Beziehung mit dem Therapeuten

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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catharrina
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Beziehung mit dem Therapeuten

Beitrag Di., 16.09.2014, 21:42

liebe leute, ich brauche euren rat. kann man mit seinem therapeuten eine beziehung haben? keine affäre, keine liebesbeziehung, aber dennoch eine??
mein therapeut sagt das nämlich, er weiß, dass ich seit etlichen jahren in ihn verliebt bin und therapiert einfach weiter - oft wird gestritten, dass die fetzen fliegen...dann privates geredet und geflirtet, wird von ihm danach aber dementiert...wenn es so ausschaut, als müssten wir uns trennen, hat er allerlei angebote, dass das nicht stattfindet....ich komme nicht wirklich klar damit....was soll das für eine art beziehung sein?
er sagt, ich sei persönlichkeitsgestört, hätte falsche wahrnehmungen....deshalb fantasiere ich viel.....ich will das einfach richtig stellen, ich bilde mir das nicht ein!! ich will seine anteile herausarbeiten, ihm bewusst machen...aber das klappt doch nie....die zeit verrinnt....und es passiert eigentlich nichts....weder therapie, noch affäre...eine endlosschleife im warten und hoffen....aber er ist mein standbein, ohne ihn kann ich nimmer weiter....hab ich nämlich schon x-mal versucht.....vielleicht ist sowas normal nach so vielen jahren? dass sich das so entwickelt?? kommt man dann je los?? kennt das wer von euch?
lg, catha

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Christie
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Beitrag Di., 16.09.2014, 22:05

Liebe catha,

erstmal: Ja, natürlich hat man eine Beziehung zu seinem Therapeuten oder seiner Therapeutin. Sogar eine sehr enge und emotionale. Schliesslich ist sie oder er ja der Mensch, der dabei ist, wenn man seine Probleme auf den Tisch packt und sehr intensive Gefühle durchlebt. Diese Beziehung ist nicht einseitig, ist aber beim Therapeuten Teil davon, für was er bezahlt wird – es darf dabei also nicht um seine Beziehungswünsche gehen, auch wenn er sie vielleicht hat.

Du schreibst, Du möchtest seine Anteile in Eurer Beziehung herausarbeiten. Es ist seine Aufgabe, die zu bearbeiten, nicht Deine; das ist ja sein Beruf. Weiss er, dass Du Dich damit beschäftigst, seine Gefühle zu klären? Dann sollte er Dir eigentlich unmissverständlich klar machen, dass das nicht Dein Job ist. Es ist Deine Therapie, und in der sollte es um Dich gehen.

Wie äussert sich das, dass er mit Dir flirtet?

Liebe Grüsse
Christie

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Gelli
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 04:27

Ich sehe es wie Christie.

Ja,du führst eine Beziehung zu deinem Thera,das ist ausser Frage,wir führen alle Beziehungen zu irgenteinen Menschen.
Wenn dein Thera dir vorwirft oder vorwarf,du seis schon lange in ihm verliebt,wie kommt er darauf?
Du schreibst,ihr würdet euch oft streiten bis die fetzen fliegen,wie kommt es dazu?
Meinst du das ist eine adäquate Art sich Problemen zu stellen?Dem Thera sagen,das einem dies oder das nicht gefällt und auch anderer meinung sein wie er,all das ist erlaubt,richtig und auch normal,aber streiten bis die Fetzen fliegen das ist nicht die richtige Art sich Problemen zu stellen.
Wie verhält sich da dein Thera in solchen Momenten?Macht er das auch?
Wenn ja,dann müsste er wohl am besten wissen das es nicht richtig ist mit einem Klieenten zu streiten bis die fetzen fliegen.
Welcher Art von Angebote macht er damit du bloß nicht auf den Gedanken kommst die Therapie bei ihm abzubrechen?Möchtes du denn aufhören bei ihm?Und warum?
Und seine Anteile herausarbeiten ist wahrlich nicht deine Aufgabe.Du darfst dich um dich allein kümmern,nicht umsonnst bist du in der Therapie,weil du Hilfe brauchst oder gesucht hast.Weswegen bist du eigentlich in Therapie?
Und wie viele hier im Forum die längere Zeit beim Thera sind,haben sehr viele das Problem das sie sich kaum vorstellen können oder gar wollen sich jemals vom Thera zu trennen,oder sich bewusst zu machen das der Thera eine "Krücke"sein soll,etwas der einen solange begleitet bis man fähig ist ganz allein ohne Krücke zu gehen.
Klar gibt es auch User die es lieben zu ihrem Thera zu gehen,die nicht mehr anders können und zum Teil auch nicht mehr anders wollen,aber das ist ja immer ein Zusammenspiel zweier Personen,eine Klieentin kann sich nie abhängig von einem THera machen wenn dieser professionell dagegen arbeitet,denn die Aufgabe des Theras ist und bleibt,uns fähig zu machen,draussen alleine klar zu kommen und wir uns wieder mit Achtung und Respekt begegnen.
Es ist Gift wenn du für dich sagts,ohne meinen Thera kann ich nicht mehr.Jeder kann ohne Thera auf kurz oder lang klar kommen,wenn man nur will.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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hope_81
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 06:02

Hallo Catharrina,
du schreibst von langjähriger Psychotherapie, vom flirten, von privaten Gesprächen, von Streitigkeiten...
Das klingt vor allem nach einer ungesunden Abhängigkeitsbeziehung, in die ihr bei da geraten seid.
Es wird sehr schwierig für dich dort alleine rauszukommen, wie du ja bereits bemerkt hast.

Wenn du es nicht mehr aushälst dort, keine Linderung erfährst, dann rate ich dir dringend dazu externe Hilfe zu bemühen.
Jetzt weiß ich nicht wie es in Österreich ist, hier in Deutschland gibt es Anlaufstellen und auch Vereine, an die sich Patientinnen wenden können.

Eines ist sicher, eure Beziehung (und ja die habt ihr) ist nicht gesund. Eine Liebesbeziehung, geschweige denn Affäre, ist gesetzlich verboten und darf es während einer Psychotherapie nicht geben. Dein Therapeut macht sich strafbar und er weiß das auch.

Allerdings handelt dein Therapeut absolut unverantwortlich, weil er durch sein Verhalten deine Abhängigkeit nährt, auch wenn er nicht auf deine Gefühle (Gott sei dank) eingeht.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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catharrina
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 09:07

hallo, danke euch für euer antworten.
ja, er weiß, dass ich mich damit beschäftige und er sagt eh dasselbe wie ihr (dass es unprofessionell wäre, wenn ich mich mit ihm beschäftige, er sich mir nicht nähern darf usw usf..er keine gefühle für mich hat, außer therapeutische), aber trotzdem passiert es!!
ich mache ihn anhand unzähliger beispiele darauf aufmerksam, dass er seine person, seine erfahrung, sein leben und seine weltanschauung auf mich überträgt.

beispiel religion: er hat mit religion nichts (mehr) am hut, und deshalb macht er immer wieder meinen glauben mit ätzenden kommentaren nieder.

beispiel kinder: er findet es nicht schlimm, sich scheiden zu lassen und kinder in obhut anderer zu geben, deshalb verlangt er, dass ich das auch tue, obwohl das meinem wesen total widerstrebt.

beispiel frauen: er hat einen lässigen zugang zu frauen, und ein gestörtes verhältnis zugleich...er lebt das mit seinen patientinnen aus, wie ich mittlerweile aus zahlreichen erzählungen weiß....aber er hat auch extremste erfahrungen machen müssen (zb mit eifersüchtigen ehemännern der klientinnen), die ihm angst machen, und deshalb verhält er sich so ambivalent...ich bekomme es zu spüren, aber es ist nicht MEIN problem, sonder SEINES.
das will ich rüberbringen, aber es gelingt mir nicht.

beispiel lebensführung: er hat klare vorstellungen, was eine frau wie ich tun sollte (nicht nur daheim am herd bei den kindern sein) und nimmt seine ehen als beispiel, und forciert, dass ich zb. (o welch ein zufall) denselben beruf ergreife wie seine ex! (obwohl ich ihm mehrmals gesagt habe, dass das für mich nicht in frage kommt)

wenn ich das alles thematisiere, heißt es, ich überschreite grenzen, was ganz typisch sei und passt, da er bei mir borderline diagnostiziert.

mein hauptthema sind aber zwänge.
seit der therapie hat sich das so verschlimmert, dass ich oft 1 stunde brauche um wieder aus der garage dort rauszukommen, weil ich so fertig bin.

nach 3 wochen ohne ihn zu sehen, drehe ich fast durch, deshalb weiß ich, dass ich ohne ihn nicht kann.

ja, hopeless, es gibt schon beratungsstellen in österreich....aber die helfen nicht...ich habe es ja versucht...schließlich ist und bleibt das problem in deinem eigenen kopf drin...da kann keiner extern raushelfen, wenn du es nicht in dir zulässt!!

wie man dazu kommt, sich INNERLICH zu lösen....das würde mich interessieren, wenn es jd. in ähnlicher lage geschafft hat.....wenn ein mensch so macht über dich hat, obwohl du mit deinem logischen verstand WEIßT, dass es schlecht für dich ist, und du trotzdem dran hängst....das ist ist schlimm.....schätze, wie das stockholm syndrom...aber vl. ist es auch eine form des zwangs...ich hab keine ahnung???

ich finde trotzdem, dass er überträgt und das ein fehler von ihm ist..oder wie seht ihr das??

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Chancen
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 09:48

Hallo Catharrina!

Such dir einen anderen Therapeuten!


Therapeuten sind auch bloß Menschen und es gibt auch unter ihnen welche, die uns nicht gut tun. Wenn du das Gefühl hast, dass dir dein Therapeut etwas einreden will und du dich wehren willst, oder wenn du das Gefühl hast, dein Therapeut kann nicht gut auf dich eingehen, dann ist es höchste Zeit zu wechseln.

Es handelt sich bei einer Fortsetzung einer solchen Therapie nämlich nicht bloß um Zeitverschwendung, sondern auch um Nervenverschwendung. Das bedeutet, dass es dir in solchen "unguten" therapeutischen Beziehungen zunehmend immer schlechter gehen wird, statt besser. Das merkst du auch selbst.

Und deshalb ist es wichtig, dass du dir Unterstützung suchst, da rauszukommen.

Du hast zwar jetzt das Gefühl, dass du dem Therapeuten etwas zeigen willst (nämlich, das du Recht hast und er unrecht), aber das hat keinen Sinn. Er ist Therapeut und verhält sich unprofessionell. Wasimmer er für eigene Themen in diese Beziehung einbringt, wie du schon erkannt hast: das sind seine eigenen Probleme.
Ein Therapeut sollte jedoch vor allem für DICH da sein.

Und nur wenn du dich wohl fühlst mit ihm oder ihr, dann wird es dir mit deinen Zwängen besser gehen.


Lass dich nicht von "irgendjemandem" in eine Schublade stecken (Borderline), auch wenn derjenige eine Psychotherapieausbildung hat. Wie gesagt, er ist nur ein Mensch, er kann auch ein A-Loch sein, der unbedingt will, dass seine Patientinnen von ihm abhängig sind.
Ob das im vorliegenden Fall so ist, weiß ich nicht - aber es ist auch egal. Wichtig ist, dass du gehst, wenn du dich nicht wohl fühlst.

Such dir jemand Anderen, der für dich da ist, so wie du es brauchst und wie du es dir erlauben kannst.


Chancen

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catharrina
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 10:27

Liebe Chancen, danke sehr, du hast recht...ich hatte schon 5x den Versuch gestartet mit einer anderen Therapeutin....oft über 1 Jahr lang machte ich Parallel oder Zweittherapien, sogar er selbst hat mir Kollegen vorgeschlagen, an die ich mich wenden soll, doch keine(r) konnte es schaffen, mich langfristig von ihm wegzubringen. Ich hab schon ein mittleres Vermögen hingeblättert (in Ö musst du alles selbst zahlen, 120 Euro die Einheit!)
Er hält mich in seinem Bann, irgendwie...ja, er hat mich abhängig gemacht und scheint noch stolz drauf zu sein.
Er meinte, bei der Schlichtungsstelle (weil auch das war schon ein Thema) bekäme er höchstens einen Verweis, dass er seine Patienten abhängig macht....von wegen jahrzehntelange Therapie und so....was soll ihm sonst schon passieren?
Er hat schon 3 oder 4 Supervisionen nur wegen meinem Fall gemacht (sagt er), die meisten hätten ihm zum Aufhören geraten, einer zum Weitermachen, weil er mein Ersatzlebenspartner sei und ich ihn brauche.
Aber er sagt, er macht sowieso, was er will, egal, was Fachleute ihm raten....
Er will selbst nicht, dass ich gehe, diesen Eindruck habe ich, und er zieht mich jedes Mal wieder hinein in den Abhängigkeitsstrahl.
LG, Catha

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Chancen
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 10:47

Solange man es sich finanziell und nervlich leisten kann, sich so eine Beziehung anzutun....

Aber ich sehe, dass du darunter leidest.

Je früher du aussteigst, desto besser. Eine solche Beziehung kann niemals gut enden. Das bedeutet früher oder später musst du aussteigen oder du wirst verrückt werden, in dieser Abhängikeitsbeziehung.

Mit einem Rest an Nerven und einem Rest an Geld hast du bessere Karten den Absprung zu schaffen als völlig am Boden und hilflos.

Wenn die Abhängigkeit so groß ist, dann ist das natürlich schwierig wie nur was. Und du brauchst Unterstützung von außen. Solange du NUR ihn konsultierst, solange hängst du völlig hilflos drin.
Suche weiter nach einer Therapeutin, mit der du dich gut fühlst (also nicht bloß IRGENDEINE andere, sondern eine, zu der du Vertrauen fassen kannst).

Am Ende wird es nicht die andere Therapeutin sein, die es "schafft, dich von ihm wegzubringen", sondern wirst du es selbst sein müssen, die sich von ihm lossagt. Mit Hilfe einer Therapeutin.

Das ist etwas anderes.

Solange du erwartest, dass dich irgendjemand von außen errettet, wirst du abhängig bleiben.

Du musst es selbst tun.
Und damit du es selbst tun kannst, hol dir Hilfe!

Chancen

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Arthur
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 10:56

Ich sehe das ganz genauso. Such dir auf jeden Fall einen anderen Therapeuten oder Therapeutin. Das ist auch keine Frage von Schuld wer wen abhängig macht oder abhängig ist, sondern ihr seid scheinbar in eine Sackgasse geraten. Und das ist ok: eine zeitlang war die Therapie auch hilfreich und eine Stütze für dich, und jetzt eben nicht mehr.
Zuletzt geändert von Arthur am Mi., 17.09.2014, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.

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catharrina
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 11:09

ja, ihr habt Recht. Hast du schön gesagt, Chancen, ich erwarte Erettung von außen, das funktioniert nicht, ICH selbst muss es tun....genau deshalb hat es bis jetzt nicht funktioniert.

Und besser jetzt, solange noch Ressourcen da sind.

Ja, ich brauche kompetente Hilfe.....ich schaff es ja aufgrund der Zwänge sogar nur schwer, mich von Mist zu trennen, erst gar von Menschen, Beziehungen, auch wenn die Mist (für mich) sind....ich glaube, ich brauche einen Therapeuten, der sich mit diesen Themenbereichen gut auskennt und dort ansetzt mich zu behandeln...vielleicht geht dann der restliche Schritt sogar einfach.
Vielleicht war ich bisher nur bei Theras, die die Tiefe des Falls nicht richtig eingeschätzt haben....die vielleicht dachten, es geht "nur" um emotionale Abhängigkeit oder so.... da erreichte ich den Knackpunkt nicht!
Vielen Dank für eure Anregungen...hat mich im Denken jetzt echt weitergebracht!
LG, Catha

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Chancen
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 11:25

Ja, ich brauche kompetente Hilfe.....ich schaff es ja aufgrund der Zwänge sogar nur schwer, mich von Mist zu trennen, erst gar von Menschen, Beziehungen, auch wenn die Mist (für mich) sind....ich glaube, ich brauche einen Therapeuten, der sich mit diesen Themenbereichen gut auskennt und dort ansetzt mich zu behandeln..
Du brauchst einen Therapeuten, der dich versteht und bei dem du dich wohl fühlst!
Jemand, der dich unterstützt!

Das ist das Allerwichtigste.


Alles Andere bringt nichts.
Ein Therapeut kann noch so kompetent sein und die Tiefe des Falles verstehen - wenn du dich nicht wohlfühlst und verstanden sowie unterstützt, dann wirfst du deine Zeit und dein Geld beim Fenster raus.


Wenn du deine Geschichte schilderst und erzählst, dann sollte der Therapeut, der dir zuhört auch wirklich bei DIR und deiner Geschichte sein und nicht irgendwelche Diagnosen wie "Borderline" stellen. Du sollst dich nicht so fühlen, als wärst du ein Kind und der Therapeut erklärt dir jetzt mal die Welt und dein Gefühlsleben.
Er sollte dir zuhören und du solltest in deinem Bauch spüren, dass er dir wirklich zuhört und dass er interessiert ist, an deiner Geschichte und deinen Erfahrungen und deinen Gefühlen.

Er sollte niemals von oben herab auf dich schauen.

Es geht um Einfühlungsvermögen!

Also probiere verschiedene aus, solange bis es passt.

Und wenn du einen Verbündeten hast, dann wirst du es auch schaffen, den Absprung zu schaffen. Wenn du merkst wie schön es ist, wenn man verstanden und ernstgenommen wird, dann wirst du andere Beziehungen, die dir nicht gut tun, loslassen können und dich selbst retten.

Chancen

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catharrina
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 13:13

Liebe Chancen,
genau darum geht es. Mein Therapeut, der ursächlich eigentlich gar keiner ist, sondern ein Psychiater, also Arzt mit einer kurzen Nebenbei-Therapie-Ausbildung, benimmt sich tatsächlich wie der sprichwörtliche "Gott in Weiß", wie man das so nennt.
Er ist total überheblich, meist komme ich selbst in den Stunden überhaupt nur schwer zu Wort, er redet immer über sich, ähnliche Fälle, die er gehabt hat, oder Fachsbereichsthemen...schmeißt mit Fremdwörtern und Fachausdrücken um sich und ich habe oft das Gefühl, er verwechselt mich mit einer Studentin im Hörsaal, der er die Grundbegriffe der Neurologie erklärt.

Für ihn sind glaub ich alle Frauen mit schwieriger Kindheit automatisch Borderlinerinnen, weil es seiner Ansicht nach der natürliche Verlauf ist.
Zwänge, meint er, seien nur ein unwichtiges Nebenprodukt.
Auch möchte er das nicht so gerne behandeln, weil es - o-ton - "langweilig ist".

Er macht immer ätzende Kommentare und alles runter, was ich tue.
Er meint, ich sei nicht beziehungsfähig, obwohl ich viele jahrzehntelang andauernde freundschaften und eine ebensolange ehe vorweisen kann.
Jetzt hab ich zb. neulich erzählt, dass ich wieder unser Klassentreffen organisiere, da sagt er abfällig: "braves Mädchen" und rümpft die Nase.
Natürlich sind bei ihm jede Art von ehrenamtlichen Tätigkeiten unten durch....sprich, ich mache alles falsch, wenn ich mich für die Pfarre, die Gemeinde oder die Schultätigkeiten meiner Kinder engagiere.

Aus irgendeinem mir nicht erkenntlichen Grund glaube ich aber, ihm imponieren zu müssen und strenge mich noch mehr an.....es ist wie das Betteln um Liebe eines vernachlässigten Kindes, so glaube ich.

Es gab schon Menschen, die ich eingeweiht habe, die mir sagten, er sei im Grunde ein Genie, weil er so meine Kindheitsprobleme nachspielt....bis ich selbst draufkomme und Schlüsse ziehe, bzw. den Schlussstrich....aber ich bin nicht sicher, dass dem so ist??

Liebe Grüße, Catha

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 13:19

liebe Catharrina,

ich bin echt schockiert!!
Was ist denn das für ein unmöglicher, unprofessioneller Therapeut??
Normalerweise ist ein Psychiater doch jemand mit einer sehr langen medizinischen Ausbildung und kein selfmade man-- oder ist das in Ö anders?

Du solltest schleunigst sehen, dass du jemand anderen findest und dir überlegen, ob du das Verhalten deines bisherigen "Therapeuten" nicht doch zur Anzeige bringen willst.
Allerdings denke ich mir, dass man dafür einen langen Atem braucht.....

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Chancen
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 13:28

Es gab schon Menschen, die ich eingeweiht habe, die mir sagten, er sei im Grunde ein Genie, weil er so meine Kindheitsprobleme nachspielt....bis ich selbst draufkomme und Schlüsse ziehe, bzw. den Schlussstrich....aber ich bin nicht sicher, dass dem so ist??
Deinen Erzählungen nach zu urteilen würde ich sagen, dass es sich bei diesem Mann nicht um ein Genie, sondern um ein A-Loch handelt, das sich selbst gern beim Reden zuhört, sich anhimmeln lässt, seine Patientinnen emotional missbraucht und sich dafür von ihnen auch noch bezahlen lässt.

Auch wenn ER sagt, dass es nicht viel bringt, wende dich trotzdem an die Ärztekammer im zuständigen Bundesland und berichte ihnen. Vielleicht gab es schon mehrere Beschwerden oder vielleicht gibt es in Zukunft welche, und dann ist es gut, wenn du dich auch gemeldet hast - dann hilfst du auch zukünftigen Opfern!

Das, was du bei diesem Arzt erlebst ist keine Therapie! Das ist schlichter Missbrauch.


Wie bist du an diesen Arzt gelangt?

Chancen

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Arthur
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Beitrag Mi., 17.09.2014, 13:32

Ich bin auch schockiert. Bitte such dir jemand anderen

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