Angst vor eigenen Träumen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Lila 6
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Angst vor eigenen Träumen

Beitrag Di., 10.01.2012, 10:02

Hallo alle zusammen.
Ich habe schon lange das Problem, dass ich in der Nacht wenig schlafe und wenn ich schlafe, dann verarbeite ich meine sehr schlechte Vergangenheit. Jede Nacht werde ich von meinem Vergewaltiger, meiner Pflegefamilie und sonstigen schweren Probleme heimgesucht. Wenn ich dann wach werde, bin ich klitsch nass und völlig fertig mit den nerven. Oftmals werde ich wach und würde mich am liebsten sofort umbringen, weil ich nicht mit dem erlebten klar komme. Es ist immer wieder, als währe ich genau in der Situation, die ich erlebt hatte und muss dies jede Nacht aufs Neue erleben und erleiden. In den Träumen kommt dann oftmals nicht nur ein Schicksal, sondern gleich mehrere auf einmal. Jede Nacht versuche ich solange wie möglich wach zu bleiben, aus purer Panik. Wenn ich dann doch schlafe, dann meist nur eine halbe Stunde am Stück. Das schlimmste ist, dass ich immer wieder genau an der Stelle weiter träume, wo ich aufgehört hatte. ich muss also ständig dadurch. Am liebsten möchte ich nie mehr schlafen müssen, aber das geht natürlich nicht. Ich habe diese Träume seit über 8 Jahren, eine Therapie habe ich versucht, aber es hat nicht wirklich geholfen, leider.
Kennt irgendjemand Tricks, damit man diese Träume entweder garnicht durchmachen muss, oder sie besser verarbeiten kann?
Ich hoffe irgendjemand meldet sich auf dieses Thema,
Gruß Lila 6

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Geistlein
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Beitrag Di., 10.01.2012, 14:09

Hallo Lila,

ich wünschte ich könnte dir eine Lösung für das Problem nennen, aber leider weiß ich auch nicht, wie man diese Träume verhindern kann...

Mir geht es sehr ähnlich wie dir, vielleicht ist zumindest der Fakt, dass du nicht allein damit bist schonmal ein kleiner Trost.


Ich habe schon oft gehört, dass man wenn man Schlafmedikamente nimmt wohl kaum noch träumt, ich selbst hab da aber keine Erfahrungen mit. Ich hab zwar Tabletten hier, traue mich aber irgendwie nicht, sie zu nehmen.

Ne Zeit lang habe ich auch wenn ich (genügend) Alkohol getrunken habe, nicht geträumt. (Aber neeeeein, das soll jetzt kein "Tipp" sein oder so, ich hoffe das verstehst du jetzt nicht falsch..!!!) Aber mittlerweile scheint das ziemlich egal zu sein...
Nichts scheint einen Einfluss auf die Träume zu haben. Selbst wenn ich einen wirklich schönen Tag erlebt habe und Abends mit einem guten Gefühl ins Bett gehe kommen dennoch wieder Alpträume.
Ich kann mich gar nicht an eine Nacht ohne erinnern, aber ich würde so viel dafür geben, einfach nichts oder sogar was schönes zu träumen!!!


Liebe Lila, ich wünsche dir alles alles Gute und dass irgendwer anders vielleicht doch noch nen brauchbaren Tipp gegen diese Träume hat....

Liebe Grüße,
das Geistlein

P.S.: Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass du mal in Therapie warst, aber es dir nicht wirklich geholfen hat? Also bist du jetzt "Therapie-los"?
Was für eine Art Therapie hast du damals gemacht und kamst du denn auch mit dem Therapeuten klar? Ich denk das sind ausschlaggebende Punkte dafür, ob eine Therapie anschlägt oder nicht.
Wärst du denn theoretisch bereit, es nochmal zu versuchen?

Das ist nämlich die einzige Idee, die ich so spontan habe...
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!

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Lila 6
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Beitrag Mi., 11.01.2012, 11:37

Hey Geistlein.
Ich nehme schon seit langem Antidepressiva und Beruhigungstabletten. Aber die können natürlich auch meine träume nicht beeinflussen, geschweige denn meine Stimmung ändern. Mein Hausarzt will die Dosis nicht erhöhen, da er der Meinung ist, dass mein Körper keine weiteren Tabletten vertragen kann.
Geistlein hat geschrieben: (Aber neeeeein, das soll jetzt kein "Tipp" sein oder so, ich hoffe das verstehst du jetzt nicht falsch..!!!)

Das mit dem Alkohol habe ich nicht falsch verstanden, auch wenn ich das nicht gut heißen kann. Ich selbst habe seit Jahren kein Alkohol getrunken, ich mag den Geschmack nicht. Leider habe ich trotzdem Erfahrung mit Alkohol gemacht. Meine ehemals beste Freundin ist Alkoholsüchtig geworden, es hat mich so sehr zerrissen, dass ich abstand von ihr nehmen musste.
Geistlein hat geschrieben:Nichts scheint einen Einfluss auf die Träume zu haben.
Oh, glaub mir, genau so geht mir das auch. Es jede Nacht gleich, ob es mir nun gut geht oder nicht. Manchmal wecken mich mein Mann oder mein Hund, wenn sie mitbekommen, dass ich schlecht schlafe, aber so bald ich wieder ein schlafe, gehts an der Stelle weiter. Ich schlafe mittlerweile im Wohnzimmer, damit ich meinen Mann nicht die ganze Nacht wach halte, er muss schließlich noch arbeiten gehen, im gegensatz zu mir.

Ich hatte sowohl in meiner Jugend als auch zum späteren Zeitpunkt einen Therapeuten. Ich war sogar schon mal in einer Klink. Ich war in Behandlung wegen meinen Ängsten und meines selbstverletzends. Aber es hat gar nichts geholfen, ich bin seit 7 Jahren Angstpatient. Seit inzwischen 4 Jahren bin ich nicht mehr aus dem Haus gegangen. Ich habe sowohl eine tiefenpsychologie und eine verhaltenstherapie gehabt. Um jetzt einen ambulanten Therapeuten zu bekommen, muss ich erst in eine Klinik. Dies wollen alle, bevor sie mit mir arbeiten, es ist ihnen ein zu großes Risiko.
Geistlein hat geschrieben:kamst du denn auch mit dem Therapeuten klar?
Naja, teils teils. Mit denen in der Klinik kam ich gut klar, mit meinem Ambulanten nicht. Er hat manchmal einfach die Termine vergessen, dann stand ich vor der Tür und habe mir die Beine in den Bauch gestanden. Dies ist insgesamt 4 Mal passiert. Ich habe dann die Therapie abgebrochen, weil ich ihm nicht mehr vertrauen konnte.

Danach habe ich keine Therapie mehr versucht. seit dem sind 4 Jahre vergangen. Ich habe extreme Angst, vor dem Neuen. Kannst du das Verstehen?

Gruß Lila 6

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Geistlein
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Beitrag Mi., 11.01.2012, 12:00

Hallöchen Lila!
Ich nehme schon seit langem Antidepressiva und Beruhigungstabletten. Aber die können natürlich auch meine träume nicht beeinflussen, geschweige denn meine Stimmung ändern. Mein Hausarzt will die Dosis nicht erhöhen, da er der Meinung ist, dass mein Körper keine weiteren Tabletten vertragen kann.
Klingt logisch, ja.
Die Tabletten ändern ja schließlich nichts, sondern machen nur, dass es sich nicht mehr so schlimm anfühlt...
Das mit dem Alkohol habe ich nicht falsch verstanden, auch wenn ich das nicht gut heißen kann. Ich selbst habe seit Jahren kein Alkohol getrunken, ich mag den Geschmack nicht. Leider habe ich trotzdem Erfahrung mit Alkohol gemacht. Meine ehemals beste Freundin ist Alkoholsüchtig geworden, es hat mich so sehr zerrissen, dass ich abstand von ihr nehmen musste.
Nein, das sollst du auch nicht gut heißen. Ich weiß ja selbst, dass das nicht die Lösung ist... Ganz ehrlich, eigentlich kannst du froh sein, dass du den Geschmack von Alkohol nicht magst!
Das tut mir Leid... Das ist bestimmt sehr hart.
Aber gut, dass du es geschafft hast, dich von ihr zu distanzieren, auch wenn es schwer ist.
Oh, glaub mir, genau so geht mir das auch. Es jede Nacht gleich, ob es mir nun gut geht oder nicht. Ich schlafe mittlerweile im Wohnzimmer, damit ich meinen Mann nicht die ganze Nacht wach halte, er muss schließlich noch arbeiten gehen, im gegensatz zu mir.
Ja genau.
Ich leg mich manchmal auch mitten in der Nacht ins Wohnzimmer, zum einen aus dem gleichen Grund wie du (mein Freund muss auch Arbeiten, ich zZ auch nicht), zum Anderen weil da ein Fernseher steht und mir damit zumindest das Einschlafen leichter fällt.
Mein Freund betont immer, dass ich ihn wecken kann wenn ich Alpträume hatte, aber eigentlich tue ich das nie. Manchmal bekommt er es so mit, weil ich weine, schreie oder sonstwas tue. Aber meistens nicht.
Ich hatte sowohl in meiner Jugend als auch zum späteren Zeitpunkt einen Therapeuten. Ich war sogar schon mal in einer Klink. Ich war in Behandlung wegen meinen Ängsten und meines selbstverletzends. Aber es hat gar nichts geholfen, ich bin seit 7 Jahren Angstpatient. Seit inzwischen 4 Jahren bin ich nicht mehr aus dem Haus gegangen. Ich habe sowohl eine tiefenpsychologie und eine verhaltenstherapie gehabt. Um jetzt einen ambulanten Therapeuten zu bekommen, muss ich erst in eine Klinik. Dies wollen alle, bevor sie mit mir arbeiten, es ist ihnen ein zu großes Risiko.
Oh man, das klingt ja heftig bei dir..
Hat dir die Klinik wirklich nicht geholfen? Ich kann mir das immer gar nicht vorstellen, ich war vor ca. 6 Jahren auch in ner Klinik und es hat mich (fürs erste) "gerettet".
Nun steh ich wieder kurz vor einem erneuten Aufenthalt und lege meine ganze Hoffnung da hinein.

Woran lag es denn, dass dir die Klinik nicht helfen konnte? Weißt du das?
Naja, teils teils. Mit denen in der Klinik kam ich gut klar, mit meinem Ambulanten nicht. Er hat manchmal einfach die Termine vergessen, dann stand ich vor der Tür und habe mir die Beine in den Bauch gestanden. Dies ist insgesamt 4 Mal passiert. Ich habe dann die Therapie abgebrochen, weil ich ihm nicht mehr vertrauen konnte.
Man, das klingt so ähnlich wie bei mir.
Ich hab meine letzte ambulante Therapie auch abgebrochen, weil ich nicht mehr mit ihr klar kam.
Und danach hatte ich einfach keinen "Bock" mehr auf Therapie, war der Meinung, dass es eh nichts bringt etc. und wollte eben auch endlich mal wieder "Therapiefrei" durchs Leben wandern.

Das hab ich dann einige Jahre durchgezogen, vor knapp nem Jahr hab ich mir dann wieder Hilfe gesucht und wir haben zusammen beschlossen, dass ne stationäre Therapie das beste wäre.
Danach habe ich keine Therapie mehr versucht. seit dem sind 4 Jahre vergangen. Ich habe extreme Angst, vor dem Neuen. Kannst du das Verstehen?
Ich war bevor ich diese Thera jetzt angefangen hatte auch ca. 4 Jahre Therapiefrei...
Und jaaa, das kann ich sogar seeehr gut verstehen!

Ich tue mich auch immer so schwer mit Neuem, vorallem wenns um sowas wie Therapie geht.
Zu der letzten (also wo ich jetzt bin und übrigends gleich hin muss, daher muss ich mich nen bissl mitm schreiben beeilen..) hat mich mehr oder weniger ne Freundin geschleppt.
Ich hab zwar gemerkt, dass ich nicht mehr klarkomme, irgendwie Hilfe brauche.,.. Aber der Schritt, sich dann wirklich konkret auch Hilfe zu holen ist ein riesiger und vermutlich mit das schwierigste.

Tut mir Leid, ich muss jetzt Schluss machen..

Ich wünsche dir alles alles Gute und bis bald!

Beste Grüße vom Geistlein



P.S.: Meine Antwort kommt mir selbst gerad irgendwie total sch*** und dämlich vor, ich bin noch immer von der Nacht ganz doof im Kopf und hoffe, ich hab jetzt nicht totalen Mist geschrieben. Falls doch tut es mir Leid!
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!

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Lila 6
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Beitrag Do., 12.01.2012, 09:32

Hey Geistlein,
danke für die warmen Worte, es tut gut, an jemanden geraten zu sein, der mich wenigstens ein bisschen versteht.
Geistlein hat geschrieben:Woran lag es denn, dass dir die Klinik nicht helfen konnte? Weißt du das?
Naja, ich habe zwar einiges über meine Krankheiten und mit ihrem Umgang gelernt, aber einen wirklichen erfolg hat sich nicht eingestellt. Während dieser 8 Wochen aufenthalt hatte ich mich dann noch mit meinem Mann so entzweit, das wir während diesen Aufenthaltes ein Beziehungsaus hatten. Mein Mann konnte meine Krankheit einfach nicht verstehen. Nach der Klinik haben wir uns ausgesprochen und versöhnt. Seitdem ist zwischen uns wieder alles im lot.
Ich denke, dass ich mich einfach nicht auf die Therapie einlassen konnte. Es war zu viel auf einmal.
Geistlein hat geschrieben:Das hab ich dann einige Jahre durchgezogen, vor knapp nem Jahr hab ich mir dann wieder Hilfe gesucht und wir haben zusammen beschlossen, dass ne stationäre Therapie das beste wäre.
Was war der Grund, weshalb du einen erneuten Versuch gewagt hast? Hast du es bereut?
Geistlein hat geschrieben:Ich hab zwar gemerkt, dass ich nicht mehr klarkomme, irgendwie Hilfe brauche.,.. Aber der Schritt, sich dann wirklich konkret auch Hilfe zu holen ist ein riesiger und vermutlich mit das schwierigste.

Genau so geht es mir auch. Im Grunde weiß ich, was ich machen muss, aber mein Kopf verweigert jeglichen gedanken, an einen erneuten Therapiestart. Mein Mann und mein Hausarzt fangen schon an mich ständig unter Druck zu setzen, aber dadurch weigere ich mich noch mehr. Kennst du das?
Es ist sehr schwer zu beschreiben, wie ich mich fühle, es ist wie ein rieseges Vakuum, außerdem fühle ich Angst, Wut und Trauer sobald ich einen Gedanken an eine mögliche Therapie verschwende. Konnte ich das genug beschreiben?

Gruß Lila 6

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Geistlein
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Beitrag Do., 12.01.2012, 17:30

Hey Lila,

ich freue mich sehr, dass meine Worte dir ein wenig helfen können!
Ich denke, dass ich mich einfach nicht auf die Therapie einlassen konnte. Es war zu viel auf einmal.
Ja das glaube ich dir. Ich denke auch mal, dass die Beziehungspause bestimmt schwierig für dich war, oder?

Aber dann könnte es doch sein, dass ein erneuter Klinikaufenthalt dir vielleicht doch helfen könnte?
Wärst du denn bereit, es noch einmal zu versuchen?
Was war der Grund, weshalb du einen erneuten Versuch gewagt hast? Hast du es bereut?
Der Grund war einfach, dass ich gemerkt hab, wie es mit mir immer weiter bergab ging. Also dann nach langer Pause auch das selbstverletzende Verhalten wieder einsetzte, war mir klar, dass ich irgendwas machen muss.
Zudem hatte ich einfach das Gefühl, durchzudrehen, wenn ich nicht bald mit jemanden reden könnte.
Meine Freunde und Familie wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es mir wieder schlecht ging und so habe ich immer auf "heile Welt" gemacht.

Nein, ich habe es absolut nicht bereut! Es war auf jeden Fall die richtigen Entscheidung.
Im Grunde weiß ich, was ich machen muss, aber mein Kopf verweigert jeglichen gedanken, an einen erneuten Therapiestart.
So ging es mir aber auch. Ich kann deine Situation so gut nachempfinden!
Mein Mann und mein Hausarzt fangen schon an mich ständig unter Druck zu setzen, aber dadurch weigere ich mich noch mehr. Kennst du das?
Ja das kenne ich. Und ich finde, diese Reaktion ist absolut nachvollziehbar.
Hast du deinem Mann schonmal versucht klar zu machen, dass er dich nicht so unter Druck setzen darf? Dass es dadurch für dich nur noch schwieriger wird?
Es ist sehr schwer zu beschreiben, wie ich mich fühle, es ist wie ein rieseges Vakuum, außerdem fühle ich Angst, Wut und Trauer sobald ich einen Gedanken an eine mögliche Therapie verschwende.
Das kann ich verstehen...



Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht!

Alles Gute,
das Geistlein
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!

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Lila 6
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Beitrag Di., 17.01.2012, 10:09

Hey Geistlein,
ich konnte mich eher nicht melden, weil ich mich erst am Freitag schwer selbstverletzt habe und nicht schreiben konnte. Jetzt geht es wieder einiger Maßen.
Geistlein hat geschrieben:Aber dann könnte es doch sein, dass ein erneuter Klinikaufenthalt dir vielleicht doch helfen könnte?
Wärst du denn bereit, es noch einmal zu versuchen?
Ich denke schon, das mich ein erneuter versuch helfen könnte, aber wie ich dir ja schon schrieb, klappt das einfach nicht. Es ist, als hättest du ein Gummiseil um die Brust, jedes Mal, wenn man versucht ein Schritt vorwärts zu gehen, wirst du wieder zurück gerissen, es kotzt mich an...
Geistlein hat geschrieben:Meine Freunde und Familie wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es mir wieder schlecht ging und so habe ich immer auf "heile Welt" gemacht.
Aha, du besitzt also auch die seltene Gabe, nach außen hin alles als heiter darzustellen Aber innerlich zerreißt dich diese Versade, du fühlst dich gefangen in deinem eigenem Körper, du versuchst aus zu brechen, aber es klappt nicht. Ich greife dann fast immer zur Rasierklinge, aber das ändert nichts an der Situation, leider. Wenn dies so wäre, hätte ich mich schon genug verletzt, dann hätte ich mich selbst raus schneiden können. Versteh das bitte nicht falsch, aber so fühle mich.
Lila 6 hat geschrieben:Hast du deinem Mann schonmal versucht klar zu machen, dass er dich nicht so unter Druck setzen darf? Dass es dadurch für dich nur noch schwieriger wird?
Ja, schon mehrfach, er entschuldigt sich dann immer wieder und gelobt besserung. Teilweise schafft er das auch, aber ich weiß warum seine Gefühle nicht immer im Griff hat. Er liebt mich und möchte, dass es mir endlich wieder gut geht...

Gruß Lila 6

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Beitrag Do., 19.01.2012, 17:09

Huhu Lila,
ich konnte mich eher nicht melden, weil ich mich erst am Freitag schwer selbstverletzt habe und nicht schreiben konnte. Jetzt geht es wieder einiger Maßen.

erstmal: Kein Problem dass du nicht sofort geantwortet hast, dafür musst du dich nicht entschuldigen! 2. tut es mir wirklich Leid zu lesen, dass du dich so schwer verletzt hast
Ich denke schon, das mich ein erneuter versuch helfen könnte, aber wie ich dir ja schon schrieb, klappt das einfach nicht. Es ist, als hättest du ein Gummiseil um die Brust, jedes Mal, wenn man versucht ein Schritt vorwärts zu gehen, wirst du wieder zurück gerissen, es kotzt mich an...
Ich denke ich weiß was du meinst... Ja es ist echt mega schwer... Ich habe mich auch sehr gewundert, wie schwierig es ist diesen Schritt zu gehen, obwohl man es schonmal getan hat und es gut war!
Kann dich nicht irgendwer bei diesem Schritt unterstützen?
Aha, du besitzt also auch die seltene Gabe, nach außen hin alles als heiter darzustellen. Aber innerlich zerreißt dich diese Versade, du fühlst dich gefangen in deinem eigenem Körper, du versuchst aus zu brechen, aber es klappt nicht. Ich greife dann fast immer zur Rasierklinge, aber das ändert nichts an der Situation, leider. Wenn dies so wäre, hätte ich mich schon genug verletzt, dann hätte ich mich selbst raus schneiden können. Versteh das bitte nicht falsch, aber so fühle mich.
Diese Gabe oder diesen Fluch?!? Ich habe es schon immer so gemacht, ich weiß nicht wieso. Und ich kann auch gar nicht mehr anders.. Ich muss es echt wieder erlernen, ehrlich zu sein. Ich hoffe ich schaffe das in der Klinik. Mein Aufnahmetermin für den 28.2. wurde jetzt nämlich bestätigt bzw. sie haben meiner Thera mehr oder weniger versprochen, dass ich nicht nochmal verschoben werde.
Nein, das ändert leider gar nichts...schön wärs... Keine Sorge, ich denk ich versteh dich schon! cuddle:
Ja, schon mehrfach, er entschuldigt sich dann immer wieder und gelobt besserung. Teilweise schafft er das auch, aber ich weiß warum seine Gefühle nicht immer im Griff hat. Er liebt mich und möchte, dass es mir endlich wieder gut geht...
Immerhin... Für ihn ist es ja sicher auch nicht einfach, ganz ehrlich, ich würde nicht gern an Stelle der Menschen sein, die uns lieben... Ich würde nicht tauschen wollen..
Ich hoffe er schafft es, sich mehr auf dich einzustellen!

Wünsche dir alles Gute und bis bald,
das Geistlein
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Lila 6
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 07:42

Hey Geistlein,
Geistlein hat geschrieben:Kann dich nicht irgendwer bei diesem Schritt unterstützen?
Es versuchen mittlerweile viele mich dazu zu drängen, aber desto mehr mich die Leute drängen, desto mehr mache ich einen Rückzieher. Es ist schwierig aus diesem Teufelskreis zu kommen.
Geistlein hat geschrieben:Mein Aufnahmetermin für den 28.2.

In welche Klinik gehst du denn?

Gruß Lila 6

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Beitrag Mi., 25.01.2012, 11:34

Hallo Lila,
Es versuchen mittlerweile viele mich dazu zu drängen, aber desto mehr mich die Leute drängen, desto mehr mache ich einen Rückzieher. Es ist schwierig aus diesem Teufelskreis zu kommen.
Das finde ich völlig verständlich... Aber mit unterstützen meine ich auch wirklich nicht drängen... Ich glaub es ist eine verständliche Reaktion, das wenn man gedrängt wird sich noch mehr dagegen wehrt.
Versuch den Leuten die dich drängen deutlich zu machen, dass dir das überhaupt nicht hilft...
In welche Klinik gehst du denn?
Ich werd in die Burghof Klinik in Rinteln gehen. Die sind nicht speziealisiert und behandeln eigentlich alle psychischen Probleme. Das passt mir ganz gut, weil ich irgendwie von allem ein bisschen hab
Ich hoffe ich bin dort dann gut aufgehoben


Bei mir waren die letzten Nächte wieder schrecklich.
Man sollte immer meinen, dass wenn man nur so nen paar Stunden schläft es gar nicht zu solchen heftigen Alträumen kommen kann. Aber leider doch.

Mir passiert es momentan oft, dass ich nach nem Alptraum schweißüberströmt und irgendwie gelähmt aufwache. Meist liege ich dann ziemlich unnatürlich verkrampft aufm Rücken und kann mich dann erstmal nicht mehr bewegen...
Das ist echt krass und ziemlich sch***. Anfangs hab ich auch echt Angst bekommen als ich gemerkt hab, dass ich so "versteinert" war, aber mittlerweile weiß ich einfach was los ist und dass es von allein nachlässt.

Soweit zu mir, wie siehts bei dir momentan aus?

Ganz liebe Grüße,
das Geistlein
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!

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Tröterich
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Beitrag Do., 26.01.2012, 01:55

Lila 6 hat geschrieben:Jede Nacht werde ich von meinem Vergewaltiger, meiner Pflegefamilie und sonstigen schweren Probleme heimgesucht.
Lila 6 hat geschrieben: Ich nehme schon seit langem Antidepressiva und Beruhigungstabletten.
Huhu,
welches AD nimmst du denn? Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auf Venlafaxin (150mg später 225mg) extrem brutale Träume hatte. Nur war ich in den Träumen immer derjenige der zersägt, zerstückelt, erstochen und misshandelt hatte.Am Anfang war ich, genau wie du es auch beschrieben hast, völlig durch den Wind und in den ersten 2-3 Minuten nach dem Aufwachen war ich mir überhaupt nicht im klaren ob das jetzt Realität war oder nicht. Im Laufe des jeweiligen Tages hatte ich tierische Angst, ob da in mir was ganz dunkles grummelt, was vielleicht durch das Venla (Angstdämpfung) ausbricht obwohl ich nie in meinem Leben brutal oder aggressiv war. Ich war vor allem schockiert, wo mein Kopf all' diese kranken Phantasien her hat, ich war nämlich auch nie ein Horrorfilmfan. Ich habe dann mal "Venlafaxine horrordreams" bei google eingegeben und in vielen vielen Foren waren Patienten, die auch nicht wussten was mit ihnen in ihren Träumen passiert. Die Quintessenz war, dass die Männer meist die "Täterrolle" träumten und die Frauen überwiegend die "Opferrolle". Ich habe dann mit meinem Psychiater das Venla abgesetzt und nehme seit Herbst Setralin. Auf Sertalin sind meine Träume vorwiegen ästhetisch und kreativ, d.h. ich träume von einem Garten den ich anlege oder wie ich mein Zimmer neu einrichte usw

Alles gute
Miau!

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Lila 6
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Beitrag Do., 26.01.2012, 09:31

Hey,
ich habe ebenfalls wieder sehr sehr schlecht geschlafen. Ich habe zwei Stunden diese Nacht geschlafen und habe mal wieder von meinem Vergewaltiger und meiner Pflegefamilie geträumt. Es ist teilweise zum kotzen. Wenn ich wach werde, bin ich genau wie du schweißgebadet. Im ersten Moment weiß ich erst einmal nicht wo ich bin, aber ich habe keine Lähmung. Ich zittere eher und das am ganzen Körper, es sieht dann teilweise wie eine Krampfanfall aus.
Ich muss mich im Traum selbst schlagen, da ich unerklärliche Blutergusse am fast ganzem Körper habe. Teilweise Schlafwandel ich sogar, dies bestätigt mir dann mein Mann.
Tröterich hat geschrieben:welches AD nimmst du denn?
Ich nehme als Beruhigungsmittel "Atosil" (100mg am Tag) und als Antidepressiva "Citalopram" (40mg). Ich wechsel aber bald mein Antidepressiva, zurück zu "Cipralex". Das habe ich schon einmal genommen und komme damit besser klar, als mit dem anderen. Ich musste das AD wechseln, da die Krankenkassen dieses Medikament abegesetzt und durch das Citalopram ersetzt haben. Mit diesem Medikament komme ich aber nicht klar. Ersten vier Wochen dauer Migräne und fast keine Wirkung. Jetzt zwar keine Kopfschmerzen mehr, aber die Wirkung ist immer noch gleich null. Gott sei dank, haben sich so viele Konsumenten von "Cipralex" beschwert, das die Krankenkassen dieses Medikament wieder auf den Markt gebracht haben.

Gruß Lila 6

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 26.01.2012, 09:53

Lila 6 hat geschrieben:Ich habe sowohl eine tiefenpsychologie und eine verhaltenstherapie gehabt. Um jetzt einen ambulanten Therapeuten zu bekommen, muss ich erst in eine Klinik. Dies wollen alle, bevor sie mit mir arbeiten, es ist ihnen ein zu großes Risiko.
Das waren aber keine Therapien die speziell für auf Traumapatienten zugeschnitten waren, oder? Ich würde mich auf die Suche nach einer speziellen Traumabehandlung machen, und zwar sowohl ambulant als auch stationär.




Lila 6 hat geschrieben: Ich musste das AD wechseln, da die Krankenkassen dieses Medikament abegesetzt und durch das Citalopram ersetzt haben. Mit diesem Medikament komme ich aber nicht klar. Ersten vier Wochen dauer Migräne und fast keine Wirkung..
Da ist es aber komisch daß du bei Nebenwirkung Migräne kein anderes AD verordnet bekommen hast. Weil neben Cipralex und Citalopram gibt es ja noch ungefähr 893 andere die man probieren könnte.

Das hört sich nicht an als wäre dein Arzt so eine tolle Koryphäe, wenn er zuschaut wie du dich mit Nebenwirkungen abquälst. Und du müsstest in so einem Fall auch ein bischen mehr Protest zeigen, daß das so nicht geht und der Arzt sich was anderes überlegen soll. Oder gleich den Arzt wechseln wenn sich der zu unfähig zeigt um auf Klagen über massive Nebenwirkungen einzugehen.

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Tröterich
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 07:44

Lila 6 hat geschrieben: Ich musste das AD wechseln, da die Krankenkassen dieses Medikament abegesetzt und durch das Citalopram ersetzt haben. Mit diesem Medikament komme ich aber nicht klar. Ersten vier Wochen dauer Migräne und fast keine Wirkung..
Das klingt eigenartig, denn Citalopram und Cipralex ist ja, abgesehen von der Stereochemie, genau die gleiche Substanz. Also einmal Enantiomerenrein und einmal ein Racemat. Weils das Enantiomerenreine sehr viel teurer ist, aber in Studien keine bessere Wirksamkeit (allerhöchstens Vertäglichkeit) zeigte zahlen es die meisten KK nicht mehr.

münchnerkindl hat geschrieben:Das hört sich nicht an als wäre dein Arzt so eine tolle Koryphäe, wenn er zuschaut wie du dich mit Nebenwirkungen abquälst
Das sehe ich auch so. Ich wage sogar zu behaupten, dass der Typ ein ziemlicher Idiot ist.

Bei akuten Belastungsstörungen bzw PTBS, was bei Lila unzweifelhaft der Fall ist, sollte ein zugelassener Psychiater oder Neurologe eigentlich sofort an Paroxetin, Sertralin oder, bei einem schwerwiegenden Fall wie hier, an Mirtazapin denken. Da braucht man keine Koryphäe zu sein, sondern einfach nur seinen Job machen. Solche
Quacksalber und Kurpfuscher machen mich echt wütend!

Liebe Lila, tu dir den Gefallen und suche möglichst schnell mal einen zweiten Psychiater oder Neurologen auf und hole mal ne zweite ärztliche Meinung ein. Schaden kann das definitiv nicht.

Viel Erfolg dabei und bei allem Anderen sowieso.
Miau!

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Geistlein
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 15:26

Hey ihr,

Ich hab von meinem Arzt auch Mirtazepin verschrieben bekommen, traue mich aber bislang nicht wirklich, es auch zu nehmen.
oder, bei einem schwerwiegenden Fall wie hier, an Mirtazapin denken

Ist das jetzt bezogen auf PTBS? Weil ich weiß gar nicht, ob das bei mir zugrunde liegt. Ich hab es vorallem wegen meiner Schlafprobleme bekommen.
Wie wirkt das da?


Na ja, wie auch immer. Die letzten Nächte waren wieder schrecklich.
Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ist, keine Alpträume und Ein- oder Durchschlafprobleme zu haben...


Hoffentlich können mir die in der Klinik irgendwie damit helfen, und ich meine nicht nur mit Medis, die bekämpfen meiner Meinung nach nämlich nur die Symptome und nicht die Ursache...


Lila, wie siehts bei dir so aus?
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