Schlafstörungen & Trimipramin

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.

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lolancici
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Schlafstörungen & Trimipramin

Beitrag So., 14.12.2014, 14:20

Hallo!

Ich leide seit über einem Jahr nun schon an starken Ein- und Durchschlafstörungen (konnte vor 6/7 Uhr nicht einschlafen und war nach dem Einschlafen mind. jede Stunde wach), anfangs aufgrund von Stress und nun hat es sich schon verselbständigt. Inzwischen habe ich schon alles versucht mehr Sport, verschiedenste Entspannungsmethoden, Einschlafrituale und so weiter...

Absolut nichts hat mir etwas gebracht, bin daher von meinem Hausarzt vor einem halben Jahr zu einem Psychiater geschickt worden. Der hat mir eine Gesprächstherapie empfohlen und natürlich Medikamente verschrieben. Zuerst hat er mir Noctor (Diphenhydramin) verschrieben und es war natürlich absolut wirkungslos, obwohl ich bis zu 3 nehmen durfte.

Danach bekam ich Trittico retard (Dosierung 150mg) von dem ich nur anfangs besser schlief (ließ nach 1 Woche stark nach) und extreme Nebenwirkungen hatte. Mirtazapin hatte ich auch mit einer Dosierung bis zu 30mg, aber selbst das war nach 2 Wochen komplett wirkungslos. Vor 3 Wochen hat er mir dann Dominal Forte verschrieben von dem ich in den ersten 4 Tagen gut schlief, die Wirkung ließ aber wieder nach und ich wurde total matschig im Kopf. Zwischendurch hat mir der Psychiater Halcion oder Ivadal verschrieben als Bedarfsmedikation von dem ich gut schlafen konnte, aber aufgrund des Abhängigkeitspotentials natürlich super aufpassen muss.

Daher bekam ich nun am Freitag Trimipramin verschrieben, welches ich noch nicht eingenommen habe. Ich werde heute mal 25mg (soll bis 75mg raufgehen) ausprobieren und hoffe, dass es endlich Medikament ist, welches länger als 1-2 Wochen wirkt. Die Gesprächstherapie bringt kaum etwas und ich bin inzwischen total verzweifelt.

Wer hat Erfahrung mit Trimipramin? Wie gut ist die Wirkung?

Danke

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Shitstorm
sporadischer Gast
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Beitrag So., 14.12.2014, 16:46

lolancici hat geschrieben: Wer hat Erfahrung mit Trimipramin? Wie gut ist die Wirkung?
Die Wirkung ist einfach bei jedem anders. Jeder reagiert ja anders auf Psychopharmaka.

Ich habe Trimipramin in der Klinik bekommen, weil sie dort der Meinung waren ich hätte Schlafstörungen (und es wäre auch sonst für andere Dinge hilfreich).
Habe ich eigentlich nicht aber, naja. Habe dann so getan als hätte ich welche, damit sie glücklich sind, dass sie mich davon geheilt haben. (Ok, vollkommen beschweuert, ich weiß. Aber sie wirkten immer so zufrieden und ich wollte sie ein bisschen ruhig stellen). Dann konnte ich immer bei der Visite sagen, ja, mir gehts schon viel besser. Totale Honks da.
Also es macht schon müde. Wie es bei richtigen Schlafstörungen wirkt, weiß ich aber aus den oben beschriebenen Gründen nicht.
Aber da noch niemand geantwortet hatte, dachte ich mir ich schreib zumindest schon mal meine Minierfahrung hier mit hin.


Susi1961
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Beitrag So., 14.12.2014, 19:12

Hallo,
Mir wurden 50 mg bei chronischen Schlafstörungen verschrieben. Nehme es seit 4 Monaten. Kann auch bis auf 75 mg gehen.
Der Schlaf hat sich langsam verbessert aber er ist auch irgendwie unnatürlich. Ich glaube es besteht jetzt schon ein Abhängigkeit zum Medikament, denn ohne geht es nicht mehr. Auch finde ich, dass die Wirkung sich abschwächt.
Ich traue mich nicht auf 75 mg zu gehen, wegen Nebenwirkungen.


ziegenkind
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Beitrag So., 14.12.2014, 19:36

ja, ich glaub auch, bei jedem wirkt das anders. bei mir hat es ganz gut funktioniert. allerdings hab ich auch gemerkt, dass sich die wirkung ein wenig abschwächt. in absprache meine ärztin habe ich deshalb immer versucht, möglichst schnell zu reduzieren, wenn der innere und äußere stress mal geringer war. das führte dann dazu, dass auch die hheren dosen von 50 mg in zeiten der not viel besser wirkten. zur zeit nehme ich 5 mg in tropfen und hoffe, die auch bald weglassen zu können.

abhängigkeit habe ich bei mir nicht festgestellt. das reduzieren war fast nie ein problem - wenn es innen und außen passte, habe ich nix vermisst.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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CrazyChild
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Beitrag So., 14.12.2014, 22:21

Ich habe Trimipramin mehrere Jahre gegen meine Angsstörung und Depression genommen. Es hat gut geholfen. Ich nahm es nicht nur zum Schlafen, sondern auch tagsüber wegen der Angst. ich hatte so gesehen keine Nebenwirkungen, jedoch habe ich ziemlich drauf zugenommen.

heute nehme ich Trimipramin nicht mehr. nur noch so zwischendurch mal zum Einschlafen. da brauche ich aber nur noch max.einmalig 15 Tropfen und es knockt mich nahezu aus.

wichtig ist, daß man das Mittel gut ausschlafen kann, ca. 8h lang, sonst ist der nächste Tag gelaufen.

Den Schlaf empfinde ich als sehr tief, medikamentös tief. Etwas unnatürlich.
LG, CrazyChild

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ziegenkind
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Beitrag So., 14.12.2014, 23:02

crazy, hast du die pfunde dann später eigentlich wieder loswerden können? ich kämpfe grad noch ein bisschen, bin mir aber auch nicht sicher, was auf die kappe der pillen und was auf alter und menopause geht.
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Maika
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Beitrag Mo., 15.12.2014, 08:30

ziegenkind hat geschrieben:ja, ich glaub auch, bei jedem wirkt das anders. bei mir hat es ganz gut funktioniert. allerdings hab ich auch gemerkt, dass sich die wirkung ein wenig abschwächt. in absprache meine ärztin habe ich deshalb immer versucht, möglichst schnell zu reduzieren, wenn der innere und äußere stress mal geringer war.
Liebe Ziegenkind,
wie lange warst du denn dann ungefähr bei den höheren Dosen von 50 mg, bevor du wieder runterdosiert hast? Ein paar Tage, oder Wochen? Bei mir ist es auch so, dass ich (anderes Medikament) einen Gewöhnungseffekt befürchte, aber gleichzeitig halt auch sehen muss, dass ich zum Schlafen komme.
Lg, Maika


offtheground
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Beitrag Mo., 15.12.2014, 11:05

Hi

Also Trimi bekam ich auch schon wegen starker Schlafstörungen, allerdings wirkt das nicht sofort. Dein Arzt könnte dir für die erste Zeit Zopiclon (reines Schlafmittel) dazu verschreiben, bis das Trimipramin seine volle Wirkung entfaltet hat.

Zopiclon hat eigentlich kein hohes Abhängigkeitspotential bzw. auch kaum Gewöhnungseffekt. Also, wenn du nur ne viertel Tablette nimmst und merkst sie wirkt, dann kannst du auch die Dosis halten und musst nicht irgendwann erhöhen. Ich sag das deshalb, weil....man muss ja nicht bei solchen Medis mit höheren Dosen arbeiten, wenn schon ne niedrigere reicht, um dir den letzten Schlafanstoß zu verpassen bis das Antidepressiva richtig wirkt.

Beste Grüße
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


ziegenkind
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Beitrag Mo., 15.12.2014, 12:44

maika, es gab schon phasen, in denen ich 2-3 monate lang die 50 mg genommen hab und dann schrittweise reduziert auf 40 auf 30 und auf 20.
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Maika
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Beitrag Mo., 15.12.2014, 13:47

Ah ok... und hast du dann reduziert, weil du dich stabiler gefühlt hast?

Ich bin grad am Hadern damit, dass ich die Dosis hochsetzen musste.
Aber ich seh eben auch die Notwendigkeit, die Schlafstörung nicht ausufern zu lassen. Das geht (zumindest bei mir) dann auch total aufs Immunsystem, und irgendwelche Infekte kann ich auch nicht gebrauchen. Das hatte ich vor einiger Zeit, dass ich eine Erkältung wochenlang nicht losgeworden bin und sich das dann mit dem Schlafproblem gegenseitig hochgeschaukelt hat. Insofern bin ich durch diese Erfahrung auch vorsichtig geworden, mit der Medikamenteneinnahme bzw. jetzt mit einer Dosiserhöhung zu lange zu warten.

Schwierig, dieses Abwägen und Austarieren.


ziegenkind
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Beitrag Mo., 15.12.2014, 15:26

ja, maika. ich kenne das hadern. ich hab aber eine gute Psychiaterin, die mir immer wieder sagte, nicht schlafen können ist ganz schlimm. da was gegen zu tun, müsse vorrang haben.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Maika
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Beitrag Mo., 15.12.2014, 16:40

Ich vertraue meiner Ärztin zum Glück auch, sie hat das sehr betont mit dem Schlafen und ich habs ja dann selbst auch gemerkt, wie instabil Schlafmangel machen kann.

Es macht mir aber Mut, solche Erfahrungen wie deine (Ziegenkind) zu lesen, dass man sich mit einer Erhöhung nicht zwangsläufig in einen Teufelskreis von Gewöhnung und Dosiserhöhung begeben muss.

Ich werde das trotzdem noch mal durchsprechen in der nächsten Stunde. Wahrscheinlich ist es zur Zeit besser, mal eine Weile bei der höheren Dosierung zu bleiben.

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stern
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Beitrag Mo., 15.12.2014, 17:00

Wer hat Erfahrung mit Trimipramin? Wie gut ist die Wirkung?
Mir wurde das eher für den Notfall verordnet... und nicht als regelmäßiges Medikament. Mich beamen 25 mg förmlich weg (also eine Tablette, keine regelmäßige Einnahme)... nicht nur schlafmäßig (was o.k. wäre), sondern auch emotional (i.S. von Abschottung bis nahezu Scheißegal-Gefühl... so stark wirkt bei mir nicht einmal ein Benzo)... plus Tagesmüdigkeit.

Als ich mal mit massiven regelmäßigen Schlafstörungen zu tun hatte, hat mir eine Schlafbeschränkung geholfen (mit anschließender sukzessiven Normalisierung von Schlafzeiten)... war brutal, passt evtl. auch nicht für jeden, aber mir hatte es geholfen, den Schlaf wieder ins Lot zu bringen. Für die PT sollte ich dann auch Zeiten notieren... war sozusagen "überwacht".
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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(alte Weisheit)


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lolancici
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Beitrag Mo., 15.12.2014, 18:16

Ich habe gestern zuerst 25mg genommen und habe kaum Wirkung gespürt. Dann habe ich noch einmal 25mg genommen, trotzdem hat sich die Wirkung nicht verstärkt.

Ich habe dann heute mit meinem Psychiater telefoniert und der meint, dass die Wirkung zwar nicht sofort komplett da ist, aber eigentlich müsste ich jetzt schon eine Sedierung spüren. Absolut nichts habe ich gespürt, aber am Morgen war ich dafür super müde davon. Bin gegen 3:30 eingeschlafen, zwar früher als ohne, aber trotzdem nicht zufriedenstellend. Habe am Freitag wieder einen Termin, werde wohl ein neues Medikament bekommen.

@offtheground Ich habe Zolpidem hier, aber nur als Bedarfsmedikament. Zopiclon hatte ich auch mal vom Hausarzt bekommen, wirkt eigentlich gut. Mein Psychiater erklärt mir aber immer wieder, dass Zopiclon und Zolpidem total schnell abhängig machen würden und er verschreibt die daher nicht so gerne.

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CrazyChild
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Beitrag Di., 16.12.2014, 14:52

ziegenkind hat geschrieben:crazy, hast du die pfunde dann später eigentlich wieder loswerden können? ich kämpfe grad noch ein bisschen, bin mir aber auch nicht sicher, was auf die kappe der pillen und was auf alter und menopause geht.
Ja, das ging dann irgendwann wieder weg. Aber nicht alles. Und da ich von Natur aus leider auch nicht die Schlankste bin, sind ein paar Kilos schon irgendwie geblieben.
LG, CrazyChild

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