Aktuelle KBV-Zahlen zu Patienten der drei Verfahren und zur Länge von Therapien

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Aktuelle KBV-Zahlen zu Patienten der drei Verfahren und zur Länge von Therapien

Beitrag Fr., 11.03.2016, 00:21

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat die Ergebnisse einer großen Studie vorgestellt:
Von 2009 bis 2012 wurden rund 386.000 Patientendaten untersucht:
Die wichtigsten Ergebnisse:
" Von den 385 885 Patienten wurden 50 Prozent rein verhaltenstherapeutisch behandelt. 45 Prozent erhielten ausschließlich Leistungen der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und zwei Prozent eine rein analytische Psychotherapie. Bei drei Prozent der Patienten wurde mehr als ein Richtlinienverfahren eingesetzt. So erhielt knapp die Hälfte der Patienten (48 Prozent) mit einer AP davor eine Kurzzeittherapie in TP. [...]
Bei der Dauer der Therapie ergibt sich folgendes Bild: In den meisten Fällen bekamen die Patienten eine reine Kurzzeittherapie (VT: 71 Prozent, TP: 70 Prozent). Nur bei etwa 30 Prozent wurde eine Langzeittherapie durchgeführt oder eine Kurzzeit- in eine Langzeitbehandlung überführt. [...]
Die Dauer der Therapie scheint dabei nicht von der Zahl der Stunden abhängig zu sein, die eine Krankenkasse bewilligt hat. In den meisten Fällen endete die Psychotherapie, bevor das erste Kontingent aufgebraucht war (Grafik). Dies zeigt sich gerade bei den Kurzzeittherapien, dem häufigsten Therapiesetting: Die Mehrzahl der untersuchten Patienten schloss die Therapie vor der 25. Sitzung ab. Bei den Langzeittherapien war der Anteil etwas geringer. Am höchsten war der Anteil der Patienten, die das erste Kontingent (VT bis 45 Sitzungen, TP bis 50 Sitzungen) nicht voll nutzten, in der analytischen Psychotherapie – etwa 70 Prozent beendeten die Therapie vor der 160. Sitzung. Ferner konnte gezeigt werden, dass nur etwa zehn Prozent der Patienten mit einer Langzeittherapie in Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie nach Abschluss des zweiten Kontingents (bei VT 46. bis 60. Sitzung, bei TP 51. bis 80. Sitzung) noch weitere Therapiesitzungen in Anspruch nahmen. Die Patienten wiederum, die ihre Therapie innerhalb des zweiten Kontingents beendeten, nutzten das maximal mögliche Kontingent überwiegend nicht aus. Dies trifft auch für die analytische Psychotherapie zu."
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/archiv/156403

Vielleicht rückt das für den einen oder die andere Userin des PTF manches zurecht ...

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