ziemlich gefürchtetm die leute sind reihenweise heulend bei ihr rausgekommen und sie hatte so was feldwebehaftes (mein vater war berussoldat. ich dachte mir damals, super, der zeigst du, dass du dich nicht kleinkriegen läßst -das selbe muster wie bei meinem vater eben. als ich dann bei ihr saß, war sie mir gegenüber unheimlch sanft und mütterlich. das hat mich unheimlich aus der bahn geworfen und mch heftig verunsichert. lustiger weise hat mich das dann zum heulen gebracht. da is mir dann klar geworden, dass geau da mein defizit liegt und das mir das ziemlich angst macht. ich hab midnn ach ambulant eine frau gesucht. und das war fü mich genau richtig - unendlich schwierig,weil ich nie eine beziehung zu meiner mutter hatte, weil ich auf meine mutter unheimlich sauer bin, weil sie mich nie gegen meinen vater in schutz genommen hat und weil ich all das erst einmal auf meine therapeutin übertragen habe.

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carö
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Beitrag So., 22.05.2011, 09:07

ich habe drei mal je einen mann ausgesucht. auf die idee zu einer therapeutIN zu gehen, bin ich gar nicht gekommen.

meine therapie hat dann aber sehr viel von einer ganz frühen mutter-kind-problematik gespiegelt und mein männlicher therapeut hat mir eine zeitlang eine sehr intensive und nahe mütterliche erfahrung ermöglicht. (obwohl er ein männlich wirkenden mann ist, das schliesst sich nicht aus) ich bin mit ihn ziemlich eingestiegen in diese sehnsucht nach der nährenden brust, aber es war nie komisch mit ihm als mann. im gegenteil. ich denke, dass meine schwierige beziehung zu meiner mutter es mir nicht möglich gemacht hätte, mich einzulassen. die schwierigen gefühle sind dann so oder so hochgekommen, aber ich glaube mit einer frau wäre es mir absolut zu viel .. zu dicht.. geworden. mit einem mann konnte ich immer noch auf eine andere ebene wechseln, wenn es zu mir viel wurde. das habe ich gebraucht. zumindest war es in dieser phase so. wie es jetzt wäre, weiss ich nicht.
Zuletzt geändert von carö am So., 22.05.2011, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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schmetterling.1983
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Beitrag So., 22.05.2011, 09:10

sofa-held hat geschrieben:wie habt ihr das eigentlich entschieden, ob ihr die Therapie lieber bei einem Mann oder einer Frau machen wollt?
Mir war immer klar, es war wie selbstverständlich, dass es eine Frau sein muss.
Im Nachhinein denke ich, dass es damit zu tun hatte, dass ich immer das Gefühl hatte Männer / Jungs würde ich nicht verstehen und Sie mich nicht.
Ich hatte das Gefühl mich einem männl. Therapeuten nie öffnen zu können mit meinen Themen, erst damals als Jugendliche und dann als Frau.

Ich glaube jetzt sieht es schon ein wenig anders aus, aber eher, weil ich mich mit mir selbst oft ein wenig sicherer fühle und auch Männer kennen gelernt habe, mit denen es einen Austausch geben kann, auch wenn es selten ist.
sofa-held hat geschrieben:Ist das wirklich eine so einfache Gleichung, Mann gleich Vaterstellvertreter, usw? Wie bewußt habt ihr das entschieden? Und steht das in Zusammenhang mit eurer Biografie?
Ich habe es also nicht nach dem Prinzip entschieden, zumindest nicht bewusst. Nun ist mir schon klar, dass meine Beziehung zu meinem Vater eher kaum vorhanden war (wenige Punkte und wenn, dann welche die sich auf praktische Dinge und Humor bezogen) und die zu meiner Mutter eher auch ein hin und her zwischen Überbehütet-liebevoll und bestimmt-kontrollierend-restriktiv bis grenzübergreifend.
Vielleicht habe ich mir irgendwo gewünscht den liebevollen Teil wieder zu bekommen und den Rest hätte ich dafür hingenommen, ohne zu wissen, dass es nicht normal ist (kam daher meine Angst davor und die lange Weigerung es zu tun?).

Ich habe auch schon darüber nachgedacht viell. später einmal zu einem Mann zu gehen, falls es nötig sein sollte, da ich auch die Erfahrung machen durfte, dass unterschiedliche Therapeutinnen auch gut sind um unterschielichen Erleben /Lösungen, ... in der Therapie zu haben. Was für ein interessantes "anderes" muss sich dann im Gespräch mit einem Mann entwickeln.
Evtl. wäre das ja auch für dich eine Variante.
Wenn du wirklich unglücklich bist mit deiner Therapeutin würde ich das jedoch abklären, denn das scheint mir kontraproduktiv. SIcher ist eine Therapeutin genasu Mensch und ihr findet nicht zwangsläufig zu allen Themen einen 100%passenden Pfad aber eine gewisse Synchronität sollte sich einstellen können.
Hast du das schon mal zum Thema gemacht? Ich finde deine Frage interessant und es hat mich zum Nachdenken gebracht.Danke
LG
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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lollo
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Beitrag So., 22.05.2011, 09:14

Hallo sofa-held,
diese Frage finde ich auch immer wieder spannend .
Ich habe auch nur männliche Fachbehandler (Augen-, Zahn-, Frauen-, Hautarzt usw.) und eben Therapeuten. Sowohl ambulant (bin jetzt beim dritten) als auch stationär. Stationär war es zufällig, da hatte ich nie eine Wahl, hätte aber auch nichts anderes gewählt.
Bei meiner Biografie mutet es schon seltsam an, ausgerechnet einem Mann in der Therapie gegenüber zu sitzen. Ich überprüfe auch immer wieder (unbewusst) seine Haltung zu bestimmten Themen, finde dann inneren Frieden in der Erkenntnis, dass eben doch nicht alle Männer gleich sind. Das könnte ich bei einer Frau nicht machen.
Also ein Vater-dings hängt da definitv nicht dran. Vielleicht ein Mutter-dings? Möglich. Heute habe ich ein sehr gutes Verhältins auch zu meiner Mutter (zum Vater immer schon), damals hat sie mich allerdings mit meinen Erlebnissen und Bedürfnissen im Stich gelassen, war immer ein absolutes Arbeits"tier". Ich glaube schon, dass mein Grundvertrauen in "Frau" gestörter ist als das zu Männern . Also doch, ja, ich habe ein Mutter-dings und deshalb männliche Behandler

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Beitrag So., 22.05.2011, 09:42

Mir war es egal, ich habe das Glück des Zufalls entscheiden lassen. Nur die (Schwerpunkt-)Richtung habe ich mir ausgesucht, weil ich mit Schul-Dogmatikern nichts anfangen kann. Und, es kam nur eine Praxis in geringer Entfernung in Frage. Da gibt es nicht so viele. In der ersten, die ich anrief, arbeiteten ein Mann und eine Frau. Ich wurde gefragt, was mir lieber wäre. Meinte, das sei mir unwichtig. Warum auch immer, die Frau wurde es dann. Vielleicht liegt das "unwichtig" mit daran, dass ich nicht so der "Übertragungstyp" im Kontext von Therapie bin.

Gruß
Anastasius
Zuletzt geändert von Gast am So., 22.05.2011, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.

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neko
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Beitrag So., 22.05.2011, 09:43

carö, das finde ich ganz interessant, was du sagst, dass es miteiner frau vielleicht zu dicht geworden wäre und du mit einem mann im zweifelsfall und zur erholung (?) immer noch auf eine andre ebene ausweichen kannst. das entsprcht meiner erfahrung. für mich wurde es oft zu dicht und zu nah. das waren momente, wo ich öfter den abbruch der therapie ins auge gefasst habe. glücklicherweise hab ich es dann nicht gemacht. wohl auch deshalb, weil meine therapeutin das irgendwann gemerkt hat. und sie hat halt auch noch so eine andere facette im repertoire - nichtts männliches,, sondern eher so etwas jungenhaftes (obwohl sie stramm auf die 60 zu geht). DAS finde ich mittlerweile ganz faszinierend. ist schwer zu beschreiben und hat nix mit androgyn oder so zu tun. aber irgendwie denke ich, dass gute therapeuten, die ihre 700 stunden lehranalysen absolviert haben, alle sowohl einen weiblichen als auch einen männlichen teil aktivieren/obilisieren/zur verfügung stellen können. da möchte ich übrigens auch irgendann mal hinkommen.

sofa-held, vielleicht kannst du ja mal nach den männlichen anteilen in deiner therapeutin aussau halten.

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*Miri*
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Beiträge: 304

Beitrag So., 22.05.2011, 10:14

Männlicher oder weiblicher Therapeut. Ja die Frage hab ich mir auch gestellt. oder besser stelle sie mir nach wie vor.
Ich bin letztendlich jetzt bei einem männlichen gelandet. Frag mich aber nach wie vor, ob das richtig ist, ob ich mit einer TherapeutIN besser arbeiten könnte. Ich hab keine Vergleichsmöglichkeiten.
Von daher kann ich die Frage nach wie vor für mich nicht beantworten. Bei meinen Privatkontakten komm ich mit Männern besser klar, Frauen halte ich oft für falsch. WAs für mich jetzt in einer Therapie besser wäre, keine Ahnung.

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luckyneu
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Beiträge: 42

Beitrag So., 22.05.2011, 10:29

Ich denke, wofür man sich entscheidet, hängt ein Stück mit der eigenen Geschichte, mit den eigenen Bedürfnissen zusammen. Ich meine, es gibt da kein "besser" oder "schlechter"
Ich hätte lang nicht mit einem Mann arbeiten können - Misstrauen Männern gegenüber, Sehnsucht nach einer Mama, die zu mir hält und mich lieb hat... Daher war ich auch lang bei einer Therapeutin. Inzwischen könnte ich es mir aber auch durchaus vorstellen, mit einem Mann zu arbeiten.
Zentral ist es, dass die therapeutische Beziehung stimmt, dh du dich als Klient wirklich sicher und angenommen fühlst. Dann spielen meiner persönlichen Erfahrung nach die therapeutische Methode noch die Frage Mann oder Frau eine untergeordnete Rolle.
lucky

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sofa-held
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Beitrag So., 22.05.2011, 10:30

Erstmal danke an alle für die Beiträge! Ich freue mich, dass soviele verschiedene Blickwinkel dabei sind und lasse das alles auf mich wirken.

Ich bin sonst bei anderen Ärzten ziemlich unproblematisch, habe aber gemerkt, dass ich bei meinem männlichen Hausarzt irgendwie immer so leicht ins Reden komme, was mir in der Therapie oft nicht so geht. Das kann natürlich andere Gründe haben und ob das wirklich gut ist - den leichteren Weg zu gehen, weiß ich auch nicht.

ich hatte zu beiden Elternteilen ein schwieriges Verhältnis und das auf ganz unterschiedliche Weise. Meine Mutter würde ich sie als sehr präsent beschreiben. Vielleicht ist das der Punkt wo ich dann Thera und Mutter negativ gleichsetze.

Mein Vater war sehr in sich gekehrt, und hatte sich mehr und mehr von mir abgewendet. Von daher kommt das Verlust-Thema, das ans Nichtvorhanden-Sein grenzt. Vielleicht deshalb die Sehnsucht, ein männlicher Therapheut könnte meinen Vater "zurückbringen".

Wie auch immer, ich lasse das mal alles auf mich wirken.

LG, sofa-held

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Dannie
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Beiträge: 129

Beitrag So., 22.05.2011, 13:35

Hallo sofa-held.

Ich war einfach nur verzweifelt. Ich habe im Internet nach Therapeuten in unmittelbarer Nähe gesucht und habe mir einige Webseiten von Therapeuten gesucht und mir die Informationen was sie anbieten angeschaut. Und da war diese Webseite, das was die Therapeutin dort geschrieben hat, das hat mich sofort umgehauen, denn es war genau das was ich gesucht hatte. Es hat mich allein schon beim Lesen abgeholt und ich dachte sofort, das ist der richtige Weg für mich, das hilft mir. Am nächsten Tag rief ich an und wurde zurück gerufen, bekam noch in der Woche ein Termin für ein kostenloses Vorgespräch. Bereits in dieses Vorgespräch fingen wir schon an zu arbeiten. Es hatte auf Anhieb perfekt zwischen uns gepasst. So ging ich ging mit einer großen Portion Zuversicht nach Hause, dass ich meine Situation zum Positiven verändern kann und werde. Dieses Gefühl, hier stimmt alles, hier wird mir geholfen, hier bin ich genau richtig, der Frau kann ich absolut vertrauen, sie ist ein Profi, hat sich bis heute absolut bestätigt. Die Therapie und das Verhältnis zur Therapeutin haben mir enorm geholfen. Ich glaube, es ist auch gut, dass sie eine Frau ist, weil sie mir in der entscheidenden Situation als "Mutter" das nachgeholt hat, was meine Mutter damals versäumt hat. Auch sehr geholfen hat mir, dass sie was die eigene Mutter betrifft und den beruflichen Verlauf die gleichen Erfahrungen und Bruchlandungen hat wie ich. So fühle ich mich von ihr gut verstanden. Wäre sie ein Mann, der mir für eine kurze Weile einen "Vaterersatz" angeboten hätte, wäre das auch sehr gut gewesen.

Deswegen denke ich sofa-held, neben den Kriterien des Gechlechtes, auch noch die Kriterien berücksichtigt werden sollen, wonach es zwischen Klient und TherapeutIn einfach zwischenmenschlich und von der Kompetenz her passen soll.

Dannie

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