Ständig erkältet-Ursache Psyche?

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Amilia
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Ständig erkältet-Ursache Psyche?

Beitrag So., 22.03.2015, 11:06

Liebes Forum

Ich habe einen anstrengenden Beruf (unterrichte 1.Klass Kinder). Seit ich darin arbeite, bin ich ständig krank. Das heisst sicher alle vier Wochen erwischt mich eine starke Erkältung, manchmal mit Fieber, manchmal mit Bronchitis, auf jeden Fall bin ich immer geschreddert. Habe dadurch schon sehr oft gefehlt im Job, was sich nicht grad gut macht . War schon x mal in der Apotheke und habe jenste Vitamin- und Stärkepräperate zu mir genommen. Habe es mit mehr frischer Luft versucht, Sport, Entspannung... nix genützt. Meine Chefin meint, es liege am Stress, weil ich noch nicht so viel Erfahrung habe und ich noch nicht so gut organisiert sei etc. und das Ziel wäre, bis zu den nächsten Ferien mal nicht krank zu sein! Habe es aber schon wieder nicht geschafft . Langsam ist mir das Ganze echt peinlich! Die Kinder sind natürlich auch nicht gerade die hygienischten und sie sind auch oft krank und stecken mich damit an, auch wenn ich schon bald einen Händewaschzwang habe, um ja nicht angesteckt zu werden. Ich frage mich, ob es an der Psyche liegt? Gibt es überhaupt eine Lösung? Kennt jemand dieses Problem?

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Kekse
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Beitrag So., 22.03.2015, 11:57

Hallo Amilia,

momentan gehen ja Erkältungen rum wie nix. Außerdem scheint es wohl so zu sein, dass man als Grundschullehrerin am Anfang jede Erkältung mitnimmt, bis man sich andre neuen Infektionsherde gewöhnt hat. Zumindest habe ich das mehrfach gehört. Es muss also nicht unbedingt was psychisches sein.

Allerdings kenne ich auch die andere Seite. Ich hatte auch mal eine Phase, in der ich ständig richtig oft erkältetet war. Und jedes mal richtig schwer. Habe auch Schwierigkeiten mit meinen Fehlzeiten bekommen. Das ging so lange, bis mir ein Allgemeinarzt gesagt hat, er hätte alles abgecheckt. Es gäbe keine körperlichen Ursachen. Ich solle mal in meinem Leben schauen ob es da was zu verändern gäbe.

Mir war damals relativ schnell klar, was das sein könnte. Und siehe da, die Erkältungen sind nicht mehr aufgetaucht.
Will sagen: ja,das kann natürlich auch psychisch sein.

Bloß was es ist, kannst natürlich nur du wissen. Bei mir ging es allerdings jedesmal mit einer tiefsitzenden Unzufriedenheit einher, die ich mir nicht eingestehen wollte. Ich hatte sprichwörtlich "die Nase voll".

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Amilia
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Beitrag So., 22.03.2015, 12:07

oh, das klingt ja interessant, wenn man das sprichwörtlich nimmt "die Nase voll haben". Klar gehen im Moment Erkältungen rum, aber bei mir geht das schon seit einem Jahr so, also nicht erst seit diesem Winter. Immer wenn ich unterrichte, erwischt es mich sofort wieder. Oder auch immer wenn ich ins Ausland musste, wegen Praktikas. Ich bin zwar schon seit Kindheit anfällig für Erkältungskrankheiten, aber es fällt mir halt einfach auf seit ich arbeite, dass es wieder so stark geworden ist und es mich halt belastet, deshalb wollte ich mal fragen. Vielleicht weiss ja noch jemand einen Rat


kaja
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Beitrag So., 22.03.2015, 13:06

Ich bin ständig krank seit ich Depressionen habe und reagiere allgemein meist mit psychosomatischen Beschwerden auf Stress.

Das führt allerdings auch dazu das ich deutlich schneller von einem Schnupfen genervt bin als früher und dem viel mehr Aufmerksamkeit zukommen lasse. Wo ich sonst gesagt hätte "Ein Schnupfen wie doof, aber geht vorbei" ertappe ich mich heute dabei "Oh nein schon wieder ein Schnupfen, warum immer ich, wie unglaublich scheizze ist das denn jetzt schon wieder".

Wenn ich mir bewusst mache das es nur ein Schnupfen ist "leide" ich auch deutlich weniger darunter.
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Christine Gohl
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Beitrag So., 22.03.2015, 14:03

mein Rat ist, zu einem ganzheitlich arbeitenden Arzt oder Heilpraktiker zu gehen. Das Immunsystem lässt sich aufbauen, die Ursachen können bei guter Mitarbeit gefunden werden. Der Besuch bei einem Kinesiologen kann zusätzlich sehr hilfreich sein.
Statt uns vom Leben formen zu lassen, könnten wir die Gestalter unseres Lebens werden (G. Hüther)

Lachen macht das Leben schöner

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mitplauderin
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Beitrag So., 22.03.2015, 15:01

Hallo Amilia,

ich gehöre zu denen, die sich bei Krankheit immer auch zusätzlich fragen: Was ist die tiefere Ursache meiner körperlichen Beschwerden? Was will mir die Krankheit/das Symptom sagen? Worauf will sie/es mich hinweisen? Die Bücher/Vorträge von Rüdiger Dahlke liefern mir auf diese Fragen immer wieder wertvolle, erkenntnisreiche Hinweise. Infektion, so schreibt Dahlke, ist ein stofflich gewordener Konflikt. Wer zu Entzündungen neigt, versucht, Konflikte zu vermeiden. Man sollte/könnte sich folgende Fragen stellen:
WelchenKonflikt in meinem Leben sehe ich nicht?
Welchem Konflikt weiche ich aus?
Welchen Konflikt gestehe ich mir nicht ein?
Um das Thema des Konflikts zu finden, sollte man die Symbolik des betroffenen Organs oder Körperteils genau beachten.

(aus: Dethlefsen/Dahlke "Krankheit als Weg")
Hilfreich zur Deutung haben sich die Fragen erwiesen:
Warum geschieht gerade mir, gerade das, gerade jetzt? Woran hindert mich die Symptomatik? Wozu zwingt sie mich? Welchen Sinn erfüllt sie gerade jetzt in meinem Leben?
hier ein link zum Thema "Grippe"
http://www.dahlke.at/images/grippewelle.pdf
zum Thema "Infektion"
http://www.horstweyrich.de/luw/infektio.htm

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SoundOfSilence
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Beitrag Sa., 02.05.2015, 19:36

Hallo zusammen,
ich überlege auch sehr stark, in wie weit INFEKTIONSERKRANKUNGEN psychisch mitbedingt sind.
Ich hatte über 15 Jahre lang diverse Symptome, für die es KEINE organische Ursache gab, also die sog. Funktionsstörungen (MagenDarm, Augen, Schwindel, schließlich chron. Müdigkeit/Schlafzwang). Im letzten Jahr haben mich meine Symptome in eine Therapie "gezwungen" - seitdem tauchten diese Dinge nur noch vereinzelt/situativ auf. (Ein RIESENTHERAPIE-ERFOLG ) - und ich konnte viel über mich selber lernen in diesem Zusammenhang. Nur, jetzt hab ich seit Januar eine Infektionserkrankung nach der anderen. Also keine Funktionsstörungen ohne körperliche Ursache - aber offensichtlich macht mein Immunsystem schlapp. Und dafür gibt's keinen organischen Grund... Also: psychisch bedingt?!? Nun frage ich mich: Liegt das einfach am emotionale Stress (so eine PT geht ja ans eingemachte) und ich "muss da durch" - oder signalisiert hier mein Unterbewusstes (mal wieder) durch meinen Körper, dass ich etwas übersehe? Oder bin ich einfach "nur" krank - ist es quasi Pech? Ich bin beruflich vielen Keimen ausgesetzt - nur war ich das halt auch in den letzten 5 Jahren, und früher hab ich halt nicht jede Infektion direkt mitgenommen...
Es spricht doch viel für psychosomatisch - nur, was bedeutet das dann jetzt für mich? Ging/Geht es euch in euren Therapien ähnlich? Wie geht ihr damit um?

Übrigens Amilia: Ich kenne viele Lehrer, auch Grundschule, deren Immunsystem die ganzen Krankheiten recht gut abwehrt - allerdings hatten die meisten im ersten Jahr auch vermehr Probleme. Wie lange machst Du den Job schon? Hattest du früher schon solche Phasen?

LG, Silence
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Beitrag So., 03.05.2015, 08:20

Hui also in der Zwischenzeit war ich mehrmals beim Arzt und beim Psychiater und beim Therapeuten. Mit meinem Körper ist alles in bester Ordnung. Grund ist also einfach der Stress, die instabile Psyche und die vielen Keime von den Kindern. Machen kann ich eigentlich nicht viel. Auch die vielen Vitaminpräperate etc. sind wirkungslos, weil ich ja eigentlich gesund bin. Ich müsste meinen Stress reduzieren, was allerdings nicht so einfach getan ist. Mein Therapeut arbeitet mir mir daran, resistenter mit Sachen umzugehen, die mich belasten, so dass sie mich nicht psychisch so schwächen, dass ich so extrem anfällig bin für die Krankheiten. Ich arbeite das erste Jahr in diesem Beruf, ich hoffe also, es wird im nächsten Schuljahr besser Früher wurde ich immer krank ,wenn ich von zu Hause weg war, also da war es halt auch sehr psychisch bedingt. Schon etwas doof das Ganze, aber es gibt schlimmeres!!

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Beitrag So., 03.05.2015, 12:40

Hi Amilia,
schön, dass Du erzählst, wie es weiter ging!! Und toll, dass Du einen Ansatz gefunden hast und das recht locker nehmen kannst (ohne das Problem zu ignorieren). Ich drücke dir die Daumen für das nächste Schuljahr!!
Auch wenn ich als SCHÜLERIN ja nix gegen häufige Erkrankungen bei meinen Lehrer einzuwenden gehabt hätte...
Wobei - ich glaube in der Grundschule war das noch anders - da sind die Kinder ja noch ganz vernarrt in ihre Lehrerinnen

LG - und alles Gute für Dich!!
Hello darkness, my old friend...

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Beitrag Mi., 06.05.2015, 17:55

haha, ja das stimmt, die lieben mich und sind immer ganz traurig, wenn ich fehle. Und frei haben sie ja dann trotzdem nicht, weil dann einfach ein Ersatzlehrer kommt .

Danke dir!


paul68
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Beitrag Mo., 06.03.2017, 22:11

Hallo die Psyche hat viele Wege um sich bemerkbar zu machen und körperliche Beschwerden, wie jetzt die Erkältung oder das ständige Krank sein, ist der schnellste und einfachste Weg sich bemerkbar zu machen. Oft wird das aber nur als eine Erkältung abgetan und man hinterfragt nicht die Gründe für die Häufigkeit der Erkrankung. Das ist heute leider so den keine will sich eine Psychische erkrankung eingestehen und wenn es sich auch nur mal um eine depressive Phase handelt. Unbehandelt kann es zu einer bleibenden Phase bleiben Aber gut das es auch was aus der Natur für solche Fälle gibts. Ich habe schon Johanniskraut und Baldrian durch. Und bin jetzt bei asiatischen Kräutern Joyful welche ich besser vertrage als die beiden zuvor. Ich bin nicht mehr so verstimmt und auch nicht mehr so down. Gehe wieder mehr aus und lasse mich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen und stressen schon garnicht

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Beitrag Mo., 25.06.2018, 20:54

kaja hat geschrieben: So., 22.03.2015, 13:06
Das führt allerdings auch dazu das ich deutlich schneller von einem Schnupfen genervt bin als früher und dem viel mehr Aufmerksamkeit zukommen lasse. Wo ich sonst gesagt hätte "Ein Schnupfen wie doof, aber geht vorbei" ertappe ich mich heute dabei "Oh nein schon wieder ein Schnupfen, warum immer ich, wie unglaublich scheizze ist das denn jetzt schon wieder".
Danke Kaja für diesen Abschnitt- auch wenn das Thema schon wesentlich älter ist. Genau so geht es mir auch, da ich lange Zeit ständig krank war und es noch bin. Sobald eine neue Erkältung/Infektion kommt, reißt es mir schier völlig den Boden unter den Füssen weg und ich empfinde es als etwas ganz 'schlimmes'.
Früher hätte ich es nicht weiter beachtet, aber seitdem die ganzen psychosomatischen Beschwerden da sind, reagiere ich auf vieles körperliche überempfindlich

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Julia76
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Beitrag Mo., 07.11.2022, 13:43

Amilia hat geschrieben: So., 22.03.2015, 12:07 oh, das klingt ja interessant, wenn man das sprichwörtlich nimmt "die Nase voll haben". Klar gehen im Moment Erkältungen rum, aber bei mir geht das schon seit einem Jahr so, also nicht erst seit diesem Winter. Immer wenn ich unterrichte, erwischt es mich sofort wieder. Oder auch immer wenn ich ins Ausland musste, wegen Praktikas. Ich bin zwar schon seit Kindheit anfällig für Erkältungskrankheiten, aber es fällt mir halt einfach auf seit ich arbeite, dass es wieder so stark geworden ist und es mich halt belastet, deshalb wollte ich mal fragen. Vielleicht weiss ja noch jemand einen Rat

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Beitrag Mo., 07.11.2022, 14:51

Hallo Julia,
hast du eine spezielle Frage?
Bist du auch dauernd erkältet?

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Julia76
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Beitrag Mo., 07.11.2022, 18:22

Hallo Ihr Lieben. Ja, leider bin ich ständig krank. Ich bin, seit dem ich fast 5 Jahre an Schulen arbeite mit Kindern permanent krank.
Ich bin echt am Ende langsam.
Mein Arzt gab mir recht, als ich ihn fragte, dass Kinder ja viel Viren/Bakterien übertragen und es wirklich ratsam wäre, den Job zu wechseln. Da noch Bronchial-Asthma und reichlich Allergien vorhanden sind, nun auch Copd Anfangsstadium festgestellt wurde, muss ich nun wohl den Job ändern.
Ich ernähre mich ansonsten gut, habe mit dem Rauchen aufgehört, fahre regelmäßig Fahrrad, nehme jeden Tag Zitrone, Kurkuma und D3 zu mir. Frische Luft eh, da wir viel draußen sind mit den Kindern. Was soll man noch machen? Die Lebensqualität ist massiv gesunken.
Ein Immunologie hatte vor einigen Jahren zu mir gesagt: Sie müssen es akzeptieren, dass sie ein Immunsystem wie bei einem kleinen Kind haben.
Liebe Grüße
Julia