Mirtazapin Actavis Nebenwirkungen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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snowy_owl
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Mirtazapin Actavis Nebenwirkungen

Beitrag So., 05.06.2016, 12:49

Hallo ihr Lieben!

Ich leide nun, neben meinen depressiven Phasen, seit gut einem halben Jahr unter Ängsten und bin vor etwa 3 Monaten in die Psychiatrie um eigentlich dort Hilfe zu bekommen, weil ich nicht mehr weiter wusste. Ich bekam ein Antidepressivum verschrieben, Gladem hieß es. Ich wurde aufgeklärt über Mögliche anfängliche Nebenwirkungen, nur diese Nebenwirkungen wurden mit Wochen immer schlimmer. Anfangs war ich sehr nervös, bis es dann anfing das ich total neben der Spur stand und oft Dinge von einem Moment auf den anderen vergaß, bis hin zu lebhaften Träumen und schlussendlich hatte ich Suizidgedanken. Da es mir dadurch wirklich richtig schlecht ging, habe ich sie langsam wieder abgesetzt, mir ging es danach deutlich besser.

Letzten Donnerstag bin ich dann nochmals zu einer Psychiaterin und wollte mich einmal erkundigen, ob denn ein Medikament wirklich nötig sei. Sie verschrieb mir wiederum ein Medikament „Mirtazapin Actavis 15 mg“, um wieder besser schlafen zu können. Ich weiß, dass es etwas dauert bis sich alles eingependelt hat und Nebenwirkungen anfangs auch auftreten können…aber ich nehme von diesem Medikament eigentlich nur 7,5 mg seit 3 Tagen und fühle mich einfach nur elend. Ich werde zwar nach Einnahme sofort müde, kann aber keine Nacht durchschlafen und komme auch gar nicht mehr aus dem Bett, tagsüber kann ich mich gar nicht mehr konzentrieren (brauchte für diesen Text auch sehr lange) und bin ständig nur müde, gereizt, nervöser als davor und auch noch aggressiv. Dazu kommen dann noch Gedanken, dass sowieso alles keinen Sinn mehr macht und ich fühl mich benommen, teilweise kommt auch ein Schwindelgefühl auf. Mir kommt es so vor, als würde ich gerade wieder in ein noch tieferes Loch fallen. Ich habe das Gefühl als wäre ich nicht mehr Herr meines eigenen Körpers, sondern das Medikament steuert ihn.
Meine Frage ist, ob es normal ist, dass man solche Nebenwirkungen hat, nach nur wenigen Tagen bei so einer geringen Menge? Hat denn hier jemand schon solche ähnlichen Erfahrungen gemacht?


Liebe Grüße snowy_owl

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Candykills
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Beitrag So., 05.06.2016, 13:31

Hey

Mirtazapin wirkt in der Dosis in der du sie nimmst schlaffördernder als in höherer Dosis. Wenn du die 15 mg nimmst, kann es also schon sein, dass du dich nicht mehr ganz so gerädert fühlst. Ab 30 mg wirkt es definitiv antriebssteigernd.
Und ja, es ist nicht unüblich, dass es einem auf Antiderpessiva erstmal schlechter geht anfangs. Das sollte aber nach ein paar Wochen nachlassen. Wenn du Suizidgedanken bekommst, solltest du auf jeden Fall mit deiner Psychiaterin drüber sprechen, dass sie dir gegebenenfalls noch etwas dazugibt.

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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snowy_owl
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Beitrag So., 05.06.2016, 13:39

Danke für die schnelle Antwort.
Die Psychiaterin meinte zu mir, ich sollte die niedrigere Dosis nehmen, da es zu weniger bis gar keine Nebenwirkungen kommen kann bei 7,5 mg, nur finde ich es sind viel zu viele für so eine geringe Menge. Schwierig ist es dennoch mit den Nebenwirkungen so lange auskommen zu müssen, ich studiere nebenbei und jetzt stehen Prüfungen an, ohne Antide. würde es mir leichter fallen, deshalb hab ich das Gefühl sie wieder absetzen zu wollen.. Werde dennoch noch einmal mit ihr sprechen.

lg snowy_owl

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feenstaub
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Beitrag Di., 07.06.2016, 17:20

Hi,
ich habe Mirtazapin genau 2 mal genommen. Dann habe ich beschlossen, dass mir der Zustand vorher, den ich als nahezu unerträglich empfunden hatte, besser gefiel. Aber laut meinem Thera ist das schon ungewöhnlich, so stark darauf zu reagieren.
VG
feenstaub

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snowy_owl
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Beitrag Di., 07.06.2016, 18:11

Hallo feenstaub,

hattest du bei der zweimaligen Einnahme auch Nebenwirkungen bzw. wie ging es dir damit?
ja wenn ich so darüber nachdenke, war mein Zustand davor auch erträglicher...hatte mehr Motivation und konnte eigentlich besser schlafen und war nicht den ganzen Tag über so k.o.. Die Nebenwirkungen halte ich kaum aus.

Lg snowy_owl

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feenstaub
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Beitrag Di., 07.06.2016, 19:11

Hallo snowy_owl,

ja ich war sehr müde ein ganz schlimmes. zähes Gefühl und ich konnte nicht aufhören Süßigkeiten zu essen, auch nicht, als mir schon kotzübel war.
Ich hab dann lieber Amytriptilin bei Bedarf genommen. Das gab es in Tropfenform und ich konnte es so dosieren, dass es ok für mich war.
VG
feenstaub

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Sunny04
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Beitrag Mi., 05.01.2022, 23:18

Seit Montag nehme ich aufgrund meiner Schlafstörungen Mirtazapin ein, die mir der Psychiater verschrieben hat. Er diagnostizierte eine Depression.
Leider leide ich seitdem an Schwindel, Benommenheit, motorischen Störungen (mir fallen Sachen runter), ich laufe wogegen, Zittern, suizidgedanken und selbstverletztendem verhalten. Außerdem habe ich so viel Hunger wie noch nie. Wirkung und Nebenwirkung stehen in absolut keinem Verhältnis zueinander.

Vor der Einnahme des Medikaments hatte ich nur selten Suizidgedanken und habe mich nie selbstverletzt. Auch depressiv war ich nur ab und zu; was mit der Verarbeitung meiner familiären Probleme und der angespannten Situation auf Arbeit zusammenhängt. All das arbeite ich aber grade schon in einer Therapie auf.

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Joa
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Beitrag Do., 06.01.2022, 05:55

1. Besprich das sobald wie möglich mit deinem Psychiater.

2. Kommt nunmal nicht jeder mit jedem Medikament klar. Hab Mirtazapin auch gleich wieder abgesetzt.

3.Besprich das sobald wie möglich mit deinem Psychiater. ;-)

(Selbst nach all dem von dir Geschilderten nimmst du die Tabletten weiter? Bloß aus Neugier. Ich meine, das klingt ja schon übel. Ich würde die Finger sofort davon lassen und mit dem Arzt telefonieren, um das mal vorab, bis zum Termin, abzuklären.)

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lisbeth
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Beitrag Do., 06.01.2022, 06:23

Ist das das erste Mal, dass du Psychopharmaka einnimmst?
Es gibt oft in der Anfangsphase diese komischen (und unerwünschten) Reaktionen. Normalerweise legen die sich schnell wieder (10 Tage bis 2 Wochen). Eigentlich sollte das dein Arzt mit dir vorab besprochen haben.
Für die Essanfälle ist Mirtazapin (leider) berüchtigt. Eventuell kann man auch die Dosis noch (nach unten) anpassen. Die schlaffördernde Wirkung hast du auch schon bei Mini-Dosierungen. Da bleiben die anderen Nebenwirkungen meistens auch.

Ich würde auch sagen, sprich mit deinem Psychiater darüber. Wenn du keinen ad-Hoc-Termin bekommen kannst, würde ich sagen, ruf dort an, und bitte um einen Rückruf.
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― Anne Lamott

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Gespensterkind
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Beitrag Do., 06.01.2022, 07:18

Gegen Schlafstörungen gibt es andere Medikamente, die weniger Nebenwirkungen haben. Der appetitanregende Effekt des Mirtazapins legt sich leider oft nicht, auch nicht nach längerer Einnahme. Heißhungerattacken sind leider dabei häufig. Aber es kommt unter Mirtazapin auch ohne vermehrtes Essen oft zu Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen.
Manche vertragen es gut, manche eben nicht.
Wie gesagt, gegen Schlafstörungen gibt es andere Medikamente, die hilfreich sein können (kommt auf Deine Schlafstörungen an: Ein- oder Durchschlafstörungen, Grübelgedanken, Ängste). Gegen Depressionen gibt es ebenfalls andere Antidepressiva, die weder müde machen, noch Heißhungerattacken.
Agomelatin ist auch ein schlafförderndes Antidepressivum (mit allerdings nur geringer antidepressiver Wirkung), das völlig anders wirkt (Melatonin-Stoffwechsel) und wenig Nebenwirkungen macht (Leberwerte müsse kontrolliert werden im Blut).

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 06.01.2022, 12:24

snowy_owl hat geschrieben: So., 05.06.2016, 13:39 Danke für die schnelle Antwort.
Die Psychiaterin meinte zu mir, ich sollte die niedrigere Dosis nehmen, da es zu weniger bis gar keine Nebenwirkungen kommen kann bei 7,5 mg, nur finde ich es sind viel zu viele für so eine geringe Menge.

Das ist Bullshit. Zu Nebenwirkungen kann es immer kommen, in jeder Dosierung. Nebenwirkungen können, müssen aber nicht nach ein paar Wochen weggehen.
Sunny04 hat geschrieben: Mi., 05.01.2022, 23:18 Leider leide ich seitdem an Schwindel, Benommenheit, motorischen Störungen (mir fallen Sachen runter), ich laufe wogegen, Zittern, suizidgedanken und selbstverletztendem verhalten. Außerdem habe ich so viel Hunger wie noch nie. Wirkung und Nebenwirkung stehen in absolut keinem Verhältnis zueinander.

Ich würde es bei den Nebenwirkungen sofort absetzen und ein anderes probieren, gibt ja schliesslich genügend.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 06.01.2022, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 06.01.2022, 12:26

lisbeth hat geschrieben: Do., 06.01.2022, 06:23 Ist das das erste Mal, dass du Psychopharmaka einnimmst?
Es gibt oft in der Anfangsphase diese komischen (und unerwünschten) Reaktionen. Normalerweise legen die sich schnell wieder (10 Tage bis 2 Wochen).

Kann, muss aber nicht, ein "normalerweise" gibt es da nicht.

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Buddhi
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Beitrag So., 16.01.2022, 05:06

feenstaub hat geschrieben: Di., 07.06.2016, 17:20 Hi,
ich habe Mirtazapin genau 2 mal genommen. Dann habe ich beschlossen, dass mir der Zustand vorher, den ich als nahezu unerträglich empfunden hatte, besser gefiel.
Ich hatte sogar schon nach einer Tablette die Schnauze voll von dem Zeug. ;-) Und das war erst diese Woche.

Bis letzten Montag habe ich für gut anderthalb Monate Citalopram genommen. Ist bisher das erste Antidepressivum, das ich jemals genommen habe. Ich habe es (auch während der letzten Psychotherapien) immer abgelehnt, und es hat auch bislang ohne ganz gut funktioniert. Allerdings geht es mir seit Herbst/Winter letzten Jahres derart elend, dass ich der Meinung war, der Zeitpunkt sei jetzt gekommen, es doch mal mit einem Mittel zu versuchen. Ich war in dieser Zeit auch zweimal im Krankenhaus wegen einer OP, allerdings hat mir Citalopram rein gear nichts gebracht. Im Gegenteil. Anscheind hat mir das Medikament ziemlich auf die Blase geschlagen. Dummerweise ist aktuell wegen der letzten OP keine rektale Untersuchung möglich. Die Vermutung liegt aber nahe, dass es vom Citalopram kam.

Alternativ hat mir meine Hausärztin dann Mirtapazin verschrieben, das ich diesen Dienstagabend zum ersten und zum letzten Mal genommen habe. Seit einiger Zeit plagen mich mal wieder Depressionen, vor allem aber Schlafstörungen. Also habe ich (bis zum Beginn der Psychotherapie Ende des Monats) dieses unsägliche Mittel bekommen. Nach dieser einen Tablette war ich regelrecht sediert. Es hat sich so angefühlt, als würde die Vollnarkose vor einer OP allmählich anschlagen - und den direkten Vergleich hatte ich ja gerade erst... Ich habe dann mit zwei Unterbrechungen geschlagene 15 Stunden geschlafen. Nur war ich am nächsten Tag derbe gerädert, sodass ich wie benebelt war und (als Selbstständiger) nichts arbeiten konnte. Ich habe mich an einer Mail probiert, die am Ende voller Fehler war, was mir sonst nicht passiert. Dazu hatte ich noch einen extrem trockenen Mund.

Mein Fazit war, dass ich dieses "Teufelszeug" sofort abgesetzt habe. Ich weiß, diese Nebenwirkungen sollen innerhalb von zwei Wochen vergehen. Aber ganz ehrlich? Ich hatte schon das letzte halbe Jahr finanzielle Ausfälle wegen der beiden OPs, weswegen ich mich nicht noch mal zwei Wochen mit einem Mittel abschießen will, das vielleicht dann mal hilft. Das ist mir zu viel des "Guten". Jedenfalls baue ich jetzt auf die Psychotherapie und habe mir geschworen, nie mehr Antidepressiva zu nehmen.
"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen." - Aristoteles

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lisbeth
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Beitrag So., 16.01.2022, 09:48

Buddhi hat geschrieben: So., 16.01.2022, 05:06 Mein Fazit war, dass ich dieses "Teufelszeug" sofort abgesetzt habe. Ich weiß, diese Nebenwirkungen sollen innerhalb von zwei Wochen vergehen. Aber ganz ehrlich? Ich hatte schon das letzte halbe Jahr finanzielle Ausfälle wegen der beiden OPs, weswegen ich mich nicht noch mal zwei Wochen mit einem Mittel abschießen will, das vielleicht dann mal hilft. Das ist mir zu viel des "Guten". Jedenfalls baue ich jetzt auf die Psychotherapie und habe mir geschworen, nie mehr Antidepressiva zu nehmen.
Das ist halt das Problem, wenn die Verordnung vom Hausarzt kommt. Die gängigen Mittel haben die zwar auf dem Schirm, aber mit Wirkungs/Nebenwirkungsprofil und Dosierung halten die sich meistens eng an den Beipackzettel und sobald es etwas komplexer wird, was bei Psychopharmaka schnell mal der Fall sein kann, dann sind die mit ihrem Latein am Ende. Nichts gegen Hausärzte, und ja, ich finde es auch in Ordnung, dass sie sagen: Versuchen Sie es doch mal mit einem SSRI. Aber wenn Medikament Nr. 1 und Nr. 2 nicht gut funktionieren, dann sollten die eher an den Facharzt überweisen, als weiter rumzuexperimentieren.

Es kann durchaus länger als 2 Wochen dauern bis Antidepressiva die erwünschte Wirkung zeigen (Nebenwirkungen sind meistens sofort da und verschwinden dann hoffentlich im Laufe der Zeit) - das ist individuell verschieden. Und eigentlich sollte man Psychopharmaka immer einschleichen, dh mit ganz niedriger Dosierung anfangen, gerade um sowas zu vermeiden, was dir mit dem Mirtazapin passiert ist. Das *ist* schlaffördernd, keine Frage, aber wenn du am nächsten Tag so abgeschossen bist, dann weist das für mich darauf hin, dass die Dosierung deutlich zu hoch war.

Wenn du Blutdrucksenker nimmst und dich damit nicht gut fühlst oder die für dich nicht schnell genug Wirkung zeigen, würdest du wahrscheinlich erstmal zum Kardiologen gehen und dir anhören, was der dir empfiehlt, in welcher Dosierung usw. und nicht alles sofort absetzen und kategorisch ausschließen, dass du dieses "Teufelszeug" jemals wieder einnimmst, oder? ;-)
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― Anne Lamott

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Gespensterkind
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Beitrag So., 16.01.2022, 10:02

Citalopram ist sowieso ein SSRI was gern von HÄ gegeben wird, weil es oft das einzige ist, womit sie sich meinen auszukennen. Es ist eines der älteren SSRIs. Mittlerweile gibts viele andere SSRIs, die besser verträglich sind oder ein anderes Nebenwirkungsprofil haben. Blasenentleerungsstörungen können SSRIs aber leider alle machen.
Es ist aber ein grundsätzlicher Unterschied, ob Du ein SSRI brauchst oder Mirtazapin. Das kommt auf Deine Symptome an und ist nicht einfach so vergleichbar austauschbar.
In dem Fall würde ich auch dringend raten, einen Psychiater oder eine psychiatrische Institutsambulanz aufzusuchen.
Antidepressiva können sogar bis zu 2-3 Monate brauchen, bis sie wirklich eine Wirkung zeigen. Und das auch erst in der richtigen Dosierung, mit der man gar nicht anfangen sollte. In der Zwischenzeit gibts dann aber auch andere Medikamente, die unangenehme Depressionssymptome etwas lindern können, bis das Antidepressivum wirkt, z. Bsp. Pregabalin oder Promethazin etc. Und auch nicht jedes Antidepressivum wirkt bei jedem.
Aber das sind alles Feinheiten, die kann ein Hausarzt kaum wissen.

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