ich weiß gar nicht so richtig wie ich anfangen soll. Ich habe mir die ganzen letzten Wochen und Monate bewußt gemacht,dass das Thema Alkohol doch mehr Raum in meinem Leben einnimmt,als ich wahrhaben wollte. Vielleicht etwas zu meiner Vorgeschichte...
Ich bin 37 Jahre alt und ein sehr ruhiger,eher introvertierter und sensibler Mensch. Ich hatte,wie vielleicht die meißten Menschen hier,eine eher schwierige und sehr prägsame Kindheit und Jugend. Aber das wird evt.später nochmal Thema

Allerdings hab ich angefangen mich mit Alkohol "zu beruhigen". Ich habe ziemlich erfolgreich gearbeitet und mir einiges aufgebaut. Abends nach Feierabend gab es eine Flasche Sekt zur Entspannung und um gut schlafen zu können. Soweit...,so hat irgendwie alles angefangen. Das ist allerdings nicht meine einzige Baustelle. Mit ca.28 Jahren machte ich meine erste Verhaltenstherapie. Allerdings nicht wegen dem Alkohol oder der Drogen,sondern weil ich chronisch überfordert und überlastet war. Zu der Zeit hab ich fast 70 Stunden in der Woche gearbeitet. Ich hatte eine ausgeprägte Essstörung entwickelt und mich teilweise selbstverletzt.
Dann ging ich auf Empfehlung meiner Therapeutin und auch weil ich es selbst nicht mehr schaffte in eine stationäre Therapie. 4xinsgesamt innerhalb von 5 Jahren. An allen selbstschädigenden Verhaltensweisen konnte ich gut arbeiten. Meine Essstörung ist überwunden und ich habe mich seit mehr als 7 Jahren nicht mehr selbst verletzt. ABER.....
Mein Alkoholkonsum macht mir nicht nur Gedanken und Sorgen,sondern ich merke,wie ich meinen Alltag oftmals um das trinken organisiere.Ich trinke ausschließlich Sekt. Den Durchschnitt kann ich mit ca 5 Flaschen pro Woche festlegen. Mal mehr mal weniger. Was ich aber ganz bedenklich finde ist,dass ich sehr sehr gerne trinke.Es ist nicht die Gewohnheit(oder doch vielleicht ein bißchen),aber ich bin einfach soooo gut drauf. Die Depression ist verschwunden,ich werde kommunikativ und bin fröhlich und gehe meinen Hobbys nach(zu Hause). Es fühlt sich an wie "Urlaub im Kopf". Aber ich bin natürlich nicht ganz blöde und ich weiß,wie ungesund dieses Verhalten ist. Am Tag danach hab ich regelmäßig starke Panikattacken und esse den gesamten Tag durch,weil ich mich so schrecklich unterzuckert und schwindelig fühle.....
Ich habe als erstes mir Termine bei einer Suchtberatung gemacht und dort demnächst die ersten Termine. Und nun schreibe ich hier. Ich bin ganz ehrlich,aber werde wahrscheinlich nicht auf viel Verständnis stoßen,wenn ich schreibe,dass ich den Tag wo ich was trinke wirklich soooooo sehr genieße,aber ich will und muß aufhören mit dem sch***,weil es mich kaputt machen wird. Vielleicht fällt ja jemandem was zu meinem Text ein oder mag mir was schreiben. Das würde mich sehr freuen.
LG,Lina