Problem mit meiner Sexualität und meiner Geschichte

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Pubertät
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Problem mit meiner Sexualität und meiner Geschichte

Beitrag Mo., 20.02.2012, 13:17

Ich habe mich nie wirklich von meinen Eltern getrennt, da ich die normalerweise typische Abkoppelung von den Eltern während der Pupertät nicht durchführen konnte. Ich hatte keine Privatphäre beim Duschen, auf der Toilette oder in meinem Zimmer. Die Türen ließen sich nicht abschließen, da es an diesen Türen keine Schlüssel gab, da meine Eltern es nicht wollten.
Wir wohnten ziemlich weit außerhalb,d. h. 3,5 km bis zur nächsten Bushaltestelle oder bis zum Ort mit viel Wald auf der Strecke. Ich durfte nie alleine mit dem Fahrrad diese Strecke fahren sondern musste immer von meinen Eltern gefahren werden bzw. meine Mutter fuhr mit dem Auto hinterher, wenn ich mit dem Fahrrad fuhr. Meine Mutter hatte immer Angst ich könnte überfallen und vergewaltigt werden, weil sie wohl als Kind schon mal verfolgt wurde, was sie immer wieder erzählte. Ich konnte deshalb auch nicht immer Schulfreunde treffen, da meine Mutter nicht immer Zeit hatte mich zu fahren . Deshalb hatte ich auch nicht viele Freunde und habe in meinem Zimmer gesessen und gelesen. Ich hatte es damals als normal angesehen, da ich es nicht anders kannte.
Bis ich 14 war ging ich auch oft beim Nachbar reiten, bis meine Schulnoten schlechter wurden. Dann hatten meine Eltern mir das Reiten verboten worüber ich sehr trauig war und musste dann mit meinen Vater lernen .
Meine Eltern meinten später ich sollte auch öfter zu Veranstaltungen mitgehen, aber ich hatte keine Freunde, mit denen ich hätte gehen können. Mit 19 ging ich dann zu einer Veranstaltung hin, weil mich die Nachbarskinder, die aber alle ca. 4 Jahre älter waren, dazu überredet hatten. Als mein damaliger Freund (mein jetziger Ehemann), den ich mit 19 Jahren kennenlernte, sich ein Motorrad kaufen wollte, mußte ich mir im Auftrag meiner Eltern ein Auto kaufen, damit ich kein Geld mehr hatte für die Motorrad-Ausrüstung. Meine Mutter hat mich immer kontrolliert und ich musste sie auch immer anrufen, wenn ich mit dem Auto zur Arbeit fuhr, obwohl ich schon Mitte 20 war. Wenn ich einmal nicht angerufen hatte, hat sie auf der Arbeit angerufen um zu fragen, ob ich angekommen war.

Ich sehe den Unterschied erst jetzt bei meiner Tochter, die sich jetzt in ihrer Pupertät befindet und fast täglich mit ihren Freunden trifft, ihre eigene Wege geht, ihr Zimmer nicht aufräummt und einfach mal rebelliert. Ich merke, dass sie sich von uns abkoppelt, ich es aber nicht wirklich verstehen kann, weil ich es selbst nicht konnte! Und es führt immer wieder zu Konflikten mit Tochter und Mann. Das Resultat ist, dass wir den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen haben, weil sie unsere Tochter ständig anmeckern und sie ihnen eigentlich nichts recht machen kann .
Sie möchte keinen Kontakt zu meinen Eltern. Ganz anders als bei meinen Schwiegereltern. Die haben immer Verständniss für sie und sehen alles recht gelassen, wo sie gerne hingeht.

Sexualität??? Reden darüber??? Es gab keinen, mit dem ich darüber reden konnte, auch mit meinem Mann nicht, obwohl er es immer wieder probiert hatte. Ich konnte einfach nicht darüber reden. Ausprobieren oder experimentierenebenfalls nicht ? Das erste mal mit 42 jahren habe ich mich selbst befriedigt, es hat lust bereitet ich benutze dafür einen Vibrator welche wir uns jetzt zugelegt haben , da ich es als Jugendliche nie gemacht habe, da ja immer jemand von den Eltern ins Zimmer kommen konnte. Kein erfüllendes Sexulaleben. Ich habe keine sexuellen Fantasien! Sperma finde ich Eckelhaft ! Ich mag es wenn er mich leckt aber danach nicht mehr geküsst zu werden . Reizvolle wäsche ist für mich ein Graus ich finde so etwas nuttig . Ich habe den Körper meines m,ann nie mit meinen Lippen erkundet . Ich habe angst davor meinen Mann beim Kondom überziehen weh tun zu können . Und wenn wir es dann mal getrieben haben kam dann irgnedwann das gefühl das es nur abld vorbei sein soll. Wir hatten jetzt 2 Jahre gar keinen sex mehr davor ca 4 mal im Jahr und Ganz am Anfang vielecht 1 mal im Monat . Spass daran hatte ich nie habe das Gefühl vollkommen verklemmt zu sein . Komischerweise denkt mein Mann oft daran zurück wie es mit mir sexuell war wenn ich betriunken war denn da war ich recht ungehemmt habe von ficken gesprochen habe ihn gesagt er solle mich richtig durchficken . Und war da wohl recht ungehmennt und bekamm manchmal lust auf mehr als nur einen akt .

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Ich glaube ich habe ein Problem" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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shouqici
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Beitrag Sa., 25.02.2012, 07:46

Hallo -

ja, Du hast ganz offensichtlich ein Problem - das Gute daran ist, dass Du es selbst siehst, und dass Deine Blockaden offenbar nicht ganz so tief sitzen, wenn sie unter Alkoholeinfluss verschwinden - fast schon ein Wunder bei Deiner Vorgeschichte, und ein Hinweis auf Deine starke Persönlichkeit . Hast Du schon einmal daran gedacht therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen? Ich denke das könnte für Dich, aber auch für Deine Familie recht hilfreich sein.

() shouqici
Um sanft, tolerant, weise und vernünftig zu sein,
bedarf es einer nicht geringen Portion von Härte.


[Peter Ustinov]

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Krang2
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Beitrag So., 25.03.2012, 00:45

Hallo @Pubertät,
zunächst einmal denke ich auch, daß du dich glücklich schätzen kannst, psychisch vergleichsweise so normal zu sein. Welche psychischen Erkrankungen hatte deine Mutter? Vielleicht Schizophrenie? Du schreibst, daß du sexuell ungehemmt bist, wenn du betrunken bist. Macht es dir denn dann Spaß? Du hast mit 43 keinerlei sexuelle Phantasien? Oder läßt du sie nur nicht zu, weil du durch deine Erziehung irgendwie gehemmt bist? Weshalb hast du den Beitrag reingesetzt? Ich frage, weil ich keine Fragestellung erkennen kann.

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Elfchen
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Beiträge: 2845

Beitrag So., 25.03.2012, 09:13

hallo du!

ehrlich gesagt mag ich dich nicht pubertät nennen.
du bist eine erwachsene frau!

was deine eltern mit dir abgezogen haben ist natürlich schwerst krank. sie sind in deine psyche eingedrungen wie ein schreckliches über-ich. du hattest keinerlei möglichkeiten, dich selber zu werden. mein gott, wie gut ich das verstehen kann... ich habe seit 20 jahren schon keinen kontakt mehr. ich habe mich für mich entschieden; gefühlsmässig ging es dabei um leben oder nicht leben.
ich könnte dir raten, dich selber zu überwinden. offenbar kannst du lust am sex empfinden, sie scheint einfach brach zu liegen. ist auch klar bei der geschichte. vielleicht täte konfrontation etwas gutes bewirken.

ehrlich gesagt habe ich auch das gefühl, dass du eine therapie brauchst, um aus diesem gefängis zu kommen. ob du es selber schaffen kannst, kannst nur du entscheiden. ich denke, es täte dir gut, darüber zu reden.
gratuliere übrigens, dass du es trotz allem geschafft hast, deine tochter freier zu erziehen. vor deinem hintergrund ist das eine super leistung! du kannst also was! dass es konflikte gibt ist normal in diesem alter.

bitte, geh das thema an! du hast schon so viel zeit daran verloren. jetzt kannst du dein leben noch in unbeschwertere bahnen lenken, frei und glücklich werden.

viel mut und glück hierfür!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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BluePoint
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Beiträge: 884

Beitrag Di., 09.05.2017, 23:36

Liebe TE,

ich habe leider nicht viel dazu zu sagen.
Nur: meine Mutter war GENAU SO!
Mein Vater auch, aber zu ihm hatte ich weniger Kontakt.
Alles was ich damit sagen will: du bist nicht allein.

Gut, bei mir hat es sich etwas anders entwickelt, aber im Grunde genau dasselbe. Sie hätte mir auch am liebsten überallhin nachtelefoniert.

Zu deiner Situation jetzt kann ich dir leider nichts raten, da es sich bei mir anders ausgewirkt hat. Ich habe in der Hinsicht, wenn man so will, die andere Seite der Medallie erwischt.

Aber mit 43 ist noch nichts zu spät! Ich wünsche dir viel Glück!

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Kaonashi
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Beiträge: 1244

Beitrag Mi., 10.05.2017, 08:48

Bei uns war das nicht ganz so schlimm, ich durfte viel selbstständig machen, nur die nicht abgeschlossenen Türen waren bei uns auch Standard. Am Bad gab es nicht mal eine Tür, nur einen Vorhang. Das hat mich aber von gewissen Dingen nie abgehalten...

Vermisst dein Mann eigentlich den Sex? Oder ist es mehr für dich ein Problem?

Es ist nämlich so, dass es einfach Leute gibt, die nicht so viel Spaß an Sex haben und ihn auch nicht brauchen. Das muss dann nicht gleich krank sein. Wenn ihr beide damit zufrieden seid, dann würde ich mir keinen Kopf darum machen. Nur wenn du das Gefühl hast, dir fehlt etwas, oder wenn es in der Beziehung Probleme macht, dann ist es ein Thema.

Ansonsten hast du ja die Abnabelung durch den Kontaktabbruch im Prinzip geschafft.
Hat das denn so leicht funktioniert? Ich könnte mir vorstellen, dass deine Mutter damit ein ziemliches Problem hatte....

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Möbius
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Beitrag Fr., 26.05.2017, 08:26

Hallo Pubertät !

Ich habe selbst bis kurz vor meinem 26. Geburtstag gebraucht, um eine ganz massive "Sexualeinschüchterung" zu überwinden, die mir von meinen Eltern während der Grundschulzeit regelrecht eingeprügelt worden war. Das haben sie getan, weil sie mich als Kind massiv sexuell mißbraucht haben und die dadurch eingetretene "Sexualisierung" des Kindes wieder zu unterdrücken und die Verdrängung des Erlebten vorsätzlich herbeiführen wollten. Ich lasse es mit dieser vergröbernden Darstellung bewenden, will hier nicht meine ganze Geschichte erzählen. Nur ein einziges Beispiel: damit ich mich nur ja nicht anfasse, wurde ich u.a. gezwungen, mit den Händen auf der Bettdecke zu schlafen und wurde verprügelt, wenn ich die Hände nicht auf der Bettdecke hatte. Das haben meine Eltern mehrfach nachts mit der Taschenlampe überprüft. Es ist ja logisch: wenn man schläft, hat man keine Kontrolle mehr darüber, wo man seine Hände hat, sie geraten von selbst unter die Bettdecke - also hat man mich verprügelt ...

Nach meiner ersten monogam-heterosexuellen Beziehung zu einer 15-Jahre älteren Frau, die sozusagen auch meine Sexlehrerin gewesen war, ging es aber dann sehr schnell: bi-coming-out mit 27, 28 Jahren - und seither lebe ich bisexuell-promiskuitiv und bin sehr glücklich damit. Meine perverse Sexualität hat mir enorm viel geholfen und hilft mir heute noch sehr viel - sie wird in meiner Psychotherapie sogar hochgradig erfolgreich eingesetzt. Ich kann mich mit meiner perversen Sexualität sogar aus Psychosen selbst wieder herausholen - ohne "stationären Aufenthalt" (Psychiatrische Klinik), ohne Psychopharmaka. Das will was heißen, finde ich.

Es gibt m.E. die Möglichkeit, daß auch bei Dir eine solche massive Sexualeinschüchterung durch die Eltern stattgefunden hatte - über die Gründe könnte man nur spekulieren. Das will ich lieber nicht tun, erst recht auch nicht darüber, ob es eine Mißbrauchserfahrung in Deiner späten Kindheit oder frühen Jugend herum gab. Das muß keineswegs so sein. Ausgesprochen prüde Eltern, deren eigene Sexualfeindlichkeit zB religiösen Ursprung haben kann, könnten auf jedes frühe Anzeichen der allmählich erwachenden Sexualität ihrer Kinder geradezu hysterisch überreagieren. Die abgeschlossene Wohn- und Lebenssituation, in der es kaum Raum gab für "ausgleichende" Sozialkontakte zu Gleichaltrigen verstärkt natürlich jede familiäre Schieflage wie unter einem Brennglas.

Auch wenn man aus der Ferne vorsichtig sein sollte: ich finde die Reaktion Deiner Tochter auf Deine Eltern nur allzu verständlich und möchte davon abraten, sie zu solchen Kontakten zwingen zu wollen.

Eine solche Sexualeinschüchterung kann man auch in späterem Lebensalter überwinden - das kann auch Dir gelingen. Es ist auch keineswegs so, daß sich das mit "Ü40" vielleicht "doch nicht mehr lohnen würde" - sehr viele Menschen leben ihre Sexualität bis weit über's Rentenalter hinaus.

Ich würde mal über eine Sexualtherapie nachdenken - wenn sich die Sexualeinschüchterung so lange gehalten hat, so tief sitzt, dann ist es ein sehr schwerer, auch "technisch" schwieriger Akt. Man merkt es ja schon Deinem Startposting an, wie schwer es Dir fällt, Deine Sexualität und ihre Probleme zu beschreiben. "Talking about sex" ist in der Tat auch sehr schwierig. Und ich glaube, das ist das erste, was man in einer Sexualtherapie lernt: darüber mit einem anderen - dem Therapeuten - darüber zu sprechen, nachzudenken, seine Probleme zu identifizieren und zu artikulieren und sie dann in einem zweiten Schritt "step by step" anzugehen.

Auf Sexualtherapie spezialisierte Psychotherapeuten findet man heute leicht im Internet.

Gruß
Möbius

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